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Knapp 2000 Jahre nach dem demonstrativen Tod des Jesus von Nazareth am Kreuz ist die Idee des Christentums komplett gescheitert. |
Alles muss genauso Gottes Wille gewesen sein. Der Anfang der größten Geschichte der Welt, wie sie ein Filmregisseur einmal nannte. Und ihr Ende. Dafür spricht schon allein die schöne runde Zahl der Jahre, die Gott, der Chef von allem, Jesus' Geburt und an dem Ende seiner großen Idee von der anderen Backe, dem Frieden für alle und der Liebe zum Feind gelegt hat. 2.000 sind es etwa, anfangs war die Zählung noch ungenau.
Die Frohe Botschaft
Aber nach zwei Jahrtausenden intensiver Forschung ist nicht viel mehr bekannt, dass Jesus am Tag seiner Kreuzigung zwischen 30 und 40 Jahre alt war. Doch die Hinrichtung erfolgte während der Herrschaft von Pontius Pilatus, der von 26 bis 36 nach Christus römischer Statthalter in Judäa war. Jesus könnte also auch 26 gewesen sein. Oder 25, denn das Jahr war noch jung an diesem Tag, der mittlerweile als "Karfreitag" durch die Jahre vagabundiert.
Fakt ist: Es ist vorbei. Den Gedanken, eine Welt zu bauen, die auf grenzenloser Liebe gründet, hat im Jahr 2025 nach der Geburt des Mannes, der ihn in die Welt gesetzt hat, selbst die von seinen Jüngern gegründete Kirche aufgegeben. Kirchenfürsten sagen heute, ja, wir lieben uns auf Feinde, aber wir müssen keinen Umgang mit ihnen pflegen. Wer dem falschen Irrglauben angehört, dem wird die Tür nicht mehr geöffnet, dem bleibt das gute Christenherz verschlossen. Vorbei die Zeit, als sich der nach aktueller Lesart flüchtenden Familie des Gottessohnes die Stalltore öffneten, um ihr ein Obdach zu geben.
Brandmauern statt Gebete
Zurückweisung, Brandmauern, Barrikade, sie sind die Zeichen der Zeit. Nur weil sie etwas anderes glauben als andere Menschen, lehnen Menschen Menschen ab. Und das Christentum, der große Brückenbauer, tut mit. Bis hin zum greisen Papst nach Rom haben sich die Kirchenoberen verabschiedet vom Grundsatz der bedingungslosen Liebe des einzigen und es wahren Gottes. Ein Auslaufmodell, das der Realität nicht mehr standhält. Ein Rezept, nach dem nicht mehr gekocht werden kann. Wer dem anderen die andere Wange hinhält, fällt selbst hinein. Wer nicht rüstet, wird verschlungen.
Das Ende des Christentums mit seinem Blumenglauben und den frommen Gesängen von Gottesdienstbesuchern, die sich ganz in die Hand des Herrn gaben, es führt die Gemeinden der heute 2,4 Milliarden Gläubigen zurück in die vielen Jahrhunderte, in denen Katholiken gegen Orthodoxe und Orthodoxe gegen Evangelen antraten, weil sie ihre Interpretation der Bibel für die einzig wahre hielten. Was sich Gott dabei gedacht hat, gleich mehrere Christentümer zu erschaffen und ihre für Außenstehende kaum unterscheidbaren Interpretationsdifferenzen zum Anlass für epische Schlachten mit hunderttausenden Toten zu nehmen.
Fehden statt Federstrich
Was Gott der Herr damit bezweckte, immerhin ist er der Legende nach allmächtig und wäre damit problemlos in der Lage, den Kampf jederzeit mit einem Federstrich zu entscheiden, ist nie ausreichend und endgültig erforscht worden. Der Allmächtige hat es so gefügt, dass die, die am heftigsten für seine Lehre von der unendlichen und bedingungslose Liebe eintreten, die waren, die sie mit der größten Ausdauer zerstörten.
Von Paulus von Tarsus, der selbst Christen verfolgte, bekehrt und eingesperrt wurde und mit seiner Missionsarbeit in Rom die Grundlage schuf, aus der verfolgten Sekte die weltweit beliebteste Religion zu machen, führt kein Weg in die Bischofspaläste der Gegenwart. Dort wird die Nächstenliebe ohne Vorbedingungen abgelehnt: Die eine Seite bietet Patriarchen auf, die Hass im Namen des Friedens predigen. Die andere leitet aus der christlichen Glaubenslehre die Forderung ab, dass, wer Verantwortung für viele Menschen hat, auch die schwere Pflicht für ihre Verteidigung trägt.
Hundert Mann in Reserve
Militärprediger haben inzwischen herausgefunden, dass die Bergpredigt Selbstverteidigung nicht verbietet. Ein "Friedenswort" der Bischöfe muss nach dieser Logik ein Bekenntnis zu Waffenlieferungen sein. Die Bundeswehr hat heute 200 Militärseelsorger, etwa je zur Hälfte evangelisch und katholisch. Hinzu kommen ebenso viele Pfarrhelfer. Sie könnte jeden ihrer Panzer mit einem Priester besetzen. Und hätte noch 100 Mann in Reserve.
Der Ursprungseinfall des Jesus von Nazareth, Hass und Hetze und Schläge und Schüsse in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Wort und Willen vergilt, indem er duldet, leidet und durch sein Beispiel wirkt wie Deutschland mit seiner Energiepolitik auf alle Staaten, die noch Erdgas, Kohle und Kernenergie verwenden, er hat sich überlebt.
Was nach dem Tod kommt
Christen sind sicher immer noch gerecht, wo andere ungerecht sind; sie sind geduldig, wo andere ungeduldig sind; sie sind fleißig, wo andere faul sind und sie wissen genau, was nach dem Tod kommt, wo andere im Ungewissen leben. Aber inmitten einer Wirklichkeit, in der niemand dem anderen die Wange hinhält, wollen sie auch nicht die sein, denen das Gegenüber den Kopf abschlägt.
In seiner Karfreitagsbotschaft hat Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck von seinen Christinnen und Christen Friedenstüchtigkeit bei gleichzeitiger Kriegstauglichkeit verlangt. Der Essener Bischof, nebenher Militärbischof der Bundeswehr, schwärmte vom neuen Begriff "Kriegstauglichkeit", den er künftig anstelle des ministeriell eingeführten "Kriegstüchtigkeit" verwendet sehen will. Beide Worte seien erschreckend, lobte er, denn sie zeigten schonungslos, "wie bedrohlich die Lage" sei.
Gebete helfen ja doch nicht
Doch es nütze nichts, sich den Realitäten zu verweigern und die Bedrohungslage zu ignorieren, so Overbeck. Gebete helfen nicht, wenn der Teufel vor der Tür steht. Es gelte deshalb, gesellschaftliche Akzeptanz dafür aufzubauen, dass "Friedenstüchtigkeit" und "Kriegstauglichkeit" keinen Widerspruch darstellten. "Wir müssen kriegstauglich werden – um friedenstüchtig zu bleiben."
Lange hat das Christentum an seiner Idee der Versöhnung und der Erlösung festgehalten. Die größten Mörder der Weltgeschichte waren Christen, doch Gott verzieh ihnen. Hitler stellte zwar die Zahlung der Kirchensteuern ein, trat aber nie aus der Kirche aus.
Es wäre ohnehin zwecklos gewesen, denn wer einmal getauft ist, bleibt Christ wie ein türkischer Staatsbürger Türke, selbst wenn er ein Dutzend anderer Staatsangehörigkeiten annimmt und seinen türkischen Pass jedes Mal abgibt. Stalin dagegen tauschte nach zwei Jahren in einem Priesterseminar eine sichere Zukunft als Landpfarrer ein gegen eine Laufbahn als Weltrevolutionär und Massenmörder. Für die orthodoxe Kirche kein Grund, ihm übelzuwollen.
Die allerbarmende Kirche
Die allerbarmende Kirche exkommunizierte weder Hitler noch Stalin, wie sie es mit dem englischen König von England Heinrich VIII. getan hatte. Der aber war auch eindeutig schuldig: Er ließ sich ohne Zustimmung des Papstes von Katharina von Aragón scheiden und heiratete mit seine Mätresse Anne Boleyn. Zu Beginn der 30er Jahre vertraten einige Bischöfe die Meinung, ein Katholik könne nicht Mitglied der NSDAP oder eines der ihr nahestehenden Organisationen sein. Wer dagegen verstieß, sollte exkommuniziert werden.
Doch kaum hatte die Hitlerpartei die Regierungsgeschäfte übernommen, schickten die deutschen Bischöfe den Päpstlichen Thronassistenten Wilhelm Berning zu Hitler. Anschließend wurde das Verbot der Mitgliedschaft in einer Botschaft an die Gläubigen aufgehoben. Die katholische Kirche war nun sicher, dass man den "Kampf gegen Bolschewismus und Gottlosigkeit" gemeinsam am besten führen könne.
Konflikt mit der Kirche
Erst seit sechs Jahren gilt wieder die christliche Grundbotschaft, "dass nationalistisches Gedankengut im Konflikt mit der katholischen Kirche" steht. Erst seit drei Jahren orientiert die Geistlichkeit ihre Schäfchen wieder darauf, als Streitmacht des Herrn mit gesegneten Waffen und gutem Gewissen in den Krieg gegen das Böse zu ziehen.
Ein Brauch von alters her. Über Jahrhunderte hinweg hatten die Stellvertreter Gottes auf Erden Schwerter, Schilde und Feldgeschütze der Truppen gesegnet, die im Namen Gottes gegeneinander antreten sollten. Christen schlachteten Christen, erst weil sie wissen wolten, welcher Jesus der wahre ist. Bis vor einem Vierteljahrhundert stand es unentschieden.
Ohne Entscheidungsschlacht
Dann ließ Gottes genug sein. Er ersparte seinen irdischen Heerscharen eine Entscheidungsschlacht und findet sein Vergnügen seitdem darin, die ehemals als "Moslems" bekannten Muslime gegen Christen antreten zu lassen. Wenn er nicht lieber Schiiten gegen Sunniten ins Rennen schickt oder Wahhabiten Aleviten massakrieren lässt.
Es sterben viele, doch wiederauferstanden ist seit fast 2000 Jahren keiner mehr. Jesus Christus, "unser Friede", wie er im Epheserbrief genannt wird, er steht nicht an der Seite der Opfer; er interveniert nicht für den Frieden, er beschwört nicht den Geist der Gewaltlosigkeit in einer von Gewalt durchdrungenen Welt.
Wie noch immer, wenn es ernst wird, sind seine Priester näher bei Benrings Bekenntnis "Wir dienen dem Staat mit heißer Liebe und mit allen unseren Kräften" als bei dem Dietrich Bonhoeffer und seiner Ablehnung der Zeiten, in denen in Kircher "wieder Märtyrerblut gefordert werden wird". 600 Millionen im Jahr zahlt der deutsche Staat an die christlichen Kirchen. Schöne Geld.
Modisch gendern, aber mit Gluten
Wie die Kirche unter Hitler und die Kirche im Sozialismus will Gottes Schar auch heute dort sein, wo der Teil von Gottes Schöpfung sitzt, der über den anderen herrscht. So wie modisch gegendert wird, so dass es im Katholizismus nun die Begriffe "Pfarrerin", "Pastorin", "Bischöfin" und "Päpstin" gibt, nicht aber Pfarrerinnen, Pastorinnen, Bischöfinnen und Päpstinnen.
Eine Anpassungsleistung, die nur in Details versagt, sich aber auf lange Sicht als Erfolgsrezept herausgestellt hat. "Nicht der Sieg im Krieg schafft Frieden, nur der Sieg über den Krieg", predigt die Kirche, doch wer den Frieden wolle, der müsse sich eben auf den Krieg vorbereiten. "Si vis pacem para bellum" wird den alten Lateinern zugeschrieben. Die konnten keine Christen sein, weil Gott Jesus noch nicht in Heilige Land geschickt hatte, um ihn dort von den Römern ermorden zu lassen.
Damit die Menschheit heute Ostern feiern kann.
7 Kommentare:
Franz der Satansdiener hat den Aasch zugekniffen, das Mediengezücht hat nun wieder wochenlang
Stoff zum Schleimen*, Dummlabern und Ablenken vom Eigentlichen.
* "Er setzte sich für die Bewahrung der Schöpfung ein ..." = Unsereins soll sich ausschließlich von enzymatisch hergestellter Pampe nähren, und nicht verreisen.
Mein Spezerl "Kurschatten" nu wieder. Die Museltante macht doch alles, nur eben nicht den "Güttler-Gruß"!
da zeigt die Handfläche nach OBEN - in ihrem Fall aber nach VORN. Womit der römische Gruß auch
entfällt. Die macht "Hallo, Leute" oder "winkewinke" ...
Wenn ich mich recht entsinne, war es Lemmy Kilmister, der da sagte, er könne mit dem Spruch < De mortui nil nisi bene > nichts anfangen, weil ein Arschloch auch dann ein solches bliebe, wenn es tot ist.
“People don’t become better when they’re dead; you just talk about them as if they are. But it’s not true! People are still assholes, they’re just dead assholes!”
https://www.rollingstone.com/music/music-news/the-tao-of-lemmy-18-great-quotes-from-the-motorhead-frontman-58704/
Das Springerschmierblatt glänzt seit heute früh um 8 mit der Schlagzeile
https://www.welt.de/vermischtes/video255979818/Franziskus-spendet-Ostersegen-Ein-Papst-der-sich-zurueck-ins-Leben-gekaempft-hat.html
„Ein Papst, der sich zurück ins Leben gekämpft hat“
Jetzt aber endlich mal ein Schwarzer, so richtig Ramaphosa Style, kein domestizierter.
Vertreter von Union und SPD wünschen sich eine Frau ...
Ups, verrutscht. Das hier wird es wohl, ein Papst_In_X_div.
„Er hat deutlich gemacht, dass auch Frauen Spitzenpositionen in der römischen Kurie einnehmen können“, sagt Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz.
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