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Ein Mann, ein Plädoyer für den sauberen Staat. |
Andreas Audretsch meldete sich dann auch noch. Ein neuer Haken auf der Liste. Nach Putin, Trump und Orban jetzt also auch noch Marine LePen. "Korrupt", schrieb Audretsch, der stellvertretende Fraktionschef der Grünen im Bundestag, der es genau wissen muss. Seinen Listenplatz zum erneuten Einzug ins Hohe Haus verdankt der Wahlkampfleiter der früheren Öko-Partei einem rabiaten Manöver, bei dem ein Konkurrent kurz vor dem Wahltag ausgeschaltet wurde.
Sieger der Gelbhaar-Affäre
Den Listenplatz, der dem dem 40-Jährigen zurück in den Bundestag half, obwohl er in seinem Wahlbezirk Berlin-Neukölln mit 11,1 Prozent der Stimmen nur Fünfter geworden war, sicherte sich der Experte für "Good Governance" im Zuge der Gelbhaar-Affäre. Ein innerparteilicher Konkurrent wurde mit Hilfe gefälschter Vorwürfe zu angeblichen sexuellen Übergriffen ausgeschaltet. An seine Stelle trat Andreas Audretsch, der auch nicht mehr wich, als sich die Affäre als gezielte Inszenierung herausstellte, in der Audretschts früherer Arbeitgeber RBB eine zentrale Rolle gespielt hatte.
Ein Name, den noch drei Monate niemand kannte. Der öffentlich weitgehend unbekannte Hinterbänkler ohne große Karriereaussichten begann seine rasante Karriere erst, als Kanzlerkandidat Robert Habeck die Reihen der Truppe säuberte und aus den Grünen sein "Team Habeck" machte.
Wir sind die junge Garde
Audretsch gehört seitdem zur jungen Garde, die anstelle der im Herbst gestürzten Omid Nouripour und Ricarda Lang installiert wurde. Es ist eine neue, machtbewusste Elite, die es binnen eines halben Jahres geschafft hat, die Hände wegzubeißen, die sie fütterten: Audretsch, die Fraktionsvorsitzenden Dröge und Haßelmann und die beiden Parteivorsitzenden Franziska Brantner und Felix Banaszak haben die bisher herrschenden Habeck, Baerbock, Nouripour und Lang binnen weniger Wochen vollkommen vergessen lassen.
Sie sind noch ein Stückchen bigotter, noch ein wenig verbohrter, noch ein wenig selbstbewusster und ungelenker in ihrem Auftreten, dafür aber so schamlos, dass der frühere Brandenburger Grünen-Schatzmeister, der Prostituierte mit knapp 300.000 Euro aus der Parteikasse bezahlt hatte, dagegen wie ein Heiliger wirkt. Der 34-Jährige war verliebt, ihn leiteten große Gefühle, die zur Sucht wurden und den Betroffenen schließlich gegen seinen eigenen Willen sogar zum Zuhälter gemacht haben sollen.
Plan, Kalkül und Strategie
Bei Andreas Audretsch dagegen ist alles kalter Plan, Kalkül und Strategie. Der studierte Politologe, der sein Herz dem "Kampf gegen rechts" gewidmet hat, sieht sich als Streiter in einer Welt, in der die Rechten "Schleichend an die Macht" streben, wie er ein Buch genannt hat. Der Vorgänger von "Zusammenwachsen: Eine neue progressive Bewegung entsteht" imaginiert eine Gegenwart, die von bösen Kräften bedroht wird, Audretsch entwirft eine Verschwörungstheorie, in der "die Neue Rechte Geschichte instrumentalisiert, um Deutungshoheit über unsere Zukunft zu erlangen" (Audretsch).
So wie bei ihm und seiner Partei selbst nicht dem Zufall überlassen bleibt, sondern einem großen Plan folgt, der die Eroberung der Institutionen voraussetzt, so sieht Audretsch auch auf der Gegenseite Taktik und Tücke am Werk. Putin, Trump, Orban und LePen in einen Topf zu werfen, den autokratischen Russen, den demokratisch gewählten Amerikaner, den Ungarn, der als junger Kommunist von George Soros finanziert wurde und die Französin, die Frankreichs Rechte in die Mitte gelenkt hat, passt zu einem Weltbild, das bei Feinden keine Unterschiede macht. Sind sie gegen uns, sind sie korrupt. Sind sie gegen uns, sind sie Nazis. Sind sie gegen uns, sind sie böse, verschlagen und gemein.
Eine halbe Aufzählung
Dass Andreas Audretsch bei seiner Aufzählung der korrupten Gegner unserer Demokratie die Italienerin Georgina Meloni auslässt, den Niederländer Geert Wilders, Erdogan, Kickl und Fico, darf als Zeichen gelten. Die Grenze, die traditionell zwischen rechtes und links verläuft, hat sich verschoben, seit Robert Habeck und Annalena Barerbock sich mit kampagnenerfahrenen Männern als beamtete Staatssekretäre umgaben, die zuvor Erfahrung als Lobbyisten gesammelt hatten. Patrick Graichen musste gehen, als jemand gesucht wurde, der das Debakel rund um das Heizungsgesetz auf seine Kappe nahm. Michael Kellner, verheiratet mit der Schwester Graichens, die als Stichwortgeber für grüne Politik beim Öko-Institut arbeitet, steht mit dem Regierungswechsel vor dem Abschied.
Eine ganze "Vetternwirtschaft" (Die Zeit) mit ein "Clan" den "Filz" (Taz) erfolgreich in den Staatsapparat einwebte, troddelt auf. Die grüne Anti-Korruptionspartei, die auf eine Frage bei der Transparenz-Initiative Abgeordnetenwatch nach neuen Referatsleitern, die Robert Habeck ohne Ausschreibung persönlich besetzte, nie geantwortet hat, hat den eigenen Vorteil nie zum eigenen Vorteil gesucht, sondern "für die Menschen"., wie es Andreas Audretsch mit Blick auf die Vorgänge in Paris nennt. Ob Regierungshandeln sauber ist, entscheidet sich nicht am wie, sondern daran, wer sich den "Staat zur Beute" (Audretsch) macht.
6 Kommentare:
Platitüden schrubben geht ihm locker von den gierigen Fingerchen.
Aber das beste Pferd in Habecks ehemaligem Stall hat es verdient. Und noch viel mehr hat es der Gelbhaar verdient.
Die Justiz wird immer mehr politisiert. Das sie mal unabhängig war ist ein Märchen.
Was den Linken/Grünen/"Demokraten" nicht in den Sinn zu kommen scheint, ist das sich der Wind auch mal drehen kann. Wenn man es will, kann man jeden etwas anhängen.
Das mit den Wahlen klappt nicht mehr so ganz, da muss man eben über gekaufte Richter den Sieg der Demokratie fördern. Das Schema zieht sich von den USA über Frankreich und Deutschland bis nach Israel. Fast wie abgesprochen.
<< 5.) Ich hoffe, der Wähler merkt sich das bis zu den nächsten Landtags- Bt.wahlen.
Friedel >>
@ friedel_1830 :
Kaum, du Pipifax. Vier Fünftel der Wähler haben den Verstand und damit das Gedächtnis der Kaulquappe.
<<<<< Volker Thordags 31. März 2025 at 21:59
Schon vor einem Jahrzehnt war mir klar das das was uns die Medien nun verkaufen nicht mit Flüchtlingen aus der DDR in der deutschen Botschaft und den Szenen am Grenzzaun des Ostblocks zu tun hat. Nein, eher eine politisch angeschobene Völkerwanderung damit die Merkelsche Regierung sich im Glanze und Licht der Welt die deutsche Kriegsschuld und den Holocaust vom Gesicht waschen kann.
Aber leider ist mit den Millionen Neubürgern kein Jude mehr lebendig geworden , eher deren Zukunft in Deutschland und die der eigene Bevölkerung trotz aller Warnungen massiv verschlechtert worden.
Das Vertrauen das eine Regierung zuerst einmal für seine zahlenden Bürger verantwortlich ist, ist seitdem restlos verloren gegangen. Die folgende umerziehende verstärkte Propaganda und was bei Corona gelaufen ist, hat den Rest besorgt. >>>>>
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Sogar dann, wenn der Meister der deutschen Rechtschreibung kundig wäre, sogar dann, könnte er sich seine Kriegsschuld rektal einführen! Den Holo mal außen vor, aus Gründen.
@Anonym: welcher eigentlich?
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