Mittwoch, 12. Februar 2025

Täuschend falsch: Künstliche Meinungen greifen an

Täuschend echt: Mit künstlich gefälschter Werbung versucht Russland, in den deutschen Wahlkampf einzugreifen.

Wird es die Wahl der Künstlichen Intelligenz? Gelingt es den Algorithmen erstmals, Wählerinnen und Wähler so massiv zu beeinflussen, dass die falschen Parteien, die falschen Spitzenkandidaten bei der Bundestagswahl als Sieger durchs Ziel gehen?

Alles deutet darauf hin, vor allem die ersten Umfrageergebnisse, die nach den neuen Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft und vom Arbeitsmarkt öffentlich wurden. Grüne und SPD, bisher von vielen verantwortlich gemacht für die desaströse Lage im Land, legen kräftig zu. Die Zustimmungswerte für CDU und FDP, denen in der Vergangenheit häufig eine größere Kompetenz auf wirtschaftlichem Gebiet zugebilligt wurde, sacken dagegen ab.

Rumänien mahnt


Ein deutlicher Beleg für den Einfluss, den Künstliche Intelligenz (KI) heute schon auf den Wahlkampf nimmt, wie der Medienforscher Hans Achtelbuscher glaubt. Seine Sorge vor einer Meinungsmanipulation durch Fakes und Chatbots sei groß, der US-Wahlkampf, der bekanntlich durch Bots und Milliardäre auf X entschieden wurde, habe gezeigt, dass Desinformation und Beeinflussung in sozialen Medien durch die Manipulation von Algorithmen bei Bürgerinnen und Bürgern auf offene Ohren treffe.

"Unsere größte Sorge ist, dass unsere Menschen da draußen künstlich generierte Inhalte für real halten", sagt der Wissenschaftler, der am An-Institut für Angewandte Entropie seit Jahren beunruhigt beobachtet, wie künstliche generierte Falschnachrichten selbst von ehemals seriösen Medien verbreitet werden. Im Wahlkampf haben die Grünen bereits ein Ende dieser Entwicklung angekündigt. "Die großen Medienplattformen werden wir in die Pflicht nehmen, wirksame Maßnahmen gegen die Verbreitung von Desinformation vorzunehmen", droht die Partei in ihrem "Regierungsprogramm"
mit scharfen Schritten gegen zweifelhafte Nachrichten.

Mazedonische Spammerbanden


Vor Jahren seien noch mazedonische Spammerbanden für besonders erfolgreiche Fake-News-Wellen verantwortlich gemacht worden, so etwa, als "Zeit", "Welt" und NZZ, die SZ, die Financial Times und die BBC zeitgleich kruden Thesen Raum gaben, dass Jugendbanden aus dem mazedonischen Provinzstädtchen Veles hinter dem ersten Wahlsieg Donald Trumps steckten.  

"Heute wäre eine Beteiligung von Menschen, die von Facebook für ihre Fälschungen bezahlt werden, gar nicht mehr notwendig", sagt Hans Achtelbuscher. Absurde Bilder, täuschend echte Videos und Schlagzeilen, die Wähler ins Lager der Demokratiefeinde treiben sollen, würden heute am Fließband durch KI erzeugt, warnt der Forscher. Kontroverse Inhalte, die oft oberflächlich als Satire getarnt sind, würden dank der Voreinstellungen der sozialen Netzwerke besonders erfolgreich verbreitet. 

"Die neuerdings auch von vielen demokratischen Parteien entdeckten Plattformen TikTok, Bluesky und X verdienen einfach mehr Geld, wenn Leute länger an ihren Geräten hängenbleiben und immer mehr Inhalte zu Gesicht bekommen."

Generalstabsmäßig organisierte Kampagnen


Ob hinter organisierten Gruppen wie #teamhabeck oder generalstabsmäßig geplanten Kampagnen wie der von der Dolchstoßlegende, die für die Ampel-Aus verantwortlich ist, Meinungsäußerungen echter Menschen oder Berechnungen von Chatbots stehen, bleibt meist ungeklärt. 

Dabei sei die Wahrscheinlichkeit, dass besonders krude erscheinende und  von besonders fragwürdig erscheinenden Adressen gepostete Inhalte KI-erzeugt seien, sehr hoch. "Die KI probiert einfach automatisch auch die abseitigste Verschwörungstheorie aus und schreibt sie fort, wenn das Echo zeigt, dass größere Gruppen bereitwillig auf Angstmache und Schwarzmalerei anspringen." 

Dabei stünden die KI-Systeme zumindest in Deutschland noch ganz am Anfang. "Notgedrungen müssen unsere Parteien im Wahlkampf US-Systeme nutzen, weil Deutschland wie die gesamte EU den KI-Zug verpasst hat." Um sehr menschlich zu wirken und damit für Einflussversuche glaubhaft zu erscheinen, brauche es viel Nacharbeit. "Die US-AI-Systeme beherrschen vor allem das Englische gut, das Deutsche aber nicht so sehr", zeigt Achtelbuscher auf eine Schwachstelle. 

Typische KI-Sätze



"Ich gehe davon aus, dass wir künftig eine Prüfungsinstanz für Wahlkampfparolen, -plakate und Diskussionsbeiträge brauchen werden", sagt der Wissenschaftler. Die Zivilgesellschaft müsse resilient gemacht werden gegen mögliche Versuchen der Einflussnahme anderer Staaten auf die anstehende Bundestagswahl. "Wenn wir sehen, dass Stimmung gemacht wird, ohne dazu Aufwand mit irgendeiner Art von Inhalt zu betreiben", sagt der Forscher, "sollte die EU eingreifen." 

Missachtete Wähler


Der Versuch, einen Wahlkampf erfolgreich zu führen, ohne über geplante gesellschaftliche Veränderungen Auskunft zu geben, sei den Demokraten in den USA zuletzt schon auf die Füße gefallen. "Das jetzt mit sinnleeren Sätzen wie ,ich bin dagegen, dass Beschäftigte entlassen werden, nur um Geld zu sparen oder Parolen wie 'Leben bezahlbar machen' zu kopieren, missachtet den betreuungsbedürftigen Wähler."

Es müsse "gewisse Grenzen geben", sagt Hans Achtelbuscher. Niemand wolle in einer Gesellschaft leben, in der künstliche Intelligenz noch plattere, billigere und auf noch einfachere Reflexe zielende Wahlversprechen generiere. "Die eigentliche Erwartung war doch, dass die neue Technologie wieder mitreißendere, glaubwürdige Versprechen erzeugt, die viel von dem verlorengegangenen Vertrauen wiederherstellt." 

Bisher habe sich das als vergebliche Hoffnung herausgestellt. "Aber sicher ist, dass eine KI, die weiter lernt, noch viel Positives in diesem Bereich bewirken kann, sobald Datenschutz-Bedenken ausgeräumt werden."

5 Kommentare:

ppq-Leser hat gesagt…

@Bundeswehrkarrierefake: Stark. Direkter Schlag in die Magengrube. Inkl Seitenhieb ins Feminismusgedönse.

Hase, Du bleibst hier... hat gesagt…

Es fehlt die unsichtbare KI, die die Hand führt in der Wahlkabine. Sonst wird das nix. Selber erwarte ich mit Spannung eine weiblich gelesene KI mit entsprechender Hardware für die Haushaltsführung.🤪

Anonym hat gesagt…

vernunftbegabte Entscheidungen

So ein Gestolper machen Leute, die klüger erscheinen wollen, als sie sind. Funktioniert zu 100% bei Grünenwählern.

Anonym hat gesagt…

OT a propos klug: Kategorienlehre mit dem klugen IT-Blogger

Max Uthoff darf heute nicht in der Anstalt auftreten, weil er Wahlwerbung für die Linken gemacht hat.
weiters:


Uthoff: Kategorie 'öffentlich-rechtliche Clownshow'.
ARD-Chef: Kategorie 'Clownshow nach Pressrecht'.

Anonym hat gesagt…

was issen da passiert....
OT a propos klug: Kategorienlehre mit dem klugen IT-Blogger

Max Uthoff darf heute nicht in der Anstalt auftreten, weil er Wahlwerbung für die Linken gemacht hat.
weiters:
Wenn hingegen der ARD-Chef in der "Bild" schreibt, ist das völlig OK

Uthoff: Kategorie 'öffentlich-rechtliche Clownshow'.
ARD-Chef: Kategorie 'Clownshow nach Pressrecht'.