Montag, 24. Februar 2025

Der Linksrutsch: Blues in Rot

"Ist Deine Heizung zu teuer, macht jemand richtig Kohle"
Mit populistischen Parolen und gezielt geschürtem Neid punktete die frühere SED vor allem bei jüngeren Wählern.
 
Die SPD wollte mit dem Kampf gegen rechts das Ruder herumreißen und den Sieg holen. Den Grünen war das sehr recht, denn auch das Team Habeck rechnete sich große Chancen aus, aus dem Umfragetief zu kommen, wenn es gelingen würde, alle Sachfragen beiseite zu wischen und darauf zu setzen, dass sich Menschen immer besser gegen jemanden mobilisieren lassen als für etwas.

Nachhall am Wahltag

Die Demos gegen die faschistische Union und die rechtsextreme FDP, sie hallten am Wahltag nach. CDU und CSU gewinnen, aber Sieger sehen anders aus als die traurigen unter 30 Prozent, die Friedrich Merz holen konnte. Die AfD wird trotz ihrer Rolle als Punching Ball für alle anderen mit Abstand zweite Kraft. Die SPD verliert ein Drittel ihrer Wähler. Die Grünen, ein Vierteljahr lang im imaginierten Rausch, kurz vor dem Einzug ins Kanzleramt zu stehen, schlägt hart auf dem Boden der "umzingelnden Wirklichkeit" (Habeck) auf. Die turboradikalisierte FDP kippelt am Rande des Untergangs. Die Wundertüte BSW lässt die Zeit der Landtagswunder vom letzten Jahr hinter sich.
 
Auf den Wahlpartys der demokratischen Mitte gab es zufriedene Mienen. Aber die Mühe, sie vorzuzeigen, war zu sehen. Bei der AfD fehlte der Jubel - viele hier hatten nach den letzten Monaten mit einem Ergebnis weit über 20 Prozent gerechnet. Bei SPD, Grünen und FDP war Erleichterung zu spüren, weil alles hätte auch viel schlimmer kommen könne. "Glimpflich" war das Ergebnis für alle. Mit dem Ergebnis, dass SPD und CDU/CSU mit dem schlechtesten und zweitschlechtesteten Bundestagswahlergebnis ihrer Parteigeschichte im Rücken die nächste Bundesregierung bilden werden.

Was will der Wähler sagen

Der Wähler hatte gesprochen. Nur was er sagen will, darüber rätseln alle. Denn der Kampf gegen den vermeintlichen Rechtsrutsch, der drohte, Deutschland in Windeseile in ein Viertes Reich zu verwandeln, hat eine außerordentliche Folge: Der einzige Sieger einer Bundestagswahl, die eigentlich hatte über das Schicksal des Landes, Europas und der Welt entscheiden sollen, heißt Linkspartei. Statt die Zukunft "zurückzuholen", wie es die am Designertisch für Parolenparteien entworfene Kleinstpartei "Volt" angeboten hatte, kehrt überraschend die finstere kommunistische Vergangenheit zurück.
 
Im Vergleich zum Februar vergangenen Jahres ist es der vormaligen SED gelungen, ihren Stimmenanteil zu verdreifachen. Die Linkspopulisten sind vom Totenbett auferstanden. Nun tanzen sie fröhlich auf den Gräbern all deren, die sie schon hatten begraben wollten. Ein Linksrutsch, den noch vor wenigen Tagen niemand vorherzusagen wagte: Holten die Parteien links der Mitte 2021 noch ganze 19,6 Prozent der Stimmen, sind es diesmal um die 26 Prozent.

Populistische Parolen

Deutlich mehr Wählerinnen und Wähler als ihre Wahlzettel über die Brandmauer warfen. Vor allem Jüngere seien es gewesen, die platten Parolen wie "Ist Deine Heizung zu teuer, macht jemand richtig Kohle", "Ist Deine Miete zu hoch, freut sich der Vermieter" oder "Ist dein Dorf unter Wasser, steigen Reiche auf die Yacht" auf den Leim gingen. Unbelastet von historischem Wissen erschien diesen Wählern die totalitäre Linke als beste Möglichkeit, sich im Streit zwischen "Deutschland muss sich ändern" und "Wir schaffen das auch so" für eine Alternative zu entscheiden, die versprach, es werde reichen, die Reichen zu enteignen und Milliardäre abzuschaffen. In Berlin schaffte es die Mauer-Partei sogar, stärkste Kraft zu werden.
 
Die Fortsetzung von Merkels Mutti-Politik mit den Mitteln von TikTok und Silberlocken stürzt Deutschland in genau den Zustand, den das wirtschaftliche wackelnde und außenpolitisch im Gegenwind aus Amerika wankende Land zuallerletzt brauchen kann. Der Wahlgewinner Friedrich Merz ist ein schwacher Sieger - gegen die unbeliebteste Bundesregierung aller Zeiten holte der Oppositionsführer nicht einmal fünf Prozent Stimmenplus. Die Wahlverlierer von der SPD müssen dennoch mit Merz regieren, weil dem neuen Kanzler niemand sonst ins Amt helfen kann. 

Drei Verliererparteien

Selbst wenn mit den Grünen noch eine dritte Verliererpartei diese Wahl dazustößt, wird die nächste "handlungsfähige Regierung" (Merz) eine historisch schwache sein, absehbar unfähig, die "tiefgreifenden Reformen" (Merz) einzuleiten, die die Union im Wahlkampf versprochen hatte. Vor Kraft kaum laufen kann dagegen eine Partei, die Friedrich Merz zuletzt als "die letzten Fußlahmen der Oktoberrevolution" abgetan hatte. Die nun aber triumphal in den politischen Ring zurückkehrt.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hat man ja früher, als es sowas noch gab, an den Boybands gesehen, dass es in kurzen Zyklen für den gleichen behämmerten Schrott immer wieder ein neues Publikum gibt.

Anonym hat gesagt…

Und nun die guten Nachrichten: Christian Lindner wandert nach Argentinien und Sahra Wagenknecht nach Russland aus. Oder so ähnlich.

Trumpeltier hat gesagt…

Man muss im Wahlwerbetext des Bildes wohl eher von Besoffenen als von Abgesoffenen und den Yachten der Reichen reden, denn der wachkomatös delirierende Mehrheitspöbel hat gestern erneut jahrzehntelang zündelnde Brandstifter zur Feuerwehr gekrönt.

Das hier hoffentlich jedem bekannte Milgram-Experiment hat allerdings erschreckend bewiesen, dass etwa 80% der Leute nicht selber denken (können), sondern lieber jeder Autorität gehorchend in der Herde dem Leithammel nachtrotteln.

Lediglich 20% sind also selbständig denkend unterwegs, was sich präzise mit dem Wahlergebnis der vom bunten Schwachkopfrudel verteufelten AfD deckt. Mehr ist darum leider auch nicht zu erwarten. Es fehlt die dafür nötige Hirnkapazität im Schildbürgervölkchen.

Die Wir-sind-mehr-Masse ist leider kaum klüger als Nutzvieh, das sich mit etwas Futter willig zum Schlachthof locken lässt.

Für intelligente Wesen ist dieser Planet darum eine Hölle voller Teufel, die ihre Bösartigkeit nicht mal bemerken. Mir scheint es so, als wäre das abergläubisch fanatische Hexenjagd-Mittelalter noch lange nicht beendet, denn der geifernd gehässig grölende Gassen- bzw. Gossenmob ist trotz Hightech-Smartphone immer noch derselbe primitive Abschaum.

Seit 2000 Jahren Brot und Spiele in den Zirkusarenen, damit die Ballaballa- und Trallalaplebs ihre Cäsaren ungestört herrschen und abkassieren lässt. Sie verdienen somit, dass ihre Behausungen regelmäßig unter Wasser stehen und ruiniert werden. Man könnte ja schließlich auch etwas höher und somit trockener siedeln, oder? Das erfordert jedoch genau die Portion Grips, die der Masse offensichtlich fehlt, denn die Definition für Schwachsinn ist, immer wieder dasselbe zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Man fürchtet den Klimawandel mit mehr Regen und somit auch mehr Wasser in den Flüssen und baut wie z.B. im Ahrtal dennoch wieder genau dort, wo zuvor 180 Leute starben.

Sie bekommen ihre eigene Animalfarm nicht human geregelt, bilden sich aber ein, die gesamte Menschheit moralisch belehren zu müssen. Egal, denn die Neubürger werden sich die ihnen versprochene Teilhabe sicher bei den vertrottelt wehrlosen Willkommens-Ureinwohnern holen, wenn der wirtschaftlich demontierte bunte Pleitestaat sie nicht mehr durchfüttert. Dann gibt es garantiert lärmende Demos gegen Rächzz wie am Fließband, weil Nazis inzwischen täglich Zufallspassanten abstechen und dabei sogar Kleinkinder massakrieren.

Solchen Psychopathen ist wirklich nicht mehr zu helfen. Da hilft echt nur noch der nächste Endsieg über Russland, damit wieder ein paar Jahre Ruinenruhe im Land herrscht. Leichenberge und Totenstille war mein letzter Wille.

Ihr kennt inzwischen ja mein Lieblingswort für dieses Geschmeiß.