Entspannte Plauderei vor etwa zwei Millionen Ohren: Alice Weidel und Elon Musk schafften es, die vorher geschürte Aufregung schnell schlafen zu legen. Gemälde: Kümram |
Würde die Erde beben? Würde Deutschland überleben? Die Demokratie standhalten? Oder die Deutsche Telekom eingreifen und dem Spuk ein Ende machen? 150 EU-Beamte saßen im virtuellen Publikum, als Elon Musk seinen neuesten Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Unabhängigkeit der deutschen Wahlen startete. Der Finger am "Off-Knopf" (FAZ) hätte erwartungsvoll gezittert, hätte sich die Wertegemeinschaft rechtzeitig wirksame Waffen geschmiedet, Meinungsübergriffe aus dem Ausland zu unterbinden. So aber blieb nur apathisches Ausharren auf die Dinge, die da zur Sprache kommen würde.
Unerhörtes geschieht
Zu spät, das Ruder noch herumzureißen. Tagelang hatten die deutschen Medien all denen, die es bei X selbst nicht mitbekommen hätten, weil sie bei TikTok tanzen oder bei Facebook mit alten Boomerfreunden über Bluesrock, die Zeiten bei den Jungen Pionieren und die Jahre bei der Bundeswehr fachsimpeln, Bescheid gesagt, dass Unerhörtes geschehen wird. Eine Kanzlerkandidatin ohne Aussicht auf das Amt gibt ein Interview. Ein Gipfeltreffen hinter der Brandmauer, veranstaltet vom größten Auslandsinvestor in Deutschland, seit Intel den Bau seiner Chipfabriken auf bessere Zeiten verschoben hat.
Die Tagesschau stellte wieder die alte Frage: Elon Musk, der Eigentümer von X, habe deutsche Politiker beschimpft und zur Wahl der AfD aufgerufen. Und "nun spricht er auch live mit Weidel". Dennoch nutzten "viele Politiker und die Bundesregierung die Plattform trotzdem weiter". Etliche sind sogar ganz neu wieder dabei, der gesamte deutsche Schicksalswahlkampf findet bisher im Grunde genommen dort statt, wo "Postings mit Darstellungen von Gewalt, Pornografie, Falschinformationen, Hass und Hetze kaum noch eingeschränkt" werden (Tagesschau).
Vorteile für bestimmte Inhalte
Dazwischen der Kanzler, der einer knappen Million Followern als Bundeskanzler Trost zu-, und bessere Zeiten verspricht und als Bundestagsabgeordneter noch einmal mehr als 640.000 Gefolgsleute informiert, ohne beim "Spiegel" oder bei Caren Miosga anrufen zu müssen. Dagegen ist selbst Robert Habeck mit seinen nicht einmal 120.000 Getreuen nur ein Scheinriese der Netzwelt. Wieso eigentlich, fragt er im "Tagesspiegel"? Musk müsse ihm Auskunft geben: "Sind die Algorithmen, die die Plattform X benutzt, so ausgerichtet, dass es einen einseitigen Vorteil für bestimmte Inhalte gibt?"
Um den Nachteil auszugleichen, den die Algorithmen des Gemeinsinnfunk ihm beschert haben, als er nicht zum großen Kanzlerduell zwischen Scholz und Merz geladen wurde, setzt Habeck auf die Macht der Straße und die der Umfragen, Je besser die seien, umso weniger könnten ARD und ZDF ihn ignorieren. Zuletzt wurden sie schlechter, trotz aufsehenerregender Werbeaktionen mit Küchentischgesprächen, Lichtspielen und einer Rally in Lübeck. Aber würde Alice Weidel nicht mit Elon Musk telefonieren, vor aller Ohren, sähe alles schon anders aus.
Eine Million hört zu
Was als welteurschütternde Angriff auf die Grundwerte angekündigt war, entpuppt sich live im X-Space als Plauderei unter zwei Leuten, die sich nicht kennen, aber zu mögen scheinen. Vor einem Publikum, das - bei X und summiert bei den Kanälen, die eine deutsche Simultanübersetzung anbieten - auf eine runde Million Zuhörer kommt, vollzieht sich ein unstet nach Themen suchendes Gespräch, in dem es kurz um Migration geht, länger um Energieversorgung, ein bisschen um Hitler und schließlich um die Besiedelung des Mars. Nach fünf Minuten werden die ersten EU-Aufpasser die Kopfhörer locker gelassen haben. Nach zehn war wohl die Hälfte der Conversation Controller (CC) in der Kantine.
Dort, wo die Unterhaltung in Echtzeit seziert wurde, mussten sich die Diensthabenden eigene Lügen ausdenken, um ordentlich faktenchecken zu können. Während Weidel und Musk einander zukichern, erlauscht die Brennpunkt-Besatzung der Frankfurter Rundschau endlich einen Hitlervergleich. Weidel fragt Musk: "Weißt du, was Adolf Hitler als erstes getan hat? Er hat die Redefreiheit abgestellt, er hat die Medien kontrolliert." Selbst in Frankfurt klingt das nach einer Anspielung auf die "Regulierung des Internets" (FR). Also verdächtig.
Es war heißer gekocht
Nichts hier wird so heiß gegessen, wie es die Leitmedien im Vorfeld gekocht hatten. Statt der erwarteten und erhofften Schlachtrufe gegen die Demokratie, das Grundgesetz und die scheidende Bundesregierung kommentieren Weidel und Musk diese und jene Begebenheit aus dem Deutschland dieser Tage mit einem "verrückt". Einen Lkw voll Papier musste Musks Tesla-Baustab ausgedruckt zu den Genehmigungsbehörden karren. Verrückt. In den Schulen lernen deutsche Kinder nur Genderzeug. Verrückt. Mitten in der Energiekrise wurden die deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet. Verrückt.
Um Lösungen für die Wirtschaft geht es nicht, auch nicht um Sicherheit, Terror oder das Klima. Musk hat keine Fragen dabei, Weidel keine Antworten. Der größte Erfolg, den beide an diesem Abend verzeichnen können, ist der Umstand, dass er vorher für sie beworben wurde - kostenfrei und inhaltsleer, als sei es wirklich wahrscheinlich, dass eine Internetsendung mit der Einschaltquote einer Phoenix-Übertragung vom BSW-Parteitag Deutschland und die gesamte EU stante pede in den Abgrund stürzen.
Das alles ist sehr bürgerlich, hgesittet, höflich und ohne jeden Anflug vom Krawall, wie bei Lanz, Misosga und "Hart aber fair" durch Zwischenrufe und verbales Armdrücken hin und wieder immer noch simuliert wird. Um Lösungsideen für die Brandherde im Nahen Osten und in der Ukraine geht die Kanzlerkandidatin Weidel den Firmenchef aus Texas an. "Auge um Auge, dann sind am Ende alle blind", gibt Musk den Dalai Lama.
Abflug zum Mars
Zum Schluss beamen sich beide noch entspannt in die Zukunft: Warum er denn so unbedingt auf den Mars wolle, fragt Weidel ihren Gastgeber. Der argumentiert mit Wahrscheinlichkeiten. Besser zwei Planeten statt nur einer, wer weiß, was kommt und wann. In zwei Jahren öffnet sich ein Startfenster zum Mars, dann sollen die ersten unbemannten Raumschiffe dorthin starten. Man müsse die Landung testen, sagt Musk. "Wir wollen ja keine zusätzlichen Krater dort produzieren."
Geht alles glatt, sollen durch das nächste Startfenster 2029 dann die ersten Menschen steigen. Ein spannendes Wettrennen zwischen den nächsten beiden Bundesregierungen und dem "Staatsfeind Nummer 2" (Spiegel): Steigen seine Marsianer zuerst in ein Raumschiff? Oder steigt Deutschland mit der Braunkohle zuerst aus dem nächsten Energieträger aus?
4 Kommentare:
Transkript:
Elon: Wie können wir das Regime von Oaf Schitz stürzen und Unseredemokratie vernichten?
Alice: Wir werden dann doch zur Straße greifen müssen, unsere Taktik fußt darauf, daß wir auf der Straße die Hauptaktion entwickeln. Dies beweist also, daß Sie entweder Maschinengewehre anwenden wollen oder in den deutschen Reichstag einziehen. Umgekehrt! Die Straße soll überall zur Herrschaft und zum Triumph kommen. Wir wollen innerhalb der Nationalversammlung ein siegreiches Zeichen aufpflanzen, gestützt auf die Aktion von außen. Wir wollen dieses Bollwerk von innen heraus sprengen.
(wer nicht glaubt dass Alice das gesagt hat muss bei einem arabischen Dönermann seiner Wahl ein Pfund Dubaischokolade für 15 Euro kaufen)
Fefe ist wieder in seiner virtuellen Realität aufgeschlagen.
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Heute war das Gespräch zwischen Alice Weidel und Elon Musk. Hier die Zusammenfassung der Tagesschau.
Hauptthema der gleichgeschalteten Medien
https://duckduckgo.com/?q=alice+weidel+hitler+war+kommunist&t=opera&ia=web
entweder wie das Hiltertagebuchmagazin
Alice Weidel im Gespräch mit Elon Musk: "Hitler war Kommunist"
oder wie die Ostmärker
Alice Weidel im Talk mit Elon Musk: "Hitler war Kommunist"
fetischisten tun fetischistendinge. die weidel hat diesen fetisch auch
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