Dienstag, 7. Januar 2025

ARD und ZDF: Geheime Algorithmen

Elmar Theveßen wurde im vergangenen Jahr Talkshow-König.

Nur ganze 617 von 84 Millionen Menschen in Deutschland schafften es im vergangenen Jahr wenigstens ein einziges Mal in eine Ausgabe von "Caren Miosga", "Hart aber fair", "Maischberger", "Maybrit Illner" und "Markus Lanz". Das sind 0,00073 Prozent der Bevölkerung, also einer von 61.000 Menschen - rein rechnerisch war da kein Platz für Bürger von Rastatt oder Bocholt, Fulda, Aalen oder Kerpen. Städte, die sämtlich zu klein sind, um einen der Ihren in einem Talkshow-Studio platzieren zu können.

Der beste Talkshow-König

Dort sitzen den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit folgend Großstädter, außertariflich bezahlt und von der Last der Verantwortung nicht etwa gebeugt, sondern von ihr lebend. "Bloß keine Menschen", lautet das Erfolgsrezept der Fernsehrunden. Zumeist rekrutiert sich das im rollenden Wechsel präsentierte Personal der Einfachheit halber aus den Angestellten des politischen Berlin: Talkshow-König wurde mit Elmar Theveßen  nicht von ungefähr ein Mann, dem nachgesagt wird, er kenne Amerika und könne seinen Verfall am besten erklären.

Mit 17 Auftritten schlug der ZDF-Korrespondent in Washington selbst Größen wie den zu Beginn des Ukraine.-Krieges noch unverzichtbaren Roderich Kiesewetter. Auch Michael Bröcker, häufig besetzt als knurriger Konservativer, hatte das Nachsehen und musste sich wieder einmal mit dem zweiten Platz bescheiden. 

Geheimnisvolle Kriterien

Offen ist bis heute, wie die Algorithmen aussehen, die ARD und ZDF für die Auswahl von Talkshow-Gästen verwenden. Bei den Politikern ist ausgeschlossen, dass die Häufigkeit ihrer Auftritte vom Abschneiden ihrer Parteien bei Wahlen in irgendeinem Zusammenhang steht. Auch der Sitzanteil ihrer Parteien im Deutschen Bundestag spielt offenkundig keine Rolle: Danach sind CDU und CSU überrepräsentiert, ebenso Grüne, Linke, BSW und FDP. Die SPD und die AfD hingegen werden verglichen mit der Größe ihrer Anhängerschaft weniger beziehungsweise kaum berücksichtigt.

Werden also bestimmte Botschaften im Gemeinsinnfunk stärker verbreitet? Geben ARD und ZDF bestimmten Kräften gern und oft eine Plattform, anderen aber weniger oder gar nicht? Zuletzt hatte Andreas Audretsch von den Grünen kategorisch auf eine Offenlegung entsprechender Algorithmen gedrängt, um Missbrauch zu bekämpfen. "Das Digitale-Dienste-Gesetz gibt der EU Zähne", hatte der neue starke Mann an der Seite von Kanzlerkandidat Robert Habeck klargemacht. Jetzt müsse die Gemeinschaft auch beißen und Verstöße müssten geahndet werden.

Geheime Gemeinsinn-Codes

Während andere Plattformen bereits vorgehen und ihre Codes offengelegt haben, reagieren die beiden großen Gemeinsinnsender bisher schmallippig. Das ZDF gibt zwar "Einblick in den Maschinenraum", erklärt allerdings nur, wie Daten und Metriken durch Algorithmen "anhand der konkreten Anwendungsfälle wie z.B. der personalisierten Empfehlungen auf der Startseite der ZDFmediathek" genutzt werden. Die ARD bleibt noch allgemeiner: In "Algorithmen - So bestimmt die KI über Dich"  zeigt die Wissensredaktion die "schöne neue Welt mit ihren unbegrenzten digitalen Möglichkeiten" und wie problematisch sie sind. 

Nicht für die ARD, die kommt im Bericht nicht vor.


9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ok, wenn Audretsch einmal 'Algorhythmen' sagt, dann war's halt ein Versprecher. Er sagt dann nochmal 'Algorhythmen', und das ist Panne und genau auf Level mit dem, was man von Grünen erwartet. Auf dein Zimmer, Schnösel, und mach erstmal deine Hausaufgaben.

Anonym hat gesagt…

...kenne Amerika und könne seinen Verfall am besten erklären ...
Der "Verfall" erklärt sich schlicht damit, dass die Unnennbaren ihr inoffizielles (und dementsprechend geleugnetes) Hauptquartier nach China verlegen, seit Jahren schon.

("Der Besuch der alten Dame" dürfte bekannt sein?)

Anonym hat gesagt…

>Hauptquartier nach China verlegen

Chinesen lieben Schekels, aber dass sie anderen Nationalitäten als sich selbst irgendwas zugestehen, kaufe ich nicht.

>"Der Besuch der alten Dame"
Ich fand das Honorar immer zu hoch angesetzt. Statt der Milliarde hätte ein Tausender gereicht, und es würde nicht 3 Akte dauern sondern 10 Sekunden.

Anonym hat gesagt…

## Mark Zuckerberg verkündet das Ende der Zensur und die Rückkehr der Meinungsfreiheit auf META ##
Je nun, dieses Volk war und ist, wenn es sein muss, schon immer sehr geschmeidig, im Reden und im Handeln.

Anonym hat gesagt…

## dass sie anderen Nationalitäten als sich selbst irgendwas zugestehen... ##
(((Die))) haben schon ganze Völker sehr ordentlich eingeseift, aber eingeräumt, es scheint wenigstens so, dass es mit China nicht ganz so läuft. (Noch?) Andererseits, (((die))) sind ofenkundig sehr geschmeidig, und spielen mehrfach über Bande.

Anonym hat gesagt…

Senex senilis Meinrad Müller tut mich gerade auf PIPI bestätigen ... geschmeidig ...

Anonym hat gesagt…

>## Mark Zuckerberg verkündet
Der Countdown läuft bis Unseredemokraten sagen 'Ja also das haben wir doch schon immer gesagt. Oder zumindest genau so gemeint, was seid ihr alle dumm dass ihr es nicht verstanden habt'.

Anonym hat gesagt…

der_weis_was_der_linke_ist 7. Januar 2025 at 14:24
wieso eliten ?

das mit den kobold im auto, küchenhilfe, hühnerzüchter/kinderbuchauthor, gelernter erzieher, oder das mit taxifahrer fischer
ferner noch ein nicht geschafftes studium

es hört sich oft so an als wären die, die elite die „die anderen“ von oben herrab kontrollieren müssen
ihre vermeindlich gute bildung gibt ihnen das „recht dazu“

das problem damit ist das ich die linken gut kenne ...
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Wär nicht die rechte Bildung da - wo wären wir? Jaja!

Anonym hat gesagt…

Jajajaja! Aus: Maler Klecksel.