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Madralana Kambusia aus Sachsen hat Fleischfachverkäuferin gelernt, aber auch eine besondere Gabe, die Zukunft vorhersagen zu können.
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Sie ist so alt, dass sie sich noch an Dinge erinnert, die nicht einmal im Geschichtsbuch stehen. Madralana Kambusia stammt aus dem tiefsten sachsen, wo ihre Familie seit Äonen eine Fleischerei mit angeschlossenem Wurstfachverkaufsgeschäft betreibt. Madralana lernte Verkäiuferin, noch in der DDR, als in den Regalen nur Büchsenwurst stand und die gute Knacker unter dem Ladentisch an gute Bekannte und den ABV ging.
Sie ist so alt, dass sie sich noch an Dinge erinnert, die nicht einmal im Geschichtsbuch stehen. Madralana Kambusia stammt aus dem tiefsten Sachsen, wo ihre Familie seit Äonen eine Fleischerei mit angeschlossenem Wurstfachverkaufsgeschäft betreibt. Madralana lernte Verkäiuferin, noch in der DDR, als in den Regalen nur Büchsenwurst stand und die gute Knacker unter dem Ladentisch an gute Bekannte und den ABV ging.
Sie hat die Gabe
Der sah dafür viele Jahre großzügig über eine Leidenschaft der jungen Sächsin hinweg, die nach den Gesetzen der DDR streng verboten
war: Schon mit 13 hatte Madralana Verwandten und Freunden aus der Hand gelesen. Mit 17 begann sie, die Zukunft aus dem Geschlinge der Eingeweide des Kleingetiers zu entschlüsseln. Kambusia galt bald als das Mädchen mit der Gabe. Ihre Prognosen waren immer treffsicher, sie irrte sich nie.
Schon 1986 sagte sie das Ende des Afghanistan-Abenteuers der Siowjetunion voraus, auch der Tod von DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker war für sie kein Geheimnis. Seine Erkrankung im Schicksalssommer 1989 diagnostizierte Kambusia auf der Basis eines Karnikeldarms als schwere Krebserkrankung, die Einheit sah sie kommen, den Wechsel von Kohl zu Schröder voraus, als Schröder noch am Zaun des Bonner Kanzleramtes rüttelte.
Wenn sich zum Jahresanfang viele Menschen die Frage stellen, was das neue Jahr wohl an neuen Versprechungen der Politik, Katastrophen durch
falsche Wahlentscheidungen und sich verschärfende Wirtschaftskrisen ohne Auswirkungen auf den stabilen Arbeitsmarkt für sie bereithält, ist
Madralana Kambusia aufgrund ihrer Zukunftsexpertise eine erste Addresse.
Endlose Pandemie
Sie allein hat schließlich seinerzeit vorhergesagt, dass die Pandemie nie enden werde - und gerade erst hat Sachsen-Anhalt in der Tat zum sechsten Mal eine Verlängerung beschlossen. Wo sich Seherinnen und Seher oft ebenso schwer wie die Politik damit tun, Prognosen für die nahe Zukunft zu erstellen, hat die heute 62-Jährige damit gar kein Problem. Schon am Ende des vergangenen Jahres war sie
sich sicher, dass der Menschheit 2025 einige technologische Durchbrüche
und weltweite Krisen bevorstehen könnten. Enttäuschung werde wohl nach
der Bundestagswahl einziehen, sich aber bald wieder beruhigen. Auch dem
neuen US-Präsidenten traut Kambusia zu, auf seine alten Tage etwas
ruhiger zu werden. "Wenn nicht, wird er aber für Unterhaltung sorgen",
sagt sie.
2025 wird Madralana Kambusia zufolge kein Jahr wie
jedes anderes, sondern genauso einzigartig. Die Schweineinnereien, die
sie eigens zur Vorhersage der Ergebnisse der Bundestagswahlen analysiert
hat, deuten darauf hin, dass die Union eine starke Chance habe, zu
gewinnen. CDU und CSU würden voraussichtlich zusammen die stärkste
Partei stellen und bis zu einem Drittel der Sitze holen. Deutlich
weniger erfolgreich soll, so verraten es Kaldaunen und Knochenmark,
schneide die AfD ab. Der traut Kambusia etwa 18 bis 23 Prozent der
Stimmen zu. Es wäre ein derber Rückschlag für die in Teilen als gesichert
rechtsextrem eingestufte Partei, die als zweitstärkste Kraft erneut den
Weg in die Opposition gehen müsste.
Die Leber sagt SPD
Dahinter werde sich Lunge, Leber, Herz, Zunge und Magen zufolge die
SPD einreihen, ehemals eine mächtige Kraft, mittlerweile verblasst,
aber für einen nicht unbedeutenden Teil der Bevölkerung nach wie vor
eine Traditionswahl. "Den Sozialdemokraten trauen viele Romantiker immer
noch zu, sich eines Tages zu besinnen", sagt Kambusia, die dasselbe
Muster auch beim Betrachten von Herz und Niere zur Ermittlung der Wahlchancen der früheren liberalen Partei FDP entdeckt hat.
Auf
die Grünen hält die naturverbundene Sächsin, die vor 30 Jahren
beschloss, ihren Fleischfachverkäuferinnenjob im elterlichen Betrieb an
den Fleischerhaken zu hängen und aus ihrer Gabe ein Gewerbe zu machen,
nach wie vor die allergrößten Stücke. "Sie könnten auf 13 Prozent der
Stimmen kommen, aber dank Robert Habeck auch überraschen und an der 20
kratzen."
Die Schwierigkeit bei der überwiegend veganen Partei sei die
Unzuverlässigkeit von Vorhersagen aufgrund von Fleischresten. Für Linke
und BSW sieht Kambusia Licht am Horizont: Die neue Bewegung von links
könne die alte schon im März ersetzen. "Dafür sprechen zumindest die
Sterne", sagt die Expertin und verweist auf
Pluto im Wassermann, eine Konstellation, die auf tiefgreifende
Transformationen hindeute.
Knochenwurf und
Vogelflug
Komme es, wie Knochenwurf und
Vogelflug vermuten lassen, werde die Koalitionsbildung nicht einfacher.
Neben einer "Jamaika"-Koalition aus (CDU/CSU, Grünen und FDP wäre die
gute alte "GroKo" aus Union und SPD denkbar, aber auch eine
schwarz-grüne Tansania-Koalition aus Union und Grünen, die bei einer
Weigerung der CSU, mitzuwirken, um das BWS verstärkt würde. "Alles ist
denkbar, wenn keine anderen Mehrheiten gefunden werden können."
Nach
den einschneidenden Ereignissen des Vorjahres könnte 2025 so ein Jahr
der Umwälzungen und Neuanfänge und voranschreitenden Niedergänge sein,
weit über die Politik hinaus. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße
Haus werde die Welt in eine Ära der radikalen Veränderungen führen. Nach
dem Geschlinge der Schweineinnereien könnte das zu Spannungen sowohl
innerhalb der USA als auch international führen, wenn die
US-Administration sich in die Geschicke der EU einmische, die ja auch
ohne solche Störmanöver schon ums Überleben kämpfe.
Zuschuss für die Inflation
Zentrales
Thema für die Menschen bleibe die Inflation. Gerade zum Jahresanfang
habe die scheidende Bundesregierung noch einmal "einen Schnaps
draufgegossen" (Kambusia) und mit Preiserhöhungen, Krankenkasenbeiträgen, Versicherungen, der CO₂-Steuer, Netzentgelten, Briefporto, Deutschlandticket, Müll, Abwasser und Trinkwasser, aber auch Behördendienstleistungen wie der Ausstellung von Personalausweisen alles getan, um die Bemühungen der europäischen Zentralbank, mit niedrigeren Zinsen Wachstum anzuregen, zu konterkarieren. "Der damit befeuerte wirtschaftliche Niedergang wird durch gezielt geschürte Handelskonflikte verstärkt - die EU richtet Handelsschranken nach China auf, die USA errichten welche für EU -Waren."
Dass die
Energiewende dennoch weiter vorangetrieben wird, hält die Wahrsagerin für alternativlos. "Es wird teuer, aber dank des starken Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien und neue Technologien wie Batteriespeichersystemen kann noch niemand sagen, wie teuer." Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung werde weiter steigen, am Ende des kommenden Jahres könnten womöglich bereits 65 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stromes aus Erneuerbaren stammen. "Wenn man das kurz hochrechnet, sieht man: Von dort aus wären nur noch drei bis vier Verdopplungen nötig, um das gesamte Land auf eine vollständige Energieversorgung durch Wind, Sonne und Biomasse umzustellen."
KI bleibt vor der Tür
Über damit einhergehende Herausforderungen für die Stabilität der Stromnetze und Fragen der Finanzierung der notwendigen Infrastruktur vermag die traditionelle Wahrsagerei Kambusi zufolge wenig Aussagen zu treffen. "Vielleicht aber macht die Künstliche Intelligenz 2025 einen so großen Sprung, dass in einem Jahr bereits Vorhersagen möglich sind, wie wir sie uns heute nicht einmal vorstellen können." Außerhalb der EU seien viele Unternehmen dabei, auf KI-gestützte Lösungen zu setzen, um Geschäftsprozesse zu optimieren und neue Märkte zu erschließen. "Das wird eines Tages auch zu uns schwappen", ist Kambusi sicher.
Nicht jede Innovation lässt sich verhindern, nicht alle Wettbewerbsvorteile muss jeder mitnehmen. Oft stehe
wirtschaftliche Stabilität gegen Sicherheit und eine strengere Einwanderungspolitik, die von Rechtspopulisten oft gezielt gegen die
Demokratie in Stellung gebracht würde. Die wirtschaftliche Konsolidierung, die auch ein Gesundschrumpfen und das Abstoßen
überkommener alter Branchen wie der Automobilindustrie oder des Maschinenbaus beinhalte, könne getrost mit Optimismus willkommen
geheißen werden.
Prognosen aus den Innereien
"Digitalisierung und Klimawandel profitieren
davon und werden die
EU im weltweiten Wettbewerb um die sauberste Wirtschaft uneinholbar
machen." Für 2025 sind die Prognosen aus den Innereien für Deutschland
und die EU noch eher pessimistisch, "mit einem geringeren Wachstum als
in allen anderen Industrieregionen". Dies könnte die EU in der globalen
Konkurrenz langfristig stärken, "denn es ist nicht immer der, dem es gut
geht, der am gelenkigsten auf neue Umstände reagiert".
Nicht
faul, nicht fett, dafür durchreguliert und in Rahmenbedingungen
gespannt, die dafür sorgen, dass die Abhängigkeit von russischem Erdgas
bruchlos abgelöst wurde durch die Abhängigkeit von US-Gas, chinesischen
Solarzellen und französischem Atomstrom - das Streben Deutschlands nach
noch mehr Autonomie in kritischen Ressourcen und Technologien soll nach
Auskunft der Schnittreste von frischem fetthaltigem Muskelgewebe zu einem Paradigmenwechsel in der globalen Politik führen. "Wenn andere große Staatenbündnisse erst sehen, dass
politische Systeme nicht unter Druck geraten müssen, wenn der Wohlstand
zurückgeht, so dass Protesten ausbleiben, könnte der deutsche Weg
Vorbild für alle anderen Länder werden."
Saturn und Neptun im Widder
Die Konstellation von Saturn und Neptun im Widder spräche dafür.
Statt einer vielerorts befürchteten stärkeren Betonung von individuellen
Freiheiten würde nach einer Zeit des Übergangs ein neues Meinungsfreiheitssystem etabliert. Ausländer, aber auch "verachtenswerte Kriminelle" (Nancy Faeser) wären dann von der Nutzung des vom Staat gewährten Privilegs der freien Meinungsäußerung ausgeschlossen, um das Recht der freien
Meinungsäußerung vor Missbrauch zu schützen.
"Jupiter
im Krebs ab Juni könnte eine Blütezeit für soclhe Entscheidungen
werden, mutmaßt Kambusia. Gleichzeitig werde Saturn im Widder aber
Herausforderungen durch Strukturveränderungen und Rückschläge bringen,
besonders im sportlichen Bereich. "Es steht jetztb schon fest, dass
Deutschland in diesem Jahr bei Olympia im Sommer medaillenlos bleiben
wird."
Die Venus als Herrscherplanet des Jahres werde allerdings
dazu führen, dass das Jahr des Wandels gut ausgehe. "Das Zusammenspiel
der Planeten deutet auf eine Zeit hin, in der das Alte hinter sich
gelassen und das Neue begrüßt wird", wagt sich Madralana Kambusia weit
vor. "Alle Konstellationen weisen auf eine Balance zwischen Härte und
Sanftheit hin, zwischen Struktur und Innovation." Die Zeit der Zunahme
von Aktivismus und Selbstermächtigung insbesondere in Bezug auf Umwelt-
und Klimapolitik sei vorüber. "Wir stehen unmittelbar vor einer
Verschiebung der politischen Prioritäten, weg vom Gewohnten, hin zum Mitmachen beim Übergang in eine völlig neue Zeit."