Freitag, 3. Januar 2025

Medienmärchen: Warum richtig, wenn es auch falsch geht

Tesla SUV Terror Pappmache
Der Täter war diesmal Keinmann und kein anonymes "Auto", sondern ein Cybertruck.

Diesmal wussten sie es gleich ganz genau beim ZDF., Es war nicht wie sonst ein "Auto", das in den USA für Terror sorgte. Sondern ein Tesla-Cybertruck. Der sei "in Las Vegas vor einem Trump-Hotel vorgefahren" und "in Flammen aufgegangen" berichtete das ehemalige "Zweite"  aus dem Land, das sich anschickt, vom ultimativ Bösen übernommen zu werden. "Ein Mensch stirbt" hieß es weiter, auch wenn der Betreffende schon Stunden tot war.  

Dummes Monster-SUV

Doch wer nicht langsam gelesen und dabei gründlich nachgedacht hatte, muss sicher sein: Kein Islamist hatte hier seine Finger im  Spiel. Es war keine Bombe, kein Sprengstoff und kein Benzin, das die Explosion verursacht hatte. Sondern eines dieser in Europa mit gutem Recht nicht für den Verkehr zugelassenen "dummen Monster-SUV" (Spiegel), der als "stahlgewordener Fiebertraum aus einer postapokalyptischen Zukunft" für alles steht, was jeder vernünftige Mensch ablehnt: große Autos. Scharfe Kanten. Elon Musk. 

Eine Miniatur diesmal nur aus der Meisterwerkstatt für Mediale Manipulation (MMM) des ZDF, die in den zurückliegenden Jahren Maßstäbe gesetzt hat bei der Überschreibung der Realität durch  interpretitative Wahrheiten. Das ZDF hatte durch klug gewählte Ausschnitte aus der Wirklichkeit schon in der Corona-Zeit Trost gespendet. Später gelang es, Deutschland radikal zu verjüngen und den über hohe Preise jammernde deutschen Stromkunden das Gefühl zu geben, sie könnten  nur nicht richtig rechnen.  

Revanche für völkerrechtswidrige Attacken

Hier war zwar nicht der Trucks explodiert. Der hatte den Schaden der Explosion vielmehr aufgrund seiner Bauart minimiert. Aber nach seinen verbalen Angriffen auf 84 Millionen Deutsche, die sich jede Meinungsäußerung zu ihren Wahlen verbitten, hat Musk nichts Besseres verdient, als dass sein "bizarres, apokalyptisches, unvernünftiges Auto" demonstrativ mit einem Terroranschlag in Verbindung gebracht wird, der nach aktuellen deutschen Maßstäben vollkommen untypisch erscheint.

Warum aber richtig berichten, wenn es auch falsch geht? Um verlorenes Vertrauen bei Zuschauern und Lesern zurückzugewinnen, geben auch andere große Adressen im anrollenden Wahlkampf alles. Bei n-tv, einem früheren Börsensender, mit dem eine Millardärsfamilie die Deutschen über eine Luxemburger Holding mit verlässlich mit Interpretationen versorgt, war es Russland, das pünktlich zu Jahresbeginn "die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine eingestellt" hatte. 

Das Drehrumbum-Prinzip

 Wo sich die "Tagesschau"  noch mit vorsichtig mit "russischer Erdgasexport über die Ukraine gestoppt" am Rande der Realität entlangschleicht und das ZDF mit "Ukraine stoppt russisches Gas" quasi ganz nah an der Wahrheit bleibt, zeigen n-tv und die angeschlossene Abspielstation "Handelsblatt", dass es auch anders geht: Mag auch die Ukraine beschlossen haben, mit Jahresbeginn kein russisches Gas mehr nach Europa weiterzuleiten. Richtig erzählt, war es doch der Russe, wie auch die Süddeutsche Zeitung trickreich beweist.

Eine Information muss nicht richtig sein, um falsch verstanden zu werden. Seit Jahrzehnten schon fußt die Nahost-Berichterstattung deutscher Medien auf der sogenannten "Drehrumbum-Regel", nach der jedes laufende Ereignis so zu erzählen ist, dass am Ende Israel den Schwarzen Peter hält. Maßstäbe hat hier vor Jajhren die "Spiegel"-Zeile gesetzt, die mit "Israel erwidert trotz neuer Waffenruhe Beschuss aus Gaza" keinerlei Zweifel ließ, dass sich Antisemitismus nicht verstecken muss, wenn gut gemacht wird.

Gesichter des Jahres: Abschied von einer älteren weißen Frau

Tritt nur noch mit Palästinensertuch auf: Greta Thunberg lässt nicht nach, wird aber von den Medien inzwischen weitgehend ignoriert. Zeichnung: Kümram, Wasserfarben

Greta Thunberg war für einige Jahre das mediale Gesicht von Klimaaufstand und "Fridays for Future"-Revolte. Ihr "Schulstreik" machte Schlagzeilen, ihr Abrutschen in antisemitische Ressentiments sorgte später für Entsetzen. Thunberg, gelangweilt vom Klimaengagement und auf der Suche nach neuen Themen, mit denen sich Aufsehen erregen lässt, schulte nur wenige Tage nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel um. Und verlor in der Folge nach ihrer Glaubwürdigkeit als Klima-Ikone auch 97 Prozent ihrer medialen Wirkung.

Die Retterin des Weltklimas

Sechs Jahre nach dem plötzlichen Aufkommen des zumindest in Deutschland weltweiten Greta-Kultes sind es nun nur noch wenige, mutige Stimmen, die der jungen Schwedin zum heutigen 22. Geburtstag* angemessen gratulierten. Beim "Spiegel" etwas gilt nicht Elon Musk, der bis heute sieben Millionen Verbrenner von der Straße geholt und durch klimaneutrale E-Autos* ersetzt hat, zur Feier der Volljährigkeit der Schwedin als wichtigster Retter des Weltklimas. Sondern die junge Frau ohne Bildungsabschluss, deren Aktivismus sie zu dem Menschen gemacht habe, der "mehr als sonst einer für das Klimathema getan" habe.

Die Radikalisierung der kindlichen Klimakaiserin lässt sich nicht leugnen. Doch allemal als "unschönes Auffallen" auf Gründen der "typischen Absolutheit" (Spiegel) wegerklären. Nach dem stillen Ableben von Fridays For Future ist der "Thunberg-Effekt" ein "propalästinensischer (DPA) Effekt. Die "Person des Jahres" hat bei X und Instagram 20 Millionen mehr Follower als Jesus im gleichen Alter, sie hat allerlei frühere Vorhersagen zum kommenden Untergang gelöscht und lebt so, frei von den Lasten der Vergangenheit, als weltreisende Katastrophentouristin

Gegen die kapitalistischen Gier

Heute hier, morgen in Italien oder Aserbaidschan, dann Kurdistan und übermorgen in Georgien. Thunberg taucht auf wie ein Schlachtenbummler, der nicht mehr nur in einem Segelschiff aus Plastik nach Amerika schippert, um den Mächtigen ein "How dare you" entgegenzuschreien. Sie ist die personifizierte "feministische Antikriegsbewegung", die eine "eine Zukunft frei von Autoritarismus, Krieg und kapitalistischer Gier" (Thunberg) fordert. Einfach, weil sie es immer noch kann, ungeachtet der verlorenen Schlacht von Lützerath und der geschwundenen Liebe der Medien zu ihr.

Thunbergs Popularität entstand, als die Welt wenig andere Sorgen hatte, so dass die um das Klima von irgendwann langsam, aber unerbittlich zu einer der größten Sorgen der Menschen werden konnte. Heute leidet sie aber nicht nur unter dem in Woche 318 kommentarlos beendeten "Skolstrejk för Klimatet" oder den an Hool-Gesänge beim Fußball erinnernden Ausbruch "Fuck Germany, fuck Israel!". Sondern ebenso darunter, dass Greta Thunberg nicht mehr das "Schulmädchen" spielen kann, dessen entwaffnende Naivität ihre oft überoriginellen Thesen lange entschuldigte.

Hoffähiger Antisemitismus

Greta Thunberg ist nicht zu antisemitisch, um ihre alte Rolle weiter aufzufüllen. Ihre als höhere Moral getarnte Ablehnung des Selbstverteidigungsrechtes des jüdischen Staates ist sogar bis ins Bundeskabinett hoffähig. Nicht erst seit dem Oktobermassaker der Hamas produziert die zuständige Fachministerin dort eine Flut an Mahnungen, Warnungen und sehr guten Ratschlägen an die Regierung in "Israels Hauptstadt Tel Aviv"* (Rheinische Post). Nur einmal blieb Zeit, die Hamas zu einem "Ende des Horrors" aufzufordern, natürlich verpackt in eine weitere Warnung an Israel. 

Doch Thunberg ist jetzt auf dem Weg, das zu werden, was so viele sind: Eine älter gewordene junge Frau, deren Kindheitsträume sich als Seifenblasen entpuppt haben. Diese Welt hat keinen Schalter, den jemand einfach umlegen kann, wenn das eine kleine, aber radikale Minderheit nur laut genug wünscht. Gesellschaften müssen produzieren, sie müssen heizen, sie müssen mobil sein, auf fossilen Industrien beruht der Wohlstand, der Gemeinwesen befriedet, Kriege verhindert und Klimaschutz finanziert. 

Wut auf die Wirklichkeit

Thunbergs Methode war nie die Anerkennung solcher Realitäten, sondern ihre Leugnung: Als sie den - aus ihrer Sicht - Allmächtigen auf dem Klimagipfel der UN vor fünf Jahren ihre Wut über diesen Teil der Wirklichkeit entgegenschleuderte, steckte dahinter weniger die Erwartung, die versammelten  Staatenlenker könnten die globale Klimaneutralität befehlen. Es war vielmehr die Enttäuschung darüber, dass sie es nicht können.

Enttäuschung sucht immer Schuldige. Greta Thunberg hat mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem einen gefunden, auf den sich Kritiker und Feinde der freiheitlichen Demokratie immer einigen können.  Im Glauben, ein sorgsamer Umgang mit dem Planeten Erde sei unter marktwirtschaftlichen Verhältnissen nicht möglich, setzen die Anhänger von Thunbergs Thesen auf Vermassung und Kollektivierung, staatliche Planung, Produktion und Kontrolle. Bürokratie ist ihre Leitkultur, Überwachung ihre Wachstumsbranche, Verwaltung des Mangels die Hauptaufgabe. 

Die zweite große Verschwundene

Eine Welt, in der sich Aktivisten vom Staat aushalten lassen können, weil sie als Stichwortgeber für schmerzhafte, aber notwendige Maßnahmen dienen. Greta Thunberg stand dank ihres Namens trotz mangelnder Bildung und fehlender Berufs- oder Studienabschlüsse die Tür offen, sich im Bermuda-Dreieck des zivilgesellschaftlichen Engagement fürstlich alimentieren zu lassen. Doch die neben Kamala Harris zweite große verschwundene prominente Hoffnungsträgerin des vergangenen Jahres entschied sich für einen anderen Weg.

*nach EU-Berechnung

*im "Spiegel" wird sie erst 21

*Israels Haupstadt ist Jerusalem

Donnerstag, 2. Januar 2025

Illusionsrekord: Reich wie nie

Geld wird immer billiger, es ist immer mehr vorhanden und mit der größeren Menge lässt sich verlässlich weniger kaufen.

Besser hätte das Jahr gar nicht starten können als mit dieser wunderbaren Nachricht. Trotz allem Gejammer über Armut und dem Gezeter über Wohlstandsverluste zeigt eine Hochrechnung der DZ Bank, wie die Ampelkoalition Deutschland reich gemacht hat. Danach war das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland noch niemals so groß wie heute.

Ein "Rekordhoch" (Spiegel), das sich den von Robert Habeck bewirkten Kurszuwächsen an den Börsen, verdankt, aber auch der Sparsamkeit der Bürgerinnen und Bürger, die angesichts steigender Preise mehr als elf Prozent ihrer Einkommen für noch schlechtere Zeiten zurücklegen.

Lichtblick in trüben Tagen

Die "Bankenstudie" (Handelsblatt) ist in trüben Tagen alleweil ein unwiderstehlicher Lichtblick. Die Geschichte von Deutschland als "reichstem Land der Welt" (ZDF), das von bösen Zungen schlecht geredet werde, sie entspricht deutschen Mediengefühl. Dass die DZ-Bank-Hochrechnung e´auf das nominale Geldvermögen abstellt, wird mitgeteilt, aber nicht erklärt. 

Zu übel wären die Nebenwirkungen, zu zerstörerisch der Effekt auf die das Geldvermögen der Deutschen, das vor 25 Jahren noch bei 3,4 Billionen Euro gelegen hatte und sich jetzt schon auf stolze 9,3 Billionen Euro beläuft. Ein Plus von knapp sechs Prozent allein im Jahr 2023, als der Deutsche Aktienindex Dax als einer der schlechter laufenden Börsenindizes weltweit binnen zwölf Monaten etwa 19 Prozent gewann.

"So reich wie nie zuvor" seien die Deutschen, jubelt die "Zeit", "dank klugem Sparen und Anlagen" (Focus) hatten sie es geschafft, ihre Vermögen auch 2023 so zu mehren, dass eine Anlage im US-Hightech-Index Nasdaq nur viermal mehr eingebracht hätte, eine Anlage in Gold 30 Mal so viel und eine in Bitcoin nur 400 Mal so viel.

Nur die Kaufkraft fehlt

Füchse, diese Deutschen, die sich von ihrem Rekordreichtum heute noch genau ein Drittel so viel Gold leisten könnten wie im Jahr 2000. Damals reichten 280 Euro, um eine Unze Gold zu bezahlen, heute muss ein Käufer dafür das Zehnfache auf den Tisch legen. Selbst mit einem verdreifachten nominalen Geldvermögen reichen die nun angehäuften 9,3 Billionen nur noch, um 94 Tonnen Gold zu kaufen. Im Jahr 2000 wäre das damals vorhandene Geldvermögen genug gewesen, 334 Tonnen Gold zu bezahlen.

Doch wer braucht schon Gold, wenn ihn alle Schlagzeilen damit trösten, wie viel Geld er doch habe. Die Frage, was sich davon kaufen lässt, spielt keine Rolle, denn auch sie hätte im anlaufenden Wahlkampf nur depressiven Schübe zur Folge: In Bier gerechnet, ist kein Vermögenszuwachs erkennbar - immer noch reicht das, was die Deutschen gespart haben, für etwa 600 Millionen Maß auf dem Oktoberfest. 

Sicherer Platz am Tabellenende

Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich der Pro-Kopf-Vermögen auf einem sicheren 15. Platz mit deutlichen 9.000 Euro Vorsprung vor Griechenland und sogar 20.000 Euro mehr auf der Durchschnittskante als die Esten angespart haben. Bis zum Vermögen der Luxemburger - derzeit bei durchschnittlich 739.000 Euro - müssen die Deutschen ihre Nominalvermögen nur noch versiebenfachen. Um die Bürgerinnen und Bürger von Malta, Irland, Zypern und Belgien einzuholen, reicht sogar eine Verdreifachung. 

DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel, der Kronzeuge aller Medienberichte zum deutschen Reichtumsschub, erwartet 2025 "einen Zuwachs der privaten Geldvermögen um gut vier Prozent auf 9,8 Billionen Euro". Wenn im Durchschnitt weiterhin von je 100 Euro verfügbarem Einkommen etwa zehn auf Giro- und Tagesgeldkonten geparkt werden und nur einer in Aktien gesteckt wird, wird der Wertverlust der privaten Geldvermögen weiterhin verlässlich an der Kaufkraft der sich aufblähenden Nominalvermögen knabbern und zehren. 

EUSB-Steckerrevolution: Einer für immer

USB-C, in Brüssel häufig auch "EUSB" genannt, tritt von Europa aus einen weltweiten Siegeszug an. Nie mehr wird es einen besseren Stecker geben können.

Es ist endlich so weit. 16 Jahre Warten, 16 Jahre Bangen und Harren sind vorüber. 2009 war der damals in der EU-Kommission Barolo Nummer 1 für Innovation und Digitales zuständige Kommissar Günter Verheugen mit dem Vorschlag vorgeprescht, einen EU-Einheitsstecker zu schaffen.

Verheugen handelte im eigenen Interesse: Er wollte, dass der Ladestecker seines funkelnagelneuen iPhone endlich auch in die Buchse seines auf ein Android-Handy vertrauenden Kollegen Janez Potočnik passt. 

Daraus wurde eine Jahrhundertschritt, langwierig und schwierig. Jetzt aber ist die größte Staatengemeinschaft der Menschheitsgeschichte am Ziel. 

Seit gestern um Mitternacht herrscht USB-C-Pflicht in Europa. Der im politischen Brüssel auch scherzhaft als "EUSB"-Stecker bezeichnete Fortschrittsanschluss, vor zehn Jahren spezifiziert und vor neun von der International Electrotechnical Commission in Genf als IEC 62680-1-3 genormt, ist für knapp eine halbe Milliarde Menschen alternativlos geworden. 

Einziger Einheitssteckerraum

Was immer Smartphones, Tablets, Kopfhörer, Tastaturen, Mäuse, Digitalkameras, tragbare Lautsprecher, tragbare Spielekonsolen, E-Reader oder Navigationsgeräte anschließt, muss einen haben. 

So will es die EU-Vorgabe für "Neue elektronische Kleingeräte": Was neu verkauft wird, muss nach der Richtlinie über eine USB-C-Ladebuchse verfügen. Die EU ist damit weltweit der einzige Wirtschaftsraum, der auf eine Einheitslösung für alles setzt.

Vor allem Apple leistete lange Widerstand. Mit der Begründung, dass die Festlegung auf einen Einheitsstecker Innovation behindere, verteidigte das US-Unternehmen seinen Lightning-Anschluss. Doch die EUmweltbedenken wogen schwerer: Die EU-Kommission argumentierte damit, dass bis zu 13.000 der jährlich etwa vier Millionen Tonnen Elektroschrott in der Gemeinschaft eingespart werden könnten, würden endlich aller Stecker in alle Steckdosen passen.

Es war ein hartes Ringen, bis das "Anti-Apple-Gesetz" mit 43 zu 43 Stimmen durchgesetzt war. Die Geburtsstunde einer Welt, in der dem Kabelsalat ein Ende bereitet werden würde.

Primat der Politik

Aus Gnatz verkauft Apple nun keine iPhones 14 und SE in der EU, doch schon beim iPhone 15 beugte sich der Konzern dem Primat der Politik. Ein Triumph auch für Bundesumweltministerin 

Steffi Lemke (Grüne), die erleichtert kommentierte: "Damit hat das Durcheinander von unterschiedlichen Steckeranschlüssen endlich ein Ende". Widerspruch kommt von Fachleuten, die in der Vereinheitlichung eine Fortschrittsbremse sehen. Wenn nur noch ein System vorangetrieben werde, könne es nie mehr ein besseres geben, behaupten sie. 

Gerade hier aber zeigt sich einer der großen Vorteile der langwierigen EU-Entscheidungsprozesse. Hätte die Gemeinschaft ihre EUSB-Richtlinie zu schnell verabschiedet, wäre Europa jetzt für immer auf Micro-USB-Stecker festgelegt, die von der EU ab 2011 durch die Europäische Norm EN 62684:2010 gefordert worden waren, um die Steckervielfalt einzudämmen. 

Technisch wären diese Stecker heute nicht mehr ausreichend, um modernen Anforderungen an Daten- und Energiedurchsatz zu gerecht zu werden. 

Ideales Timing

Zum Glück für 440 Millionen Europäer dauerte die Durchsetzung des EUSB-Beschlusses lange genug, um der Wissenschaft die Möglichkeit zu geben, mit dem USB-C-Format einen Ladebuchsen-Typ zu entwickeln, der vom Stichtag an für immer allen Ansprüchen gerecht werden wird. Mit dem angestrebten Sieg über Apple hat die Kommission zudem bewiesen, dass sie die Machtmittel in der Hand hält, auch Großkonzerne zu ihrem Besten zu zwingen. 

Aufgrund der komplizierten Zulassungsbedingungen und der Schwierigkeiten, Hersteller zu finden, die in ihren Produkten Steckanschlüsse verbauen, die vielleicht besser sind, aber in der EU keine Chance auf Genehmigung haben, ist mit dem heutigen Tage die gesamte Produktpalette bei Kleingeräten dauerhaft auf USB-C umgestellt.

Mittwoch, 1. Januar 2025

So wird 2025: Saturn und Neptun im Widder


Madralana Kambusia aus Sachsen hat Fleischfachverkäuferin gelernt, aber auch eine besondere Gabe, die Zukunft vorhersagen zu können.

Sie ist so alt, dass sie sich noch an Dinge erinnert, die nicht einmal im Geschichtsbuch stehen. Madralana Kambusia stammt aus dem tiefsten sachsen, wo ihre Familie seit Äonen eine Fleischerei mit angeschlossenem Wurstfachverkaufsgeschäft betreibt. Madralana lernte Verkäiuferin, noch in der DDR, als in den Regalen nur Büchsenwurst stand und die gute Knacker unter dem Ladentisch an gute Bekannte und den ABV ging.  

Sie ist so alt, dass sie sich noch an Dinge erinnert, die nicht einmal im Geschichtsbuch stehen. Madralana Kambusia stammt aus dem tiefsten Sachsen, wo ihre Familie seit Äonen eine Fleischerei mit angeschlossenem Wurstfachverkaufsgeschäft betreibt. Madralana lernte Verkäiuferin, noch in der DDR, als in den Regalen nur Büchsenwurst stand und die gute Knacker unter dem Ladentisch an gute Bekannte und den ABV ging. 

Sie hat die Gabe

Der sah dafür viele Jahre großzügig über eine Leidenschaft der jungen Sächsin hinweg, die nach den Gesetzen der DDR streng verboten war: Schon mit 13 hatte Madralana Verwandten und Freunden aus der Hand gelesen. Mit 17 begann sie, die Zukunft aus dem Geschlinge der Eingeweide des Kleingetiers zu entschlüsseln. Kambusia galt bald als das Mädchen mit der Gabe. Ihre Prognosen waren immer treffsicher, sie irrte sich nie. 

Schon 1986 sagte sie das Ende des Afghanistan-Abenteuers der Siowjetunion voraus, auch der Tod von DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker war für sie kein Geheimnis. Seine Erkrankung im Schicksalssommer 1989 diagnostizierte Kambusia auf der Basis eines Karnikeldarms als schwere Krebserkrankung, die Einheit sah sie kommen, den Wechsel von Kohl zu Schröder voraus, als Schröder noch am Zaun des Bonner Kanzleramtes rüttelte.

Wenn sich zum Jahresanfang viele Menschen die Frage stellen, was das neue Jahr wohl an neuen Versprechungen  der Politik, Katastrophen durch falsche Wahlentscheidungen und sich verschärfende Wirtschaftskrisen ohne Auswirkungen auf den stabilen Arbeitsmarkt für sie bereithält, ist Madralana Kambusia aufgrund ihrer Zukunftsexpertise eine erste Addresse. 

Endlose Pandemie

Sie allein hat schließlich seinerzeit vorhergesagt, dass die Pandemie nie enden werde - und gerade erst hat Sachsen-Anhalt in der Tat zum sechsten Mal eine Verlängerung beschlossen. Wo sich Seherinnen und Seher oft ebenso schwer wie die Politik damit tun, Prognosen für die nahe Zukunft zu erstellen, hat die heute 62-Jährige damit gar kein Problem. Schon am Ende des vergangenen Jahres war sie sich sicher, dass der Menschheit 2025 einige technologische Durchbrüche und weltweite Krisen bevorstehen könnten. Enttäuschung werde wohl nach der Bundestagswahl einziehen, sich aber bald wieder beruhigen. Auch dem neuen US-Präsidenten traut Kambusia zu, auf seine alten Tage etwas ruhiger zu werden. "Wenn nicht, wird er aber für Unterhaltung sorgen", sagt sie.

2025 wird Madralana Kambusia zufolge kein Jahr wie jedes anderes, sondern genauso einzigartig. Die Schweineinnereien, die sie eigens zur Vorhersage der Ergebnisse der Bundestagswahlen analysiert hat, deuten darauf hin, dass die Union eine starke Chance habe, zu gewinnen. CDU und CSU würden voraussichtlich zusammen die stärkste Partei stellen und bis zu einem Drittel der Sitze holen. Deutlich weniger erfolgreich soll, so verraten es Kaldaunen und Knochenmark, schneide die AfD ab. Der traut Kambusia etwa 18 bis 23 Prozent der Stimmen zu. Es wäre ein derber Rückschlag für die in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei, die als zweitstärkste Kraft erneut den Weg in die Opposition gehen müsste.

Die Leber sagt SPD

Dahinter werde sich Lunge, Leber, Herz, Zunge und Magen zufolge die SPD einreihen, ehemals eine mächtige Kraft, mittlerweile verblasst, aber für einen nicht unbedeutenden Teil der Bevölkerung nach wie vor eine Traditionswahl. "Den Sozialdemokraten trauen viele Romantiker immer noch zu, sich eines Tages zu besinnen", sagt Kambusia, die dasselbe Muster auch beim Betrachten von Herz und Niere zur Ermittlung der Wahlchancen der früheren liberalen Partei FDP entdeckt hat.

Auf die Grünen hält die naturverbundene Sächsin, die vor 30 Jahren beschloss, ihren Fleischfachverkäuferinnenjob im elterlichen Betrieb an den Fleischerhaken zu hängen und aus ihrer Gabe ein Gewerbe zu machen, nach wie vor die allergrößten Stücke. "Sie könnten auf 13 Prozent der Stimmen kommen, aber dank Robert Habeck auch überraschen und an der 20 kratzen." 

Die Schwierigkeit bei der überwiegend veganen Partei sei die Unzuverlässigkeit von Vorhersagen aufgrund von Fleischresten. Für Linke und BSW sieht Kambusia Licht am Horizont: Die neue Bewegung von links könne die alte schon im März ersetzen. "Dafür sprechen zumindest die Sterne", sagt die Expertin und verweist auf Pluto im Wassermann, eine Konstellation, die auf tiefgreifende Transformationen hindeute. 

Knochenwurf und Vogelflug

Komme es, wie Knochenwurf und Vogelflug vermuten lassen, werde die Koalitionsbildung nicht einfacher. Neben einer "Jamaika"-Koalition aus (CDU/CSU, Grünen und FDP wäre die gute alte "GroKo" aus Union und SPD denkbar, aber auch eine schwarz-grüne Tansania-Koalition aus Union und Grünen, die bei einer Weigerung der CSU, mitzuwirken, um das BWS verstärkt würde. "Alles ist denkbar, wenn keine anderen Mehrheiten gefunden werden können."

Nach den einschneidenden Ereignissen des Vorjahres könnte 2025 so ein Jahr der Umwälzungen und Neuanfänge und voranschreitenden Niedergänge sein, weit über die Politik hinaus. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus werde die Welt in eine Ära der radikalen Veränderungen führen. Nach dem Geschlinge der Schweineinnereien könnte das zu Spannungen sowohl innerhalb der USA als auch international führen, wenn die US-Administration sich in die Geschicke der EU einmische, die ja auch ohne solche Störmanöver schon ums Überleben kämpfe. 

Zuschuss für die Inflation

Zentrales Thema für die Menschen bleibe die Inflation. Gerade zum Jahresanfang habe die scheidende Bundesregierung noch einmal "einen Schnaps draufgegossen" (Kambusia) und mit Preiserhöhungen, Krankenkasenbeiträgen, Versicherungen, der CO₂-Steuer, Netzentgelten, Briefporto, Deutschlandticket, Müll, Abwasser und Trinkwasser, aber auch Behördendienstleistungen wie der Ausstellung von Personalausweisen alles getan, um die Bemühungen der europäischen Zentralbank, mit niedrigeren Zinsen Wachstum anzuregen, zu konterkarieren. "Der damit befeuerte wirtschaftliche Niedergang wird durch gezielt geschürte Handelskonflikte verstärkt - die EU richtet Handelsschranken nach China auf, die USA errichten welche für EU -Waren."

Dass die Energiewende dennoch weiter vorangetrieben wird, hält die Wahrsagerin für alternativlos. "Es wird teuer, aber dank des starken Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien und neue Technologien wie Batteriespeichersystemen kann noch niemand sagen, wie teuer." Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung werde weiter steigen, am Ende des kommenden Jahres könnten womöglich bereits 65 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stromes aus Erneuerbaren stammen. "Wenn man das kurz hochrechnet, sieht man: Von dort aus wären nur noch drei bis vier Verdopplungen nötig, um das gesamte Land auf eine vollständige Energieversorgung durch Wind, Sonne und Biomasse umzustellen."

KI bleibt vor der Tür

Über damit einhergehende Herausforderungen für die Stabilität der Stromnetze und Fragen der Finanzierung der notwendigen Infrastruktur vermag die traditionelle Wahrsagerei Kambusi zufolge wenig Aussagen zu treffen. "Vielleicht aber macht die Künstliche Intelligenz 2025 einen so großen Sprung, dass in einem Jahr bereits Vorhersagen möglich sind, wie wir sie uns heute nicht einmal vorstellen können." Außerhalb der EU seien viele Unternehmen dabei, auf KI-gestützte Lösungen zu setzen, um Geschäftsprozesse zu optimieren und neue Märkte zu erschließen. "Das wird eines Tages auch zu uns schwappen", ist Kambusi sicher.

Nicht jede Innovation lässt sich verhindern, nicht alle Wettbewerbsvorteile muss jeder mitnehmen. Oft stehe wirtschaftliche Stabilität gegen Sicherheit und eine strengere Einwanderungspolitik, die von Rechtspopulisten oft gezielt gegen die Demokratie in Stellung gebracht würde. Die wirtschaftliche Konsolidierung, die auch ein Gesundschrumpfen und das Abstoßen überkommener alter Branchen wie der Automobilindustrie oder des Maschinenbaus beinhalte, könne getrost mit Optimismus willkommen geheißen werden. 

Prognosen aus den Innereien

"Digitalisierung und Klimawandel profitieren davon und werden die EU im weltweiten Wettbewerb um die sauberste Wirtschaft uneinholbar machen." Für 2025 sind die  Prognosen aus den Innereien für Deutschland und die EU noch eher pessimistisch, "mit einem geringeren Wachstum als in allen anderen Industrieregionen". Dies könnte die EU in der globalen Konkurrenz langfristig stärken, "denn es ist nicht immer der, dem es gut geht, der am gelenkigsten auf neue Umstände reagiert".

Nicht faul, nicht fett, dafür durchreguliert und in Rahmenbedingungen gespannt, die dafür sorgen, dass die Abhängigkeit von russischem Erdgas bruchlos abgelöst wurde durch die Abhängigkeit von US-Gas, chinesischen Solarzellen und französischem Atomstrom - das Streben Deutschlands nach noch mehr Autonomie in kritischen Ressourcen und Technologien soll nach Auskunft der Schnittreste von frischem fetthaltigem Muskelgewebe zu einem Paradigmenwechsel in der globalen Politik führen. "Wenn andere große Staatenbündnisse erst sehen, dass politische Systeme nicht unter Druck geraten müssen, wenn der Wohlstand zurückgeht, so dass Protesten ausbleiben, könnte der deutsche Weg Vorbild für alle anderen Länder werden." 

Saturn und Neptun im Widder

Die Konstellation von Saturn und Neptun im Widder spräche dafür. Statt einer vielerorts befürchteten stärkeren Betonung von individuellen Freiheiten würde nach einer Zeit des Übergangs ein neues Meinungsfreiheitssystem etabliert. Ausländer, aber auch "verachtenswerte Kriminelle" (Nancy Faeser)  wären dann von der Nutzung des vom Staat gewährten Privilegs der freien Meinungsäußerung ausgeschlossen, um das Recht der freien Meinungsäußerung vor Missbrauch zu schützen. 

"Jupiter im Krebs ab Juni könnte eine Blütezeit für soclhe Entscheidungen werden,  mutmaßt Kambusia.  Gleichzeitig werde Saturn im Widder aber Herausforderungen durch Strukturveränderungen und Rückschläge bringen, besonders im sportlichen Bereich. "Es steht jetztb schon fest, dass Deutschland in diesem Jahr bei Olympia im Sommer medaillenlos bleiben wird." 

Die Venus als Herrscherplanet des Jahres werde allerdings dazu führen, dass das Jahr des Wandels gut ausgehe. "Das Zusammenspiel der Planeten deutet auf eine Zeit hin, in der das Alte hinter sich gelassen und das Neue begrüßt wird", wagt sich Madralana Kambusia weit vor. "Alle Konstellationen weisen auf eine Balance zwischen Härte und Sanftheit hin, zwischen Struktur und Innovation." Die Zeit der Zunahme von Aktivismus und Selbstermächtigung insbesondere in Bezug auf Umwelt- und Klimapolitik sei vorüber. "Wir stehen unmittelbar vor einer Verschiebung der politischen Prioritäten, weg vom Gewohnten, hin zum Mitmachen beim Übergang in eine völlig neue Zeit."

Neues Jahr, neues Glück: Welcome to the Jungle

 

Welcome to the jungle
We got fun and gamesWe got everything you wantHoney, we know the names
We are the people that can findWhatever you may needIf you got no money, honeyWe got your disease
In the jungle, welcome to the jungleWatch it bring you to your, sha-na-na-na-na-na-na, knees, kneesOoh-ah, I, I wanna watch you bleed
Welcome to the jungleWe take it day by dayIf you want it, you're gonna bleedBut that's the price you pay
And you're a very sexy girlWho's very hard to pleaseYou can taste the bright lightsBut you won't get them for free
In the jungle, welcome to the jungleFeel my, my, my, my serpentineI, I wanna hear you scream
Welcome to the jungleIt's worse here everydayYou learn to live like an animalIn the jungle where we play
You got a hunger for what you seeYou'll take it eventuallyYou can have anything you wantBut you better not take it from me
In the jungle, welcome to the jungleWatch it bring you to your, sha-na-na-na-na-na-na, knees, kneesOoh-ah, I'm gonna watch you bleed
And when you're high, you neverEver wanna come downSo down, so down, so downYeahAw!
You know where you are?You're in the jungle, babyYou're gonna die
In the jungle, welcome to the jungleWatch it bring you to your, sha-na-na-na-na-na-na, knees, kneesIn the jungle, welcome to the jungleFeel my, my, my, my serpentine
Jungle, welcome to the jungleWatch it bring you to your, sha-na-na-na-na-na-na, knees, kneesIn the jungle, welcome to the jungleWatch it bring to yourIt's gonna bring you down, huh