Kamala Harris trat als Kandidatin an, verlor und verschwand aus der Öffentlichkeit. Zeichnung: Kümram, Fingerfarben auf Acryl |
Sie kam aus dem Nichts, eine Frau, die niemand mehr auf dem vielbemühten Schirm gehabt hatte. Doch als sich US-Präsident Joe Biden im Sommer binnen weniger Stunden vom Hoffnungsträger, der "fest im Sattel sitzt" (Elmar Theveßen) in einen Greis verwandelte, dem nicht einmal mehr der deutsche Gemeinsinnfunk das Weiße Haus für four more years überlassen mochte, war sie da: Kamala Harris, die große Unsichtbare der zurückliegenden vier Jahre, avancierte in wenigen Stunden zur Erlöserin des Wertewestens vor der drohenden Trump-Diktatur.
Jung und frisch
Mit 59 Jahren brachte die bis dahin glücklose Vizepräsidentin alles mit, was eine braucht, um die deutschen Medien von sich zu überzeugen. Harris sei "kompetent, schlagfertig und nicht weiß", lobte das ZDF. Sie sei überdies "jung" rühmte ihr greiser Vorgänger, den eine Welle der Delegitimierung durch seine eigene Partei zum Verzicht gezwungen hatte. Außerdem war Harris für Abtreibung und für die Beibehaltung der Demokratie, für ein transatlantisches Verhältnis, wie Deutschland es mag, gegen Russland und überhaupt für ein Weiterso, das Stabilität bis mitten hinein ins politische Berlin garantiert.
Die Welle der Kamalaphorie, die nach der Ausrufung der neuen Kandidatin ohne große demokratische Fisimatenten ausbracht, erinnerte an die Begeisterung, die Barack Obama ein Jahrzehnt zuvor bei seinen Deutschland-Besuchen entgegengeschlagen war. Niemand wusste, was Kamala Harris als Präsidentin wollen oder tun würde.
Aber jeder fand es sehr gut. Endlich eine Wundertüte, in die sich jeder hineindenken konnte, was immer er wollte: Ausgestattet mit einem ganz plötzlich offenbar werdenden Übermaß an Charisma und Charme, einer überragenden Intelligenz und der weltweit noch nie zuvor beobachteten Fähigkeit zum inneren Leuchten.
Die Journalistenkaiserin
Kamala Harris wurde zur Journalistenkaiserin. Ihr flogen die Herzen all jener zu, die "Amerika am Abgrund" (Spiegel) wähnten und nicht mit hinuntergezogen werden wollte. Deutschland mischte sich keineswegs in den US-Wahlkampf ein, oder doch jedenfalls nur ein bisschen und für den guten Zweck.
Doch was wahr war, musste richtig bleiben: Gerade die Zurückhaltung der neuen Kandidatin der Demokraten beim Festlegen auf Inhalte versprach allen alles und folgte damit einer Strategie, die den demokratischen Parteien bei der EU-Wahl einen überraschenden Erfolg gesichert hatte.
In Deutschland überzeugte das eine deutliche Mehrheit. Zwei Wochen vor dem Wahltag lag Kamala Harris bei den Zuschauern des ZDF mit einer satten Zwei-Drittel-Mehrheit vor ihrem Gegenkandidaten Donald Trump. Selbst ihr Vize-Präsidentenkandidat Tim Walz, bis dahin für viele Familien in Deutschland ein unbeschriebenes Blatt, hätte jede Landtagswahl im Osten locker für sich entschieden.
Erlöserin und Retterin
Und der große Begeisterungssturm folgte erst noch. In den letzten Stunden vor dem Urnengang überschlugen sich die klugen Analysen, die aus der bis dahin nur als Taylor Swift der Weltpolitik geführten Kamala Harris die "Erlöserin" (Stern), "Retterin" (Zeit) und künftige "Madam President" (Spiegel) machten, die die Ukraine nicht zum Frieden und Deutschland nicht "zur Aufrüstung zwingen" würde.
Keine Frau, von der sich nur "Verlieren lernen" (Spiegel) lasse. Sondern eine, die die "Anti-Trump-Formel" in der Tasche hatte: Eine "Einwanderertochter", Vater renommierter Wirtschaftswissenschaftler aus Jamaika, Mutter Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin, erzogen zur "stolzen starken schwarzen Frau" und stolz auch auf "unser indisches Erbe" (Kamala Harris).
"Beste Chancen, Trump zu schlagen"
Mit einer solchen Anführerin hatten die Demokraten "die besten Chancen, Trump zu schlagen" (Friedrich-Ebert-Stiftung). Sie war nicht nur "die neue Hoffnungsträgerin der Demokratischen Partei, sondern vielleicht auch für die Demokratie insgesamt" und wäre der amerikanische Wähler nicht gewesen, vor allem auch die amerikanische Wählerin, auf die Harris ihre Kampagne ausgerichtet hatte, die Welt dürfte sich auf lichte vier Jahre voller Fortschritt freuen.
Die Nacht zum 7. November aber zerschlug den Traum vom ungestörten Weiterwursteln. Noch ehe Kamala Harris sich endlich so weit aufgerappelt hatte, dass sie sich mit einer letzten Durchhalteparole von ihren konsternierten Anhängern verabschieden konnte, fegte der Tsunami aus Amerika auf der anderen Seite des Atlantik die Stillhaltekoalition aus FDP, SPD und Grünen hinweg.
Der Elfenbeiturm trug Trauer, zähneknirschend absolvierten die deutschen Trump-Gegner eine Gratulationscour, als sie schließlich endlich vorgelassen wurden. Die Kinder der ausländischen Wahleinmischung weinten bittere Tränen.
Fluchtwelle Richtung Europa
Viele Prominente, die vor der Wahl angekündigt hatten, sie würden die USA im Fall eines falschen Wahlsiegers verlassen, dürften mittlerweile anderswo heimisch geworden sein. Cher, America Ferrera, Sharon Stone, Barbra Streisand und Ellen DeGeneres sind nur die Spitze der Heerscharen, die diesmal die USA verlassen. Auch Jeff Dreyfuss ist unter denen, die die USA wie eine Flutwelle verlassen, Richtung EU und Richtung Kanada, auf der Suche nach Rettung vor dem Bösen.
Ob sich Kamala Harris angeschlossen hat, ist zur Zeit noch unklar. Die gescheiterte Kandidatin ist "völlig von der Bildfläche verschwunden" (Tag24).
7 Kommentare:
<< Wahlen deswegen annullieren will, weil sich, außer ihnen, noch ein anderer in dem Wahlkampf „einmischen“ will. Diese erneute Entfachung staatlicher Willkür, diesmal nach dem Modell „Rumänien“, könnte einen Sturm der Entrüstung entfachen ... >>
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Har, har. "Sturm der Entrüstung" - für den - unwahrscheinlichen - Fall eines gewissen Wahlergebnisses wird der Pöbel frohlocken und erleichtert sein, dass ein zweites 1933 abgeschmettert wurde.
Ellen De Generes ist wohl eher vor Pädophilie Ermittlungen geflohen, wie man so hört.
OT
<< Hier erinnert der “Spätzle-Mao” lupenrein an sein <<
Kreisch! Quiek! Sich ins Knie beiß! --- Noch zehnmal besser als "der Bundes-Uhu".
Wird zwar nichts nützen,
angesichts der widerwärtigen Tat des „Arztes“ Abdulmohsen, der nur wegen Feigheit, Opportunismus und geflissentlichen Wegschauens der Behörden fünf unschuldige Menschen töten und 235 Menschen verletzen konnte.
Nicht "nur" - wegen signifikant anderer Ursachen.
OT RIP in peperoni James Carter, Vater des Mullahregimes, going to hell
OT RIP in peperoni James Carter, Vater des Mullahregimes
Herr, dunkel war der Rede Sinn (Schiller) .
Der grenzdebile Erdnussfarmer? Geschenkt.
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