Falsches Weihnachtsmärchen: Russische Trolle haben "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" mit Hilfe einer KI neu verfilmt - mit Kim Jong-un (M.) in der Hauptrolle. |
Eines der größten modernen Märchen, für eine kleine, aber vitale Religion das Zentrum aller des Weihnachtsriten und nun Opfer einer vermutlich von Russland gesteuerten Desinformationskampagne. So sieht es aus, das tragische Schicksal des romantischen Wintermärchens "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", das neben dem Grünen Pfeil und dem Bündnis Wagenknecht als einzige erfolgreiche Übernahme des gemeinsamen Deutschland aus dem Erinnerungsfundus der ehemaligen Ex-DDR gilt.
Fake-Verbot
"Drei Haselnüsse" ist genau so, wie sich frühere Generationen von Sozialisten ein Märchen vorgestellt haben. Männer tragen Strumpfhosen, proletarische Mädchen sind gezwungen, sich nächstens heimlich aus der Küche zu schleichen. Die Feudalherren, die in der tschechischen Verfilmung stellvertretend für kapitalistische Unterdrücker stehen, müssten als überwohlgenährt bezeichnet werden, wäre das noch zulässig. Ihre Versuche, sich selbst in eine gesellschaftliche Stellung zu bringen, die direkte Teilhabe am Machtapparat erlaubt, erinnert fatal an die unanständigen Debatten, die zuletzt im Deutschen Bundestag geführt wurden.
Russland als Regionalmacht, die mit hybriden Angriffen immer versucht, den Eindruck zu erwecken, andere wären schuld an Terrorangriffen und milliardenschweren Verlusten bei der kritischen Infrastruktur, hat natürlich längst erkennt, dass sich die Schneeoper aus dem Osten hervorragend eignet, die Deutschen mitten im Wahlkampf von besseren Zeiten mit viel kleineren Problem träumen zu lassen.
Lügen aus Mordkorea
Unterstützt von KI und dem mordkoreanischen Verbündeten, hat der Kreml die 1973 unter dem Tite"Tři oříšky pro Popelku" verfilmte Romanze neu inszenieren lassen: Die Hauptrolle des Prinzen, so zeigen es erste Fotos vom Set (oben), übernahm Nordkoreas Diktatur Kim Jong-un.
In der Rolle von Libuše Šafránková, die dem Aschenbrödel ihren eigenen Stempel aufgedrückt hatte, ist Kim Yo-jong zu sehen, die Schwester des „Obersten Führers“, die sich als Propagandaverantwortliche des mordkoreanischen Regimes maßgeblich für den Personenkult um den 39-jährigen Vorsitzenden des Komitees für Staatsangelegenheiten der DVRK, Oberbefehlshabers der Koreanischen Volksarmee und Generalsekretär der Partei der Arbeit Koreas einsetzt.
Gezielte Haselnuss-Kampagne
Das Narrativ der bis ins Kleinste durchgeplanten Haselnuss-Kampagnen des Kremls liegt auf der Hand. Über die sozialen Netzwerke soll mit Hilfe von bezahlten Influencern vom völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine, aber auch von der wirtschaftlichen Misere in Russland abgelenkt werden, die sich in den letzten Tagen verschärft hat. Die romantisch verklärten Fotos mit Kim Jon-un als Prinz Pavel Trávníček erinnern an frühere Fake-News-Feldzüge der Trollfabrik "Russian Foundation for Battling Injustice" (R-FBI - Russische Stiftung zur Bekämpfung der Ungerechtigkeit"), die über Jahre hinweg insgeheim ausländische Wahlen entschieden hatte.
Über ein "breit geknüpftes Verbreitungsnetz" (n-tv) veröffentlichen KI-Bots die Inhalte, mit technischen Hilfswerkzeugen erstellten Mitarbeiter aus den gefälschten Bildern gefälschte Inhalte, die bis zu mehrere Millionen Mal angesehen werden können. Allein im öffentlich-rechtlichen Gemeinsinnfunk liefen die "Haselnuss"-Filme über die Feiertage mehr als ein Dutzend Mal, in den zugehörigen Mediatheken sind sie fortlaufend abrufbar.
Rumänische Strategie
Mit unabsehbaren Konsequenzen, trotz des Fairnessabkommens, mit dem sich demokratische und einige russlandfreundliche Parteien für den anstehenden Wahlkampf auf einen Nichtangriffspakt inklusive KI-Verzicht geeinigt hatten.
In Rumänien führte eine vergleichbare Strategie dazu, dass der Urnengang als "TikTik-Wahl" annulliert werden musste. Ausländische Akteure hatten sich zuvor genau der Methoden bedient, mit denen mazedonische Spammer aus der "Hauptstadt der Lügen" bekannten Kleinstadt Veles 2016 Donald Trump ins Weiße Haus fälschten. Seitdem gelten ausländische Einmischungsversuche in demokratische Wahlen als offene Angriffe auf die Integrität der Wahlentscheidung der autochthonen Bevölkerung, die generell aus Moskau gesteuert werden. Der Kreml bedient sich für seine Zwecke unter anderem des reichsten Mannes der Welt, der wiederum den künftigen US-Präsidenten Donald Trump am Gängelband führt.
Westen vor dem Abrutschen
Zwischen dem Abgleiten des gesamten Westens in die Diktatur stehen nur noch EU, ARD, ZDF, SPD und Grüne, vor dem Missbrauch der sozialen Netzwerke aus den USA und China durch sorgfältig orchestrierte Angriffe strategisch geschickt aufmarschierender Botarmeen können nur umfassendere Kontrollbefugnisse für die Sicherheitsbehörden und strenge KI-Verbotszonen schützen.
Das im Netz kursierende Video der Neuverfilmung von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" trägt die unverkennbare Handschrift der geheimen russischen Desinformationseinheit, die als "Microsoft Storm-1516" bekannt ist. Diese Einheit hatte Fake-Forschern zufolge bis kurz vor der US-Wahl mindestens 52 verschiedene Narrative in großen Medien platziert und dabei unter anderem auch die demokratische Kandidatin mit Bezeichnungen wie "Erlöserin" verspottet.
Bröckelnde Einheitsfront
Ein direkter Effekt der Desinformationskampagnen auf das Wahlergebnis war im Nachhinein nicht festzustellen, aber das Ziel wurde erreicht: Trump zieht wieder ins Weiße Haus, in Berlin scheiterte die Ampel, eine der letzten stabilen Regierungen in einem der großen EU-Mitgliedstaaten, und in der Nato flogen zuletzt die Fetzen, weil sich die Mitgliedsstaaten nicht auf eine Enteignung Russlands zur Finanzierung der gemeinsamen Kriegsanstrengungen einigen konnten.
Das alles ist im Interesse Moskaus, das seit fast drei Jahren mit einem völlig enthemmten Angriffskrieg möglichst viel ukrainisches Territorium zu erobern versucht und dabei unaufhaltsam Fortschritte erzielt. Im Westen ist aus der Kriegseuphorie der ersten Wochen
Bedrückung und Depression geworden. Ursula von der Leyen ist nie mehr auf ihr Versprechen zurückgekommen, dass Russland in Kürze schon pleite sein werde. Der erwartungsfroh vorhergesagte Tod des russischen Diktators aufgrund seiner langen, schweren und unheilbaren Krankheit ist abgesagt worden. Selbst der Preisdeckel für russische Öl ist in einem unbeobachteten Moment weggeflogen.
Hybrider Informationskrieg
Ihren hybriden Krieg führen die Russen mit erfundenen Geschichten wie der vom Aschenbrödel und ihren Haselnüssen, mit sorgfältig inszenierten Pressekonferenzen, die von deutschen Sendern unter Umgehung der EU-Verbote für Feindsender live übertragen werden. "Drei Haselnüsse mit Kim Jong-un" zeigt jedoch eine neue Dimension der Desinformationsoffensive: Täuschend echt nachempfunden, erinnert das falsche Weihnachtsmärchen arglose Zuschauen*innen unterschwellig, aber überdeutliche an bessere Zeiten.
Die Grenzen zwischen erlaubtem Märchen und parteilicher Desinformation verschwimmen, wenn Kim Jong-un auf einem weißen Pferd mit goldenem Schmuck durch den Winterwald reitet, um seine Prinzessin zu finden - unverhohlen ein Code für die Partnerschaft des Mordkoreaners mit Wladimir Putin.
Infrage gestellte Gewissheit
Auch hier, sagen Experten, ist das Ziel weniger die direkte Beeinflussung der Bundestagswahl, sondern eher das Schüren von Misstrauen in Medien und die Demokratie. Welchem Märchen kann man noch trauen, wenn schon die "Haselnüsse" nicht mehr echt sind? Schon dass unter dem Baum, bei Festtagsgans und Stollen über solche Fragen geredet wird, hat einen Effekt: Manche Menschen fangen an, zu zweifeln. Manche Wähler kommen auf den Gedanken, dass die mit KI-Unterstützung erstellte Neuverfilmung des Festtagsfavoriten ganz sehenswert sei. Wo Resilienz gegen Einflüsterungen fehlt, schleicht sich der Glaube ein, es gebe immer eine Alternative.
6 Kommentare:
Die KI hat peinlichst drauf geachtet, dass die Pferde des Märchenpaars weißer, also schöner sind als die des nachtrottenden Hofstaats mit den grauen Pferden. Schönes Detail.
OT drei Richter für Luigi Mangione
Fefe: Die Richterin für Luigi Mangione ist mit einem Ex-Pfizer-Manager verheiratet, ...
Es gibt noch keinen Richter und keine Geschworenen für den Strafprozess.
Manchmal möchte man einfach 'Halt's Maul!' brüllen. Nicht zu Weihnachten freilich.
Wider das Vergessen:
Dummsama 21. Dezember 2024 at 19:03
……… ...... ......
Der Täter hat angeblich eine deutsche Psychiartrie – Arzt Ausbildung, dann weiß er ja, was er seinen Kollegen erzählen muß und kann sich sein psychiartrisches Gutachten für das Gericht selbst schreiben…….
---------------------------------------------
Goldig. Einfach nur goldig. Vergleichbar mit Ornanie, Progrom und Ursupator (=Bärenschänder).
"Ornanie" ist dann berechtigt, wenn der oder die Ausübende darin ein Schmuckelement sieht. Man liest gelegentlich auch von "Scharmhaar". Ich persönlich finde solcherart Behaarung, zumal bei Frauen, alles andere als charmant.
ja immer schön
Dediziert und dezidiert bedeuten das gleiche, was das gleiche ist wie dasselbe.
Auf Kabel Doku wird gerade Kaka gelabert, von wegen Nero hätte Rom angezündet, während des Brandes gesungen und auf seinem Eierschneider geklimpert. Kannste nix machen*.
In zynischen Momenten wähne ich, dass die abgehackten Kinderhände aus dem Ersten Weltkrieg wieder aufs Tapet gebracht werden.
*Außer, mit Lenin: "Geduldig aufklären." --- Kleiner Scherz.
## Hessener 26. Dezember 2024 at 20:32
Ich konnte während der Weihnachtsfeiertage mit Leuten diskutieren, die sonst nie politische Diskussionen führen. ## Pipi: Reisst (sic) die FDP die Brandmauer ...
------------------------------------------------------------
Ebenso schauerlich wie leider, leider auch glaubwürdig.
Kommentar veröffentlichen