Das K in "SPD" steht für Konsequenz. |
Störende Berichtigungen
X, schon unter der demokratischen Führung der früheren Eigentümer als zentrales Schlachtfeld um die Deutungshoheit ausgemacht, erlitt nach der Übernahme durch Elon Musk einen Aderlass ohnegleichen. Manche waren schon zuvor gegangen, wegen der "Clickbait-getriebenen Empörung, misogynem Hass und Fake News". Andere hielten wacker aus und mutig dagegen. Aus Trotz und Sendungsbewusstsein stemmen sich Georg Restle, Ruprecht Polenz, Marcel Fratzscher und Ralf Stegner bis heute unerbittlich gegen den Hass.
Gierig nach Aufmerksamkeit
Sie wissen, Anerkennung für ihre Anstrengungen, die Wärmepumpe zu popularisieren, Robert Habeck ins Kanzleramt zu schreiben und verfassungsfeindliche Parteien von den Wahllisten, wird es nicht geben. Doch genau die Aufmerksamkeit, die Aufmerksamkeit, nach der sie gieren, ohne die sie nicht leben können und für die sie bereit sind, jede Blamage, jede peinliche Zurechtweisung zu erleiden, hält sie am Leben: Auch wer beschimpft wird, wem Lügen, Einseitigkeit und billige Propaganda für eine gescheiterte Ideologie vorgeworfen werden, ist auf eine spezielle Art wichtig.
Die EU-Kommission, jener eine hochmoderne Großkonzern, den Europa im vergangenen Vierteljahrhundert in der Riege der Amazons, Metas, Alphabets und Tesla platzieren konnte, stand lange an der Seite der letzten Aufrechten, die X gegen den Faschismus, gegen Schwurblertum, Verhöhner und Falschbehaupter verteidigten. Es war Mode und Trend, X getrieben von der Angst vor dem Hass den Rücken zu kehren.
Aderlass nie überwunden
Die Plattform erlitt einen Aderlass, von dem sie sich so sehr nie wieder erholte, dass die von Elon Musk persönlich gesendeten Wahlkampf-Posts heute als entscheidende Einflussgröße für Donald Trumps verheerenden Sieg bei der US-Präsidentenwahl gelten. So habe Kamala Harris zwar nahezu zwei Milliarden Dollar für ihren Wahlkampf der Herzen ausgegeben. Den Ausschlag über Sieg und Niederlage aber gaben letztlich nicht die daraus resultierenden Beiträge in "Spiegel", "Stern" und Süddeutscher Zeitung. Sondern Musks Posts im Gegenwert von schmalen 24 Millionen Dollar.
Ein Taschengeld, mit dem der "Staatsfeind Nummer 2" (Spiegel über Musk) die Welt verändert hat. Aus der Sorge vor dem Hass ist nun der Neid der Einflusslosen geworden. Dieselben Moralgranaten, die versucht hatten, den Meinungssumpf bei X mit ihrer öffentlichen Selbstaufopferung à la Saskia Esken trockenzulegen, kehren jetzt mit großer Geste zurück: Robert Habeck ist wieder da, die SPD will doch wieder Front machen gegen Andersdenkende und unter "#TeamRobert" und "#Habeck4Kanzler" haben sich Robert-Habeck-Propagandisten, bierernste Satireaccounts und nichtsahnende Altgläubige im Dutzend versammelt, um Habeck zum Regierungschef zu posten wie Musk es mit Trump getan hat.
Aufgeschobenes Verbot
Keine ist Rede mehr von Verbot, keine Rede mehr von notwendiger Enteignung. Obwohl klar ist, dass X die "Mainstreammedien" (Manager Magazin) ablösen soll, sind die Stimmen diesmal leise, die den "X-odus" feiern und klammheimliche Freude über die neue Welle von Abwanderern bei Musks Plattform melden. Dass mit dem "Guardian" ein "Weltmedium" (SZ) sich abgemeldet hat und auch der FC St. Pauli nicht mehr in der Kloake schwimmen wolle, wird ähnlich achtungsvoll gemeldet wie einst die Selbstverbrennung tibetischer Mönche. Aber sich selbst anzünden? Nur um ein Zeichen zu setzen, das niemand sieht?
Lieber Offensive, lieber selbstbewusste Aufrufe zur gesellschaftlichen Spaltung und selbstgemachte Fake News, um Furcht zu verbreiten. Niemand dort draußen kennt §68a SGB VI, keiner weiß auf Anhieb, dass die vom Kanzler für den Fall seines fortgesetzten Scheiterns vorhergesagten "Rentenkürzungen" eine ähnlich freie Erfindung sind wie einst die von der Parteipresse verbreitete Geschichte der Großmutter, die ihren hässlichen Enkel umtauschen wollte.
Verschwendete Zeit
Richtig oder falsch, die SPD ebenso wie der grüne Kanzlerkandidat ein taktisches Verhältnis zur Wahrheit. Nützen Hetze, Hass, Spaltung und Fake News den eigenen Zwecken, dann kann der "Guardian" gern "rechtsextreme Verschwörungstheorien und Rassismus" auf X kritisieren. Die eigenen Bemühungen auf Bluesky, dem Konkurrenten, zu dem gerade wieder "erneut Teile der Nutzer gewechselt" (SZ) waren, sind von so trauriger Gestalt, dass die Bundestagsfraktion der SPD Bundestagsfraktion der SPD schon vor Monaten aufgehört hat, ihre Zeit dort zu verschwenden.
Auch der Bundesvorsitzenden fehlten dort letzendendes wohl "Clickbait-getriebene Empörung, misogyner Hass und Fake News so sehr, dass sie im Spätsommer dauerhaft verstummte. Auf X wird das erst in 99 Tagen wieder der Fall sein.
2 Kommentare:
"Wer sich im realen Leben auch noch schwer tut, Freunde zu finden, bekommt in sozialen Medien das gute Gefühl, gesehen und gemocht zu werden ..." https://www.rnd.de/digital/instagram-twitter-co-wenn-soziale-medien-zur-sucht-werden-RRCWI56AGUV7N62F5CLDWM74LY.html (Ich bitte um Nachsicht, hier rnd zitieren zu müssen)
Fehlinformationen?
Einleitung von Fefe: Elon Musks "Grok"-Bullshit-"KI" zum Beispiel hat das Licht gesehen, als sie gefragt wurde, wer auf Twitter die meisten Misinformationen verbreitet. Die Antwort war: Elon Musk.
Machen wir mal eine Statistik auf:
Auf seiner Social-Media-Plattform hat der reichste Mann der Welt jetzt Kanzler Olaf Scholz als »Narr« bezeichnet. (spiegel.de 08.11.)
https://x.com/elonmusk/status/1855566698931499490
Rober Habeck ist ein Narr. (Elon Musk, 10.11.)
Damit liegt Elon Musk beim Sagen der Wahrheit 2:0 vor der SPD.
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