Die Intransparenz der Plattform für Forscher macht es schwierig, es mit Sicherheit zu sagen. Aber die FAZ weiß es trotzdem. |
Für den Volksverpetzer war es ein Fest. Kaum gab es die ersten Nachrichten über eine vermeintliche "Studie" von Forschern der Queensland University of Technology in Australien, dass Elon Musk seine Macht als Besitzer von X "womöglich auch während des US-Wahlkampfs ausgenutzt" haben könnte, um die Sichtbarkeit seiner Posts erhöhen zu lassen, kannte das Faktencheckerkollektiv kein Halten mehr. Siehste! Manipulation! Deshalb hat Kamala die Wahl verloren!
Der gecheckte Fact
So las sich die Zusammenfassung der von Arbeit der Studienautoren Timothy Graham und Mark Andrejevic, über die "The Verge" zusammenfassend unter dem Titel "’X's algorithm now loves two things: Republicans and Elon Musk" berichtet hatte. Als gecheckter Fakt fiel das "möglicherweise" weg. Musk war endlich ertappt worden. In Australien war endlich gelungen, was bisher nirgendwo geschafft worden war: Im offengelegten Quellcode von X die "smoking gun" zu finden, mit der Musk die Meinungsfreiheit ermorden will.
Eine fantastische Nachricht für alle, die bisher gezwungen waren, düster grummelnd auf Manipulationen im Algorhitmus hinzuweisen und wie Bundesklimawirtschaftsminister Robert Habeck ultimativ zu fordern, dass der bei GitHub jederzeit herunterladbare Quellcode nun aber offengelegt werden müsse.
Dort, wo die Verschwörungstheorie gepflegt wird, dass Menschen nicht mündig sind, sondern günstigstenfalls wählen, was Taylor Swift ihnen sagt, oder schlimmstenfalls, was Musk empfiehlt, erschien die Entdeckung des "Algorithmus-Boost für Musk und andere Unterstützer der US-Republikaner" (t3n) wie ein Geschenk des Himmels. Nicht mehr die Kandidatin oder ihr fadenscheinig dünnes Politikangebot, sondern ein böser Milliardär mit seinen miesen Tricks hätte Trumps Sie dann zu verantworten.
Ein wunderschöner Tag
Ein Tag, so wunderschön, dass der Volksverpetzer schon kurze Zeit später ein komplette Kehrtwendung hinlegte. "Wir haben unseres Tweet gelöscht", hieß es, "denn wir haben die Studie vorher nicht genau gelesen." Jeder falle mal auf Fake News herein, gerade wenn sie die eigene Meinung bestätigen.
Weshalb also nicht auch wir, sagten sie sich daraufhin bei der FAZ. Lange schon schaut man auf Frankfurt neidisch nach Mainz, wo die Meisterwerkstatt für Mediale Manipulation (MMM) so Großartiges für die Demokratieerziehung des einfachen Volkes leistet. Aus nichts etwas machen und zu echten Knallern nichts, das gelingt den privaten Medienheuschrecken (ARD-Framing-Manual) tendenziell immer noch nicht so gut wie den Gemeinsinnsendern.
Lauter als die anderen
Und wenn schon zu spät zur Party, dann aber lauter als alle anderen, die unbelegte Behauptungen immerhin noch mit Fragezeichen garnieren. Aus der australischen "Studie", die tatsächlich "herausgefunden" hatte, dass Musks Engagement-Raten von vor seiner offiziellen Unterstützungserklärung von Donald Trump geringer waren als die danach, machte die FAZ "Wie Musk manipuliert".
Dabei weiß niemand, ob überhaupt. Auch die beiden australischen Forscher, hier Kronzeugen des Betruges, hatten wörtlich nur den "Verdacht" (Graham/Andrejevic) formuliert, "dass Musk den Algorithmus der Plattform optimiert hat, um die Reichweite seiner Posts im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen zu erhöhen". Einen Beweis dafür fanden sie erklärtermaßen nicht, denn "die zunehmende Intransparenz der Plattform für Forscher macht es jedoch schwierig, dies mit Sicherheit zu sagen". "Wie" Musk es gemacht haben könnte, haben sie nicht einmal herausfinden wollen.
Aber behaupten lässt es sich allemal, vor allem in der Überschrift, die bei der FAZ "Wie Musk manipuliert: Das tödliche Gift der Plattform X" lautet. Nun könnte die gesteigerte Aufmerksamkeit für Musks Posts durchaus auch dadurch begründet sein, dass er Trump offensiv unterstützt hat. Immerhin hat der nächste Präsident selbst bei X inzwischen mehr Follower als Taylor Swift. Doch ins Konzept passt das auch vom Bundesverband der Zeitungsverleger geraunte Gerücht, die Studie liefere "nun Hinweise, dass Musk die Algorithmen auf X gezielt zugunsten seiner eigenen politischen Interessen verändert hat"
viel besser.
7 Kommentare:
Wie schlimm ist es auf X? So schlimm:
Bob Iger’s Disney and other entertainment giants have reportedly resumed their ad spending on Elon Musk’s X — a year after the billionaire told companies that fled his social media platform to “go [fuck] yourself.”
https://nypost.com/2024/11/18/business/bob-igers-disney-entertainment-firms-resume-x-advertising/
Da können die Ratten quieken wie sie wollen.
OT "Rant des Monats" bei Danisch: Oh, heilige Einfalt!
("Rant" bei Heinrich Zille: " Kokotten wollta sein? - Menscher seita!")
OT Bettina Sauer "Schule der Schande" auf Jouwotsch: blablabla Folgen einer gescheiterten Integration blablabla ... Man kann es nicht mehr lesen. Nichts "scheitert" hier, es läuft prächtig, nur halt für uns nicht.
Wenn ich nicht genau wüsste, dass es unserem Stänkerrassenköter NUR ums Stänkern ist - denn er reagiert(e) auf ganze oder teilweise Zustimmung, sachliche Ablehnung, Schmähung oder Ironie grundsätzlich gleich - mit erneutem bzw. forciertem Ankacken, dann würde ich ihm inzwischen recht geben. Fortsetzung folgt
Fortsetzung Nämlich, dass dieses Volk getilgt gehört. Wieder mal ein "Brandbrief" salonbolschewistischer Lehrerlein!!! Schade zwar um unsereinen, aber wie sagte schon Otto Lilienthal: Opfer müssen gebracht werden.
OT via Dr Danisch
Eine 31-J. hörte gestern in einem Bus in #Schmagendorf, dass in einem Gespräch zwischen einer 59-J. Frau und ihrem Begleiter homophobe Äußerungen fielen. ..
Dazu passt das, ein paar Tage alt (Tim Pool).
https://podcasts.apple.com/us/podcast/women-have-been-radicalized-men-have-not-data-proves/id1362265400
>> Im August 2008 wurde Marwa El-Sherbini von ihrem späteren Mörder* auf einem Dresdner Spielplatz als „Islamistin“ und „Terroristin“ beschimpft. Nach einer Anzeige bei der Polizei <<
Die Unselige musste abschrappen, weil eine Dumpfbacke - bitte, bitte, schaut nicht mehr weg - sich bemüßigt sah, unbedingt ihren Rüssel in die Angelegenheit hängen zu müssen.
*Wer bis zum Sonnenuntergang den Totschlag kund macht wider sich selbst, ist kein Mörder.
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