Auch zur Frage der Schwangerschaftsunterbrechungen gibt es im Augenblick nur eine korrekte Ansicht. |
Abschaffung der Demokratie
Das war vor sieben Jahren und vielleicht ist es morgen endlich so weit. Langsam, ganz langsam drohen selbst den größten Untergangspropheten die Drohungen aus zugehen, was alles passieren wird, wenn es zum Schlimmsten kommt. Faschismus, Diktatur, Abschaffung der Demokratie, eine Pflicht für Frauen, ein Kind pro Jahr zu bekommen, und Käfigkämpfe mit Migranten, gegen Eichhörnchen, gesponsert von Putin und Xi. Hätte er "Babys essen" gesagt, wäre die Botschaft klar gewesen: Bestenfalls eine Ankündigung seiner nächsten Mahlzeit. Schlimmstenfalls eine neue Pflicht für alle Bürger, die während der nächsten vier Jahre beschlossen werden soll.Alles wurde in den zurückliegenden Wochen an die Meinungsfront geworfen, was sich irgend ausdenken ließ. Wer immer sich für einen Demokraten ansah, ließ es alle wissen: Wahl ist, wenn ein anständiger Mensch mit anständigen Auffassungen keine Wahl hat, weil einer der Kandidaten wegen falscher und gefährlicher Absichten überhaupt nicht infrage kommt.
Diese Art Demokratie, die hier gemeint ist, geht von der Überzeugung aus, dass Meinungsstreit schädlich ist. Als ideal wird ein Zustand angesehen, in der jedermann und jede Frau einer Meinung sind, und selbstverständlich der richtigen. Zuweilen gestanden die Meinungsführer zwar ein, dass die Alternative ein Rätselbuch sei - Abtreibungen würde Amerika mit ihr bekommen, vom Rest wisse leider noch niemand etwas, vielleicht nicht einmal sie selbst. Aber wer Demokrat ist, muss nehmen, was gerade angeboten wird.
Leute von SPD bis CSU
Ein Deutschland sind das die Parteien des demokratischen Blocks, wobei noch nicht ganz fest steht, ob das neue Bündnis Wagenknecht nun wirklich dabeisein darf. In den USA, der Name sagt es, sind es die Demokraten, eine Partei, die nach Auffassung des früheren SPD-Chefs Sigmar Gabriel "Leute von SPD bis CSU" vereint und nicht nur Träume vom Ausbau der Kernkraft, einem anhaltenden Ölboom und gewaltigen staatlichen Förderprogrammen träumt. Sondern auch vorhat, wie bisher eine protektionistische Handelspolitik zu verfolgen, um die vom internationalen Wettbewerb verwirrte und aufgrund ihrer langen Befehlsketten reaktionsgehemmte EU als Konkurrenz endgültig auszumanövrieren.
In Berlin und Brüssel liebt jeder anständige Mensch die Demokraten, auch in den großen Medienstädten Hamburg, München, Köln und Frankfurt besteht Konsens darüber, dass es nur Eine geben kann. Der gute Demokrat hat all die Warnungen gelesen: Trump will Diktator werden. Wenn er verliert, gibt es Bürgerkrieg. Wer ihn wählt, unterstützt einen Nazi. Er ist alt, krank. Ein Hypochonder, Verschwörungstheoretiker, Frauenfeind, Kriegstreiber, steht auf Putins Gehaltsliste. Plant einen Atomkrieg mit dem Iran. Die Wiedereinführung der Sklaverei. Eine Außengrenze, fast so fest wie die, die die EU bald haben wird.
Siedelnde Sippen
"Demos", das Volk, entstanden aus dem Begriff für das gemeinsame Siedeln verschiedener Sippen, ist nach dieser Glaubensschule fast schon verpflichtet, in allen Belangen einer Ansicht zu sein. Die von Angela Merkel erstmals offensiv im politischen Geschäft verkaufte "Alternativlosigkeit" ist der Treibsatz einer Definition von Demokratie, nach der es nur einen Weg gibt, einen Plan und eine Rettung vor den Herausforderungen, die vor der Nase auftauchen.
Das kann ein rascher Energieausstieg durch die massenhafte Abschaltung vorhandener Energiequellen sein, ebenso aber das unumgängliche Bemühen, Energie möglichst billig zu machen, weil - das war kaum weniger alternativlos - sie zuvor gezielt verteuert worden war, um dem Klima unnötige Schäden zu ersparen.
Im gelenkig denkenden Gehirn eines wohlerzogenen Demokraten ergibt das immer Sinn. Es anders zu sehen, ist verdächtig, das zu sagen, beinahe ein Fall für die staatlichen Erziehungsbehörden und deren private Vorfeldorganisationen.
In einer bipolaren Welt gibt es kein Grau mehr, alles ist zwingend Weiß oder Schwarz. Auf Fragen wie Schwangerschaftsabbruch, Kernenergie, Klimaschutz und Mobilität gibt das Parteiprogramm der Grünen Antwort, bei Migration, Kriminalität und Europa kann die SPD helfen, für Krieg, Waffen und unverzagte Vorneverteidigung hat die FDP eines im Regal.
2 Kommentare:
Einer könnte doch mal analysieren, wie die Dems von den beiden rhetorisch gewieften Halunken Clinton und Obama auf eine Harris (& auf einen Walz) abstürzen konnten.
OT Marktwirtschaftskompetenzübungen mit Fefe:
Nun überlegen mehrere Länder, ob sie [...] künftig weniger Züge fahren lassen, obwohl die Nachfrage steigt
...
Mehr Nachfrage also wird das Angebot ausgedünnt, hmm? Das muss diese unsichtbare Hand des Marktes sein, von der man immer so viel hört!1!!
Voilà, hier kommt die Hand des Marktes: Sie [die DB AG] befindet sich zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes. (bundesfinanzministerium.de)
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