Freitag, 11. Oktober 2024

Neidkultur: Deine Äpfel, meine Birnen

Äpfel- und Birnen-Vergleiche gehören zum Handwerkszeug der Desinformation.

Neid und Gier, das Schielen auf Dinge, die ein anderer hat, und die Unterstellung, dass man selbst es viel mehr verdiene, sie sind der Zaubertreibstoff unter Debatten für höhere Steuern, höhere Abgaben, die Enteignung von Erben und das Teilen dessen, was jemand besitzt, bis er nicht mehr hat als alle anderen. Für gewöhnlich erfolgt der Startschuss einer solchen Diskussion, wenn im Staatshaushalt Geld fehlt.

Hochentwickelte Neidkultur

Ein Automatismus greift sofort, zumindest in Deutschland, das über eine weltweit bewunderte hochentwickelte Neidkultur verfügt. Millionäre und Milliardäre stehen dann auf der Abschussliste, sie sollen zur Kasse gebeten werden, um ein Staatswesen, dessen herausragendes Talent darin besteht, unabhängig von der Kassenlage und ungeachtet seiner Einnahmen immer viel zu wenig Geld für all das zu haben, was seine Politiker als notwendig umzusetzende Vorhaben sehen. 

Selten nur kommt Widerspruch von denen, denen auch Geld fehlt, denn niemand möchte es sich mit denen verderben, die spätestens vor der Wahl mit der Geldgießkanne umherziehen und verschenken, was ihnen nicht gehört. Umso erstaunlicher, dass das WDR-Wissenschaftsmagazin Quarks jetzt mit einer ungewöhnlichen Pranger-Kachel auf die Einkommenungleichheit hingewiesen hat, die auch nach dreieinhalb Jahren Ampel-Regierung herrscht.

Fünfzehn mal länger als der WDR-Intendant

Danach benötigt ein deutscher Durchschnittseinkommensbezieher fast 156.000 Jahre, um so viel Geld zu verdienen, wie der US-Milliardär Elon Musk in einem Jahr bezieht. Und noch schlimmer: Das ist das Fünfzehnfache des Zeitraumes, den ein WDR-Intendant benötigt, um mit Musk gleichzuziehen.

Hätten Sie es gewusst? Oder auch nur geahnt, dass Musk vor zwei Jahren kurzerhand so viel Vermögen verlor wie die Bundesregierung im selben Jahr für die Preisbremse für fossile Energie aus dem Fenster warf? Mit dem Unterschied, dass Musk sein Geld inzwischen wieder hat, das der Steuerzahler aber jemandem anderen gehört?

Absichtlich täuschen

Die Wissenschaft könnte es erklären, Quarks kann es nicht. Die Redaktion in Köln ist eine Fabrik für Fragezeichen und Angstparolen, dank der emsigen Vergleicher und Einordner vom Rhein werden "werden extreme Ansichten plötzlich sagbar"  und eine Demokratie widerstandsfähiger  durch "demokratische Resilienz". Wichtig sei, haben die Experten in Köln festgestellt, dass die Gesellschaft lernen müsse, dass "Falschinformationen eine Gefahr für den demokratischen Diskurs" sind. Konkret weist Quarks auf Informationen hin, "die absichtlich erfunden, verzerrt oder manipuliert wurden, um zum Beispiel Nutzer und Nutzerinnen sozialer Medien zu täuschen".

46,8 Milliarden US-Dollar verdient Musk nach aktuellem Tesla-Kurs zwischen 2018 und 2030, also etwa 3,6 Milliarden im Jahr, wenn alles gut geht. Ein deutscher Durchschnittsverdiener mit rund 45.000 Euro Jahreseinkommen bräuchte folglich etwa 80.000 Jahre, um auf ein Musk-Jahresgehalt zu kommen. Der Intendant des WDR hingegen nur ganze 8.500. Der Quarks-Post liegt inzwischen zur Begutachtung des Hassgehalts bei einem lizensierten Trusted Flagger.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wieviele Jahre musste Elon Musk arbeiten, um so reich zu werden wie Elon Musk?
Wieviele Jahre muss ein MdB nicht arbeiten, um mehr Rente zu kriegen als ein Facharbeiter?

P.S. Ausgabewert der Tesla-Aktie 2010 war 17 Dollar pro Stück. Aktuell 200 Dollar, das mal 3 und mal 5 (zwei Aktiensplits) und die Quarkexperten könnten berechnen, mit welcher Einstiegssumme man heute Millionär wäre ohne zu arbeiten.

ppq hat gesagt…

aber millionär werden ohne arbeiten, wer will das schon? wir alle wollen doch aus dem bett, wie der kanzler so schön sagt

Anonym hat gesagt…

Kommentare, nachdem ein Zuchthengst (hat sich erledigt) von Gevatter Isegrim übel zugerichtet ward - auch Geschöpfe Gottes usw. - aber die Krönung: Pferde sind heutzutage Luxusviecher für reiche Säcke - geschieht dem Dreckvieh recht ...