Freitag, 11. Oktober 2024

Heldendämmerung: Das Märchen vom Übermädchen

Greta Thunberg hat ein neues Thema: Sie kämpft jetzt gegen Israel.

Sie prägten eine ganze Ära, wenn sie auch kurz war. Sie waren die Gesichter einer Zukunft, die anders sein würde als von alten, weißen Männern geplant. Gerechter. Nachhaltiger. Kollektiver. Und weniger darauf bedacht, es bequem zu haben, warm und satt.

Junge Frauen und Männer schickten sich am Ende der Zehnerjahre an, die Welt zu verändern. Eben noch kannte kaum jemand ihre Namen, und plötzlich schon waren sie in allen Fernsehsendungen. Greta Thunberg, das kleine Mädchen, das sich mit dem Klima anlegen wollte. Kevin Kühnert, der mutige Sozialist, der die SPD wieder zu einer Partei für die machen wollte, die dank ihrer Politik nie die Chance bekommen werden, reich zu sein. Ricarda Lang auch, die nie zögerte, wenn es darum ging, Stellung zu beziehen. 

Feierliches Namentanzen

Es gab natürlich noch mehr von ihnen, etwa Luisa Neubauer, Carla Reemtsma, Sarah-Lee Heinrich, Timon Dzienus, Jessica Rosenthal und Emilia Fester, die das feierliche Namentanzen im Bundestag etablierte. Alle waren fortschrittlich, alle kamen aus guten Elternhäusern und hatten das Richtige gelernt. Alle wollten die Welt sehr schnell zu einem anderen Ort machen, in dem der neue Mensch ein neues Zuhause findet und leben kann, ohne dass alle gleichermaßen glauben, sie könnten sich ihr Stück vom Kuchen einfach nehmen. Die Zukunft war hell, die Zukunft war nice, wie die jungen Leute sagen.

Doch mit dem Rücktritt der Grünen-Spitze, dem Austritt der Grünen Jugend aus der führenden Fortschrittspartei und dem Rückzug des beliebten SPD-Generalsekretärs Kevin Kühnert aus der Politik - nur sein Bundestagsmandat will der erkrankte Politiker bis zum kommenden Jahr weiter ausüben - brach der Trend zu einer jugendlicheren, unbekümmerten und allein noch von moralischen Vorstellungen geleiteten Politik abrupt ab.

Das bedröppelte Gesicht

Luisa Neubauer, das selbsternannte Gesicht von "Fridays for Future", war zuvor schon in der Unsichtbarkeit verschwunden. Carla Reemtsma hatte sich radikalisiert, Rosenthal war Mutter geworden, Fester ("Für die Jugend im Bundestag"), hielt ihre letzte Rede im Bundestag im April, seitdem tanzt sie nur noch.

Es ist aber ausgerechnet Greta Thunberg, das einstige Klimakind, mit dem alles begann, die heute zeigt, dass es zu Ende ist. Die Schwedin, die in ihren letzten Teenagerjahren von einer enthemmten und jeder ethischen Verantwortung bloßen Presse zu einer Mischung aus Jesus, Papst, Mohammed und Jeanne d'Arc verklärt worden war, unfehlbar, rein und göttlichen Blutes, fiel zuerst aus der Klimagnade. Und entpuppt sich nun vor den Augen derer, die sie vor fünf Jahren zu einer lebenden Ikone voll kindlicher Weisheit erklärt hatten, zu einer gewaltgeneigten Göre, aus deren öffentlichen Äußerungen die beschränkte Einsichtsfähigkeit spricht, für die mangelnde Bildung und ideologische Verbohrtheit stets eine sichere Gewähr sind.

Ohne einen Blick

Wie war die Empörung groß, als Donald Trump sie ohnen eine Blick links liegen ließ. Wie drängelten die anderen alle, mit ihr gesehen und fotografiert zu werden. Vor der Uno durfte sie sprechen, heute womöglich der letzte Platz, an dem ihr die Rednerbühne weiterhin offenstände, schließlich fühlt Uno-Chef António Guterres Wahrheiten auf ganz ähnliche Weise wie die Wanderpredigerin eines auf Glauben beruhenden Wissenschaftsverständnisses. Anderenorts aber gilt die Heldin inzwischen als Hexe, ihr Einsatz für die "palästinensische Sache" (Georg Restle) und ihr selbstbewusst vorgetragener Antisemitismus bescheren ihr Verfolgungswünsche und Remigrationsfantasien.

Solidarität von denen, für die sie noch weit mehr war als das Symbol des Überlebenskampfes der Menschheit gegen die kapitalistische Klimazerstörung erfährt Greta Thunberg nicht. Alle ihre Freunde haben sie verlassen, ihre Anhänger haben sich zerstreut. Gerade in Deutschland wirkt das offene Bekenntnis zum Hass auf die Juden und ihren Staat wie ein Feueralarm im Kino: Die Sitze leeren sich in einer Geschwindigkeit, gegen die das hektische Gedränge am Einlass, als es um gemeinsame Selfies mit dem Star ging, wie Zeitlupe wirkt.

Übermädchen aus der Klimazukunft

Die Bilder von Prominenten mit dem Übermädchen aus der Klimazukunft, sie haben sich in Aufnahmen verwandelt, die ähnlich umsichtig behandelt werden müssen wie die mit Harvey Weinstein, auf die Politiker, Wirtschaftsführer und Kulturschaffende über Jahre so stolz gewesen waren. Lieber nicht mehr zeigen, besser gut verstecken. 

Was einst Unschuld war, die sich bedenkenlos missbrauchen ließ, ist zu einer Gefahr geworden, weil die Trägerin der "Goldenen Kamera" und des alternativen Nobelpreises, Ehrendoktorin der Universität Mons und der Universität Helsinki, die "Person of the Year" des Jahres 2019 und Namenspatin der Käferart Nelloptodes gretae aus der Familie der Zwergkäfer unkontrollierbar irrlichtert. Jeder, der versucht, mit Hinweis auf herausfordernde Jugend der Schwedin Verständnis für die rabiate Parteinahme für Terroristen und Mörder zu wecken, läuft Gefahr, mit Thunberg in einem Abgrund aus öffentlicher Verachtung zu versinken.

Schicksalskind als Anführerin

Dass das Handeln der jungen Frau ohne Bildungsabschluss, die über Jahre hinweg den Eindruck hatte vermittelt bekommen, das Schicksal der Menschheit bestimmen zu dürfen, nur konsequent ist, fällt dabei leicht unter den Tisch. Thunberg hatte als jugendliche Anführerin einer Endzeit- und Erlösungsbewegung riesige Erfolge mit Parolen wie "Hört auf die Wissenschaft" und "Ich will, dass ihr Angst habt" gefeiert. 

Die vom kindlichen Gemüt ersehnten schnellen Fortschritte im Klimakampf aber stellten sich nicht ein, vielmehr wandten sich selbst die Schülerscharen, die anfangs zur Bewegung" erklärt worden waren, bereits nach kurzer Zeit ab, gelangweilt und im Wissen, dass der Höhepunkt der Aufmerksamkeit schon überschritten war.

Untergang in der Klimahölle

Der Untergang in der Klimahölle war vielfach beschworen worden, aber nicht eingetreten. Der Kapitalismus zeigte keinen Hang zur Selbstaufgabe. Der Kampf um Lützerath, das letzte große Gefecht, das der ideologisch fest verschworene harte Kern der klimapolitischen Antiimperialisten führte, ging verloren. Die Nachhutbewegung "Letzte Generation" verspielte den Rest aller noch verbliebenen Sympathien in der Bevölkerung, deren Sorge angesichts steigender Preise, bedrohter Arbeitsplätze und eines Krieges nahe der eigenen Haustür so ziemlich allem galt. Nur nicht mehr dem Wetter des Jahres 2100.

Wie andere, die den Aktivismus zu ihrem Beruf gemacht hatten, blieb Thunberg nichts anderes übrig, als sich neuen Betätigungsfeldern zuzuwenden. Erst wetterte sie gegen den Kapitalismus, ohne dass ihr noch jemand zuzuhören bereit war. Dann endlich fand sie in Israel einen Feind, auf den sich im selben Duktus schimpfen ließ wie früher auf die fossilen Konzerne und ihre handzahmen Politikergehilfen. 

Mit Maske und Kufiya

Thunberg, die immer noch Maske trägt, als wäre Corona nicht längst von höchster Stelle abgesagt, ergänzt ihre Tracht nun regelmäßig mit einer Kufiya, dem Hals- und Kopftuch, das in der irakischen Stadt Kufa erfunden wurde, durch mit Hitler verbündeten islamistischen und antisemitischen Großmufti Mohammed Amin al-Husseini aber als "Palästinensertuch" etabliert wurde.

Kulturelle Aneignung? Ein falsches Zeichen in Zeiten, in denen der Antisemitismus grassiert? Nein, Thunberg kann es tragen, denn bei ihr wirkt mittlerweile jede Verkleidung demaskierend.


8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Woran erkennt man eine psychische Krankheit? An der Coronatüte im Freien!

Anonym hat gesagt…

Buch promoten und gucken, was für Proteste grad in der Nähe laufen. Ist gut, wenn man mehrere Standbeine hat.

Anonym hat gesagt…

Zwar glaube ich offiziellen Verlautbarungen nicht einmal so weit, wie der Hund defäkiert, aber, dass 42% des Wahlpöbels für ein "AfD"-Verbot sein soll (Jouwotsch), könnte durchaus sein. Für die meisten sind es eben böse Natzis ohne wenn und aber, für andere zwar auch, aber wir wählen sie, bis die Altparteien wieder lieb sind. Wieder andere, so vier von fünf der Pipifaxe, halten sie für die Quelle allen Heils. Irgendwann, Pflaumenpfingsten, werden sie über 65% kommen, und dann werden wir es ihnen aber zeigen ... Dann kehren die Büffel und die Kernkraftwerke zurück ...

Volker hat gesagt…

Woran erkennt man eine psychische Krankheit? An der Coronatüte im Freien!

Wenn Du irgendwo hingehst, muss Du natürlich Maske tragen, weil Reinfektion macht es schlimmer.

Arminius hat gesagt…

Ja, nee, is klar!

Anonym hat gesagt…

Pali-Feudel gefällt mir am besten.

Anonym hat gesagt…

So eine schöne Frau! Was hat man bloß mit ihr und vielen anderen gemacht? Der Nasenring erschien mir immer als Symbol der Unterwerfung.

ppq hat gesagt…

traumata sind oft eine folge von kindesmissbrauch