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Im Stil der japanischen Ukiyo-e Ära aus dem 17. Jahrhundert hat der Maler Kümram die in Inszenierungen meisterhafte Luisa Neubauer auf Fichtenholz schraffiert |
Als die Aufregung um die schwedische Klimapredigerin Greta Thunberg vor fünf Jahren nach Deutschland schwappe, erkannte Luisa Neubauer, damals gerade 22 Jahre alt, sofort die große Chance, die sich ihr bot. Die selbsternannte Fridays-for-Future-Bewegung, von sensationsgierigen Medien propagiert und von einer weitgehend paralysierten politischen Landschaft aufgesaugt wie warmer Landregen von einer toten Wüste, entwickelte sich in Höchstgeschwindigkeit zum Lieblingskind der Bionadeadelviertel, aus denen auch Neubauer stammt.
Die Töchter der Mehralsgutbemittelten
Lehrerkinder, Beamtensöhne und vor allem die Töchter der Mehralsgutbemittelten nutzten FFF als Vehikel, um mit der Regierung gegen die Regierung, aber auch gegen die zu demonstrieren, denen angedrohte Transformationen und radikale Klimamaßnahmen Angst machten.
Das Totalitäre und das Autoritäre vermählten sich in Gruppen, die ohne jede demokratische Legitimation beanspruchten, für alle zu sprechen. Die "Wissenschaft" wurde zur Magd eines Untergangsglaubens. Die Politik sollte nicht mehr von demokratischen Mehrheiten bestimmt werden, sondern von denen, die das Richtige erkannt hatten. Wichtig ist nicht das Ergebnis, sondern zuallererst die Deutung. Und notwendig vor allem die Verklärung der Niederlage zu einem Sieg, der den Anhang weiter glauben und alle anderen weiter fürchten lässt. Hauptsache, man selbst wird gesehen, ein Mensch als Mittelpunkt der Welt und aller Ereignisse.
So viel Selbstbewusstsein
Die meisten Menschen schaffen es nicht, sich selbst mit so viel Selbstbewusstsein aufzuladen. Sie zweifeln zu viel, sie glauben, zu wenig zu wissen. Sie sind zu träge, zu wenig meinungsstark, zu lässig im Umgang mit anderen, die anders denken und anders leben. Die Gründe sind vielfältig, die die berühmten 99 Prozent der Menschheit daran hindern, wirklich Großes zu vollbringen. Einige aber sind anders, einige sind das eine Prozent, das sogar in Milch schwimmen würde: Die Hände immer sauber. Die Haar frisch frisiert. Kameraerfahren schon im Kinderwagen. Schonungslos nicht gegen sich selbst, aber gegen die Schwäche der übrigen.
Luisa Neubauer ist eine von ihnen, Wellenreiter des Zeitgeistes, neunmalklug und hübsch anzusehen im Büßergewand, das sie stellvertretend für alle trägt, wenn sie zu Klimakonferenzen fliegt. Die Umwelt-Influencerin und Weltreisende in Sachen Nachhaltigkeit ist erst Ende alt, also in einem Lebensalter, in dem viele Popstars ihr Lebenswerk langsam abschließen. Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain spielten als so junge Leute ihre letzten Studioaufnahmen ein, sie gingen das letzte Mal auf eine Bühne und sie nahmen die letzten Preise ihrer einzigartigen Laufbahnen entgegen. Neubauer aber steht am Anfang. Sie ist die "prophetische Stimme", deren Reden und Denken "mehrere zu religiösen Kontexten wie existentiellen Fragestellungen strukturanaloge Leitmotive" enthält.
Martin Luther war um die 30, als er mit der Übersetzung der Bibel begann. Luisa Neubauer dagegen setzte ihr großes Werk schon mit 20 in die Tat um: Damals flog sie mit "One" um die Welt, sie war beim One-Summit in Paris dabei, sie hörte M. Elliot zu, dem "CEO of @ONECampaign", während er eine Rede über "Investing in modern agriculture is the way to reduce poverty" hielt. Eine Weltreise, die nie endete: Neubauer reiste später zur Verleihung eines Menschenrechtspreises an die White Helmets in Stockholm, sie traf in Berlin Minister Peter Altmaier, um ihn an Deutschlands globale Verantwortung für die Ärmsten der Welt zu erinnern, und sie war eine von nur vier deutschen Delegierten beim Weltjugendgipfel im kanadischen Ottawa.
Eine Betriebsnudel der Klimaindustrie. Was der stets als "Komiker" angekündigte Dirk Bach für das Dschungelcamp war, ist Luisa Neubauer für die Welt der Klimaerwärmung. Ein Grundpfeiler des Glaubens an den nahenden Untergang, eine erste Adresse, die angesagt, welche Ziele gerade eigentlich verfolgt werden sollen, welche Mittel die der Wahl sind und welche Sprechordnung einzuhalten ist. Luisa Neubauer lebt ebenso sehr von Gefolgschaft wie von Ablehnung. Die von ihr angeführte Revolution soll die Menschheit in eine bessere Welt führen, orientiert an ihr selbst als Vorbild. Womit die Aktivistin ihren Lebensunterhalt bestreitet, welchem Broterwerb sie nachgeht und wie ihr die Sprünge von Kontinent zu Kontinent gelingen, obwohl sie erklärtermaßen niemals fliegt, sondern vegan lebt, bleibt im Dunkeln wie das Leben von Michael Jackson auf "Neverland".
Die häufig als "deutsche Greta" gerühmte Norddeutsche taucht zuverlässig überall auf, wo UN-Klimakonferenzen, Jugendgipfel der G7 oder andere klimatische Höhepunkt ihre Anwesenheit verlangen. Neubauer warnt und droht, sie führt Weltunternehmen am Nasenring durch die Arena und wie selbstverständlich scheint sich das Ehrenamt als Klimaaktivistin dabei von ganz allein zu finanzieren. Ein Jobangebot von Siemens-Chef Joe Kaeser konnte das "deutsche Gesicht der Klimabewegung" so ganz gelassen zurückweisen.
Das traurige Ende der von ihr mitbegründeten Klimabewegung "Fridays for Future" hat sie schadlos überstanden. Nie hatten sich mehr als zwei Prozent der Jugendlichen im Land an den allfreitäglichen Kundgebungen für einen grundsätzlichen Gesellschaftsumbau im Namen des Klimakampfes beteiligt. Selbst in den Hochburgen der Bewegung blieb Fridays for Future eine Elitenbewegung, die keinerlei Massenwirkung entwickeln konnte. Luisa Neubauer präsentierte die kleine Gruppe trotzdem erfolgreich als "Stimme" einer ganzen Generation, die angetreten war die Welt zu verändern, zumindest in Deutschland.
Aus dem Gröbsten raus
Neubauer, obschon aus dem Gröbsten raus, pflegt erfolgreich die typische Attitüde Heranwachsender. Alles soll alles umgehend passieren, mein Wille geschehe, jetzt und augenblicklich. "Mutti, wann sind wir endlich" ist eine Frage, die Kinder auf Rücksitzen schon stellen, wenn der Motor noch warmläuft. Die Kleinen haben schließlich keinerlei Vorstellung von den Dimensionen der Welt, sie wissen nichts von Kilometern, die sich hundert- und tausendfach aneinanderreihen und erst recht nichts von Baustellen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Staus. Umso besser aber verstehen sie es, mit den Mitteln zu arbeiten, die sie haben: Trotz bis zur Selbstverletzung, Drohungen mit einem schlimmen Übel und demonstrative Enttäuschung, die Schuldgefühle wecken soll, stehen in jedem Kinderzimmer im Waffenschrank.
Nie gewählt und dennoch mächtig
Luisa Neubauer, niemals und nirgendwo von niemandem gewählt, wurde zu einer der schrillsten Stimmen der angeblich durchweg klimabewegten bundesdeutschen Gesellschaft. Während die Generation Greta nach den ersten paar bestreikten Schulfreitagen in die Sommerferien ging, die nicht bestreikt wurden, danach aber auch nicht mehr in die Geschützstellungen des Klimakampfes zurückkehrte, hatte die telegene und marken- wie modebewusste Hamburgerin ihre Bestimmung gefunden.
Neubauer machte weiter, immer weiter, getrieben von einem gespenstischen Selbstbewusstsein und einem Missionarstalent, das nur so Erfüllung finden kann. Nach etwa einem Jahr war Fridays for Future ein Baum ohne Blätter, ein ausgetrocknetes Biotop, besiedeln nur noch von zurückgebliebenen Funktionären, die den Marsch ins Vergessen angetreten hatten wie zuvor schon die von Attac, Occupied Wall Street und Black Lives Matters, sie selbst aber immer noch auf der Höhe der Zeit wähnten.
Ein Rinnsal aus Aktivisten
Nach drei, vier Jahren waren die kreischenden Mädchen der ersten Schulstreikaufmärsche mit Jungs beschäftigt, mit der Wahl von Studienort und Fachwahl. Einmal im Jahr bündelte FFF die fehlenden Kräfte noch, um ein Rinnsal aus "Aktivisten" auf die Straße zu bringen, das den sympathisierenden Redaktionen einen Beweis der Existenz der "Bewegung" lieferte.
Der "globale Klimastreik" fand nur noch in Deutschland statt. Dem Land, das jeder autoritären Erlösungsbewegung traditionell am eifrigsten huldigt. Doch Luisa Neubauer hatte es da schon geschafft, sich als Klima-Solokünstlerin selbstständig zu machen. Sie saß in Talkshow, sie zeterte und forderte und war nun berühmter als Greta Thunberg und der ganze Rest der Klima-Aktivist*innen.
Portfolio an fehlenden Fachkenntnissen
Ihrem Portfolio an fehlenden Fachkenntnissen hatte die Studentin mittlerweile Parolen über soziale Gerechtigkeit hinzugefügt, immer noch sprach sie, als vertrete sie Millionen. Immer noch war sie frustriert angesichts der ausbleibenden Erfolge. Immer noch wirkte sie wie in froher Erwartung der unmittelbar bevorstehenden Bildung großer gesellschaftlicher Allianzen, die die "Klimawende" endlich voranbringen und Transformation, Defossilisierung, Heizungswende und Energieausstieg von der Tagesordnung der Talkshows auf die der gesamten Gesellschaft setzen würde.
Wendiger als Thunberg, der die mediale Gnade nach ihren antisemitischen Ausfällen hatte entzogen werden müssen, entpuppte sich Luisa Neubauer als ideale Verkörperung politischer Geschmeidigkeit. Sie predigte, sie analysierte den Hass, sie gab Erwachsenen gute Ratschläge zu Lebensführung und sie schloss sich mangels eigener Protestmasse beliebigen anderen Gruppen mit beliebigen anderen Anliegen an. Sie war nun eine anerkannte Expertin für sich selbst, eine Befindlichkeitkeitskünstlerin, die mit einem Soloalbum auf Tour ist, das keine Band mehr braucht.
Verhalten und Verhältnisse
Die Frau ist inzwischen 27, in festen Händen und kinderlos. Offiziell studiert sie immer noch, wovon sie genau lebt, sorgt für ein ständiges Rätselraten. Sie hat Bücher mitgeschrieben und Podcast-Preise eingeheimst, aber nichts davon kann einen Lebensunterhalt finanzieren, der Fernreisen, "Luxushotels" (Bild) und "nachhaltig produzierte, vegane Mode" beinhaltet, die Recherchen des Faktenmedienhauses "Correktiv" "mehrere hundert Euro" kostet. Es geht, offenbar, irgendwie, auch im neunten Studienjahr noch, wo in Göttingen schon dieser und jener Euro extra fällig wird. Gefragt wird Luisa Neubauer danach nie, geladen ist sie stets zu den großen Fragen der Menschheit, nicht zu den eigenen Verhältnisses und zum eigenen Verhalten.
Das Prinzip Ich, es definiert hier den Bereich der privaten Unberührbarkeit. Das Gesicht der Klimabewegung, die mangels Personal keine mehr, steht nur noch für sich selbst, aber selbst dafür nicht.
11 Kommentare:
Wieso sind es immer mehr oder weniger heiße Weiber und nichtmal ein schnuckliger Boy.
Hypothese in einem Wort: Hormone.
Das wäre doch mal ein Forschungsprogramm für ein soziologisches Institut an irgendeiner roten Premium-Uni.
OT
Heute auf wgvdl.com
Juden rufen zur Vernichtung "alter weisser Männer" auf. (Patriarchale Dividende)
MANNfred, Wednesday, 17.07.2024, 13:04 (vor 3 Stunden, 47 Minuten)
Macht und Hinterlassenschaft der Spezies »weißer alter Mann« abzuschaffen, ist ein Menschheitsunterfangen, das es uneingeschränkt zu unterstützen gilt.
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"Kinky" Friedman, der nunmehr im Sheol vom Satan in koscherem Schmalz gebraten wird.
Früher z.B. "die Vernichtung der Bourgeoisie" - aber das darf man doch nicht verallgemeinern.
Danisch verwies berechtigterweise darauf, dass Luisas Prinzip "Babyspeck" altersbedingt nicht mehr lange funktionieren wird.
Knaller-Geschäftsideen hatte sie schon, ich erinnere an die ... naja, letztlich gescheiterte... Olympiastadion-Aktion. Auch müssen ja die FFF-Spenden an irgendeinen Endnutzer geflossen sein. Im Falle von Namens-Trittbrettfahrern war si... öhm... FFF ja nicht gerade... ähm... tolerant.
>> ...denn Antisemitismus, Rassismus, Minderheitenfeindlichkeit, Geschichtsrevisionismus, Verschwörungstheorien sind keine bestimmten Rechtsbegriffe. Eigentlich sind es nicht einmal unbestimmte Rechtsbegriffe, sondern Gefasel. Geschichtsrevisionismus fiele unter Unwahrheit, und Lügen ist nicht per se rechtswidrig ... >>
Danisch ist und bleibt ein Aaschloch. Hier Anwesende selbstverständlich ausgenommen: Westgote halt. Obendrein ein schleimiger Uhu. Oder aber - "unmäßig schlau"(Hildebrandslied) - solange er (((denen))) den Puller küsst, hat er wenig zu befürchten. Andererseits traue ich ihm da wohl zu viel zu.
Aber auch Klonovsky ist nicht ohne - sein gestriger Artikel wird zum Ende hin geradezu grotesk.
Das ist mir auch aufgefallen. Ich überlege noch, ob ich das Lesezeichen für ihn lösche.
Ich habe gerade Klonovsky gelesen. Was hat er falsch gemacht?
Seinen mehr als befremdlichen Lobgesang auf Jonathan Littells krankes Machwerk kann er sich jedenfalls zusammenrollen und dorthin stecken, wo die Sonne nie scheint.
Ausspreche Anerkennung.
"Oh welches Glück, dass mich ein Menschenherz begreift!"
Uffz. Alois Revecki
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