Die Zukunft ist wieder offen: In nur 68 Minuten Rede hat Joe Biden alle Zweifel an seiner Amtsfähigkeit ausgeräumt |
Was war das für eine fulminante Rede! Ein Auftritt, wie Abraham Lincoln ihn mit seiner Gettysburg Address hinlegte, eine Ansprache, wie sie Älteren noch vom damals als "Indianerhäuptling" bezeichneten Tecumseh und dessen Forderung "So live your life that the fear of death can never enter your heart" in Erinnerung ist. Ein Muster für die Menschheit wie George Marshalls "Marshall-Plan"-Verkpündung, Martin Luther Kings "I Have a Dream" und Hillary Clinton unvergessene Festlegung "Frauenrechte sind Menschenrechte". Mit einer wahrlich "kämpferischen Rede zur Lage der Nation" (FAZ) hat US-Präsident Joe Biden die deutschen Medien allesamt auf seine Seite gezogen.
Noch lange nicht entschieden
Die eben noch zweifelten, stehen wieder hinter ihm. Die laut nachdachten, ob Deutschland nicht Vorsorge treffen müsse für den Fall, dass das von allen Erwartete eintritt und Donald Trump wieder ins Weiße Haus einzieht, schließen die Reihen fest. Nun ist die Wahl in Amerika wieder "noch lange nicht entschieden ist", denn der aktuelle Präsident "arbeitet an seinen Schwächen". Und mit einer "feurigen" (ntv) Rede hat er eindrucksvoll gezeigt, dass alle Nachrichten über seinen Gesundheitszustand nur Fake News waren, verbreitet von denen, die der Welt nichts Gutes wollen.
Was haben die Feinde des Demokraten nicht alles gegen eine zweite Amtszeit in Stellung gebracht. Von "bizarren Auftritten" schwurbelten sie, von "Aussetzern" und von Sorgen wegen seines Alters, die "immer größer" würden. Seine eigene Partei habe der Greis bereits das Fürchten gelehrt, das "Alter" werde "zum Problem" (Tagesschau), womöglich sei der 81-Jährige nun wirklich "zu alt, um zu regieren" (SZ) und seine Partei müsse ihn "auswechseln" (Der Spiegel). Der Mann aus Pennsylvania stand selbst in seiner eingeschworenen Fankurve unter verschärfter Beobachtung. Four more years? Eine dystopische Vorstellung.
Rede seines Lebens
Mit der "Rede seines Lebens" (SZ) hat der Verteidiger des Westens nun aber klargemacht, dass er "kein bisschen müde" (Taz) ist. "Überraschend fulminant" (Die Zeit) katapultierte sich Joe Biden zurück "in die Offensive": Er habe sich "angriffslustig" gezeigt, hat das ZDF herausgefunden, und er habe "scharf gegen Konkurrenten Trump" ausgeteilt, dessen Namen aber nicht einmal erwähnt. "Stärke, Vitalität, Energie", das hätten sich die Anhänger des scheidenden Präsidenten gewünscht. Und genau das war es, was Biden lieferte. Er übte sich im "Einheizen, im Kämpfen und im Kontern" (Der Spiegel). Es war gar nicht mehr wichtig, was er sagte und was nicht. Nur, dass er es noch unfallfrei über die Bühne brachte. Selbst "Selbstironie" war erkennbar im Vermächtnis eines beinahe Hundertjährigen.
Joe Biden ist keiner, der aus dem Fenster steigt und verschwindet. Biden "geht angriffslustig in die Offensive" (ZDF), er "sucht die Konfrontation mit Trump" (Welt) und "gibt sich temperamentvoll und munter" (Taz). Wer ihm zuschaut, kann sehen, was es ihn kostet. Bewegung hinter dem Pult simulieren die Hände, es bewegen sich auch die Lippen. Augen, Oberkörper und der ganze Rest des Mannes aber absolvieren den Auftritt steif wie ein Roboter im Stromsparmodus.
Eine Biden-Show
"Spiel, Satz, Sieg" dichtet die Zentralredaktion Mitte im Ressort Politik der Ippen-Gruppe nach Motiven eines Zeugen, der die Republikaner wegen des zunehmenden Einflusses des Mannes, den Biden nicht namentlich nennt, vor Jahren verlassen hat. Eine "Power-Rede" hat der Focus gehört, eine "Biden-Show, die Trump ärgert" hat die Bild-Zeitung gesehen. Seit Jahren schon altert der Präsident nach offiziellen Befunden nicht mehr, stattdessen werden ihm nun "bestimmte Dinge klarer als je zuvor."
Warum Biden sich das antut, die Zurschaustellung seiner Gebrechen heute schon und die Kandidatur um eine zweite Amtszeit vor den Augen einer auf Aussetzer, Ausfälle und Versprecher versessenen Öffentlichkeit? Die eigentliche Altersfrage, die eigentlich eine Frage nach der Zukunft ist, beantwortet ein Kommentator bei CNBC: "Es sind nur fünf Prozent unter 40 bei dieser Zusammenkunft, Jesussss".
4 Kommentare:
Er aber auch.
https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/112057984437386845
Das Gesicht vom House Speaker ist unbezahlbar.
https://twitter.com/RNCResearch/status/1765930061532725694
OT
>> Timpe10 7. März 2024 at 15:49
Warum denke ich da bloß an 1933 <<
------ Weil man dir ins Gehirn geschissen hat, du Pflaumenaugust.
Ich verstehe den letzten Absatz nicht.
Hatte ich zuviel Kaffee?
Oder zuwenig?
Ich vermute, da steckt eine wortgewaltige Pointe in den Sätzen. Aber ich verstehe sie einfach nicht.
Kommentar veröffentlichen