Donnerstag, 9. November 2023

Vakuummann als Uno-Chef: Guterres ist wieder da

Er kam, verschwand und erlebt durch sein Engagement für die "palästinensische Sache" (Georg Restle) nun erstmals das Gefühl, zumindest in Deutschland Beachtung zu finden: Uno-Chef Antonio Guterres.

Er kam damals aus dem Nichts, ein Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, der das Rentenalter schon längst erreicht hatte. Antonio Guterres aber plante nicht den Ruhestand. Nein, der frühere Präsident der Sozialistischen Internationale, einem Weltverein, dem unter Guterres Führung auch die russische Kremlpartei Vereintes Russland und die für ihre brutalen Unterdrückungsmethoden bekannte sandinistische Befreiungsfront Nicaraguas angehörten, stand vor der Erfüllung eines Lebenstraumes: Weil der Südkoreaner Ban Ki Moon am Ende seiner Amtszeit angekommen war, suchte die ehemals so bedeutsame Uno in New York einen neuen Generalsekretär.

Passender Kandidat

Der Portugiese passte: Hatte Ban Ki Moon seine ersten Sporen als Gehilfe von Militärdiktatoren verdient, konnte Guterres darauf verweisen, dass am Ende seiner zehn Jahre als UNHCR-Chef mehr Menschen auf der Flucht waren als jemals zuvor. Ein trauriger Rekord, der der Berufung an die Spitze der Vereinten Nationen nicht entgegenstand, denn Guterres ist weder Amerikaner noch Asiate, kein Jude, aber auch kein Araber, kein Deutscher und kein Russe oder Chinese, zudem erfahren in den Ränkespielen, die das Überleben auf der internationalen Bühne erst ermöglichen. 

Die Gegenkandidaten fielen nacheinander aus, nachdem in diversen Hinterzimmern geklüngelt und geknobelt worden war. Antonio Guterres, nach weltumspannenden Mauschelgesprächen per Akklamation "gewählt", verschwand nach seiner Ernennung umgehend wieder aus der Öffentlichkeit und nahm die ganze Uno gleich mit. Der Weltverein, früher ein bedeutender Player auf der globalen Leinwand, erlebte unter seiner Führung einen Bedeutungsverlust, der allenfalls vergleichbar ist mit dem, der dem Corona-Virus wiederfuhr. Erst hörte niemand mehr zu. Dann sagte Guterres schon gar nichts mehr, um nicht wieder ignoriert zu werden. 

Die Uno wird zum Kartenspiel

Beim Begriff "Uno" dachten Menschen schließlich zuerst einmal an ein Kartenspiel, nicht an den Völkerbund. Gegen Führergestalten wie Javier Pérez de Cuéllar, Boutros Boutros-Ghali oder Kofi Annan wirkte der neue Mann an der Spitze wie ein halbseidener Frühstücksdirektor, dem niemand mehr das Wasser reichen möchte. Guterres musste sich mit Armin Laschet treffen, um noch mal in die Zeitung zu kommen. Sein "globaler Aktionsplan gegen die Verbreitung von Hass" wurde zwar irgendwann fertig und stolz präsentiert, liegt aber auch vier Jahre später nur auf Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch vor, obwohl Deutschland als am schlimmsten betroffenes Gebiet die größten Hoffnungen in einen UN-geführten "Kampf gegen hetze" (DW) gesetzt hatte. 

Trübe Jahre für den Mann, der an "keiner Stelle des Aktionsplans vorgesehen" hatte, "die Meinungsfreiheit einzuschränken". Nur eben entschlossen gewesen war, die "Missnutzung des Internets" durch eine "Partnerschaft mit den Besitzern der großen Technologiekonzerne" zu beenden. Blutjunge mit nur  67 Jahren ins Amt gekommen, blieb Guterres nur das Festhalten an dem, was er bei Amtsantritt als "oberstes Ziel" genannt hatte: "Ein offenes Ohr für Sorgen und Ratschläge der UN-Mitarbeiter zu haben". Ein Mann, der seine Grenzen kennt und weiß, was von ihm erwartet wird. 

Hunger nach Aufmerksamkeit

Nur der Hunger nach Aufmerksamkeit und der Drang, eine Furche zu ziehen in die Weltgeschichte, der hat auch Antonio Guterres nie verlassen. Und nun, wo im Nahen Osten, seit jeher die liebste Spielwiese der Völkergemeinschaft, eine Terrororganisation Sympathiepunkte sammelt, ist er wieder da. Die Daten von Google zeigen, wie Antonio Guterres durch sein Engagement für die "palästinensische Sache" (Georg Restle) nun erstmals das erhebende Gefühl erleben darf, zumindest in Deutschland Beachtung zu finden. 

Das "offene Ohr für die Sorgen der UN-Mitarbeiter" ist zum Lautsprecher geworden, aus dem Tag für Tag Schuldzuweisungen, Appelle und Forderungen an Israel kommen. Die Hamas, die der Uno-Chef als quasi staatsähnliche "Konfliktpartei" adelt, hat Guterres noch keines Verbrechens beschuldigt. Warum auch, schließlich sei deren "Terror nicht im Vakuum" geschehen, wie der Mann formuliert hat, der selbst als womöglich bestes Beispiel dafür steht, dass ein Vakuum einen Funktionär vollkommen ersetzen könnte, ohne dass auch nur ein Mensch auf der Welt es bemerken würde. 

Leise Hinweise an die Hamas

Allenfalls deren Missbrauch von Unbeteiligten als menschliche Schutzschilde kritisiert er, aber deutlich leiser und weniger häufig als "die eindeutigen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die wir in Gaza beobachten" (Guterres). Dort, wo man das auch glaubt, sich selbst aber noch nicht so deutlich zu sagen wagt, werden solche Sätze gern genommen. Zusammen will man zurück in die Tage der Illusionen, als Guterres noch schwor, dass "die Botschaft des Islam von Frieden, Mitgefühl und Gnade die Menschen weltweit seit über einem Jahrtausend inspiriert", ohne dass überall bitter gelacht wurde. 

Zu den Morden an 1.000 Zivististen in Darfur, Sudan, überwiegend Kinder und Frauen, hat sich Antonio Guterres bislang nicht entsetzt, empört und warnend geäußert. Das Verbrechen stehe in keinem Zusammenhang mit Israel steht, hieß es am Hauptsitz der Uno in New York, Täter seien zudem Islamisten, Opfer Muslime. Daher sei großer Bohei nicht angebracht.


7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

António Guterres, hat betont, dass die Botschaft des Islam von Frieden, Mitgefühl und Gnade die Menschen weltweit seit über einem Jahrtausend inspiriert.

Vor allem wenn die Überbringer der Botschaft mit Schwert und Kanone vor dem Stadttor stehen oder die Botschaft als Sklavenhändler in Afrika verbreiten. Finde weitere Beispiele für Inspirationen.

Der Monitormann mit dem blöden Namen und Unomann mit dem Politbürogesicht könnten sich sicher ergiebig über die 'Sache der Palästinenser' austauschen, was auch immer das genau sein mag, also außer Israel zu vernichten. Würde ich gern mal als Podcast sehen.

ppq hat gesagt…

die beiden wären wie eine annewill-folge, bei der nicht sechs leute einer meinung sind, sondern zwei, die aber zehnmal so laut. würde ich gern sehen

Anonym hat gesagt…

Ban Ki Moon ist Koreaner und kein Japaner

Anonym hat gesagt…

>Ban Ki Moon ist Koreaner und kein Japaner

Wir stehen zum Kaiser!

Anonym hat gesagt…

Alle Kineser san Japaner!
(Pöbeldiskussion in: "Die letzten Tage der Menschheit")

Anonym hat gesagt…

Ich hätte Lust, unter dem Pseudonym Gustave le Moebius einen längeren Aufsatz zu schreiben:
"Über den physiologischen Schwachsinn der Masse".
Aber wozu: Die natürliche Blödheit der Masse ist schon dann erstaunlich, wenn, wie früher, von oben danach getrachtet wird, den Witz des Volkes zu erhöhen. Wenn aber, wie heutzutage, dieselbe systematisch gefördert wird, dann schnappt man jeden Tag aufs Neue nach Luft bei dem, was man so liest und hört.

Noch nicht einmal der fürtreffliche Professor Bhakdi ist ganz frei von Narrheit: Meint er doch, die sogenannten Politiker wären lediglich von schlechten Schelmen geleimt worden, und man müsste sie nur "geduldig aufklären" (Lenin) bzw. in Güte eines Besseren belehren. Es klang jedenfalls so an.

ppq hat gesagt…

sogar südkoereaner, sehr richtig, ist geändert