Mittwoch, 22. November 2023

Meisterwerkstatt Manipulation: Rechts so!

Dreimal größer eingezeichnet als es die Zahlen hergaben: Im Kampf gegen rechts hat das ZDF den braunen Balken aus Alarmgründen aufbläht. Abb: ÖRR Blog

Das Geld war nie da und nun ist es auch noch weg. Dazu der anhaltende Zustrom, der Krieg in der Ukraine, der Krieg im Nahen Osten, die antisemitische Entzauberung der Klimabewegung, die anhaltende Inflation und das Knarksen und Knarren im Gebälk der Fortschrittskoalition - die Deutschen sind zunehmend in Sorge, allerdings im Moment aus den falschen Gründen.  

Abgerutscht in der Angsthitparade

Aktuellen Umfragen zufolge steht der Nahost-Konflikt auf dem ersten Platz der Furchtauslöser, 62 Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten ihn für das wichtigste Thema. Dahinter rangieren bereits die Auflösungserscheinungen in der Ampel, gefolgt von Befürchtungen, in der Ukraine werde die Frühjahrsoffensive nicht den gewünschten Erfolg bringen. Auch die ökonomische Lage und das Thema Zuwanderung halten relevant große Bevölkerungsteile für beachtenswert, selbst die Menschheitsfrage "Wie weiter mit dem Klima" beschäftigt noch acht Prozent. 

Nur die größte Bedrohung für das Gemeinwesen, vielfach bestätigt von der Innenministerin selbst, ist ungeachtet aller aufrüttelnden Aktionen gegen die Auslöser völlig aus dem Blick geraten. Rechte Umtriebe, völkische Siedler, Reichsbürger und Selbstverwalter spielen für die Ängste der Deutschen offenbar derzeit keine Rolle. Dabei hatte Nancy Faeser immer wieder darauf gedrungen, "die mörderische Gefahr durch Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus niemals zu unterschätzen".

Mit frischer Furcht impfen

Es gilt in solchen Situationen, in denen eine Gesellschaft auf ihre Resilienz geprüft wird, kreative Lösungen zu finden, um die Sensibilität für Risiken zu erhöhen, die wider besseren Wissens als nicht gar so schlimm empfunden werden, weil andere zeitweise mehr Platz in der Berichterstattung bekommen und häufiger mit Verbotsanordnungen bekämpft werden. Das ZDF gilt als Heimat der bedeutendsten Meisterwerkstatt für mediale Manipulation (MMM) ist hier immer eine erste Adresse. Die innovativen Realitätsdeutungen aus Mainz gelten in Forscherkreisen als Goldstandard der Massenmedikation mit Meinungen, die am liebsten als Grafiker dargereicht werden. 

Legende sind heute schon die kreativen Corona-Kurven, die das frühere "Zweite" je nach Alarmbedarf mit Impfkurven kombinierte.  Im Wahrheitsmuseum im Spreewaldörtchen Klangsow sind etliche Prachtexemplare zur Musealisierung der Wahrheitsgeschichte, um die Bedeutung des Post-Faktizismus in der Volkserziehung zu verdeutlichen. Als Muster für erfolgreiche Versuche, Kleines groß und großes Klein zu "spielen", wie Fachleute es nennen, gilt die strikte Vermeidung von Maßstäben und Vergleichen und jeder Verzicht auf eine Einordnung. 

Bis es besser passt

Doch wenn es besser passt, geht es auch anders, das haben die Mitarbeiter*innen der MMM jetzt im Rahmen einer der letzten "Maybrit Illner"-Sendungen  gezeigt: Angelehnt an einer eher plumpen Versuch der ARD, viel in wenig zu verwandeln, gelang es den Experten, aus wenig viel zu machen, in dem Zahlen nicht nach ihrem Wert, sondern nach ihrer gesamtgesellschaftlichen Bedeutung dargestellt wurden. 163 rechte Straftaten "seit dem 7. Oktober", so die Erklärung, bildeten auf diese geschickte weise einen Balken, der nahezu ebenso lang war wie der von 448 "sonstigen" Straftaten.

Ein Kniff, den Mannschaft des MMM bei einem Lehrgang in Köln gelernt hat: Bereits im Mai hatte der dortige WDR die Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens mit der Fantasiedarstellung eines SUV illustriert, der zur Verdeutlichung seiner enormen Größe um 50 Prozent größer dargestellt wurde als er wirklich ist.

Einfach etwas drauflegen

Für das ZDF ein Ansporn, mit dem rechten Balken noch etwas draufzulegen. Weil die Gefahr bestand, dass Zuschauer die 163 Nazi-Taten leicht übersehen könnten, weil die "religiös" und "ausländisch" (ZDF) motivierten Fälle gleich 16 Mal häufiger waren, zeichnete der MMM-Grafiker sie gleich dreimal größer ein als es die Zahlen allein hergegeben hätten. Auch unachtsame Zuschauer konnten so für eine Lage sensibilisiert werden, die auch nach den zuletzt im hessischen Wahlkampf erfolgten Verboten viel schlimmer ist als sie wirklich ist.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

https://www.ruhrbarone.de/manipulierte-maybrit-illner-grafik-zu-straftaten-im-zusammenhang-mit-hamas-terror/226928/

Der Balken 'ausländisch/religiös' wurde geschönt, d.h. runterskaliert.
Der 'ausländisch/religiös'-Balken müsste etwa die sechsfache Höhe des'sonstige'-Balkens haben, hat aber nur vierfache.
Für die Kohle geben sich nicht mehr allzuviel Mühe.

Anonym hat gesagt…

was aber will Fééser ??

Nicht etwa seine Politik über- und mal darüber nachdenken, warum die Leute einen nicht mehr wählen.

Sondern Wähleraustausch: Faeser will Wahlrecht für Flüchtlinge

„Bevölkerungsaustausch“ zu sagen, ist voll Nazi. Der korrekte Begriff lautet „Wähleraustausch“.

Das geht schief.
Die SPD bildet sich ja immer gerne ein, dass sie Wähler bauen kann, indem sie Leute produziert, die wirtschaftlich von ihr abhängig sind. Die meisten Geistes- und Sozialwissenschaftler sind ja faktisch nicht erwerbsfähig und deshalb darauf angewiesen, dass wir eine rot-grüne Regierung haben, die sie durchfüttert. Und weil man ihnen klarmacht, dass das so ist, bleibt den Leuten als Überlebensstrategie nichts anderes übrig, als SPD zu wählen. So zumindest deren Kalkül.

Nun reichen diese Abhängigen aber offenbar nicht mehr.

Also versucht man, sich neue Stimmen zu beschaffen, indem man neue Abhängige produziert: Leute, die elementar davon abhängig sind, Aufenthaltsrecht und möglichst viel Sozialhilfe zu bekommen. Letztlich betreibt die SPD damit nicht nur Wählerkauf, sondern ist so knapp bei Kasse, dass sie die Stimmen bei denen kaufen muss, die besonders billig für sie sind.




https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/auslaender-sollen-in-deutschland-waehlen-faeser-will-stimmrecht-fuer-fluechtling-85454442.bild.html

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/faeser-wahlrecht-asylanten/