Montag, 13. November 2023

Deutsche Medien: Große Sorge um das Schicksal der Mörder

Auch der Papst verzichtete als ausgebildeter Heuchler nicht darauf, ein paar unsichtbare Tränen angesichts des schrecklichen Schicksals vieler Terroristen zu vergießen.

Ein Menschenleben ist nicht gleich ein Menschenleben, nicht jedes Todesopfer zählt gleich, erst recht nicht im Propagandakrieg um Palästina, einen winzig kleinen Staat, den es nie gab, der die Menschheit ungeachtet dessen aber seit Jahrzehnten mehr bewegt als jede andere Weltregion. Nur für Palästinenser gibt es eine eigene Uno-Hilfsorganisation. Nur Palästinensern wird auch mehr als 80 Jahre nach einem verlorenen Vernichtungskrieg zugebilligt, durch die eigene Aggression verlorene Gebiete weiterhin als Heimat aller Nachgeborenen auszugeben. Und diese als "Flüchtlinge" zu bezeichnen, obwohl sie die Orte ihrer angeblichen Herkunft nie im Leben mit eigenen Augen gesehen haben.

Medialer Kampf um die Köpfe

Die Kräfteverhältnisse im medialen Kampf um die Köpfe sind eindeutig. Rufen die Antisemiten zum Aufstand gegen den einzige demokratischen Staat inmitten der diktatorisch regierten arabischen Welt, strömen zehn- bis hunderttausende zu hauf. Geht es um Solidarität mit dem angegriffenen Neun-Millionen-Staat inmitten einer zwanzigfachen Übermacht von Feinden, die ihn am liebsten morgen ausradieren wollen, glänzt nicht nur der französische Präsident aus Angst vor seinen Vorstädten durch Abwesenheit. Sondern auch die gesamte "Wir-sind"-Solidargesellschaft mit ihren X-Flaggen, beleuchteten Brandenburger Toren und Gesichtzeigengesten.

Und deutsche Medien liefern seit Wochen zuverlässig Begründungen, warum es gut ist, dass Deutschland die Staatsräson hoch-, sich aber in der UNO doch enthält, wenn es eine deutliche Verurteilung der terroristischen Vernichtungsattacke vom 7. Oktober geht. Die größte deutsche Sorge, sie gilt wie immer dem, was die Taz so unnachahmlich den "Gaza-Krieg" getauft hat: "Alle zehn Minuten", diese Vorlage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lässt die "Tagesschau" nicht ungenutzt liegen, werde "im Durchschnitt in Gaza ein Kind getötet".

Die Frankfurter Rundschau, ein treu zu Palästina und zur Boykottbewegung gegen Israel stehendes Blatt aus dem gerade weit nach rechts gerutschten Hessen, nennt es "Israel-Krieg", weiß aber auch, dass "viele Zivilisten getötet werden, mehr als 10.000 Menschen" bisher und "mehr als 40 Prozent von ihnen waren noch nicht mal 18 Jahre alt."

Auch falsche Zahlen taugen als Überschrift

Ob die Zahlen stimmen, weiß niemand. Dass sie allemal als Überschrift taugen, weiß jeder.  Gerade runde Zahlen wie 10.000 ziehen die Schlagzeilenschmiede an wie frische Hundehaufen die Fliegen. Ein weiterer guter Tag für geheuchelte Sorge und laut heraustrompetete Bedenken. Wer wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus mit den richtigen Sprüchen zur Stelle ist, bekommt zur Belohnung viel Beachtung. "Es ist nirgendwo sicher und niemand ist sicher", sagte Ghebreyesus, der früher selbst Mitglied der terroristischen Tigray People's Liberation Front war, deren Kampf gegen die äthiopische Regierung allein im vergangenen Jahr 100.000 Todesopfer forderte. Ghebreyesus äußerte sich dennoch nur ein ein Mal dazu. Sein Onkel sei von der äthiopischen Armee ermordet worden, klagte er. 

Immerhin. Von Joseph Borrell, der für die EU eine Art "Außenminister" spielen soll, finden sich 2,5 Millionen Zitate zu Gaza, aber nur 170.000 zu Tigray. Zu unübersichtlich erschien Brüssel die Lage dort, wo ein Friedensnobelpreisträger unter dem Verdacht steht, Kriegsverbrechen zu begehen, so dass man ihnen die Hilfsgelder kürzt, obwohl man sicher sein kann, dass dadurch Millionen Hilfsbedürftige verhungern werden. Während die Terrororganisation als "Volksbefreiungsfront" samt eigener Volksbefreiungsarmee höheres Ansehen genießt als jeder friedfertige katalanische Separatist.

Sorge um das Schicksal der Mörder

Die Sorge um das Schicksal der Mörder und ihrer loyalen Unterstützer, es treibt den Westen und es treibt vor allem Deutschland als am schlimmstes betroffenes Gebiet um. Es werden feine Unterschiede gemacht, wo es sie nicht gibt, nicht aber dort, wo sie ins Auge springen: Die Hamas hatte bei ihren Angriffen auf Israel am 7. Oktober ein Ziel, das darin bestand, so viele Menschen wie möglich zu töten, gern auch Zivilisten, Kinder, Greise. Die israelischen Streitkräfte hingegen wollen das Gegenteil.

Terroristen töten, dabei aber möglichst geringe Kollateralschäden anrichten. Selbst die nach Ansicht des ZDF möglicherweise nach oben geschwindelten Opferzahlen aus dem Gaza-Streifen bezeugen es längst. Die Hamas ermordete in den wenigen Stunden ihrer Angriffs 1.200 Menschen. Israel hat es in den 37 Tagen seitdem geschafft, seine Gegenschläge so auszuführen, dass selbst die Hamas es nicht wagt, eine höhere Opferzahl als die aktuell genannte von 10.000 anzugeben - 270 Tote pro Tag, eine Blutspur, nur ein Viertel so breit wie die der Hamas-Terroristen.

Kunstform Israelkritik

Doch solche Zahlen und ihre eindeutige Aussage spielen für die innenpolitische Auseinandersetzung in Deutschland, aber auch für die große Schlacht der Mächtigen um die Erwirtschaftung möglichst großer Distinktionsgewinne im Verlauf der Krise keine Rolle. Der "EU-Außenbeauftragte" Josep Borrell, von dem noch kein einziges Wort der Ermahnung oder der Kritik Richtung der Terroristen zu vernehmen war, wird nicht müde, "das Vorgehen Israels im Gazastreifen scharf" zu kritisieren. Die traditionell israelkritische "Zeit" interessiert sich weniger für das erklärte israelische Ziel der Entmilitarisierung der Terrorgruppe als für die Gefahr, dass unter den Krankenhäusern in Gaza tatsächlich Führungszentralen der Hamas entdeckt werden könnten. 

Im Kampf gegen Israels Grausamkeit, sei sie auch deutlich geringer als die der Islamisten, findet das Vaterland zusammen. Die "Israelkritik", eine Kunstform, die es so für kein anderes Land der Erde gibt,   feiert einen Höhepunkt nach dem anderen. "Das ist Völkermord" rufen die "sozialen Bewegungen in Lateinamerika" bei den Nachdenkseiten, die damit Schulter an Schulter mit dem ZDF stehen. Der Papst vergießt ein paar unsichtbare Tränen vor einem "Free Palestine"-Graffito. Er führt Seite an Seite mit dem zum  SPD-Medienimperium zählenden RND in Berlin Klage über die "Fortsetzung der Bodeneinsätze der israelischen Armee" führt. Niemand hat die Absicht, ein Antisemit zu sein. Aber man wird doch wohl noch sagen dürfen, dass man "beide Seiten gleichermaßen zu sehen" hat (Spiegel).

BR und Spiegel, SZ und Tagesschau, die Taz, Euronews und die Funke-Mediengruppe, sie alle sind einig im Bestreben, Verständnis für die palästinensischen Wutbürger zu wecken und den Verteidigungskrieg Israels gegen die Kräfte, die es auslöschen  wollen, schon durch den Satzbau zu einem Verbrechen umzuerklären: Da gibt es dann "Gefechte zwischen Israel und der Hamas", als wäre das Land der Angreifer und die Hamas ein Land, das sich nur verteidigt. Und obwohl die UN einen humanitären Waffenstillstand fordere, lehne Israel ab. Ob die Hamas zugestimmt hätte, wird nicht einmal gefragt.

Spenden für beide Seiten - hier Millionen, dort Heftpflaster

So steht "Deutschland an der Seite Israels – und setzt sich für eine Deeskalation ein" (Bundesregierung), indem es zusätzliche Geldgeschenke in Höhe von 38 Millionen Euro an die Angreifer verteilt, so  dass die Palästinenser nun mit 160 Millionen aus Berlin planen können. Auch Israel hatte Deutschland allerdings bereits geholfen. Neben 13.000 Druckverbänden, 10.000 Kompressen, 1.000 Dekompressionsnadeln, 80 Infusionsspritz-Sets und 2.500 Wärmedecken wurden 500 Notfallsets für Intubationen, 500 Beatmungsbeutel, 5.000 Sets für Notfallschienungen, 300 Pflaster und 100 Notfallrucksäcke und 50 Notfallkoffer geliefert. 

Die Hilfsgüter im Wert von 189.000 Euro hatte die Bundesregierung eigentlich als großzügige Spende deklariert. Aus unbekannten Gründen bestand Israel jedoch darauf, die Lieferung komplett zu bezahlen.



15 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Joseph Borrell ...
Sagte mir bis vor kurzem nichts, im Gegensatz zu Salomon Morel.

Anonym hat gesagt…

Wie nett, dass alle versuchen, Israel davon abzuhalten, wie die Deutschen zu werden. Also die schlimmsten Verbrechen aller Zeiten. Wir meinen's alle nur gut.

Dass sie die deutschen Hilfsgüter bezahlen so typisch für diese geldgierigen Ju... Moment, irgendwie nicht. ABER das ist sicher irgend so ein Trick aus dem Talmud. Kennt man ja.

Anonym hat gesagt…

>schlimmsten Verbrechen
Verbrecher

Anonym hat gesagt…

Was wundert man sich über die Solidarität, die es für die Palästinenser weltweit gibt?

Es war die Arroganz der westlichen Siegermächte, die selbstherrlich beschlossen, einen jüdischen Staat auf dem britischen Mandatsgebiet Palästina zu gründen, obwohl alle dort lebenden arabischen Nachbarn das ablehnten.
Mit der Rückendeckung der westlichen Mächte wurden dann, noch vor der Staatsgründung, die palästinensische Bevölkerung mit brutaler Gewalt vertrieben, ihr Besitz geplündert. Der Spiegel hatte dazu mal einen Bericht gebracht:
https://www.spiegel.de/geschichte/pluenderungen-vor-israels-staatsgruendung-1948-der-grosse-beutezug-a-db81b198-d33c-4834-9f4e-27382211128a

Das war der Ursprung des Staates Israel, der seither durch die westlichen Staaten unterstützt, seine palästinensischen Nachbarn unterdrückte, was natürlich zu Gegenreaktionen führte. Den versprochenen palästinensischen Staat, den unterstützten die westlichen Siegermächte jedoch nicht. Zusammen mit Frankreich und England griff Israel den Nachbarn Ägypten in der Suezkrise an, was der damalige US-Präsident Eisenhower jedoch stoppte.

Man könnte die Geschichte mit dem 6-Tage-Krieg fortsetzen, doch kommen wir zum aktuellen Problem.
Eine der dümmsten Argumentationslinien ist "Israel hat das Recht, sich zu verteidigen und seine Menschen zu schützen". Israels Verteidigung gegen diesen brutalen Hamasangriff ist schon vorüber. Wenn mein Nachbar mich angreift und ich ihn zu Boden geschlagen habe, aber dann noch weiter auf ihn einschlage, dann ist das im zivilen Leben ein strafbarer Notwehrexzess! Und seine Bevölkerung zu schützen verlangt nach Sicherheitsmaßnahmen, vor allem aber nach der Klärung, warum die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen nicht funktionierten, warum der angeblich beste Geheimdienst der Welt von diesem seit angeblich 2 Jahren vorbereiteten Anschlag nichts gewusst haben soll, ja die Hinweise des ägyptischen Geheimdienstes auf einen bevorstehenden Anschlag aus Gaza nicht ernst genommen wurden, warum die Armee nicht da war, um die Menschen zu schützen. Das alles ist nicht Schuld der palästinensischen Zivilbevölkerung, die Israel jetzt mit Gewalt und Bombenterror überzieht. Es dürfte klar sein, dass die Menschen weltweit spüren, welche Verbrechen sich das "auserwählte Volk" hier leistet, das es mit der unverschämten Arroganz der Selbstverteidigung und dem Schutz seiner Bürger zu rechtfertigen versucht.

Wieso tauscht man die Geiseln nicht gegen die palästinensischen Gefangenen. Wieso sind israelische Soldaten überhaupt "Geiseln" und nicht Gefangene, so wie die Palästinenser in israelischen Gefängnissen. Ist Israel der auserwählte Staat, der Menschen anderer Herkunft einsperren darf, weil er sie für Verbrecher hält, aber die Palästinenser haben nicht das Recht, Israelische Bürger, die sie Verbrechen für schuldig halten, gefangenzunehmen?

Und nach all diesen Aspekten von Schuld, Gerechtigkeit und Ursachen der Geschichte gibt es auch handfeste Gründe, warum Israel unter dem Vorwand von "Verteidigung und Schutz" die ethnische Säuberung Gazas anstrebt. Da wäre zum einen das schon seit 1963 geplante Vorhaben des Ben-Gurion-Kanals, der durch das Gebiet von Gaza verlaufen sollte, zum anderen die Öl- und Gasvorkommen vor der Küste Gazas, die bisher völkerrechtlich Besitz der Palästinenser sind. Aber wenn Gaza ethnisch geräumt und jüdisch annektiert wurde, dann sind die Besitzverhältnisse wohl auch andere.

Auf dieser Basis gilt es, sowohl Israel als auch die Palästinenser durch die Staatengemeinschaft zu zwingen, sich darauf zu einigen. Die Hamas wird dabei mitmachen oder bedeutungslos, zumal ihre Gründung und ihre Entwicklung von Israel ja gefördert wurde, um die politische Einheit der Palästinenser zu spalten und die Schaffung einer 2-Staaten-Lösung mit Arafat zu verhindern. Alles andere wird das Problem nicht lösen und auch uns mitschuldig machen an einem großen Verbrechen gegen das palästinensische Volk.

Warum habt ihr eine Zeichenbegrenzung?

ppq hat gesagt…

die "gegenreaktion" erfolgte sogar schon, ehe überhaupt eine reaktion erfolgt war. zeichenbegrenzung? keine ahnung. womöglich, damit die kommentare nicht zu lange werden

Anonym hat gesagt…

nun ja - die Israelis machen ein paar völlig gestörte Meuchelmörder platt - das geht für Sepp ok .

Anonym hat gesagt…

>obwohl alle dort lebenden arabischen Nachbarn das ablehnten

Lol. Ab der Stelle wird die Geschichte unlogisch.

Volker hat gesagt…

die "gegenreaktion" erfolgte sogar schon, ehe überhaupt eine reaktion erfolgt war."

Anonym hat gesagt…

Was wundert man sich über die Solidarität ...

Mich wundert eher, dass erwachsene Menschen hier Partei ergreifen, egal, für wen.
Mich koxxen ALLE BEIDE schlicht und einfach an.

Anonym hat gesagt…

So etliche Volksgenossen kommen mir vor wie hybristophile Weibsstücke, die abwechselnd oder gleichzeitig zwei psychopathische Strolche anhimmeln, von denen der eine eher primitiv und brutal erscheint, der andere eher bösartig-gerissen.
Oder, dieses Zitat von Bismarck, den Objektivitätsfimmel betreffend ...
Ein großer Staatsmann des 20. Jahrhunderts sagte einst, dass Terror nur durch Gegenterror gebrochen würde. Ein anderer solcher ließ gleich am Stück dreihundert Vorbeter und Derwische am Hals aufhängen, die ihm frech gekommen waren - und siehe, die zahlreicheren übrigen waren gar nicht so wild aufs Paradies.

Anonym hat gesagt…

Die Zeichenbegrenzung gibt Ihnen die schöne Ausrede, Stalin auszulassen.

Denn ohne Stalins Milde, die internierten Polen der späteren "Anders"-Armee nicht in der Tundra verrecken zu lassen, hätte es den Kern der späteten IDF nicht gegeben. Aber da das Väterchen dem NKWD Personal und Munition für Sperrabteilungen und SMERSCH aufsparte, wurde u.a. ein Menachim Begin nicht "katynisiert".

Es bleibt im Dunkel der Geschichte verborgen, warum Israel, trotz der liebevollen Fürsorge Stalins und der umfangreichen Waffenlieferungen aus Stalins Machtsphäre ("Ostblock") mit der Sowjetunion nie so richtig "warm" wurde.

Anonym hat gesagt…

PS: Als Mensch (oder Bot, wer weiß) der mit Bildern von Kibbuzim mit M16 bei der Feldarbeit aufgewachsen ist, der die aktuellen Nachrichten über von jüdischen Siedlern erschossene Araber liest, frage ich mich dann auch: Warum zur Hölle haben die nicht zurückgeschossen, bevor sie abgeschlachtet wurden?!
(Kinder und Säuglinge gelten diesbezüglich als entschuldigt.)

Anonym hat gesagt…

PPS: Zu Juden in Syria Palaestina kann ich dann nur noch die unfehlbare Angela M. zitieren: "Nun sind se halt da."
PPPS: Keine Ahnung, wo bei "se" das an sich fällige Apostroph zu setzen wäre.

ppq hat gesagt…

stalin hoffte ein paar monate, dass israel sozialistisch werden würde. danach war seine abkehr vom judenstaat eilig und gründlich

Anonym hat gesagt…

Wir verdanken Väterchen Sepp Wissarionsson immerhin erstens, dass uns die Lustbarkeiten der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in den Zwanzigern erspart blieben, zweitens, dass der Morgenthau- und auch der Kaufman-Plan nicht durchgezogen wurden. Ersteren holt man jetzt nach.