Mittwoch, 2. August 2023

Regenschutzplane: Regierung reagiert auf Wetterlage

Regen Gif Regenschutzplane
Ein Sommer fällt ins Wasser, aber die Bundesregierung bereitet bereits Maßnahmen zur Regenabwehr vor.


Was schlug ihm für eine Skepsis entgegen! Kritik bis an die Grenze der Ehrverletzung, Hohn und Häme, die weniger tolerante Zielscheiben zweifellos als gezielte Delegitimierung zur Anzeige gebracht hätten. Doch Karl Lauterbach, als Gesundheitsminister eines der erfolgreichsten Kabinettsmitglieder, war sich seiner Sache sicher. 

Bei Hitze geht man besser nicht aus dem Haus, wenn es warm ist, muss der Mensch viel trinken und weil das trotz der seit Jahren beständig ansteigenden Temperaturen und Hitzetodeszahlen noch immer allgemein kaum bekannt ist, muss das Gesundheitsministerium einen Hitzeschutzplan vorlegen, der Bürgerinnen und Bürger mitnimmt in die Sicherheit gekühlter Schutzräume, in denen Fachpersonal regelmäßig zum Einreiben mit Sonnencreme auffordert.

Aufforderung zum Einreiben

Seinen Erfolg hat der deutsche Gesundheitsminister keineswegs laut gefeiert. Obwohl zur Halbzeit des Klimasommers 2023 alle Daten darauf hindeuten, dass Karl Lauterbach sein Ziel erreichen wird, mit Herbstbeginn höchstens noch 4.000 Hitzetote beklagen zu müssen, ist der umtriebige Sozialdemokrat bereits auf die nächste Wetterbaustelle weitergeeilt. 

Diesmal sind es die kaum mehr abreißenden Regengebiete und die kühlen Temperaturen, die den verantwortlichen Sorgen machen. Wacken steht vor dem Wetteraus, erstmals in der Rockgeschichte. Die zunehmenden Extreme verhageln das Fest. Viele Böden können das Wasser nicht mehr aufnehmen, Ratgeberredaktionen sehen sich veranlasst, Tipps zum Eigenschutz zu verbreiten. Mit gutem Grund: Durch Kälte sterben weltweit Jahr für Jahr zehnmal mehr Menschen als durch Hitze. Durch Regenfälle durchweichte Kleidung kann durchaus bereits bei Temperaturen von zwölf bis 15 Grad für eine rasche Auskühlung des Körpers vor allem bei älteren, vorerkrankten und vulnerablen Menschen sorgen.

Alarmierte Wetterpolitik

Die Gesundheits- und Betreuungspolitik ist alarmiert. Nachdem sich Deutschland endlich gut präpariert zeigt für die schweren gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze, arbeiten die Behörden nun auch an einer entsprechenden Regenschutzplane. Der anhaltenden Niederschläge in vielen Regionen erforderten sofortige Maßnahmen, darin waren sich die Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Touristikanbietern, Pflege, Ärzteschaft und Forschende einig, die Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach zu einem "Regengipfel" nach Berlin eingeladen hatte. 

Der Schwerpunkt der notwendigen Initiativen solle vorerst vor allem auf der Kommunikation und der Sensibilisierung liegen, hieß es zum Abschluss der Tagung. Das sei wichtig, um kurzfristig wirksam Nässeschutz zu betreiben. Erst langfristig solle sich Deutschland auch strukturell besser vor durchziehenden Regengebieten aufstellen  und Politik schneller in trockene Tücher bringen.

Plakate gegen Dauerregen

Zu den ersten in den Blick genommenen Maßnahmen der automatisch ausgelösten Interventions- und Kommunikationskaskaden gehört ein Plakat der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit konkreten Verhaltenstipps bei plötzlichen Sturzbächen oder länger anhaltenden Landregenereignissen. Es kann ab Ende August kostenfrei über die BzgA bestellt werden. Ziel sei es, die Zahl der Sterbefälle in diesem Jahr zu halbieren. 

Dazu sind auch diesmal wieder die Kommunen mit ihm Boot: Sie müssen Regenschutzplanen anlegen, die wertvolle Hinweise für Pflegedienste und Pflegeheime, für Ältere, Kinder und Menschen enthalten, die bei Wind und auch bei Wetter draußen arbeiten müssen. Dazu gehören etwa Download-Links für die staatlichen Warn-Apps, handliche regionale Karten, auf denen die nächsten Nässeschutz-Bunker vermerkt sind, und Anwendungstipps für den richtigen Umgang mit Regenschirmen. Trockenräume sollen geschaffen und Städte verpflichtet werden, besonders schwer regenbetroffene Innenstadtbereiche mit Planen abzuhängen.  Wichtig sei auch, die Kanalisation perspektivisch auf möglicherweise weiter anhaltende Niederschläge vorzubereiten. 

Warnung vor Wetterlagen

Neben diesen spezifischen Informationen für plötzlich hereinbrechende Wetterlagen soll der Deutsche Wetterdienst künftig nicht mehr nur Hitzewarnstufen ausrufen, sondern auch gezielter als bisher auf Regenfronten hinweisen. Im Moment werden die Mechanismen noch verfeinert, mit denen vulnerable Patienten und gegebenenfalls auch deren Angehörige rechtzeitig über die notwendigen Reaktionen auf Starkregen und aufziehende Gewitter gewarnt werden sollen. 

Gespräche mit Mobilfunkanbietern und Behörden, in deren Zuständigkeit die im Aufbau befindliche örtliche Sirenen-Infrastruktur liegt, haben bereits signalisiert, dass sie zur Vornahme von Schutzmaßnahmen bei auftretenden unerwarteten oder besonders langanhaltenden Regengebieten bereit sind.


5 Kommentare:

Carl Gustaf hat gesagt…

Wenn es draußen regnet, dann findet wegen des schlechten Wetters der Klimawandel eben im Saal statt.

Anonym hat gesagt…

Der Sommer ist extrem normal, sowas gab's früher nicht. Die anderen Jahreszeiten sind genau so schlimm. Die Bundesregierung wird eine Jahreszeitenkommission gründen, in der Experten aus aufgelösten Expertenräten aus der Pandemiezeit wiederverwendet werden.

ppq hat gesagt…

alles immer zu zu. wenn man sich die statistiken anschaut, hat seit 30 jahren kein einziger sommer genau die durchschnittstemperatur erreicht.

eine beunruhigende entwicklung

Der lachende Mann hat gesagt…

@ Anonym "Die Bundesregierung wird eine Jahreszeitenkommission gründen..." Hier lassen sich viele gutdotierte Stellen für Beauftragte schaffen.

Hase, Du bleibst hier... hat gesagt…

Ein persönlicher Rettungsschirm muss her. Die Ausgabe erfolgt über die Ortsämter der Stadt. Er schützt wahlweise gegen zu viel Sonne und schädliche UV- Strahlung als auch gegen Regen, welcher sich in den oberen Luftschichten mit tödlichen CO2 angereichert hat. Finanziert wird der Rettungsschirm diesmal nicht durch Steuergeld, die Industrie darf ihr Logo neben dem Regenbogen platzieren. Eine Win-Win-Win Situation für die gute Sache, den Wirtschaftsstandort und den mündigen Bürger.