Auslaufmodell: Künftige Stromzähler sind smart, sie können nicht nur zählen, sondern auch zu- und abschalten, wie es Wind und Sonne erfordern. |
Seit die deutschen Kernkraftwerke endlich vom Netz sind und keine verstopften Leitungen mehr drohen, Wind und Solarkraft daran zu hindern, die Preise rasch und entscheiden zu drücken, sieht es schlecht für viele beliebte Verschwörungstheorien. Nicht mehr lange und Wärmepumpen werden für lau betrieben werden können. Nicht mehr lange, und der Ansturm auf Elektroautos wird dazu führen, dass der Strombedarf steigt, zumal auch Bahn eines Tages elektrifiziert sein wird und Großverbraucher wie Kupferhütten und Stahlkocher sie ebenfalls auf elektrische Antriebstechniken für ihre Öfen orientieren.
Das smarte Netz der Zukunft
Das Problem: Vielerorts sind die lokalen Netze dafür nicht ausgelegt. Doch wie stets hat der Gesetzgeber bereits weitsichtig vorgearbeitet: Mit sogenannten Smart Metern, hochintelligenten Stromzählern, die das Stromnetz der Zukunft digitalisieren und schlau machen, wird die Versorgung stabil sichergestellt. Ab 2024 sollen die Netzbetreiber deshalb ein aktives Strommanagement auf der Ebene der Endverbraucher betreiben dürfen: Lieferungen werden begrenzt, Anschlussstellen werden abgeschaltet, die Versorgung von Kunden eingestellt.
Einfluss auf die Versorgungsqualität, das hatten Faktenfinder bereits früh und in Übereinstimmung mit den von der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) herausgegebenen gültigen Sprachregelungen der Bundesnetzagentur ermittelt, haben diese Eingriffe nicht. Es geht dabei schließlich nicht um sogenannte Blackout oder Brownouts, sondern um ausschließlich um die berühmte "Zahnarzt-Allee", in der die Reichen wohnen, die alle um 18 Uhr nach Hause kommen, den Tesla an die mit den Steuern der ärmeren geförderte Wallbox anschließen und glauben, jetzt "Energiewender" (Verband kommunaler Unternehmen) zu sein, ohne dass sie einen Gedanken an die durch Sonne und Wind "stark schwankenden Strommengen" (Tagesschau) verschwenden.
Versorgungsqualität leidet nicht
Gegen solche als besonders heimtückisch geltenden Denial of service-Angriffe will der Gesetzgeber die Gemeinschaft mit dem überarbeiteten "Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende" wappnen. Auch bisher schon waren zeitweise Drosselungen der Stromversorgung gestattet, wenn auch nur mit Zustimmung der Kunden. Wenn die aber ihre teuren und mit dem Steuergeld der ärmeren Schichten geförderten US-amerikanischen Fortschrittsschlitten erst eingestöpselt haben, ist es zu spät: Die Fahrzeuge des umstrittenen Milliardärs Elon Musk laden mit 22 kW, dünnere Leitungen in besonders wohlhabenden Wohnvierteln können die sogenannte letzte Meile, die oft noch nicht an die neuen, plötzlichen Herausforderungen angepasst werden konnte, damit leicht überfordern.
Auch wenn Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung nachweisbar keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität hat, müssen die Netzbetreiber "darauf aufpassen, dass nicht alle gleichzeitig laden", wie Manuel Lösch sagt, der am FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe an Abschaltlösungen für das Energiesystem geforscht hat. Smart Meter, wie sie Bundesklimawirtschaftsminister Robert Habeck bereits Anfang des Jahres bei der Verabschiedung der Neufassung des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) als Geschenk der Bundesregierung für alle Bürgerinnen und Bürger angekündigt hatte, gelten als Königsweg in die Fernsteuerung des Verbrauchs. Kommt es zu Spitzen in der Belastung, signalisieren die schlauen Messgeräte das sofort. Und die Betreiber können Wärmepumpen und E-Autos vom Netz nehmen, ohne dass es zu mehr Stromausfällen oder gar Blackouts kommt.
Versorgungspausen als Sparbüchse
Der Vorteil ist, dass der Strom, so lange er fließt, dieselbe Qualität in puncto Spannung, Stromstärke und Frequenz hat wie bisher. Sogar elektrische Uhren laufen weitgehend genau weiter. Sie müssen ausschließlich neu gestellt werden, wenn es zu einer solidarischen Zwangsabschaltung gekommen ist. Dafür aber haben Stromkunden in den jeweiligen Versorgungspausen nach Angaben der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die Chance, direkt Geld zu sparen. Wer über ein eingebautes intelligentes Messsystem verfüge und aus Gründen der Netzstabilität gelegentlich vom Stromfluss getrennt werden, zahle in den Versorgungspausen keinen Cent und hole die anfallenden Messstellenentgelte je nach Versorgungslage schnell wieder rein.
Zu "Stromabschaltungen durch die Hintertür", wie sie Gegner der smarten Revolution im Zählerkasten als "Falschinterpretation" (BR) der technischen Möglichkeiten an die Wand malen, wird es hingegen nicht kommen, jedenfalls nicht gleichzeitig überall und schon gar nicht durch die Hinter- oder sonst eine Haustür. Rechtlich wird es zwar künftig nicht mehr verboten sein, pünktlich zahlenden Kunden den Strom abzuschalten oder ihren Verbrauch zu einzuschränken. Mit Hilfe der Smart Meter aber kann die Stromverbrauchsmenge von außen gedrosselt oder bei zu hohem Verbrauch auszusetzen - auch mit Blick auf die Kosten, die dem Kunden entstehen.
6 Kommentare:
Und wer die GEZ nicht zahlt, kann dann auch nicht mehr den Toaster nutzen. Rot-Grünes Gemeinwesen ist und bleibt reudig.
Matsch äduh äbaut nassing: Wir sollen definitiv zur Sau gemacht werden, und wenn es geht, darob noch jubeln.
Liebe:r Bürg:er:in
Heute unterstützen Sie mit ihrem Stromkontingent die Familie [anonymisiert] von gegenüber, da die mit ihren 7 Kindern einen begründeten Mehrbedarf angemeldet hat.
Herzlichen Glückwunsch
Ihr:e Netzbetreiber:in
Vor einigen Jahren gab es noch die Idee, die Batterien der Elektroautos als dezentrale Stromspeicher zu nutzen. Millonen E-Autos speichern Überschußstrom. War ein großes Thema in Talkshows. Davon hört man gar nichts mehr. Es gibt wohl noch nicht genug E-Autos.
>Es gibt wohl noch nicht genug E-Autos.
Eher noch nicht genug Dumme, die das mitmachen würden. Man arbeitet aber dran.
Man stelle sich vor, Januar, -20 Grad Klimakastrophenfrost und statt 100% hast du nur 70% im Akku weil der Strom für Heizung und Warmwasser der bedüftigen Beamten und ihrer Dauergäste benutzt wurde. Oder Null % bei nationaler Notlage. Geht schnell, sowas, ganz schnell.
dass die e-autos als speicher deinen sollen, ist noch aktuell. sie überlegen jetzt nur, wie sie die besitzer dazu bekommen, die dinger im moment einer mangellage 1. bereits vollgetankt zu haben und 2. freiwillig an die steckdose zu bekommen
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