Sonntag, 14. Mai 2023

Muttertag: Diskriminierte Schrauben

Sie sind nur die Hälfte der Wahrheit, lassen sich aber heute feiern: Die Muttern.

Anna Marie Jarvis hatte geerbt, sie musste nie arbeiten und eine Vier-Tage-Woche wäre der Frau aus West Chester in Pennsylvania als unbillige Härte vorgekommen. Jarvis widmete sich der Andacht, den guten Glauben und - die damals 43-Jährige war eine große Bewunderin der modernen Möglichkeiten von festen, aber lösbaren Schraubverbindungen - vor allem dem Kampf für einen Tag zum Gedenken an die Leistungen, die Muttern aller Art der gerade im Entstehen begriffenen Industriegesellschaft leisteten.

Innengewinde und Gegenstück

Kleinstadt-Amerika zur vorletzten Jahrhundertwende: Überall wird gebaut und gezimmert, überall wird genagelt, gelötet und überall werden Muttern auf Schrauben gedreht. Das gespaltene Amerika von heute, jener Staat, der je nach gerade regierendem Präsidenten als leuchtendes Vorbild der freien Völker und abschreckendes Beispiel für einen failed state mit Massenmorden, Polizeigewalt und turmhohen Schulden herbeigerufen wird, er wäre nicht vorstellbar ohne die mit einem Innengewinde versehenen Muttern und ihr Gegenstück, die sogenannte Schraube

Jarvis gefiel ganz und gar nicht, wie wenig dankbar die Menschen für die Segnungen der als Vier-und Sechskant-, aber auch als Flügel-, Rändel- und Nutmutter auftretenden genormten Maschinenelemente waren. Aufbauend auf den Verehrungsritualen für die Göttin Rhea im antiken Griechenland sowie dem Kybele- und Attiskult bei den Römern erdachte die Pfarrerstochter den "Muttertag" als international bindendes Datum des Gedenkens an die zahllosen Vorteile von Schraubverbindungen an sich - und die entscheidende Rolle, die Muttern dabei spielen. 

Der erste "Tag der Mutter"

Den ersten "Tag der Mutter" feierte sie 1907 noch mit ein paar Freundinnen als Memorial Mothers Day Meeting. 1914 aber wurde die Anregung eines Muttertages, der überall gefeiert wird, bereits in den gesamten USA anerkannt. Für den Rest der Welt war die amerikanische Idee wie so oft eine Initialzündung.Vor 100 Jahren genau feierten auch Deutschland seinen ersten Muttertag: Das Land der Ingenieure, Tüftler, Schrauber und begnadeten Gewindeschneider hält sich dabei strikt an die internationale Vorgabe, den Muttertag am 2. Sonntag im Mai zu begehen. Doch abweichend von den globalen Bräuchen werden in Deutschland auch Sterngriffmutter,  Kreuzlochmutter und Kontermuttern gefeiert.

Zuletzt kam an der Praxis aber zunehmend Kritik auf. Emilia Roig, Gründerin und Direktorin des  Center for Intersectional Justice, wies immer wieder daraufhin, dass eine Hälfte der Schraubverbindungen bereits mit dem Begriff "Muttertag" ausgeschlossen werde. Roig dringt darauf, mit der Tradition zu brechen und den "Muttertag" künftig als "Tag der Schraubverbindung" zu feiern.  Nur ein "Day of screw connections" könne inklusiv das gesamte Spektrum der lösbaren Festverbindungen abbilden, argumentiert die französische Aktivistin mit den Themenschwerpunkten Intersektionalität und Antidiskriminierung. Bislang allerdings noch vergeblich: Auch zum 100. Jahrestag des Gedenktages in Deutschland bleibt es bundesweit beim "Muttertag".


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Steht ein kleiner Junge am Fluß und weint: "Buähhh, meine Mutter ist ins Wasser gefallen." Ein zufällig vorbei kommender Mann hört das, reißt sich die Klamotten vom Leib und springt in den Fluß. Nach einer Weile schwimmt er zum Ufer zurück und sagt dem Jungen, er habe von dessen Mutter leider keine Spur entdeckt und sie wäre wohl untergegangen. Darauf der Junge: "Mist, da kann ich die Schraube ja auch wegwerfen!"

Die Anmerkung hat gesagt…

Nicht klicken, wer noch nicht gegessen hat.
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https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100033020/katrin-goering-eckardt-gruene-die-einschraenkungen-sind-nur-der-anfang-.html

Ich kann mir vorstellen, dass man den CO2-Verbrauch stärker besteuert. Wer eine besonders hohe CO2-Bilanz hat, zum Beispiel mit einer großen Wohnung, zwei Autos und permanenten Flugreisen, der muss mehr zahlen.

Für Kernkraft muss Uran abgebaut, angereichert und für sehr lange Zeit endgelagert werden. Das alles verbraucht viel CO2. Hinzu kommt: Je mehr Atomstrom produziert wird, umso weniger kommen die erneuerbaren Energien ins Netz. Weil der Atomstrom die Leitungen dann quasi verstopft.
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Es hülfe nicht mal ein ganzer Wald an Birkenreisern, sie zu exorzieren.

Anonym hat gesagt…

OT
Die "Bürger in Wut" profitierten bei der Bürgerschaftswahl in Bremen vom Nicht-Antritt der AfD. PIPI nu wieder.
Wenn man die Grafik so anschaut, so sinse an fünfter Stelle. Wären sie mit Abstand an erster, würde das zwar auch nichts reißen ...

Anonym hat gesagt…

OT Lachen mit Fefe

Fefe so:
Das Öko-Institut ist übrigens ein e.V., das sich über Drittmittel aus Projekten, Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Die sind also unabhängiger als alle Industrie-Experten, und wenn man sich die Drittmittelquellen anguckt, ...

Au ja, Fefe, gucken wir uns mal gemeinsam die Drittmittelquellen an! Bzw. die erstbeste, willkürlich angeklickt:

PROJEKTTITEL
Gesundes Essen fürs
Klima. Auswirkungen der
Planetary Health Diet auf
den Landwirtschaftssektor:
Produktion, Klimaschutz,
Agrarflächen
AUFTRAGGEBER
Greenpeace


https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Jahresbericht_Oeko-Institut_2022_DE.pdf
You can't make this shit up.

Anonym hat gesagt…

OT
Pater Lingen, der Pope mit der interessanten Physiognomie, ist wieder zugange - auf EIKE.

Anonym hat gesagt…

OT
worsig 14. Mai 2023 at 19:17

>„Bürger in Wut“ können sich freuen das die AfD mal wieder zu dusselig waren. <

Der Untergang des Abendlandes. Und sie schämeten sicht nicht ...