Donnerstag, 25. Mai 2023

Letzte Generation: Attacke auf die Zukunft

"Niemand wird uns aufhalten, während wir den tödlichen Kurs mit aller Macht einschlagen".

Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du", hat Mahatma Gandhi nie gesagt. Und doch: Er hat Recht behalten. Noch jede Bewegung mit dem Anspruch, eine Gesellschaft neu zu gestalten, musste durch diese Stufen der Läuterung hindurch. Jesus, Marx, Lenin, Hitler, Mussolini und Ulbricht, Helmut Kohl, Schröder und Trump, Joschka Fischer, Putin, Orban und Erdogan, sie alle können Geschichten davon erzählen, wie sie mit Nichts begannen, ihren Glauben stählten, der Skepsis widerstanden, den bösen Witzen und dem Gelächter. Bis es eines Tages soweit war: Der Mehrheitsstaat nahm sich ihrer an. Er stellte ihnen nach. Er begriff sie nicht mehr als Sonderlinge, die gekommen waren, um bald wieder zu verschwinden,. Sondern als Gegner, die der Bekämpfung würdig waren.  

Letztes Stadium vor dem Sieg

Auch die Letzte Generation hat nun dieses letzte Vorstadium vor dem Gesamtsieg erreicht. Nach anderthalb Jahren, in denen das winzige Häuflein extremer Angstmacher zwar medial hohe Anerkennung genoss, weil die Klebeaktionen einen hohen Unterhaltungswert mit einer guten Absicht verknüpften, schien es schon, als habe sich das Aufregungspotenzial der Stör- und Schmieraktionen noch rascher verbraucht als die Schulstreiks der Klimakinder von "Fridays for Future". Seit der Endschlacht von Lützerath radikalisierten sich in sorgfältig vor der Öffentlichkeit abgeschotteten Strukturen verbundenen Aktivisten war sichtlich immer rascher weiter. Das Echo selbst in den engagiertesten Medienhäusern aber wurde immer leiser. Ohne gelegentliche leidenschaftliche Ausbrüche von genervten Autofahrern hätte die Bewegung einen frühen Tod sterben müssen.

Zum Glück für die angesichts der verfahrenen Situation sichtlich seit Wochen ratlosen Gruppe hat Vater Staat nun rettend eingegriffen. Mit der bundesweiten Durchsuchungsaktion - vom teilstaatlichen Portal "T-Online" bis zur "Tagesschau" einheitlich als "Razzia" (von arabisch غزوة, DMG ġazwa ‚Kriegszug, Raubzug, Angriffsschlacht‘) angepriesen - frischen Strafermittler das Blut der Bewegung auf: Aus den klebrigen Versuchen, die Gesellschaft zu erpressen, den Wünschen einer Minderheit nachzukommen, wird die verfolgte Unschuld von Märtyrern,  denen nun gar nichts weiter übrigbleibt als sich weiter zu radikalisieren

Jedes Ziel braucht Opfer

Das große Ziel, es braucht wie jedes andere zuvor Opfer, Menschen, die die Verfolgung freimütig erdulden und damit andere inspirieren, ihnen nachzueifern. Die frühen Christen sind ein Vorbild dafür, wie "Abschreckungseffekte nach hinten losgehen", aber auch die Inhaftierung Adolf Hitlers wegen Beihilfe zum Hochverrat steht hier Spalier, wie der Extremismusforscher Matthias mit Blick auf die Geschichte von Christentum, Faschismus bis hin zu Sowjetmacht, RAF und NSU erklärt hat. Wenn sich Menschen, die sich für Ziele einsetzen, die zu erreichen sie für unabdingbar halten, vom Staat nicht unterstützt, sondern im Stich gelassen fühlten, dann "kann dazu führen, dass sich Einzelne radikalisieren".

Die im Newsletter der Letzten Generation verbreitete Ankündigung "Niemand wird uns aufhalten, während wir den tödlichen Kurs mit aller Macht einschlagen", sie hat nun gute Aussichten, Realität zu werden. Die "überzogene Entscheidung", wie es ein Protestforscher nennt, haucht der bereits schwer angeschlagenen Abteilung Attacke der Klimabewegung neues Leben ein. Eben noch so gut wie tot, ist das gezielte Angreifen gesellschaftlicher Strukturen, die Störung staatlicher Einrichtungen und die Beschädigung der Rückzugsorte von Parteien und privaten Unternehmen nun wieder sexy.


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dann wiederholt sich wohl die Geschichte der RAF jetzt als Farce. Die Kommunisten hatten immerhin eine umfangreiche Theorie, aus der sie wortreiche Manifeste und Bekennerschreiben generieren und formulieren konnten. Ihre Nachfolger stammeln halt in Trümmerdeutsch irgendwas aus dem zusammen, was sie in ihren Apps aufgeschnappt haben.

Anonym hat gesagt…

ein solider ,proletarischer Knüppeleinsatz gegen vergeistigte Schulversager ist überfällig .

Anonym hat gesagt…

Was soll der solide Knüppeleinsatz bezwecken?

Anonym hat gesagt…

OT
Nicht nur die Spackosphäre (es kann keinen Rückstoßantrieb im Vakuum geben), auch die Halleluja-Schlümpfe sind überall, wie hier bei ßaiänßfailß:

Jan Jochser

Genau das macht die Kirche eben nicht. Jesu Botschaft ist ja gerade, daß der Mensch erlöst ist von jeder Schuld. Durch Jesu Opfer sind wir frei.
Mai 25, 2023
Antworten
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Amen

Anonym hat gesagt…

der Knüppeleinsatz ist pädagogisch wertvoll und wurde vom pädagogischen Zentralrat angeordnet . Dr.Zipp-Lazucht , stellvertretender Reichsführer Sonderpädagogik

Anonym hat gesagt…

"Ein Rohrstock gibt Striemen auf dem Arsch"
Von Clara Ott