Altes Bauernhaus, dicke Wände. |
Am Ende sprechen die Fakten doch eine deutliche Sprache, erst recht, wenn sie aus berufenem Munde kommen und von jemandem ausgesprochen werden, der aus eigener Erfahrung spricht. Bernhard Herrmann, grüner Bundestagsabgeordneter aus Luckenwalde und als Vertreter des Wahlkreises Chemnitzer Umland/Erzgebirgskreis II im Parlament, hat es jetzt gewagt, seine Erlebnisse mit der Wärmewende öffentlich zu machen, um gegen die von Populisten weitverbreiteten Zweifel anzugehen.
Von wegen, die neue, auf elektrischem Strom beruhende Heiztechnologie sei nicht für alte Häuser geeignet. Von wegen, eine neue Heizung allein reiche nicht, weil sie sich ohne eigene Solaranlage, neuer Fußbodenheizung und dicke Dämmung nicht rechne. Von wegen, wer kein Geld habe, könne gar nicht umfassend umbauen, um den neuen Vorgaben von Bundesregierung und EU termingerecht gerecht zu werden.
Bauernhaus, dicke Wände
Herrmann, studierter Wasserbauingenieur, hat einen Energieberater nachrechnen lassen, wie es aussieht bei einem "alten Bauernhaus, Wände 80 cm stark". Und siehe da: Der Fachmann bestätigte: "Wärmepumpe auch schon ohne Dämmung sehr sinnvoll, wenn Photovoltaik an Dach & Wand über viele kühle, helle Tage unschlagbar günstigen Strom liefert." Dämmen könne man dann auch später. Niemand muss ein Luftschloss bauen, um Teil der geplanten Transformation zu werden.
Eine Rechnung, die für jeden Hausbesitzer aufgeht, der die von der Bundesregierung geplante Altersgrenze für den Klimaschutz, die bei 80 Jahren liegen soll, noch nicht erreicht hat. Ein 77-Jähriger beispielsweise steckt zwar in eine halbe Komplettsanierung mit Fußbodenheizung, Wärmepumpe, Solaranlage bei vorhandenem Erdgas-Backup für die paar wenigen kalten Wintertage, die es künftig nicht mehr geben wird, auf den ersten Blick um die 60.000 bis 80.000 Euro in seine Immobilie. Kreditfinanziert werden daraus 150.000 Euro, die über 15 Jahre zurückgezahlt werden müssen - aber das sind nur etwa 850 Euro im Monat, die sich durch Einsparungen bei der Energierechnung schnell bezahlt machen.
Immenses Sparpotenzial
Statt 3.800 Euro für Erdgas zu bezahlten - 2.900 Euro unter Einbeziehung der Bundesgaspreisbremse - werden künftig nur noch etwa 1.500 Euro für den Strom fällig, der aus einer Kilowattstunde Elektroenergie selbst bei einer durch fehlende Dämmung nicht optimalen Arbeitszahl der Wärmepumpe zwei Kilowattstunden Wärme zaubert.
Die Monatsrechnung für die Energieversorgung sinkt damit um die Hälfte bis um das Zweieinhalbfache. Eine stattliche Einsparung von 1.400 bis 2.500 Euro im Jahr - schon nach vier bis sechs Jahren ist die erste Jahresscheibe der Kreditzahlung finanziert, nach 60 bis 100 Jahren hat die Einsparung die gesamte Investition bezahlt. Kann es bessere Argumente für einen sofortigen Anruf bei einem Installateur geben?
Gutachten für Wikipedia-Haus
Umso erschütterter zeigte sich Bernhard Herrmann von den ersten Reaktionen der Reaktion auf seine Wärmewände. Der Parlamentarier, der den Energieberater seines Vertrauens eigens einen Dreiseithof bei Wikipedia hatte fachmännisch begutachten lassen, um zum richtigen Ergebnis zu kommen, sieht sich seit seiner Bekanntmachung des lukrativen Umbauchancen auch für Bauernhäuser, Luftschlösser und Wohnhöhlen einer augenscheinlich wohlorganisierten Leugnungskampagne ausgesetzt. Womöglich gebe es das Haus gar nicht, heißt es etwa. Oder der Energieberater habe es nie mit ausreichender wissenschaftlicher Sicherheit geprüft. Oder die - auf dem Foto durch ungünstigen Lichteinfall in den Fensterbereichen recht dünn wirkenden - Wände seien gar keine "80 cm" dick.
Herrmann hat dem Gegenwind, den die Leugner erzeugen, bisher wacker widerstanden. Weder zog er das Wikipedia-Foto zurück, noch enttarnte er die Identität seines Energieberaters Auch die Angaben zum Mauerwerk wurde nicht geändert, ebenso wenig konkretisierte Hermann seine angesichts des alarmierenden aktuellen IPCC-Berichts überraschende Voraussage bevorstehender "vieler kühler, heller Tage", die mit Hilfe von "PV an Dach & Wand" wirklich "unschlagbar günstigen Strom" für virtuelle Bauernhöhe zu liefern vermögen.
Ein Mann mit Charakter. Ein Mann mit Rückgrat. Einer, der nicht wankt oder weicht, nur weil ihm der Paulanergarten um die Ohren fliegt.
6 Kommentare:
Die alten Bauern waren auf jedes Klima und durchziehende Hunnen vorbereitet und haben 80cm dick gemauert. Das weiß jeder. Und für Politiker ist jeder Tag der 1. April.
Es sollte sogar ein schlichteres Gemüt doch sehen, dass der einzige Sinn und Zweck darin besteht, uns nicht nur zu enteignen, sondern völig zur Sau zu machen.
Kann nicht jemand den Mann 'mal fragen, wie hoch er den Berliner Fernsehturm schätzt? Wenn er "über 600 Meter" sagt, dann weiß man doch, wo es herkommt - Grünes Schätzwissen.
Bernd hat noch Baumaterial herumstehen und hat mal durchgerechnet : eigentlich könnte sich Bernd aus der Garage einen hochgradig isolierten Klimaschutzraum bauen : 3x Ütong-Block an jeder Wand , Deckenhöhe : 1,6 m weil ja auch das Dach isoliert werden will . Die tunnelähnliche Kleinwohnung ( "schickes -modernes Studio in bürgerlicher Wohnlage mit guten k -Werten an zuverlässigen Mieter abzugeben " ) würde alle denkbaren Habeknormen übererfüllen .
verstehste wie ich meine ?? an jeder Wand ( und auch am Garagentor ) drei Ütongblock dicke Wand . Das isoliert . und unterm Dach auch .Man erhält dann einen klimagünstigen Wohnschlauch .
na gut ich mach ne Zeichnung .
Bernd hat noch Baumaterial herumstehen und ...
Du kommst halt büschen später dran als unsereiner.
"also ich erklär das nochmal : hier ist die Zeichnung ( Garagengrundriss ) , ihr schmiert den Ütongblockkleber auf den Ütong und klebt das Teil das an die Wand - 3 Lagen breit , bis knapp unter die Decke - da lasst ihr Platz für die Träger-da kmmen dann auch Ütings drauf .In die Hohlräume spritzen wir reichlich PU Schaum. Ist doch nicht so kompliziert . Vorne das Garagentor muss natürlich nicht eingemauert werden . Da ist ja so ein Schmierfettradius an der Wand - daaa läuft das Garagentor längs ."
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