Ein vorösterlicher Auftritt für den gesamten Erdkreis: Annalena Baerbock zeigt sich mit artgerechten Hühnerinnen. |
Die Zahlen sind beunruhigend, die Aussichten trübe. Hatte die grüne Regierungspartei ihren Fettnäpfchenlauf im Herbst noch halbwegs wohlbehalten überstanden, obwohl kaum noch jemand nachvollziehen konnte, weshalb aus einer Gaszulage eine Gaspreisbremse wurde und Braunkohlekraftwerke als Gasersatz hochgefahren werden müssen, um wegen der beschlossenen Außerbetriebnahme der Kernkraftwerke die Zeit bis zur Inbetriebnahme neuer Gaskraftwerke zu überbrücken, blieben die Sympathiewerte für die beiden Macher in grünen Ministerämtern doch erstaunlich stabil. Sowohl Annalena Baerbock als auch Robert Habeck rangierten immer an oder kurz hinter der Spitze. Weder diplomatische Stolperer noch ökonomische Aussetzer vermochten der Beliebtheit der beiden früheren Parteivorsitzenden einen Tort anzutun.
Unter einer gläsernen Decke
Nur mit den Werten der Partei ging es nicht voran. Trotz der ausgezeichneten Arbeit, die die kritischen Medien den Grünen ebenso zuschrieben wie die sich selbst, scheint trotz aller Fehler bei 17 Prozent der Wählerstimmen eine gläserne Decke eingezogen. Egal, ob Habeck Heizungen verbietet oder sie doch wieder erlaubt, wenn auch eigentlich nicht, oder ob Baerbock irgendwo den Krieg erklärt oder es nicht so gemeint hat. Es geht nicht voran mit Blick auf die nächste Bundestagswahl, bei der Robert Habeck als grüner Spitzenkandidat natürlich nicht um den Katzenschreibtisch des Superministers spielen will, sondern um den ganz großen Pott, auf dem im Augenblick noch Olaf Scholz sitzt.
Kurz vorm Osterfest haben die grünen Stars deshalb eine Offensive gestartet, die das Publikum umfasst und - quasi mit verteilten Rollen - in ihren Bann zieht. Während Robert Habeck out of area an der Front weilte, um dort den ukrainischen Kernkraftwerker seinen Segen zum Weiterbetrieb zu erteilen, zog sich Cem Özdemir eine Bundeswehruniform über - wegen seiner Verdienste um die seit Jahren notleidende Parlamentsarmee des demokratischen Rechtsstaats war ihm schon vor längerer Zeit der Titel "Oberleutnant der Operette" verliehen worden, den er jeweils beim Verlassen der Kaserne zurückgeben muss.
Annalena Baerbock dagegen griff daheim in Brandenburg an. Jahreszeitgerecht fuhr die Außenministerin raus nach Wustermark in Brandenburg, um sich für artgerechte Hühnerhaltung starkzumachen: Ein Vorgang, der daraus besteht, dass die "Potsdamer Bundestagsabgeordnete" (DPA) auf einer Wiese mit einem Huhn auf dem Arm lacht, während der hinzugebetene Lichtbildner der Nachrichtenagentur DPA entspannte Bilder vom "Abstecher aufs Land" (DPA) fertigt.
Ein wenig auf Ostern eingestimmt
Wie ein Tsunami brausen die anschließend über die Medienlandschaft, die Botschaften von Politikern, die "schon ein wenig auf Ostern eingestimmt" (DPA) sind, mit Kusshand weiterträgt. Bei Aufwand und Nutzen zeigte Baerbock ihrem Kollegen Habeck, dass weniger beinahe mehr ist: Nicht einmal 30 Kilometer musste sie "reisen", wie politische Regierungsausflüge medial aus Gründen des Klimaschutzes neuerdings genannt werden. Und doch lag ihre Reichweite beinahe gleichauf mit der des Klimawirtschaftsministers, der für seine vorösterliche Öffentlichkeitsarbeit fast 1.400 Kilometer weit bis nach Kiew "gereist" war.
Das muss gar nicht sein. Statt wie Habeck ukrainischer Atomkraft Absolution zu erteilen, "solange die Dinger sicher laufen", weil sie "ja gebaut" seien, bekannte Annalena Baerbock in ihrem bekannten gelben Mantel und im Havelland einfach, dass sie es "persönlich gerne möge, zu Ostern Eier zu färben" (DPA). Das ist nahbar, das ist echt, das holt die Menschen ab, das schärft beim Eiersuchen das Bewusstsein für artgerechte Tierhaltung und regional erzeugte Lebensmittel, die, diese strenge Auflage machte die Außenministerin allerdings, "gut schmeckten und auch so erzeugt werden, dass sie dem Lebensraum keinen Schaden zufügten".
Mobile Ställe, schöne Bilder
Der Besuch "einer Erzeugergemeinschaft mehrerer Landwirte, die Hühner in mobilen Ställen halten" (DPA) war natürlich ein Zeichen. Doch es ist auch ein Meilenstein dafür, dass "wir das Tempo der Energiewende rasant beschleunigen müssen und zwar global", dabei aber nicht stehenbleiben dürfen, sondern auch immer daran zu denken haben, dass Hühner und Hühnerinnen durch das "regelmäßige Versetzen ihrer Mobilställe immer gutes Futter finden und der Boden gesund bleibt" (Baerbock). Die Basis ist nun gelegt, jetzt gilt es, "Perspektiven für die Menschen bieten, deren Lebensunterhalt von fossilen Energien abhängig ist", damit auch "andere Länder den Weg Richtung Klimaneutralität einschlagen" und sich besorgt fragen: "Was esse ich da eigentlich morgens auf dem Frühstücksteller?"
6 Kommentare:
Annalena ist eine Tausendsassain. Sie bringt Russland zu Räson. Und gleich danach China.
Sie macht den türkischen Außenminister vor der Fernsehkamera runter.
Wo sie auch klimaneutral landet, das Empfangskomitee steht Spalier. In Indien hat sich sogar der deutsche Botschafter die Zeit genommen, die Völkerrechtlerin zu begrüßen.
Dass sie sich um die Hühnerhaltung kümmert überrascht deshalb nur jene, die noch nicht wissen dass die Multitalentin Strom aus Kühlhühnchen gewinnt.
Gibt es überhaupt was, dem die Bundeslatrinenbeauftragtin noch nicht ihren Genius eingehaucht hat?
Ich habe fertig. Laut eines Kommentars auf Pipi ist der eben aus dem Knast entlassene
Ballweg der lahsst Dschänneräschn hold. Hoffen wir noch, dass er von seinen Fans ausreichend Kontra fängt. Es ist alles so gruselig ...
Jetzt wildert die auch noch in Habecks Domäne. Ich dachte, der ist der Experte für 'Hühner, Schweine, Kühe melken'. Der könnte jetzt bloß noch schnell einen Karnickelzüchter besuchen.
OT
EIKE marschiert langsam ins Neandertal:
Roswitha am 5. April 2023 um 19:16
Egal was über den Klimawandel gesagt wird, fest steht, die Chemtrails die Tag für Tag Gifte auf uns und unsere Umwelt ablassen werden tragen den Hauptbeitrag dazu. Wälder müssen abgeerntet werden weil sie durch die Chemikalien krankgemacht wurden Flüsse und Seen sind belastet das es viel weniger Lebewesen in ihnen gibt. Und so setzt sich das fort. Und dann will man uns erzählen das der kleine Bürger den Klimawandel vorantreibt. Und das aber nur in Deutschland. In den anderen Ländern gibt es diesen Wahnsinn nicht. ---
Dass Kämträhls auf den Brägen gehen, kann man hier mehr als deutlich sehen.
Hat die Bw die unangenehme amerikanische Eigenschaft übernommen, grüßend die Hand an die Mütze zu legen, wenn man keine aufhat?
grüßend die Hand an die Mütze zu legen ...
Haben sie in der Tat. Und obendrein halten sie dabei die Wichsgriffel so, dass das damals* zu fünfzig Mal Häschen-Hüpf geführt hätte.
(*Als ich noch achtzig mal die Liege stützte, und auf 200 Meter mit der Kalaschnikow einen Bierdeckel troff ... The memories of a man in his old age are the deeds if a man in his prime ...)
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