Montag, 13. März 2023

Mauerbau und Nord-Stream-Sprengung: Doppeldanke!

Linker Widerstand gegen den Meinungsmainstream: Mag es auch Opfer kosten, so ist doch Applaus angebracht.


Dort, wo Kommunisten und Sozialisten Geistesarbeit im erzkapitalistischen  Feindesland besonders miserabel bezahlen, fließt die Tinte den Marginalisierten einer ehemals hochprofitablen Branche besonders dünn, wenn es um das Lob von Widerstand aller Art geht. Vor zwölf Jahren war es die ehemalige FDJ-Zentralorgan "Junge Welt", die zum Jubiläum des Mauerbaus ein knallrotes "Danke" auf ihre Titelseite hob, auf dass der Klassenfeind vor Wut über das Lob für den menschenfeindlichen antifaschistischen Schutzwall im Quadrat springe, weil ihm die Sozialistische Einheitspartei im Zusammenspiel mit den Kampfgruppen der Arbeiterklasse 28 Jahre lang das Kriegsspiel versalzen hatten.

Hauptsache weggesprengt

Und nun legt die Taz nach, das westdeutsche Äquivalent zur ehemals millionenfach gelesenen Tageszeitung des Kommunistennachwuchses: Mit einem dreifachen "Danke, danke, danke" rühmt die Kaderschmiede der Kampfreserve der "medienkapitalistischen Heuschrecken" (ARD) den Terroranschlag auf die Nord-Stream-Pipelines. Wer auch immer, warum auch immer und wie erst recht - "eigentlich ist es egal, wer es war: Wer auch immer die Nord-Stream-Pipeline gesprengt hat, hat drei Preise verdient", rühmt das Blatt. Ein Jahrhundertschritt für die Mini-Zeitung, die als Pazifistenpostille startete, mit den Widerstand gegen Nato, "Nato-Raketenbeschluss" (Junge Welt) und amerikanische Kernwaffen in Deutschland zum Zentralorgan der grünen, guten und fortschrittlichen Teile der Bonner Republik wuchs und heute für Schwerewaffen, höhere Verteidigungsausgaben und Abstriche bei sozialer Gerechtigkeit zugunsten der nationalen Sicherheit die bellizistische Trompete bläst.

All der Jammer über die unfassbaren Mengen an klimatödlichem Methan, die nach dem Anschlag aus den Leitungen entwich, all die Gefahren für den inneren Zusammenhalt des westlichen Bündnisses, des seit der Sprengung womöglich im Krieg mit sich selbst ist, es zählt nicht mehr. Neben dem "ARD-Vorabend-Preis für den besten Krimiplot" (Taz) verdienen die "Pipeline-Helden" (Taz) auch noch den "Footprint-Award für sozialökologische Transformation". Schließlich, so rechnet Autor Kersten Augustin vor, hätten sie "für das Ende des fossilen Albtraums mehr geleistet als jeder vegane Nachtzugfahrer".

Heldenhafter Einsatz

Danke, danke, danke, für diese "heldenhaften Einsatz", der den "letzten aus Aserbaidschan bezahlten CDU-Politiker" klargemacht habe, dass kein Weg zurück zum russischen Billiggas führe. In der Tat, das kommt nämlich jetzt direkt aus Aserbaidshan. Womit die Taz beim dritten Preis lande, den sie den "Gerhard-Schröder-Preis für Verdienste gegen die deutsche Sozialdemokratie" getauft hat. Die in der deutschen Geschichte immer wieder als Verräterpartei aufgetretene SPD nämlich wird durch die Zwangsamputation auf dem Boden der Ostsee diszipliniert. So kalt und grausam der nächste Winter auch werden wird, so hoch das Risiko ist, dass FDP-Finanzminister Christian Lindner sich "weigert, Olaf Scholz’ Finanzbazooka nachzuladen" - so lange die Gasleitungen aus der SPD-Parteizentrale zum Kreml klaffende Löcher haben, kann die SPD nicht umfallen und den Hahn um des lieben sozialen Friedens willen wieder aufdrehen.

Gut so! Danke, danke, danke! Nun wird es vielleicht "ungemütlich werden in Deutschland". Aber kein knieweicher Sozialdemokraten kann aus seiner "norddeutschen Villa gekrochen" kommen und fordern, man soll doch "bitte Nord-Stream 2 endlich in Betrieb nehmen". Zwang schafft Freiheit, Not macht erfinderisch, der Klimagott spielt über Bande: Indem er Putin die Ukraine überfallen ließ, schuf er die Voraussetzungen, dass eine winzige "pro-ukrainische Gruppe" (DPA) oder irgendwer sonst Feuer an die Lunte legte.

Eine Hymne auf Verbrecher

Besser hätte es nicht kommen können. Wie die "Junge Welt" den Mauermord, die Zwangstrennung von Freunden und Verwandten als notwendige Härte zur Erreichung eines höheren Ziels lobte, sieht die Taz den Terror gegen die im grünen Wahlprogramm von 2021 noch als "Brückentechnologie" gerühmte Erdgas-Infrastruktur als notwendigen Schritt zur Disziplinierung der Massen angesichts eines schwer auszumerzenden Wunsches nach warmen Wohnungen, sicheren Industriearbeitsplätzen und bezahlbaren Lebensmitteln.  Würde es Nord Stream noch geben, fürchtet Taz-Politikressort-Chef Augustin, "wären dann auch die letzten Grünen schwach geworden". Diese beinahe zwangsläufige Entwicklung im Winter 2024 hätten "die Helden in die Luft gesprengt", zum Glück für das Land, die Menschen, den gesamten Westen.


11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das Kommunistenpack tut wenigstens nicht mehr so, als würde es sich für die kleinen Leute interessieren. Sie haben einen völlig durchgedrehten korporatistischen Musterkapitalismus direkt vor der Nase und klatschen Beifall, in der Hoffnung, dass ein paar Krümel vom Tisch der Milliardäre für die Ratten übrig bleiben.

Achja: Aserbaidschan? lol

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/bergkarabach-aserbaidschan-blockade-konflikt-100.html
Seit Dezember wird Bergkarabach von Aserbaidschanern blockiert. 120.000 Menschen kommen nicht raus - und ihre Familienangehörigen nicht mehr rein.

Die Anmerkung hat gesagt…

Röper

"... schließlich hat der legendäre Enthüllungsjournalist Seymour Hersh vor einigen Wochen eine sehr überzeugende Recherche veröffentlicht ..."

Ähäm ...

Jodel hat gesagt…

Manchmal fragt man sich, was so einem Autor wie Herrn Augustin in ihrem bisherigen Leben schreckliches widerfahren sein muss? Was muss passiert sein um einen derartigen Hass auf sein eigenes Vaterland und eine solche Verachtung für dessen Bewohner zu entwickeln?

Die allermeisten Journos haben leider bis heute nicht kapiert, dass sie zu den größten Verlierern der aktuellen Entwicklungen gehören. Immer mehr landen auf der Straße oder schuften für einen bejammernswerten Lohn. Es gibt nur für eine Handvoll Edelfedern einen gut dotieren Posten in der Regierung. Der Rest muss die Scheiße voll mit ausbaden, die sie derzeit noch alle so bejubeln. Nur sind die so verbohrt und von ihrer belehrenden Mission überzeugt, dass sie weiterhin meinen mit einer Einladung zum Pressebuffet gehöre man zur profitierenden Creme de la Creme. Nicht einmal bei der TAZ, bei der man bei jeder sich bietenden Gelegenheit um Spenden betteln muss, kommt der Gedanke auf, dass man im falschen Dampfer sitzen könnte. Irgendwann müsste dort doch jemandem ein Lichtlein aufgehen.

Außerdem ist der Artikel sicher kein Bewerbungsschreiben um Aufnahme in einen Pressestab.
Dafür ist das Niveau zu unterirdisch. Auch empfiehlt es sich nicht, die Parteien die an der Regierung sind oder irgendwann sein könnten als komplette Vollidioten hinzustellen. Wie man so etwas richtig formuliert, muss man bei Herrn Stempfle, ehemals ARD, jetzt Verteidigungsministerium, nachlesen.

Volker hat gesagt…

"Die allermeisten Journos haben leider bis heute nicht kapiert, dass sie zu den größten Verlierern der aktuellen Entwicklungen gehören"

"In 3 Jahren soll es mit der Presse vorbei sein" schrieb Freund Danisch vor fünf Jahren. OK, Rudimente existieren immer noch. Aber das heißt nur, dass sich das Siechtum noch länger hinzieht.
Ich denke schon, dass die das kapiert haben. Was sollen die machen? In der Echokammer geht es ihnen schlecht - und draußen noch schlechter.
Es gibt inzwischen wohl hunderttausende Absolventen der pseudowissenschaftlichen Fakultäten, die niemand braucht. Der schlechtbezahlte Job als Journalist, womöglich noch als erpressbarer freier, ist für die immer noch besser als gar nichts.

Irgendwann um die Jahrtausendwende muss es gewesen sein, als die die geniale Idee hatten, Geld dadurch einzuspielen, dass die sich den Machthabern als Sprachrohr zur Verfügung stellen.
Sehr clever. Leicht verdientes Geld.

Was die nicht vorhergesehen haben war, dass die damit nicht nur ihre Seele verkauft, sondern sich damit von ihrer grundsätzlichen Funktion verabschiedet und sich schrittweise von ihrer Existenzberechtigung befreit haben.
Nun sitzen die in der Falle. Zombies die keiner braucht und die auf Gedeih und Verderb auf die Subsidien der Machthaber angewiesen sind.
Wie es jenen ergeht, die den Stachel löcken, oder auch nur ein Stachelchen, das zeigen die Fälle Matussek, Huß, Steimle und Fest. Nun sehen alle, wie schnell die einem den Stuhl vor die Tür stellen - und halten lieber die Klappe.

Anonym hat gesagt…

"hart aber fair" : sozis und Arbeitsverweigerer unter sich .

wir brauchen für das Proletariat den harten Maßnahmenstaat , Kasernierung , UvD , Wecken um 4°° Uhr , Arbeit im Berndstahlkombinat bis die Schwarte kracht . Jeder sozi Hauptschulversager wird zur Facharbeiterkampfdrohne ausgebildet und gleichgeschaltet .


Reichsführer Obaid und Soziales

Anonym hat gesagt…

wir brauchen für das Proletariat den harten Maßnahmenstaat ---

Nicht selten belustigst du mich - positiv konnotiert, aber hier wünsche ich Dich in ein Lager für Arbeit und Erholung in Rotchina. Sonst geht es noch danke?

Anonym hat gesagt…

Manchmal fragt man sich ...

Haben Sie das Zwiedenken vergessen, Winston?

Anonym hat gesagt…

nun - ich möchte LÖSEN und kaufe ein "K" wie Kontrolle :

wer sich da wohl über meinen Beitrag aufgeregt hat - egal : Der Pöbel tanzt uns irgendwann ganz unironisch auf der Nase herum ( siehe Berlin ) . Dieser Bernd war gestern in der grauen Stadt im Norden in einer Kaufhalle - und siehe da : der kleine präpotente Nachwuchsproll und Hauptschulversager rollert durch die Gänge während dieser Bernd die Nahrungsergänzungsfruchtsäfte aus biologistischer Produktion begutachtet und das Laber studiert .

der harte Maßnahmenstaat fürs Proletariat bedeutet nicht Willkür oder gar Rechtlosigkeit ( siehe Beitrag ) sondern : Obait in Bernd VEB , kalte Duschen , UvD , Kasernierung . Als langjähriger Sloterdijkschöler habe ich den Glauben an die Machbarkeit einer sozialdemokratischen Ordnung verloren . Und : ich will technologischen Fortschritt - und eben dieser Fortschritt ist NICHT möglich wenn jeder kleine Idiot mit einer Vollkaskovollversorgung und 2 x Urlaub / Jahr unterwegs ist . Und nein : der Herr Heil irrt . So wie alle Sozis falsch gewickelt sind : aus den Massenalis werden keine deutschen Facharbeiter ( auch wenn hier und da ein schwäbischer Türke beim Daimler schafft ) - denn : der türkische Daimlermalocher ist eben ein Malocher und ein Handgriffwiederholer und eben kein Facharbeiter der ohne Mikromanagement irgendwas leistet .

womit wir bei der Auftragstaktik der deutschen Industriekultur wären ( siehe auch mein Standardwerk : "der deutsche Fachobaida , Industriesoldat und Kulturprogressionist im Vierten Reich " , 4400 S. teilweise bunt bebildert mit mehreren Tabellen und Diagrammen ; Dampfmaschinenverlag Chemnitz , persia Dünndruck , Originalausgabe in hochwertiger Plastersatzdöderönfaser verwickelt ) .

der sozialdemokratische Irrtum ist doch wohl offenkundig : aus dem Proll wird eben kein Demokrat - weder in der hauptgesamtklippschule - noch im U-Raum des 44. Panzagrenbat. 9 der Friedrich Knallerbskaserne in Oberstein - Glauchau .

Bernd erinnert sich : kommt da so ein Weicheimaltepastor um die Ecke und labert den deutschen Landser mit seiner angelesenen brd-Ethik voll - ausgerechnet der evangelische Mitläuferbürger der bei Adolfblitzkrieg seine Tage im bildungsbürgerlichen Ambiente abgesessen hat will mir Bernd die noien brd Werte beibringen . nennt man wohl Weizzäkkazynndrom. Der Herr Papa ganz der nazi , der Sohn RA , dann aber am 8 Mai 85 das erhobene Zeigefingerchen im Bunzeltag . immer und immer wieder und dann nochmal . heut sind die alten Tabaknazis als Gut und Bestmenschen in der talkshow unterwegs . Wiedergeburt eben . starke Gene , immer die richtige Partei unterstützen UND immer die richtige MOral verkaufen .

der Prolet an sich ist ja völlig unpolitisch . ihm ist es egal ob er für Kaiser , Führer oder Weltfrieden krepiert .

und weil das so ist muss ich ihn kontrollieren - denn ( siehe Marxkopf ) : die sozis und die kommunisten können es ganz offenkundig NICHT

ich brauche meine heidnischen Erklärbäresoterikkleriker für die Sinnstiftung und den Krieg - denn Krieg ist immer - immer wenn der Magen knurrt hat die Moral Pause ( dieser Satz darf nicht ohne meine ausdrückliche Zustimmung reproduziert werden ) .

so . Frühstück , danach kommt meine Latexzofe und dann fliege ich nach Italien in den wellnessbereich wo ich bei Rotwein und Brot über die Rolle des heiligen JeanPaul der 2. nachdenken werde

Anonym hat gesagt…

nicht die rote Partei bringt in Chiner den Wohlstand sondern die deutsche Ingenieurskunst ermöglicht Teilhabe am Weltgeschehen ( siehe VW engagement seit 1978 , siehe Transrapid , siehe Maschbau und Anlagentechnik - alles was in der Massenrepublik funktioniert ist DEUTSCH ) und diese Tatsache lässt den us Ostküstenbewohner nicht mehr ruhig schlafen :-)

Anonym hat gesagt…

der große Vorsitzende Herr Dr. Xi braucht keine Beratung oder Zustimmung - er ist ganz und gar 100% "alles für das Volk - nix durch das Volk" - er braucht keinen Moralonkel à la Weizzäcker oder eine anne will oder ein Wort zum Sonntag . Er hat längst begriffen : "meine Freiheit wird durch deutsche Hochtechnologie determiniert - nicht durch karlmurx oder irgendeine semitische Politesoterik " klar : der Politschreiber an der Ostküste hat den Braten längst gerochen und sagt sinngemäß : Chiner ist neues Naziland und muss weg .

aber der Zug ist längst abgefahren .

immer wenn der us Moralist mit dem Knüppel droht telefoniert der Xi mit dem little Rocketman der dann die little rocket zündet und TV Ansprachen macht .

haben wir also 2 große Völker die ihren Platz an der Sonne den Deutschen zu verdanken haben . Indien ab `48 und heute eben China .

aus " das gesammelte Berndgeheimwissen , 40 Bände , 98002 S. bunt bebildert , nur noch antiquarisch ; Rennradverlag Erfurt , 1982 "

Die Anmerkung hat gesagt…

Darauf ein Bernd-Lied.

https://www.youtube.com/watch?v=2dJKUwHFOYA

Ham wir wieder was gelernt, ham wir wieder was gelernt, ham wir wieder was gelernt vom Bernd