Klimaverweigerer: Was tun? Wohin wegsperren?

Vielleicht lassen sich alte Lager reaktivieren.

Es war die ewig alte Frage, die die Rechtsanwältin Miriam Vollmer aufwarf. "Es gibt einen Bevölkerungsteil, der nicht verstanden hat, dass notwendige Klimaschutzmaßnahmen ihr Leben verändern werden", beklagte die auf Umweltschutz und Klimaminimierung spezialisierte Juristin. So schlimm das ist, ist anderes doch noch schlimmer: Denn, hat Vollmer bemerkt, zudem gebe es "einen, der das nicht verstehen will".  

Menschende zweier Schläge

Die Menschen vom ersten Schlag, sie sind zweifellos noch zu retten. Man könne und müsse sie aufklären, natürlich, dann werden sie begreifen, eines Tages. Doch was soll aus all den anderen werden? Aus dem Teil der verwandten, der Freunde, Kolleginnen und Kollegen, den Nachbarn, Passanten vor dem Haus, Rad- und Autofahrern, den Monteuren, die kommen, die Toilette oder die Heizung zu reparieren, die Wärmepumpen in den kleinen Hinterhof stellen, Internetleitungen bis zur letzten Milchkanne ziehen und Pizza oder vergane Zalando-Mode bis zur Wohnungstür hoch über über den Dächern der urbanen Bionadeviertel liefern? Bei denen "sind Hopfen und Malz verloren", hat Miriam Vollmer festgestellt. Was also "macht man mit diesen Leuten?" 

Es ist eine gefährliche Frage, wie die Vorschläge im immer noch vom Hassprinzen Elon Musk beherrschten und entgegen aller Vorhersagen vor allem deutscher Experten*den immer noch funktionierenden Netzwerk Twitter zeigen. Zwar hatte der eigentlich gesunde Teil der Nutzer die Hetzplattform nach der feindlichen Übernahme durch das "Unternehmergenie auf Selbstzerstörungskurs" (Der Spiegel) selbstverständlich unverzüglich verlassen. Zurückgeblieben sind aber offenbar immer noch ausreichend Potentiale an Menschenfeindlichkeit, Mysogonie und Hass auf Andersdenkende, dass sich unter Vollmers Frage umgehend zahlreiche Vorschläge fanden, wie gegen die vorgegangen werden sollte, die nicht "wollen", die "Argumenten nicht zugänglich", sondern "wüten, es gäbe den Klimawandel nicht oder die Maßnahmen seien nicht wirksam, sie seien unnötig schikanös".

Der Schoß ist furchtbar noch

Dass der Schoß fruchtbar noch ist, aus dem einst der Faschismus kroch, war lange eine Behauptung, die im Alltagserleben bestätigt zu finden nicht einfach war. Hier aber gelingt der Beweis im Handumdrehen. Zwar sind natürlich auch die da, um die es geht. Die, die "man nicht mit Aufklärung erreicht" (Vollmer), und die hier gleich von "Umerziehungslagern" schwadronieren, achso wichtige bürgerliche Freiheiten bedroht sehen und dir Initiatorin der Ideensammlung verdächtigen, selbst vermutlich gar nicht komplett auf Flugreisen zu verzichten.

Aber zum Glück melden sich auch die zu Wort, die konstruktive Beiträge mitbringen. Bürgerräte etwa,  nach deren Ratschlägen die demokratisch gewählten Parlamente sich richten müssten. Wer dagegen sei, dem müsse mit "Zwang" beigebracht werden, wo der Hase langläuft. "Dafür hat der Staat das Gewaltmonopol." Es muss nicht gleich ein Knüppel sein, keine blutige Nase. "Dann flattert halt irgendwann die Anordnung rein, die Heizung auszutauschen mit Androhung eines Zwangsgeldes." Gerade bei denen, die sich eine neue Heizung so schon nicht leisten können, wirkt das Wunder.

Und wenn nicht? "Rädelsführer einsperren. Das ist für diese Leute im eigenen Interesse. Dadurch haben wenigstens ihre eigenen Kinder - die wir Ihnen natürlich wegnehmen - eine lebenswerte Zukunft. Die Mitläufer werden konsequent ausgegrenzt. Beruflich und privat. Bis sie um Anerkennung betteln." Denkbar auch die einst in China erfolgreiche Zwangsumsiedelung aufs Land samt Einsatz bei der Feldarbeit. Dort dann Kasernieren, mit den richtigen Klimaparolen dauerbeschallen und zu ihrem Glück zwingen. Und bei denen, bei denen auch das nicht reicht, die Klimainquisition zu einer peinlichen Befragung schicken.

Die Goldfasane des Klimakampfes entwerfen längst die strategischen Grundlagen für den anstehenden Endkampf zwischen Öko-Elite, überzeugbarem Bevölkerungsmaterial und unbrauchbarem Unmenschenrest. Volker Quaschning,  eine Hohepriester von Lastabwurf und Gelegenheitsstrom, hat als Grundlastbedarf ein "Klimagesetz" vorgeschlagen, in dem stehen soll, welche Grundrechte und Freiheiten wann abgeschaltet werden. Mario Sixtus, der im Halbfinale der ÖRR-Propagandameisterschaft gerade erst eine tragische Niederlage gegen den Kampagnenclown Jan Böhmermann einstecken musste, hat mit einer Forderung nach einer "Klimapolizei" sofort noch einen draufgesetzt.

Maßnahmen gegen Leugner

Doch kann die "diesen Leuten" wirklich beikommen? Mit Höflichkeit, zahmen Repressalien, Knöllchen und der stillschweigenden Bewachung eventuell an Altheizungen festgeklebter Frostbeulen? Nein, sicher nicht. Fliegende Standgerichte gegen die "Leugner der Klimakatastrophe" wären nötig, Richter, die zugleich Henker sind, so dass Verfahren verkürzt und strenge Strafen ohne langwierigen Rechtsweg sofort vollstreckt werden können. Mobile Exekutionsbusse schlägt einer vor, "Angehörigen, die den Leichnam beanspruchen, wird die Kugel in Rechnung gestellt." Was bleibt auch, wenn alles Gutzureden nicht hilft? "Irgendwer wird versuchen sie mit Hilfe von Gewaltandrohung in Form des Gewaltmonopols des Staates und allen seinen Machtmitteln dazu zwingen, nach der Pfeife der überzeugten Mehrheit tanzen zu lassen."  

Wer nicht will, muss. Wer nicht mag, wird "mittels entsprechender Regularien & Sanktionen gezwungen". Die Pandemie hat beispielhaft gezeigt, wie sich eine Gesellschaft nicht nur in unversöhnliche Lager spalten lässt, sondern diese Lager auch überzeugt werden können, nicht einmal mehr über ihre unterschiedlichen Ansichten und Vorstellungen miteinander reden. Was bei den Impfverweigerern, gelungen ist, kann wieder glücken: Zum Volksfeind erklären und - diesmal - nicht draußen vor dem Weihnachtsmarkt, vor dem Kino oder vor der Gaststätte einsam stehen lassen, sondern in Klimacamps stecken, bis sie bereuen, Abbitte leisten und Einsehen zeigen.

Aber Vorsicht(*), warnt  ein Experte:   Sie müssen auch die ausschalten, die ihre Verdorbenheit zu verstecken versuchen. Häufig eine genetisch determinierte Deformation. Sie müssen solche Gene weiträumig aus der Reproduktionskette herausschneiden.

(* ironisch gemeint)