Sonntag, 12. Februar 2023

Was macht eigentlich: Die Europäische Politische Gemeinschaft?

Zuversichtlich wie nie schaut die Europäische Politische Gemeinschaft in die Zukunft.

Die Völker der Welt, aber zumindest die des befreiten Europa, sie hatten Hunger und Durst nach dieser Idee. Gemeinsam statt einsam, zusammen statt allein! Schulter an Schulter stehen mit anderen Menschen aus anderen Staaten, die nicht alles so sehen wie die eigene Regierung. Die aber die eigenen Werte teilen, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Impfpflicht.  

Der große Franzose Emmanuel Macron erspürte die Sehnsucht der 440 Millionen als Erster: Bei einem "XXL-Gipfel" (Radio Eins) in Prag rief er die "Europäische Politische Gemeinschaft" (EPG) aus, ein Bündnis der ohnehin Verbündeten, aber noch einmal deutlich aufgebohrt. 44 Staats- und Regierungschefs aus EU- und Partnerstaaten wohnten dem Gründungstreffen bei. Eine Woge an Medienberichten würdigte anschließend mit heißem Herzen die weltgeschichtliche Bedeutung des Tages, den die Menschheit nie vergessen würde. 

Landunter im Kreml

Ganz Europa stand nun "gegen Putin" (ZDF), im Kreml war Landunter angesichts des "Mega-Gipfels der erweiterten Nachbarschaft" (Deutsche Welle), der von nun an eine "neue Plattform für die stärkere Zusammenarbeit mit nahen und fernen Nachbarn" sein würde. Selbst Armenien und Aserbaidshan waren dabei, zwei failed states, die seit Jahren und gerade s´wieder sehr akut ihren eigenen kleinen Krieg miteinander kämpfen. Tote in Bergkarabach, große Freude bei den neuen Freunden, die wohlweislich - Aserbaidshan hat sehr, sehr viel Gas - immer darauf verzichtet haben, mehr gegen den Aggressor Sanktionen zu verhängen oder auch nur eine Friedenspetition beim autokratischen Herrscher einzureichen.

Mit dem feierlichen Gründungsakt von Prag, gegossen in einen heute schon historisches Gruppenfoto, war die Welt nicht mehr dieselbe. Die Europäische Politische Gemeinschaft ließ sich sichtlich nicht auseinanderdividieren, nur weil Belgien die Staatsfeinde Spanien nicht ausliefern, Frankreich nicht auf Atomkraft verzichten, die Türkei den Griechen keinen Frieden garantieren und Aserbaidshan nicht ruhen will, bis es sich das abtrünnige Bergkarabach zurückgeholt hat. Blut vom selben Blut war man, Fleisch vom gleichen Gerechtigkeitsstand. 

Von hier aus ging ein Zeichen an alle, die 27 Stimmen hören, wenn sie Ursula von der Leyen sprechen sehen. An alle, die die polnischen Reparationsforderungen an Berlin für eine Belastung halten. Und nicht glauben wollen, dass sich die EU eines Tages noch einigen wird, wer nun wirklich der wahre Präsident von Venezuela ist.

Ein Pflock im Herzen der Zweifler

Ein Pflock, geschlagen mitten ins Herz der Zweifler. Das erste Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft war der Auftakt zum gemeinsamen Werk, dass nichts weniger hatte als den Anspruch "die europäische Nachbarschaftspolitik weiterzuentwickeln und die europäische Sicherheitsarchitektur der Zukunft zu gestalten". Der Wumms, er hallt bis heute nach, wenn auch als Echo ohne Nachschub. 

So schnell die Europäische Politische Gemeinschaft auftauchte, so schnell war sie auch wieder weg, ein Thema für zwei Tage, das die Nachrichtensendungen und Kommentarspalten nicht einmal so lange beschäftigte wie der gefeierte Auftritt der FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann als merzhassender Vampir beim Staatsempfang zum Aachener Klassentreffen der Horror-Clowns. Vorbei und vergessen ist aber nicht vorüber. Schon "im Frühjahr", womöglich schon im März trifft sich die EPG erneut, diesmal direkt an der Front in Moldau, dem früheren Moldawien, einer ehemaligen Sowjetrepublik, die bis heute zum Teil vom  Kreml-Truppen besetzt ist. Erwartet wird, dass von dort aus ein weiteres deutliches Zeichen Richtung Moskau ausgesendet wird.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

>deal mit den sowjets

Gorbatschow war eine CIA Marionette.

Anonym hat gesagt…

how do you know ?

Anonym hat gesagt…

Mitteldeutschland für unabhängig erklären ...

Wie jemand sehr richtig schrub - es ging um Bayern: Wenn wir die Macht hätten, eine Sezession durchzusetzen - tja, dann brauchten wir das nicht zu tun.