Donnerstag, 2. Februar 2023

Jäger und Sammler: Neue Quellen für den Hass

Antifeminismus steht derzeit noch im Schatten Antisemitismus und Rassismus. Das soll sich schnell ändern.

Sie begründete nicht nur eines der erfolgreichen deutschen Start-up seit Siemens, Benz und SAP, sondern gleich eine ganze Industriebranche. Anetta Kahane hatte ihren Kapitalismus in der Schule der DDR-Staatssicherheit gelernt, kaum im Westen angekommen, entdeckte sie als erste die umfassenden Chancen, die ein Geschäftsfeld bietet, das die Staatskasse als Finanzier adressiert. Mit der "Antonio-Amadeu"-Stiftung, in alter deutscher Kolonialtradition benannt nach den Vornamen eines Schwarzen, gründete Kahane vor einem Vierteljahrhundert eine private Firma, die heute als Goldmaßstab für Richtigkeit, Gutheit und strenge Aufsicht gilt.

Morgenluft für Feinde der FDGO

Sie war DIE Oma gegen rechts.
Als Anetta Kahane vor einem Jahr ankündigte, sich aus der operativen Führung der Geschäfte zurückziehen zu wollen, witterten Hetzer, Hasser und Feinde der FDGO Morgenluft. Ohne die umfassenden Vorfeldaufklärungsanstrengungen des in Förderanträgen auch liebevoll AAS genannten Unternehmens, das mit 80 Mitarbeitern nahezu sechs Millionen Euro Umsatz im Jahr erwirtschaftet drohte Deutschland in einen Abgrund aus rechtspopulistischen und rechtsextremen Angriffen und antisemitischen Anfeindungen zu rutschen. Facebook und andere asoziale Netzwerke, bisher unter anderem von Meinungsfreiheitsschützern der AAS überwacht und regelmäßig gereinigt, könnten, so die ersten Befürchtungen, rasch überall die Macht übernehmen.

Befürchtungen,die sich zum Glück nicht bewahrheitet haben. Gemeinsam mit der EU, die neue Meinungsfreiheitsschutzbestimmungen erlassen hat und der Bundesregierung, die den Abfluss von Fördermitteln für Aufsichtsfirmen wie Correctiv, Volksverpetzer und AAS in Millionenhöhe verstetigt hat, gelang es nicht nur, das erreichte Schutzlevel zu halten, sondern weitere Geschäftsfelder zu erschließen. Vor wenigen Stunden erst eröffnete die Antonio-Amadeu-Stiftung mit "antifeminismus-melden.de" die erste privatwirtschaftlich betriebene Seite für Strafanzeigen in Deutschland: Unkompliziert und ohne rechtliche Bindung können Freiwillige hier ab sofort alles eintragen, was sie für eine "menschenfeindliche Anfeindung", einen "menschenfeindlichen Übergriff", einen "organisierten Angriff auf Gleichstellung und Selbstbestimmung" oder für einen Teil einer "sexistischen, frauenfeindlichen oder queerfeindlichen politischen Strategie" halten.

Neue Quellen für Fördermittel

Ein kleiner Schritt nur für den einzelnen Melder, ein großer aber für die Kahane-Stiftung und Deutschland. Nach dem Abgang von Anetta Kahane, der schon sprichwörtlichen "Oma gegen rechts", beweist der verbliebene Kern an hauptberuflichen Experten für Hass, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und kreativ erstellte erschütternde Statistiken, dass der Kampf weitergeht. Was aussieht wie eine  simple Meldemaske mit wenigen anzugebenden Eckdaten, wann und wo es passiert und ein großes Freifeld, wo der Vorfall geschildert werden kann, aber nicht muss, ist ein überaus innovativer Weg, um vielversprechende Zahlen zu produzieren, die in der Zukunft helfen können, mehr Fördermittel für die wichtige Arbeit gegen Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Angriffe auf twitternde Trans-Aktivisten zu mobilisieren.

Um schnell eine entsprechende Bekanntheit zu entwickeln, hat die neue Meldestelle Antifeminismus (MAF) in enger Partnerschaft mit großen Medienhäusern eine aufrüttelnde und alarmierende Berichterstattung veranlasst. Kaum ein anderes Thema bewegt die Menschen draußen im Lande danach derzeit so heftig wie eine Welle an "antifeministischen Angriffen und Strukturen" (Taz), die von der existierenden Infrastruktur aus Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, den mobile Beratungsteams vor Ort und den Frauenberatungsstellen kaum noch fachadäquat bearbeitet werden kann. Die Meldestelle soll das Dunkelfeld beleuchten, in dem Nazigruppen wie die Väterrechtslobb, organisierte Ablehner von gemischten Toiletten und Transfeinde versuchen, auf kleiner Flamme eine Einstiegsdroge für die gesellschaftliche Mitte zu brauen. 

Geplant ist ein großes Lagebild

Antifeministisch motivierte Gewalt zeugt sich vor allem verbal, und sie trifft Menschen, die ohnehin schon besonders unter Rassismus, Armut und der Klimakrise leiden, noch einmal in einer ganz besonderen Qualität und Quantität. Wie schlimm es ist, lässt sich bisher nur vermuten, denn ähnlich wie bei den Effekten des Maskentragens oder bei der Wirkung der Corona-Impfung gibt es bisher in Deutschland keine systematische Erfassung von antifeministischen Vorfällen. Dank der Meldestelle wird sich das nun aber ändern: Antifeminismus wird sich nicht mehr hinter alten, weißen Komplimenten verstecken können, er wird erfasst, kategorisiert und evaluiert und anschließend in einem jährlich vorgelegten Lagebild nicht nur als großes, sondern als beständig wachsendes gesellschaftliches Problem benannt werden.

Dadurch wird die Politik sich in kürzester Zeit gezwungen sehen, Mittel bereitzustellen, um  Bildungsarbeit zu finanzieren, die Erziehung zu Feminismus zu verstärken und Antifeminismus als gesondertes Delikt auch ins Strafgesetzbuch aufzunehmen. Bis dahin muss die Meldestelle mit dem arbeiten, was sie hat: Die alarmierenden Hinweise auf antifeministische Vorfälle, die aus der Bevölkerung kommen, werden zu großen Teilen recht weit unter der Strafbarkeitsschwelle liegen, weil bisher weder der Glaube an eine traditionelle Geschlechterordnung noch eine persönliche Vorliebe für  heteronormative private Beziehungen unter Strafandrohung stehen. Sie und die öffentliche Propaganda für eine binäre Weltsicht gleichzusetzen mit Rassismus, Gewalt und Antisemitismus, wird eine Aufgabe sein, die zu verwirklichen es Jahre braucht.

Gut, dass nun endlich damit begonnen wurde.


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Palette der Opfergruppen wird immer unübersichtlicher. Wie steht es z. B. mit den Trans-Menschen, speziell den Trans-Frauen, die als Mann geboren sich zur Frau wandeln? Die stehen bei vielen Feministen unter dem Generalverdacht, sich nur deshalb umgewandelt zu haben, um in Umkleideräume für Frauen eindringen zu können. Sind diese Transen jetzt auch antifeministisch, weil Feministen sie nicht mögen und ihre durch Umwandlung erworbenen Rechte nicht ausüben düfen?

Anonym hat gesagt…

Eine Meldestelle für Hexerey und anderes gottloses Treiben würde auch in kürzester Zeit die schönsten steigenden Kurven, Studien und Statistiken erzeugen. Und Planstellen.

Anonym hat gesagt…

OT Danisch zitiert aus Fanpost:

Ihr Blog ist zwar wahrlich erfrischend zu lesen, aber letztlich nicht zielführend sondern bestenfalls hinführend zum Kern des Pudels.

Diese Typen haben irgendwie alle der gleichen beknackten Jargon am Wanst. Oder es ist nur einer, der eben viel schreibt.

Anonym hat gesagt…

Ich habe die Seite mal angeklickt, wollte mal einige Antifeminismuspornos lesen. Alles leer, keine
Meldungen vorhanden. Ich wollte mich schon selber melden,damit wenigstens etwas dasteht, aber wozu soll ich deren Arbeit machen. Sollen sie sich selbst was ausdenken.

Anonym hat gesagt…

eckie 2. Februar 2023 at 19:04
D muss ein Zweites Mal.befreit werden! ----
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Ob der als Kind von seinem Vater mißbraucht wurde?

Anonym hat gesagt…

Der kometenhafte und mit Steuergeldern überaus üppig finanzierte Aufstieg der GMM(Gesellschaftliche Mitarbeiterin Meinungsfreiheitsschutz) Kahane - ehemals als „IM Victoria“ im tschekistischen Auftrag der Genossen des MfS unterwegs - zeugt davon, das auch heute, im „Besten Deutschland das wir je hatten“ der Bedarf an Fachkräften für die Innlandsaufklärung feindlich-antifeministischer Kräfte hoch ist. Genossen:“Nieder mit den Feinden des Feminismus – Tod den Anhängern des antiqueeren-transgenderfeindlichen Patriarchats.“ Venceremos!