Montag, 6. Februar 2023

Dicke Überraschung: Die Neue bei Anne Will

Die grüne Co-Chefin Ricarda Lang ist als Nachfolgende von Karl Lauterbach als "Politician in Residence" ins Deutsche Talkshowzentrum nach Berlin Adlershof gezogen.


Es war eine Einladung, die niemand ausgeschlagen hätte, der im Leben wirklich etwas erreichen und seine Ideale allgemeinverbindlich machen will. Als Karl Lauterbach, der letzte deutsche Talkshow-König, im Sommer vergangenen Jahres beschloss, das berühmte Fernsehzentrum in Berlin-Adlershof zu verlassen, in dem der 59-Jährige die zwei Jahre davor als sogenannte Artist in Residence gelebt hatte, war lange unklar, wer die Nachfolge des eloquenten Plauderers, leidenschaftlichen Wissenschaftlers und zornigen Rächers der Geimpften und damit auch die Vier-Zimmer-Wohnung im TV-Zentrum übernehmen könnte.

Attraktiver Job als Talkshow-Darsteller

Der Job als deutscher Talkshow-Darsteller gilt als lukrativ, aber herausfordernd, er geht mit einer großen Bekanntheit einher, ernährt aber auch seinen Mann, weil gute Studiogäste in der Regel auf bis zu 120 Engagements im Jahr kommen können, Kurzeinsätze in Morgenmagazinen, Tagesschauen und Einspielern etwa bei "Was nun, Herr/Frau..." und "Kochen mit..." eingerechnet. Beobachtende waren dennoch skeptisch. Durch das Aufkommen sozialer Medien aus dem Ausland, etwa TikTok, Instagram oder Snapchat, gelten Angehörige einer nachwachsenden Politiker*innen-Generation generell als weniger Gemeinsinn-TV-geneigt. 

Kandidatinnen wie Luisa Neubauer, Sawsan Chebli, Emilia Fester oder Timon Dzienus konnten ihre Bildschirmtauglichkeit zwar bereits vielfach nachweisen. Anfragen zur Möglichkeit eines Umzuges in das berühmte TV-Bermuda-Dreieck zwischen den Talkshow-Studios von "Hartaberfair", "AnneWill", ""Maischberger", "Maybrit Illner" und "Markus Lanz" aber blieben unbeantwortet. Obwohl von der sogenannten Bohlen-Wohnung - der einstige Pop-Titan hatte hier als Erster dauerhaft quasi-öffentlich gelebt - schien sich das ARD-Konzept von der Konzentration auf ein ruhiges Dauergespräch mit einigen wenigen der mittlerweile mehr als 84 Millionen Bürgerinnen und Bürgen im Land ein wenig überlebt zu haben.

Faustdicke Überraschung

Doch nun die faustdicke Überraschung: Mit der Grünen-Chefin Ricarda Lang hat sich eine sehr bekannte und überaus beliebte junge Politikerin entschlossen, die seit Monaten leerstehende Lauterbach-Wohnung im sogenannten Deutschen Gesprächszentrum (DGZ) zu beziehen. Lang habe beschlossen, ihr künftiges Leben im Rampenlicht , aber auch noch mehr als bisher im Dienst der guten Sache zu verbringen, hieß es dazu im politischen Berlin zu verbringen. 

Da die 29-Jährige, sagte ein Sprecher, ohnehin aller paar Stunden einen Talkshow-Auftritt zu verschiedensten Themenbereichen und akuten Alltagsfragen zu absolvieren habe, um den Menschen draußen im Land Antwort auf die drängendsten Zukunftsfragen zu geben, werde sie das Angebot der ARD annehmen, und direkt - auch mit Blick auf die explodierenden Mietpreise in Berlin - künftig unmittelbar neben den verschiedenen Talkshow-Studios leben.

Eine naheliegender Umzug

Für Lang ist es ein kleiner Schritt, aber ein naheliegender Umzug, denn die grüne Vorsitzende profitiert nun nicht allein davon, dass nahezu alle großen Talkshow-Kathedralen der Nation fußläufig zu erreichen sind und sie bei extremen Notlagen jederzeit auch sehr kurzfristig zu einem wegweisenden Auftritt zu einer der deutschen Talkshow-Queens eilen kann. Auch für das globale Weltklima haben die kurzen Wege das Vorteile: Lang musste bisher stets mit dem Fahrrad zu ihren Auftritten anreisen sind, aufgrund ihrer selbstbewussten Körperlichkeit aber gilt die Nutzung von Muskelkraft zur Fortbewegung in ihrem Falle als ökologisch überaus bedenklich, was in der Vergangenheit verschiedentlich zu würdelosen Angriffen Rechter, Rechtsextremer, Sachsen und russischen Trolls geführt hatte. 

Deren Kritik, Lang predige Wasser, greife aber am kalten Buffet durchaus kräftig zu, läuft nun ins Leere. Mit dem zweiten Auftritt ihrer geplanten Arbeit als Artist in Residence  bewies Lang, dass es möglich ist, eine Existenz zu führen, die allein großen Idealen folgt: Souverän erläuterte sie die Verkehrs- und Staupolitik der Grünen, ihre Absage an Straßenbau und Umweltvernichtung war entschieden, ihr Plädoyer für eine Verlangsamung des Infrastrukturausbaus und eine Absage am Festhalten an Hitlers Autobahnen.  Dass, wie die Mobilitätsexpertin Katja Diehl festgelegt hat, künftig zumindest Behinderte auch weiterhin "gerne weiter ein kleines Elektroauto fahren" dürfen, erntet bei Lang keinen Widerspruch, obwohl kleine Elektroautos für sie selbst keine zusätzlichen Lebensschancen bieten.

Wechsel vom Privaten ins Politische

Mit ihrem mutigen Schritt aus dem Privaten ins Politische möchte Ricarda Lang zeigen, dass man auch im öffentlichen Leben verbale Verantwortung übernehmen und seine Überzeugungen konsequent verfolgen kann. Gerade der Verkehrssektor versagt in der Praxis fortgesetzt bei der Aufgabe, die beständig steigenden Emissionen beim Transport großer Lasten zu senken. Selbst die Elektroauto-Initiativen war zuletzt nahezu vollkommen eingeschlafen, was zu vermehrten Anstrengungen auf der politischen  Bühne führte, wenigstens noch engagierten so zu tun als ob.

Der Umzug ins Fernsehstudio ist für Ricarda Lang, die diesmal ihr dunkelgrünes Kleid und die bekannten schwarzen Pumps trug, ein Symbol dafür, dass man sein Leben nicht hinter verschlossenen Türen verstecken, sondern offen und ehrlich gestalten sollte. Angesichts der Aufgabe, "im Verkehrsbereich vierzehnmal so viel zu tun" (Lang), ist die Politikerin bereit, ihr Leben vor aller Augen zu führen und sich den Herausforderungen zu stellen, die dies mit sich bringt. "Neue Technologien sind super", lobte sie bei "Will", "doch sie werden uns nicht dorthin bringen, wo wir hinmüssen."

Sie ist nun schon da, immer, mit Visionen für den ländlichen Raum und nachdenklichem Blick, eine starke und mutige Frau, die bereit ist, ihre Überzeugungen in die Tat umzusetzen. Trotz der damit einhergehenden Beschränkungen und dem ständigen Zuschaueraufkommen ist Lang entschlossen, ihr Vorhaben durchzuziehen. Sie weiß sicherlich heute schon, dass es keine leichte Aufgabe sein wird, immer wieder in denselben Sesseln zu sitzen, mit denselben politischen Freunden und Mitstreitern über Tempolimit, massive Investitionen in die Schiene, CO2-Ziele und die erst kürzlich ausgerufene Antriebswende zu sprechen.

Unerschütterlicher Glaube

Ricarda Lang ist überzeugt davon, dass ihre Entscheidung ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Zukunft ist. Durch ihre starke Persönlichkeit und ihren unerschütterlichen Glauben an ihre Überzeugungen ist sie in der Lage, den Druck und die Herausforderungen zu meistern, Millionen Menschen sorgsam zu belehren und ihr Ziel vielleicht nicht zu erreichen, aber doch hartnäckig daran festzuhalten. Sie weiß, dass sie mit dem Leben im Fernsehstudio viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird, sie damit aber auch viel CO2-Verbrauch sparen wird. "Innerhalb von schneller Zeit", so hat sie zum Auftakt ihrer diesjährigen Talkshow-Tournee festgelegt, "können wir viel erreichen."


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bernd erträgt den Sonderschulschwachsinn dieser bedauerlich adipösen Bundesperson keine 4 Sekunden .

Besonders ärgerlich : niemand widerspricht der grünen Bundesperson wenn sie den dummen Sprechmund auf und zu macht , dabei ganz viel dummes Zeug in die Kamera stammelt .

sie sollte mal über ihren Co2 Abdruck nachdenken und deutlich weniger Fett konsumieren - das dicke Fernsehkind gehört in die kalte Dusche und auf den Trimmdichpfad - aber nicht ins Fernsehen

Anonym hat gesagt…

Dumme Menschen reden zu anderen dummen Menschen. Ist das nicht TikTok? TikTokisierung des ÖR Rundfunks? Kann man das sagen? Hat das schon jemand gesagt?

Anonym hat gesagt…

Nu janz OT:
> Folgende Körperteile sind von den Flecken in Stecknadel- bis Centmünzengröße besonders stark übersäht: <

https://www.psoriasis.info/

Anonym hat gesagt…

Rein körperlich könnte sie auch in mehreren Talkshows gleichzeitig sitzen und man hätte immer noch den Eindruck, in jeder Show eine vollständige Person vor sich zu haben.

Im übrigen: ein Supertext!

Anonym hat gesagt…


Lautstarker Protest gegen „Juden“: „Riederwald hat keinen Bock auf euch“
6. Februar 2023

Nur 16 Kommentare bis jetzt, aber aufschlussreich. Nur die Überschrift, oder die ersten paar Sätze lesen, und gleich losrattern ...

Hase, Du bleibst hier... hat gesagt…

Jedenfalls kann sich die TV-Kantine auf Ricardas Lieblingsgerichte einkochen.