Sonntag, 29. Januar 2023

Baerbocks Bock: Feministische Kriegserklärung

„Gemeinsam stehen sie auf Friedenswacht“. Auszug aus dem Lesebuch für die ersten Klassen des nächsten Schuljahres.

In Russland ist es bereits seit fast einem Jahr streng verboten, in Deutschland aber unterliegt es immer noch und trotz mehrfach nachgeschärfter Meinungsfreiheitsschutzvorschriften immer noch der Unterscheidung einzelner Debattenteilnehmer, ob das verbotene russische Wort война (Voyna) als deutscher "Krieg" oder gar als englischer "War" verwendet wird, wie es Bundesaußenministerin Annalena Baerbock jetzt im vertraulichen Zwiegespräch mit den Verbündeten im Europarat tat.

Jetzt gehehts lohoos

Deutschlands oberste Diplomatin sprach Klartext. Nichts von militärischem "Sondereinsatz", nichts von Hilfe durch bloße Waffenhilfe, nichts von Panzerpaket, Wirtschaftskrieg und kalten Sanktionsgefechten. "Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland", verdeutlichte die einstige grüne Kanzlerkandidatin der Ernst der Lage der Nation. Krieg gegen Russland? Selbst die Leitmedien waren für einen Moment aufgeschreckt und spürbar beunruhigt. War das eine Kriegserklärung? Oder die Erklärung, dass der Krieg ohne Erklärung ausgebrochen war? Wann? Und warum hatte das niemand mitbekommen?

Stunden der stillen Panik. Stunden, in denen die Propagandisten Moskaus die Lage auszunutzen versuchten. Das russische Staatsfernsehen sprach von einer Kriegserklärung, die Bundesregierung schwieg.  Haben wir richtig gehört? Wir sind im Krieg gegen Russland? War das etwa eine deutsche Kriegserklärung an Putin? Diese "Wortfetzen" (Berliner Zeitung)? Oder nur ein Verhaspler, ein Versprecher, ein echter Bärbock, geschossen aus der Hüfte und dann falsch übersetzt, denn im Krieg sein will Deutschland ja nun doch nicht. 

Gegenangriff der Völkerrechtler

Das teilstaatliche Portal T-Online ruft zu den Waffen.
Eine Division an Völkerrechtlern, Sprachschatzdeutern,  Parteifreunden und Einordnern der Kriegserklärung der früheren Grünen-Chefin wurde in Marsch gesetzt. Ein Gegenangriff in Form eines Umfassungsmanövers im Sinne von Clausewitz' klassischer Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht: Vereinigte Waffen im idealen Terrain, verschanzte Stellungen und das entscheidende moralische Gewicht. Das Kreigsgericht kam umgehend zu einen amtlichen Urteil: Von  einer deutschen Kriegserklärung an Russland könne nicht die Rede sein, denn die müsse wie im Kriegsvölkerrecht vorgesehen durch ein Telegramm des Reichsaußenministers an den deutschen Botschafter in Moskau übermittelt werden, per Einschreiben und Rückschein. 

Alles andere gültet nicht, zerstört auch Matthias Herdegen von der Universität Bonn, einer der weltweit renommiertesten Völkerrechtler in Deutschland, jede Hoffnung von Kriegstreibern und Rüstungsfirmen auf einen schnellen direkten Kriegseintritt der Bundeswehr. Baerbock hätte das, was sie vermutlich habe sagen wollen, "vielleicht alles etwas anders ausdrücken können", analysiert der Experte. Aber bei dem Satz zur Situation, wie Deutschlands Außenministerin sie sieht, handele es sich um "eine Erklärung nach innen, im Kreis der befreundeten Mitglieder des Europarates, und keine Botschaft nach außen an den Kreml". 

Baerbock habe ihre Kriegserklärung nicht böse gemeint, auch sei sie durch den aktuellen desolaten Zustand der Bundeswehr faktisch nicht sachlich zu untersetzen. Es handele sich um eine ähnlich engagierte Wortmeldung wie die der EU-Kommissionspräsidentin, die angekündigt hatte, dass die EU  Russland nach ihrem Sieg über die Invasionstruppen für die in der Ukraine begangenen Verbrechen zur Kasse bitten werde.

Kommando gespaltene Zunge

Aus diesem Phänomen der sogenannten "gespaltenen Zunge" - übersetzt ins Diplomatische die "split tongue" - könne der Kreml Deutschland keinen Strick drehen. Dem stehe schon allein der Umstand entgegen, dass beide Staaten keine gemeinsame Grenze hätten. "Und in Polen hat sich Moskau ja bereits einmal eine blutige Nase geholt", erinnert der im sächsischen Auerbach lebende  Historiker Walter Kabelsack an Josef Stalin peinliche Niederlage gegen die Truppen von General Józef Piłsudski. "Die Chance, dass die Russen es diesmal bis zum Rhein schaffen, sehe ich bei unter 30 Prozent", sagt der ehemalige NVA-Offizier, der die russischen Streitkräfte über Jahrzehnten in gemeinsamen Manövern erleben durfte.

Angst sei nicht angebracht, Respekt aber schon. "Gebiete, in die sie einfahren, können schon durch die häufig undichten Ölwannen ihrer Panzerlawinen große Umweltschäden erleiden." Annalena Baerbocks  politischer Aufruf zu mehr Zusammenhalt im demokratischen Europa sei vor diesem Hintergrund ähnlich wie das Geständnis des neuen Bundesverteidigungsministers Boris Pistorius, der von einer indirekten Beteiligung Deutschlands am Krieg gesprochen hatte, eher Teil einer Strategie der inneren Standhaftmachung der panzerbegeisterten Bevölkerung als schon das direkte Signal für den Kriegseintritt.


11 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Seh ich auch so. Was unsere Anführer in offiziellem Rahmen vor der Fernsehkamera sagen, das hat üüüberhaupt nichts zu bedeuten.
Viel schwerer wiegen illegal mitgeschnittene Aussagen von Nichtlinken im Hinterzimmer. Deshalb werden die, vollkommen zurecht, regelmäßig an die ganz große mediale Glocke gehängt.

Carl Gustaf hat gesagt…

Bei Annalena Baerbock habe ich eher den Verdacht, dass ihre rechte Gehirnhälfte im Krieg mit der linken Gehirnhälfte ist.

Anonym hat gesagt…

Das läuft wie bei Biden. Dem Altem flatuliert irgendeine ScheiBe aus dem Kopf und sofort rufen Sprecher, Experten und der Pressechor 'das hat er aber nicht so, sondern so gemeint'. Konsequenz - oder Subtext auf Idiotendeutsch - ist freilich, dass Äußerungen der Regierung erst durch Weise und Eingeweideleser ausgelegt werden müssen und für sich erstmal alles oder nichts bedeuten. So eine Regierung ist freilich keine in einem altmodischen Sinn.

Anonym hat gesagt…

ist das der neue Bundeswehrstahlhelm "NVA" ? ( Nato-Volkssturm-Alphatruppe )

Anonym hat gesagt…

OT
ridgleylisp 28. Januar 2023 at 03:06

Typisch Deutschland: Es wird weitergehen mit dem tötlichen Schlamassel bis es kracht, so wie 1945.
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Abgesehen von der tödlichen Rechtschreibung (sog.Überkorrektur?) - der übliche, altbekannte Sabbel: Wir brauchen mal wieder die Jacke voll, wir haben das verdient ...

Anonym hat gesagt…

OT
Weia. Beim Herumzappen gerade auf den Fall Benito Corghi gekommen, und zum ersten Mal eyn bildnus von (((Klaus Gysi))) gesehen. Meine Fresse, mit seinem Tateleben verglichen sieht (((Gregor der Notar))) ja aus wie Hans Albers ...

Anonym hat gesagt…

Die Chance, dass die Russen es diesmal bis zum Rhein schaffen, sehe ich bei unter 30 Prozent", sagt der ehemalige NVA-Offizier, der die russischen Streitkräfte über Jahrzehnten in gemeinsamen Manövern erleben durfte.
Die Chance für Raketen sehe ich deutlich höher.

Anonym hat gesagt…

>ist das der neue Bundeswehrstahlhelm "NVA" ? ( Nato-Volkssturm-Alphatruppe )

Pfennigpfeifer hat 5000 Helme aus Altbeständen an die von Engpässen geplagte Elitetruppe geliefert, genau wie das RPK. Beim Fernglas scheint es sich um ein Billigmodell von Ebay zu handeln. Auf jeden Fall kein Carl Zeiss Jena.

Der lachende Mann hat gesagt…

Es soll im Internet ein Best of von Bärbockus' niedlichen Versprechern existieren. Kann jemand bitte mal einen Link veröffentlichen?

Anonym hat gesagt…

Aaa Kindermund tut Wahrheit kund.
Aber die Ukraine ist doch nur die vorgeschobene Division der Nato. Ihr glaubt es nicht, aber alle wirklich alle liefern doch noch so gerne Waffen. Eine Divison muss man doch mit Waffen alimentieren.
Ach ist das so schwer zu begreifen.

Anonym hat gesagt…

es sind diese übergewichtigen rotgrün-Lehrerinnen ; bisher konnte man nur die bösen Kollegen mobben - jetzt legt man sich mal eben mit den Russen an .

Beerbock hat immer diesen völlig uneinsichtigen , schwachsinnigen Gesichtsausdruck .

vielleicht hat der Tiefe Staat ein Einsehen und lässt B. aufm Kirchentag explodieren