Mittwoch, 25. Januar 2023

80. Jubiläum der Panzerschlacht von Kursk: Germans to the front

Wenn alles klappt, können pünktlich zum 80. Jahrestag der Panzerschlacht von Kursk wieder deutsche Panzer am Don rollen.

Zum guten Schluss ging es dann so schnell, dass selbst Andreji Melnyk nicht mehr neuen Forderungen hinterherkam. Ein letzter Auftritt noch von Marie-Agnes Strack-Zimmermann, flankiert von Aton Hofreiter, ein allerletztes Entweder-Oder aus dem Baltikum und dazu die ultimative Ankündigung der "national-konservativen" (DPA) polnischen Regierung, dass man Panzer liefern werden, Deutschlands notwendige Zustimmung hin und europäische Solidarität und Rechtsstaatlichkeit unter Nato-Partnern her. Schon fiel die Festung Scholz, die ein Jahr lang gestanden hatte wie einst die Festung Eger im Ansturm der Türken.  

Deutsche Waffen, deutsches Geld

Deutschland liefert, auch deutsche Waffen, nicht nur deutsches Geld sollen helfen, dem Russen am Don das Rückgrat zu brechen, ehe er noch - das ist nur "eine Frage der Zeit" (von der Leyen) - wirtschaftlich ohnehin in die Knie geht. das alles wieder dort, wo man sich schon einmal gegenüberstand. Ein Rückspiel für die einen. Ein Stellvertreterkampf für die anderen, diesmal nicht mit italienischen und rumänischen Hilfstruppen, sondern mit einem ukrainischen Verbündeten, der viel selbstbewusster auftritt: Wir brauchen, wir brauchen, wir brauchen, schallt es aus Kiew. So laut, dass sie sich in Berlin die Ohren zuhielten. Kein Alleingang! Keine Panzer! Kleine Panzer!

Nichts im Krieg sei schwieriger als der Rückzug aus einer unhaltbar gewordenen Position, hat der deutsche General Carl von Clausewitz schon vor knapp 200 Jahren festgestellt. Diesmal glich die Umgruppierung einer offenen Flucht: Seine Koalitionäre wandten sich demonstrativ ab vom Kanzler, der Verbündete in den USA, selbst unter schwerem Beschuss,  ließ Donner grollen, bei einem kühlen Freundschaftstreffen mit dem ehemaligen kerneuropäischen Partner in Paris ließ sich gerade noch der offene Dissenz vermeiden, indem man sich gemeinsam auf ein labbriges Wedernoch festlegte. 

Langsam und leise ließ man 48 Stunden später durchsickern, dass die Front nun doch begradigt werde. Kein "Ringtausch" mehr. Kein Rückzugsgefecht mit wechselnden Feuerlinien. Keine "volle Rückendeckung" mehr für den Grundsatz, nein zu sagen und darauf zu verweisen, dass international alle eng abgestimmt nein sagen und darauf achten, "dass wir selbst nicht Kriegspartei werden", wie  Lars Klingbeil noch wenige Stunden vor der Endlösung der Panzerfrage beschieden hatte

Germans to the front

Washington, Paris, Warschau und Kiew hatten da längst anders entscheiden, nur dem SPD-Chef  hatte es niemand mitgeteilt. "Germans to the front", vor 122 Jahren vom britischen Admiral Edward Seymour beim Rückzug auf Tientsin befohlen, ist diesmal ein weltweites Manöver, bei dem jeder jeden deckt. Die Amerikaner liefern Abrams-Panzer, vielleicht, die Polen und die Niederländer deutsche Leoparden, die Deutschen auch, nur die Griechen nicht, die die meisten fahrbereiten Exemplare haben, aber jede einzelne Mordmaschine brauchen, um sich für den erwarteten Angriff der Türken zu wappnen.

Die Eskalation soll nicht wie eine aussehen, aber möglichst wie eine wirken. Olaf Scholz, in einem Jahr von 5.000 Helmen auf ein rundes Dutzend Panzer, wird sich nun für seinen "Coup" (Die Welt) feiern lassen können, wenigstens ein paar Stunden lang, und anschließend wieder auf Zeit spielen. Alle Hoffnungen im Kanzleramt ruhen auf der Vermutung, dass das Versprechen, eines Tages 14 Leoparden zu liefern, für ein paar Wochen für Ruhe sorgt, die dann noch einmal verlängert werden können, wenn man demonstrativ feststellt, es werde nun doch alles schneller geliefert werden können. 

Der Bedarf ist immer größer

Eine Strategie, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schon am Abend der Verkündigung der frohen Botschaft aus Berlin torpedierte. Statt sich über die Waffenhilfe aus Berlin zu freuen, wann auch immer sie kommt und wie umfangreich sie auch immer ausfallen wird, stellte der in Deutschland  beliebteste Politiker glasklar fest, dass "nicht um fünf oder zehn oder fünfzehn Panzer" gehe, sondern "der Bedarf größer" sei. Auch Flugzeuge würden gebraucht, und zwar bald.

Denn die beste Zeit für eine Gegenoffensive, sie kommt pünktlich zum 80. Jahrestag des Unternehmens "Zitadelle", bei dem 800.000 Soldaten mit 2.500 Panzern und Sturmgeschützen im Sommer 1943 antraten, die in die Ukraine vormarschierten Truppen der Sowjetunion mit einem gewaltigen Schlag aus der Vorhand zurückzutreiben in den Osten. Hitler setzte seine Hoffnungen damals besonders auf neu zugeführte Panzer wie den "Panther", den "Tiger" und den "Ferdinand", rustikale Vorgängermodelle von "Leopard", "Gepard" und Marder" und ihren sowjetischen Gegnern in Panzerung, Feuerkraft und durch die Möglichkeit der Koordination ganzer Verbände per Funk deutlich überlegen.

Wenn alles klappt, können pünktlich zum 80. Jahrestag der Panzerschlacht von Kursk wieder deutsche Panzer am Don rollen. Ein riesiges Reenactment-Spektakel, bei dem Hofreiter und Strack-Zimmermann nicht weniger furchtlos in den Führungspanzern sitzen werden als heute in den Fernsehstudios.


12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Reichsreenäcktmenwart Bernd wurde von der aktuellen Entwicklung überrollt

Anonym hat gesagt…

Der Araber will Öl gegen andere Währungen als Dollar an den Russen und den Chinesen verkaufen. Ein Krieg muss her, aber schleunigst. Die Grünen schützen den Dollar nach Kräften, aber was bisher getan wurde, reichte nicht für einen Krieg.

https://geopoliticaleconomy.com/2023/01/21/brics-us-dollar-saudi-oil-currency-multipolar/

Carl Gustaf hat gesagt…

14 (in Worten vierzehn) Leoparden in die Ukrainer sind maximal ein symbolischer Akt. Ein Reenactment-Spektakel der Schlacht im Kursker Bogen wird damit schwer möglich sein. Vielleicht spendiert Straak-Zimmermann noch einen Deutschen Schäferhund. Dann kann man wenigstens über eine Neuverfilmung von "Vier Panzersoldaten und ein Hund" nachdenken.

Spätestens wenn der erste Abrams und/oder Leopard "tödlich" getroffen worden ist, wird man merken, dass diese Panzer auch nur aus Stahl gebaut worden sind. Panzer sind und bleiben ein Relikt der Vergangenheit; da hilft auch keine neueste Technologie mehr weiter.

Anonym hat gesagt…

Wir täuschen uns alle! Was hier passiert, ist die Übergabe des letzten militärischen Großgeräts an den Feind. Früher hieß sowas Kapitulation. Es sieht nur deswegen nicht so aus, weil die Russen den Ukrainern die Panzer für hunderttausend Dollar pro Stück abkaufen werden.

Sauer hat gesagt…

1914 hat sich Deutschland von Österreich in den Krieg ziehen lassen, obwohl der Kaiser keinen Grund für einen Krieg sah, nachdem Serbien umfassende Zugeständnisse zur Aufklärung des Mordes an dem österreichischen Thronfolger gemacht hatte. Der Kaiser versäumte jedoch, die Österreicher zu Verhandlungen mit Serbien aufzufordern, sondern beließ ihnen freie Hand, wohl in der Hoffnung, daß sie selbst einen Krieg vermeiden wollten.

Heute lassen wir uns von der Ukraine/USA in den Krieg ziehen, der nicht unseren Interessen dient und unsere eigentlich guten Beziehungen zu Rußland für viele Jahre ruiniert. Wieder einmal wollen wir aus Dummheit für andere die Kohlen aus dem Feuer holen und uns dabei nicht nur die Finger verbrennen. Wie geschichtsblind muß man seien, um diese Parallelen nicht zu sehen und verführt vom Trommeln der Medien und tumber grünschwarzgelber Kriegsgeilheit in die Katastrophe zu rennen. Man kann nur hoffen, daß Rußland den Krieg entscheidet, bevor die deutschen Waffen zum Einsatz kommen.

Anonym hat gesagt…

OT
... Die Ex-SED-Linke steuert zuverlässig ihre Stimmen zum rot-grünen Block bei, während die bürgerlich-liberalen Parteien CDU und FDP zusammen ... Das Käs'blatt NZZ, bei Danisch verlinkt.
Den A n s c h e i n von bürgerlich bzw. liberal hatten sie noch ~ Anfang der 90er. Besonders seit dem Ferkel Erika ist es eh Rille, was man wählt.

@ Sauer: Bitte nicht im Zorn aufnehmen, aber mit "wir" bzw. "uns" würde ich vorsichtiger umgehen. Obwohl die Selbstkritik laut Wilhelm Busch >viel für sich< hat.

Anonym hat gesagt…

OT
ichlassmichnichtverbiegen 25. Januar 2023 at 14:35

Meine Familie (Tanten, Onkel, Geschwister usw.) hat mich das spüren lassen das ich ungeimpft bin!
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Liber August! Geh mid mir mahl auf den Hofbal sonst heirade ich dich nicht.
Deine Emma

Anonym hat gesagt…

Ich würde diese furchtbare, kriegsgeile Hexe Straak-Zimmermann gern im Kampfanzug an der Front im
Donbass sehen, kniend im Matsch und auf ihrer potthässlichen Frisur einen von den 5000 deutschen Stahlhelmen. Was ich ihr weiter wünsche schreibe ich hier nicht, das wäre nämlich Hass.

Volker hat gesagt…

"Der Araber will Öl gegen andere Währungen als Dollar an den Russen und den Chinesen verkaufen".

Na ja. Seit Jahren wird kolportiert, dass die BRICS irgendwie irgendwas. Mit voller Kraft.

Nur sehen die Typen auf den Bildern weniger aus wie fähige Staatsmänner, sondern eher wie beim Treffen der Freunde der italienischen Oper.

ppq hat gesagt…

"potthässliche frisur"? sowas dulden wir hier nicht! die geschmäcker sind verschieden

Anonym hat gesagt…

VladTepes sagt:
25. Januar 2023 um 17:13 Uhr

….und bitte – kein wikipedia.de mehr – das ist eine Beleidigung meiner Intelligenz!
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Das ist der von den Röpifaxen, der den Plural, so es sich um Personen handelt, grundsätzlich mit Deppenapostroph bildet ...

Anonym hat gesagt…

>Na ja. Seit Jahren wird kolportiert, dass die BRICS irgendwie irgendwas. Mit voller Kraft.

Und? Genügend Grund für einen Krieg ist es allemal, wie man sieht.