Donnerstag, 10. November 2022

Verschwörungstheorie: Geheimrezepte gegen Corona

Robert Habeck trinkt Kaffee
Robert Habeck und sein Kaffee: Trotz der schweren Klimaschäden, die der Brauch des Kaffeetrinkens Jahr für Jahr weltweit anrichtet, gilt der Konsum der umweltvernichtenden Droge als gesellschaftlich anerkannt.

Die Pandemie war noch nicht einmal offiziell erklärt und Deutschland noch "sehr gut vorbereitet", als die ersten  wilden Verschwörungstheorien zu kreisen begannen. Das Virus stamme aus China, behaupteten die einen, andere sahen Händewaschen als Wellenbrecher, empfahlen aber, dabei zu singen, um die Beschwörung der Seuchengötter zu perfektionieren. Gurgeln mit Rum galt im Norden als Hausmedizin, die desinfizierende Wirkung von Alkohol wurde später sogar in Studien nachgewiesen. Doch weitaus schädlicher als die vielen nützlichen Tipps waren die zum Teil bösartigen und immer irreführenden Behauptungen, die Leugner, Regierungskritiker und um Aufmerksamkeit buhlende Medien streuten.

Grüner Tee und Rum

Mal sollte die Blutgruppe über das individuelle Seuchenschicksal entscheiden, mal die innere Stärke, keine Toilettenpapiervorräte für Wochen der Quarantäne anzulegen. Grüner Tee wurde aus den tiefsten Gruben des von Anti-Demokraten und Preppern beherrschten arabischen Netzwerkes Telegram gegraben und als geheimes Heilmittel  herumgereicht. Die Impfung mit verschiedenen Experimentalstoffen galt zeitweise bis in höchste Regierungskreise als "Immunisierung", die Ansteckungen verhindere, die Haut schöner mache und - ausgewiesen mit einem Spritzensymbol bei Twitter - zudem zeige, dass der Geimpfte ein sehr guter Mensch sei. 

Mit sich wiederholenden Wellen erlahmte dann allerdings das Interesse am Ketten-Piks ebenso schnell wie das an diversen Hausmittelchen. Obwohl die Pandemie sich anschickt, allein in Deutschland zu überwintern, setzen nur noch sehr wenige renommierte Verlautbarungsorgane auf Corona als Klickgaranten ihrer Online-Ausgaben. Zu wenig Interesse, ein zu schmales Werbebudget der Bundesregierung, deren große Werbekampagne mit 84 prominenten Überlebenden der Seuche unter dem Titel "Ich schütze mich" bereits am dritten Tag nach der feierlichen Präsentation in der Welt-Pandemiehauptstadt wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden war.

Darwinbasiert und abwertend

Es sind die leisen Stimme der kleinen, aber von einem besonderen Sendungsbewusstsein getragenen Häuser, die dranbleiben und ihrer Strategie stur folgen, auch naturalistische, darwinbasierte und ganze Menschengruppen abwertende und bedrohende Behauptungen zu verbreiten, wenn die Aussicht besteht, damit Klicks zu generieren, die eine erneute Pleite verhindern. Während große Adressen wie der "Spiegel" ihre Seuchenberichterstattung vollständig eingestellt haben, setzt die "Frankfurter Rundschau" weiterhin hartnäckig darauf, die Verunsicherung im Land, die angesichts von Ukrainekrieg, Geldentwertung, dem Ausgang der Midterms in den USA und der Unklarheit über die endgültige Namensvergabe an das "Bürgergeld" weiter zu schüren.

Dazu nutzt die in den zurückliegenden Jahrzehnten auf ein Mindestmaß zusammengeschrumpfte Redaktion rigoros jede Möglichkeit, Schutz vor einer möglichen Infektion zu versprechen: Mal waren es "pflanzliche Mittel", die empfohlen wurden, dann riet die Redaktion zu einer "Nahrungsmittelallergie" als Abwehrschirm, später wurde daraus die Empfehlung, nur noch bestimmte Lebensmittel zu essen und andere keinesfalls, zuletzt konzentrierte sich dann alles auf die Banane, der wundersame Heilkräfte zugesprochen wurden. Zu8mindest, so die FR, wenn man im Flugzeug die Schuhe anbehält.

Kaffeeforscher machen Hoffnung

Der neueste Coup aber ist so stark, dass ihn das ehemals SPD-eigene und nach Jahren der Radikalisierung heute zum linken Flügel der Grünen tendierende Blatt gleich zweimal verbreitete: Kaffee, wegen seiner verheerenden klimazerstörenden Wirkung zuletzt in die Kritik geraten, sei von sogenannten "Forschenden" als Einflussgröße ermittelt worden, die die "Ansteckungsgefahr für das Coronavirus deutlich mindern" (FR) könne. 

Eine positive Nachricht, die eng mit einem glücklichen Zufall in Zusammenhang steht. Die Forschender kommen von der Bremer Jacobs Universität, die ihre Existenz dem in die Schweiz emigrierten Kaffeeunternehmer Klaus J. Jacobs verdankt, der nicht nur Kunst sammelte, sondern seine Firma Jacobs Suchard AG in den Jahren der alten Bundesrepublik mit ihrem Übermaß an Freiheiten auch gewinnbringend an den US-Zigarettenhersteller Altria verkaufen durfte, ohne dass die Bundesregierung den Ausverkauf von Strukturen der kritischen Infrastruktur sah.

Zusammenhänge, die die "Rundschau" auf die Schnelle natürlich nicht recherchieren konnte. Ihr kommt auf die Wiedergabe der Pressemitteilung der Wissenschaftlernden an, die die Inhaltsstoffe des Kaffees lobt: Die chemische Verbindung 5-Caffeoylchinasäure hemme das Andocken des Spike-Proteins an menschliche Zellen. Unklar sei nur noch die Antwort auf die praktische Frage, ob Kaffeetrinken wirklich als vorbeugende Maßnahme zum Schutz vor Infektionen dienen könnte. Das wisse man nicht, so die Kaffeeforscher.


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bernd konsumiert kiloweise Kaffee aus brutalen Anbaugebieten

Anonym hat gesagt…

Von FR-Autor Kilian Bäuml gibt es nicht mal ein Profilfoto.
https://www.fr.de/autoren/18971/
Selbst wenn der Mist von einer AI geschrieben wird, könnte eine AI wenigstens ein Bild davon erzeugen, wie der Autor aussehen könnte.

Anonym hat gesagt…

Ich hasse Kaffee und bin nicht geimpft, ich werde wohl sterben, irgendwann. Es besteht aber Hoffnung, die Grippe kommt zurück. Das kahm heute früh im Fernsehen. Schlimme Fallzahlen und riesige Dunkelziffern. Dann sterbe ich wenigstens nicht allein.

Anonym hat gesagt…

Das kahm heute früh im Fernsehen ...

Eine Falle? Ein Honnipott? ¿quién sabe? Es ist jedenfalls eine gewisse Steigerung gegenüber "höhren" oder "gebähren" festzustellen. Nehmen wir an, es "währe" keine bewusste Provokation, dann wäre Mantafahrer der höflichste Ausdruck, der mir dazu einfällt.

Die Anmerkung hat gesagt…

Ich denke, es geht in Ordnung, daß das Zwerchfell gleich nach dem Morgenkaffee auf dem PPQ duchgerüttelt wird. Das hilft der Entfaltung der schlaffen Lungenflügel und macht gute Laune.