Donnerstag, 6. Oktober 2022

Klimagegner Gendern: So umweltfeindlich sind die Extrasilben

Mehr Buchstaben verbrauchen mehr Energie, weil mehr Speicherplatz benötigt wird.

Erst im Individuum erhält die Sprache ihre letzte Bestimmtheit. Keiner denkt bei dem Wort gerade und genau das, was der andre, und die noch so kleine Verschiedenheit zittert, wie ein Kreis im Wasser, durch die ganze Sprache fort."

Wilhelm von Humboldt*

Der Hohe Rat für Rechtschreibung lehnte die Einführung zuletzt störrisch ab, bärbeißig setzten sich Sprachforscher mit einer "Petition" gegen die allmähliche Umsetzung zur Wehr und selbst die Fernsehmoderator Anne Wil, eine Pionierin der Neusprache, lenkte zuletzt wieder ein und vermied es, ihre Gäste mit Sprechpausen und selbstausgedachten Worterfindungen zu konfrontieren. Doch der Kampf um das gerechte Sprechen, er geht weiter, angeführt von Zeitungen wie der "Zeit" und der "Taz" und Fernsehstationen wie ZDF und ARD und unterstützt von progressiven Behörden und Unternehmen. 

Maskulinum spart Energie

Denn grammatisch mag das generische Maskulinum für alle gelten. Doch psychologische Studien zeigen: Bei Formulierungen wie "Gärtner", "Hausmeister" oder "Gleisbauer" stellen sich die meisten Menschen Männer vor. Ein Argument, das wirkt, den Sprache, die nicht alle meint, schafft sozialen Unfrieden, sie spaltet und klassifiziert, gerade wenn sie so tut, als tue sie ja gar nichts und schon gar nicht jemandem etwas.

Doch ausgerechnet aus der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) im politischen Berlin kommt nun eine neue Studie, in der sich der amtliche Hauptlieferant für Signalworte und zusammengesetzte Substantiven zur Bemäntelung angespannter Lagen entschieden gegen eine geschlechtersensible Sprache aussprechen. Dabei bezieht sich die Leitung der aus dem früheren DDR-Betrieb VEB Geschwätz hervorgegangene Behörde auf eine Untersuchung, die Klimawissenschaftler und Umweltmeteorologen des renommierten Klimawatch-Institutes (CLW) im sächsischen Grimma erstellt haben. 

Unheilvolle Nebenwirkung

Harter Toback, was das aus Sachsen kommt. Danach schaffe das gerechte Sprachen womöglich tatsächlich sozialen Frieden und substantivierte Gerechtigkeit. Die Forschenden verweisen jedoch auf eine gerade in Zeiten des Klimawandels unheilvolle Nebenwirkung: Die etwa im  öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in Bundes-, Landes und Regionalbehörden und bei privaten Firmen geübte Praxis, die überkommende Sprache durch Sternchen, Punkte, Unterstriche und andere innovative Markierungen geschlechtergerecht neu zu interpretieren, führe zu einer spürbar höheren Belastung des Weltklimas.

Gender-Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt oder Unterstrich beeinflussten der Studie zufolge die Länge von Dokumenten, durch ihre nicht dem amtlichen Regelwerk entsprechende Form sogar in einem "Maße, das unsere gemeinsamen Klimaziele beeinträchtigt", so die Klimakteriker aus dem Freistaat. Ein korrekt durchgegenderter Text könne zwar trotz seiner zumeist schwierigen Bauweise durchaus noch verständlich sein, wenn der Adressat über eine gewisse Grundbildung bei der Entschlüsselung einer "sexualisierten Sprache hat, die Geschlechterdifferenzen permanent betont". 

Der Preis ist heiß

Der Preis dafür aber sei eine zusätzliche Belastung der Erdatmosphäre: Jedes Sonderzeichen, jeder Stern und jeder Unterstrich benötige Platz - "auf einem Blatt Papier verbraucht er erneuerbare Ressourcen, in einem elektronischen Speicher aber bei einem Betrieb mit fossilen Energien aber heizt er das Klima weiter auf." Bei ihren Untersuchungen stellten die Klimaexperten aus Grimma fest, dass die von fortgeschrittenen Sprachwissenschaftler:innen empfohlene gendergerechte Sprache Texte um bis zu zehn Prozent verlängere. Am Inhalt ändere sich dabei nichts, zusätzliche Informationen würden nicht übermittelt.

In Zeiten, in denen die klimatische Lage nicht nur in Deutschland als einem der vom Klimawandel am heftigsten betroffenen Gebiete, sondern auf dem gesamten Erdball bedrohlich in Gefahr sei, zündele die Forderung, den gendergerechten Sprachgebrauchs im ÖRR schnellstmöglich und auf Basis  sprachwissenschaftlicher Expertisen in die Gesamtgesellschaft zu überführen, am Klimakonsens. Seit bei ARD und ZDF mehr und mehr gegendert werden, habe der Verbrauch an natürlichen Ressourcen dort spürbar zugenommen. "Wir rechnen bei einer konsequenten Umsetzung in allen Sendern und auf allen Sendeplätzen selbst bei sparsamstem Umgang mit einem Mehrbedarf an Papier und Speicherplatz von mindestens zwei bis vier Prozent.

Warnungen der Experten

Angesichts der Größe der beiden Sender, die mit mehr als 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund zehn Milliarden Euro im Jahr umsetzen - dreimal mehr als der größte private deutsche Medienkonzern - stelle sich die Frage, ob die Gesellschaft sich das in Zeiten knapper Klimabudgets leisten könne. "ARD und ZDF haben hier Vorbildwirkung", sagt CLW-Chef Herbert Haase, "und wenn das Vorbild in die falsche Richtung wirkt, sind die Folgen fatal."

Eine komplette Umstellung auf Gendersprech in allen Behörden und allen Bereichen der Industrie bis hin zum Freizeitsport und dem Privatleben führe zwangsläufig zu einer "erheblichen Zunahme" an physischem und an virtuellem Speicherplatzbedarf. "Drei Prozent mehr bedeutet angesichts der prognostizierten Zunahme der weltweit gespeicherten Datenmenge auf 181 Zettabyte bis 2025  einen Mehrbedarf an Energie in Höhe von 320 Millionen Kilowattstunden allein in Deutschland", sagt Haase unter Verweis auf eine Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages. Das entspreche der Energieerzeugungsleistung von 25 modernen Windrädern. "Wir sollten uns fragen, ob wir das wirklich wollen", mahnt der Wissenschaftler.

*Schriften zur Sprachphilosophie, Darmstadt 2002, S. 429.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hat Selenskyi den Verstand verloren? - Fragt Rüdiger Klöppel oder so ähnlich.
Seltsame Frage - (((die))) fahren doch fast alle ohne Bremse.

Anonym hat gesagt…

Man kann das leicht ausgleichen, indem man etwa keine kritische Berichte mehr über die Extrasilben schreibt. Oder generell weniger kritische Berichte.

Anonym hat gesagt…

Der Zusatz "*innen" ist hier grundsätzlich falsch , nur schuldige weiße Sklaventreibermänner müssen hier absteigen und das Rad schieben ; nach deutscher Schuld und Kolonialzeit sollten deutsche Männer nur noch mit dem Tragegestell für Buntbürger unterwegs sein .

Bundesverkehrsoptimierung und achtsame Stadtplanung .

i.A. Bernadette von Lausitz - Klemmgeist

Anonym hat gesagt…

OT - Strang nord-stream-sprengung-durch-die ... bei Röpi:

>> Albert sagt:
5. Oktober 2022 um 17:35 Uhr
@mrbean
Seit wann hätten denn die Amis IRGENDWANN vor IRGEND JEMANDEM Respekt gehabt außer vor ihren vorhautlosen Herrchen mit dem Bierdeckel auf dem Kopf? <<
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Gröhl, kreisch. Sich-auf-die-Schenkel-patsch.