Freitag, 28. Oktober 2022

Faktenfinder: Auf keinem Auge blind

Der Münchner "Merkur" hat an 2.800 Starlink-Satelliten im niedrigen Erdorbit Kameras montiert.

Nicht nur Zeichen und Wunder geschehen im Krieg, auch Bilder, die es gar nicht geben kann. Russland präsentiert slowenische Rauchmelder als fast fertige Atombomben. Und deutsche Medien entdecken am Himmel ungeahnte Möglichkeiten: Die ukrainischen Streitkräfte könnten im Kampf gegen Russland auch auf die Bilder von westlichen Satelliten zurückgreifen, meldet der Münchner Merkur. "Prominentestes Beispiel dafür" seien "die Starlink-Satelliten von Tesla-CEO Elon Musk". Kiew stünden dadurch "unter anderem hochauflösende Bilder von russischen Truppenstellungen zur Verfügung" Und aus lauter Ärger darüber habe der Kreml nun mit dem Abschuss von Musks Satelliten gedroht.

Dass niemand den Namen von Musk oder dessen Unternehmen Starlink genannt hat, stört nicht weiter. In Moskau wird sich niemand beschweren, alle anderen dagegen haben gute Chancen, unbesehen zu glauben, was da steht. Elon Musk stellt der Ukraine ja tatsächlich seit Monaten auf eigenen Kosten Internetzugänge über das Starlink-Satellitenetz zu Verfügung - eine Hilfsleistung, die für den Ausgang des Krieges mit annähernder hundertprozentiger Sicherheit am Ende wichtiger gewesen sein wird als die 5.000 Helme, zwölf Raketenrevolver und 165 Ferngläser, die sich Deutschland bisher abrang, um seine Freiheit am Dniprodemfrüherendnepr verteidigen zu lassen.

Aber. Wie machen Starlink-Satelliten diese "hochauflösende Bilder von russischen Truppenstellungen" (Merkur) eigentlich? Wo sie doch nicht einmal Kameras an Bord haben?Und warum abschießen? Im Mai diesen Jahres noch stand fest, dass Russland seinen Stars Wars mit "Attacken" (Stern) vom Boden aus führt: Damals zielte ein russischer Cyberangriff darauf, "die ukrainische Befehls- und Kontrollstruktur während der Invasion zu stören. Dass Russland dahintersteckte, so bestätigen später sowohl die USA als auch die EU, war eine "Theorie, die den Tatsachen entspricht".

Die fehlenden Kameras in den Starlink-Satelliten sind allerdings nicht nur ein Theorie, sondern Praxis. In den 250 Kilogramm schweren und nur knapp kühlschrankgroßen Flugkörper ist kein Platz für Überflüssiges. Und da es sich bei 2.800 Geräten, die im niedrigen Orbit um die Erde kreisen, im Grunde um fliegende Router handelt, benötigen sie eine Kamera genauso wenig wie ein Fritzbox eine braucht. 

Es passt eben nur zu gut. Der Russe droht nicht irgendwem, sondern klicktechnisch günstig dem reichsten Mann der Welt, einem schillernden Milliardär mitverrückten Ideen, der gerade dabei ist, die Meinungsfreiheit endgültig zu beerdigen, indem er den letzten Ort der Welt kauft, an dem Mario Sixtus seiner Gemeinde noch die Rückkehr des Kommunismus predigen und Ralf Stegner seine Probleme ungestört öffentlich machen kann.

Was stören da ein paar kleine technische Unfertigkeiten? Wozu den Umstand erwähnen, dass ein Satellit ohne Kamera nicht nur keine "hochauflösenden Bilder", sondern nicht einmal Kreidezeichnungen nirgendwohin und an niemanden liefern wird, weil er nicht kann.


6 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Was passiert eigentlich, wenn dieser Twitter jetzt redefrei wird?

Gar nichts, denn das wird nicht passieren. Sagt der Chef.

https://twitter.com/elonmusk/status/1585619322239561728

Anonym hat gesagt…

Laut journalistischem Berufsethos muss man es mit Wahrheit und Recherche nicht übertreiben. Es muss nicht wahr sein, es muss nur auf einen flüchtigen Blick wahr aussehen.

https://www.n-tv.de/politik/Russland-droht-mit-Abschuss-von-US-Satelliten-article23678756.html
Im November vergangenen Jahres hatte Russland einen eigenen ausrangierten Satelliten mit einer Laserwaffe abgeschossen

https://www.scinexx.de/news/kosmos/russischer-satellitenabschuss-gefaehrdet-iss/
Mit einer Rakete wurde dabei der im niedrigen Erdorbit kreisende russische Satellit Cosmos-1408 zerstört.

Anonym hat gesagt…

kategorischer imperativ 23. Juni 2022 at 10:22
Olga sagt, wenn alte mann in Wald alleine lebt, immer Problem vorhanden. mental oder auch von Polizei. nicht gesund. brauchen menschen und Frau. auch nix arbeit ungesund für sich und Gesellschaften.

Nicht immer ist PIPI nur öde. Hier wird wernergerman verscheissert, dass es eine Lust ist.

Anonym hat gesagt…

neue Themen beim 1.TV

der intelligenzverminderte Hamitt (Irgendwas) fährt in Berlin Leute tot . Prozess, Behörden und Psychologen werden befragt .

Hauptschulversager mit Vorstrafen fährt PS -starken Wagen - fährt Leute tot .

Bernd hört genau hin

dann : Jeep Fahrer ( so der Bericht ) jüdischer Mitbürger ( Bilder vom Friedhof ) .

interessant : die Psychologin ( Schweiz) . "die Hamitts machen das immer wieder " oder so siehe Video -nochmal nagucken event.

aber : wenn die Hamitts ganz allgemein gefährlich sind - welche Folgen muss das dann hinsichtlich der Fürsorgepflicht haben ? Konzentrationsfördereinrichtungen für minderbemittelte Hamitts - immer und überall ?

oder bessere Familienplanung .

ist eine Welt ohne Schwachköpfe denkbar ?

Anonym hat gesagt…

Mi sono innamorato di Marina
Una ragazza mora ma carina
Ma lei non vuol saperne del mio amor
Cosa farò per conquistar il suo cuor ...

Rocco der Kernige

Anonym hat gesagt…

Wie stehe ich jetzt da mit meiner Huldigung an Marina?