Strompreise: So viel Hoffnung macht der Bitcoin

Immer noch ein Schnaps obendrauf, kostet ja nichts. Seit die Milliarde zur neuen Million wurde und keine Rettung nicht mehr für neunstellige Summen zu haben ist, treibt die Gabesfreude der Verzweiflung die Preise in Höhen, in die der kühnste Spekulant sie nicht gewettet hätte. Seit Trading Hub Deutschland im Auftrag der Bundesregierung Gas zu jedem Preis kauft, sind die Kurse für den Energieträger explodiert. 

Heraufdämmernde Katastrophe

Der Strompreis für das kommende Jahr steht bei mehr als 60 Cent pro Kilowattstunde - ohne Steuern, Abgaben und die anderen üblichen Aufschläge. Mit wäre es 1,25 pro Kilowattstunde. Das 15-fache des Preises vor dem Krieg. Der Preis für Erdgas ist sogar um 1.000 Prozent gestiegen: 25 Cent pro Kilowattstunde, das ergibt einen Endverbraucherpreis von etwa 50 Cent.Eine wirtschaftliche Katastrophe, die am Horizont heraufdämmert. 

Sieben Euro für ein Brot, fünf Euro für ein Stück Margarine, eine Flasche Supermarktbier drei Euro und alle Waren im Ein-Euro-Shop für zwei. Das politische Berlin ist damit beschäftigt, Schwarze Peter hin- und herzuschieben, irgendwann später kommende Entlastungen anzukündigen und die, die noch etwas bezahlen können, auszuspielen gegen die, bei denen es schon in Kürze nicht mehr reichen wird.

Hoffnung Bitcoinkurs 

Hoffnung gibt es wenig, doch es gibt sie. Ein Blick auf zwei Charts zeigt, wohin die Reise gehen könnte: Einen ähnlichen Kursverlauf wie der Strompreis im laufenden Jahr zeigt die Kryptowährung Bitcoin (BTC), zeitversetzt vorlaufend. 

Zwischen Anfang 2019 bis Mitte 2022 stieg der Kurs des ältesten Elektrogeldes von 3.400 auf mehr als 57.000 Dollar, eine Erhöhung um 1.600 Prozent. Der Preis von Elektroenergie kletterte von Anfang 2021 bis heute von knapp über 30 auf über 300 Euro - eine Erhöhung um tausend Prozent, die allerdings noch nicht zu Ende ist. Geht es nach dem Kursverlauf des Bitcoin, ist das Ende allerdings schon deutlich näher als der Anfang. BTC stürzte von einem zweiten Gipfel nahe 70.000 Dollar im Herbst 2021 auf heute nur noch nahe 20.000 Dollar. Weniger als ein Drittel. 

Anlauf auf den höheren Gipfel

Der Strompreis nimmt ähnlich wie der Bitcoin im Spätsommer vergangenen Jahres gerade Anlauf auf den zweiten, noch höheren Gipfel. Hält er sich an den Chartverlauf des Bitcoin, würde diesem zweiten, steileren Anstieg ein Rutsch zurück auf 90 Euro pro Megawattstunde folgen.

Das wäre immer noch dreimal mehr als vor Beginn von Krieg und den härtesten Wirtschaftssanktionen aller Zeiten. Aber die Bürgerinnen und Bürger könnte es vor einem kalten Winter und die Bundesregierung vor einem heißen Herbst retten.