Sonntag, 4. September 2022

Peak Irrsinn: Kommt nun auch noch ein Sonntagsverbot?

Informiert wurde über das verhängte Verbot des Sonntags in Berlin nur in einem winzigen Boulevardblatt, versteckt in einer Meldung, die vor der gegen verwurzelte Unternehmensgründer  gerichteten Politik von Rot-Rot-Grün warnte.

Erst Händewaschen und Duschen, dann Winnetou, der Diesel, Helmut Schmidts gesunde Mentholzigaretten, Massagesitze für Intendantenfahrzeuge, Öl, Gas, Strombeleuchtung und zuletzt die Maskenverbotserlaubnis in den Regierungsfliegern. Deutschland als traditionell weltweit führende Verbotsnation ist auch in der großen Inflationskrise nicht um abwechslungsreiche und überraschende neue Verbote verlegen. Regierungsamtliche Anweisungen zur Unterlassung von Handlungen, Gedankengängen und falschen Ansichten sind nach aktuellen statistischen Zahlen zum einem konstituierenden Bestandteil der entwickelten vormundschaftlichen Gesellschaft geworden.  

Disput der elitären Mitte

Ein Tag ohne neue Verbotsdiskussion, zuweilen gepflegt geführt als Disput der elitären Mitte der Bionadeklasse um die Möglichkeit, besser großzügig zu Geboten und - unbürokratisch zu vergebenen - Erlaubnissen  zu greifen, ist kein deutscher Tag. Was im Mittelhochdeutschen noch als verpôt die Untersagung ergänzte, die verbot, was bisher erlaubt gewesen war, damit auch das nicht mehr geschah, was nie erlaubt wurde, betrifft heute Zeichen und Fahnen, Begriffe und Orte, Tätigkeiten und Lektüre. 

Ein Dschungel aus Tabus voller geheimer Codes und geheimer Händedrücke, die es gar nicht gibt. So darf der Sachse an bestimmten Tagen nicht an bestimmten orten wegen bestimmter anliegen auf die Straße gehen, weit über Sachsen hinaus ist zudem der Montag jüngst heiliggesprochen worden, ein förmliches Demonstrationsverbot mit Rücksicht auf die Gefühle der marginalisierten und weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwundenen Montagsdemonstranten von 1989 steht zwar noch aus. Doch sobald der heiße Herbst in den "Wutwinter " (Spiegel) übergeht,  wird ein Verbot als vorbeugende Maßnahme zu sehen und umgehend umzusetzen sein. 

Erster Tag wird verboten

Die Hauptstadt Berlin geht jetzt schon und sogar einen großen Schritt weiter. Wie die BZ berichtet, hat die Trendstadt an der Spree bereits nicht nur Demonstrationen am Montag, sondern mit dem Sonntag einen kompletten Wochentag verboten. Das Berliner Sonntagsverbot zielte vordergründig auf die häufig von Menschen mit sogenannten Wurzeln betriebenen "Spätis", kleinen Kramläden mit beschränktem Warenangebot. Dem Bericht zufolge aber reicht der Wirkungskreis der Regelung weiter: Anders als das bisher geltende Sonntagsfahrverbot und das geplante Montagsdemonstrationsverbot würde mit dem Sonntagsverbot ein ganzer Wochentag wegfallen, der etwa der Kirche bisher als ebenso heilig galt wie den ehemaligen Ex-DDR-Bürgerrechtlernden der Montag.

Ein Alleingang des rot-rot-grünen Senates in Berlin bisher, dem andere Bundesländer nicht nacheifern wollen. Die EU allerdings könnte hier ein Machtwort sprechen: Würde der Sonntag künftig ausfallen, stünden Jahr für Jahr mehr als 50 Tage zusätzlich zur Verfügung, um Übergewinne abzuschöpfen, lenkend und leitend in die Produktion einzugreifen, Klimamaßnahmen durchzuführen oder notwendige Entlastungsschritte zu gehen. Dazu müsste das Sonntagsverbot jedoch mindestens europaweit ausgerollt werden - ein Schritt, der noch offen ist.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"die Spätis werden alle geschlossen - die Ansichten eines Metin Ö interesieren nicht"

Spaßfakt : Miete 5k , Umsatz : überschaubar ( Bruda kommt wegen Tee und so "

dann immer noch 0 oiro Umsatz , dann legt jemand Geld in die Kasse - OH WUNDER - der Clan-Späti macht Profite - klasse, Finanzamt häppy , Öttinger häppy , Tabakindustrie häppy

Anonym hat gesagt…

Ich bin für ein Berlinverbot.