Die elektrische Wärmepumpe ist das Öko-Gimmick der Saison: Ab 2024 wird der Einbau Pflicht. |
Es war ein Todesurteil, doch Grünen-Chefin Ricarda Lang sprach es im Frühjahr ganz gelassen aus. Die Einführung einer Wärmepumpenpflicht ab 2024 bedeute nichts anderes als den "Abschied hier in Deutschland von der fossilen Gasheizung", fasste die 28-Jährige grammatikalisch aufgeregt zusammen, was erst der Krieg an der Nato-Ostflanke in diesem Tempo möglich gemacht hatte. Ein zusätzlicher und selbst von den Grünen noch im letzten Bundestagswahlkampf gänzlich unverhoffter neuer Baustein für den Energieausstieg. Jede Wärmepumpe ein Schlag ins Gesicht des Kreml-Herrscher, eine Leiterstufe hin zur Klimaneutralität und Basis des Auf- und Ausbaus einer Öko-Branche, die zehntausende Arbeitsplätze zu schaffen verspricht.
Aufbruch ins Ungewisse
Denn da kommt etwas Großes auf Deutschland zu. 75 Prozent der rund 43 Millionen deutschen Wohnungen werden derzeit noch mit Öl und Gas beheizt. Etwa 33 Millionen Behausungen zuzüglich von zirka 15 Millionen Büros müssen in den kommenden Jahren mit rundgerechnet 50 Millionen Wärmepumpen fit gemacht werden für eine Welt, unabhängig von Kohle, Gas und Diktatoren. Bei einem Durchschnittsgewicht von 300 Kilogramm sind das 15 Millionen Tonnen Stahl, die geschmolzen, gewalzt, geformt, zusammengeschraubt und zum Aufstellort abzutransportieren sind.
Für die Herstellung einer Tonne Rohstahl werden allerdings knapp 6.000 Kilowattstunden Strom benötigt, ebenso viel Energie wie ein Vier-Personen-Haushalt pro Jahr verbraucht. Allein die Herstellung des Stahls für die Wärmepumpen, frisch und regional und in etwa einer Größenordnung von einem Viertel der Kapazität der einheimischen Stahlwerke, erfordert den Einsatz von 75.000 GWh, etwa 15 Prozent der jährlichen deutschen Stromerzeugungskapazität. Dazu addiert sich freilich noch die Produktion der Wärmepumpen, deren Transport und die Montage vor Ort.
Ein Gewinn für den Zwang
Volkswirtschaftlich gesehen ein Gewinn wie jede Zwangsumstellung, die private Investitionen unumgänglich macht. Wenn in Wohngebäuden nur noch Heizungen eingebaut werden, die zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werden, bleibt Hausbesitzern nichts anderes übrig, als sich statt für eine relativ günstige Erdgas-Heizung für die zwei- bis dreimal teurere Wärmepumpe zu entscheiden. Die Ausgabe darf zum Glück auf die Mieter umgelegt werden, die keine Wahl haben als zu zahlen oder sich eine andere Wohnung zu suchen.
Wenigstens aber sparen sie ja dann beim Heizen, zumindest theoretisch. Wärmepumpen heizen nach dem Prinzip, nach dem auch Kühlschränke arbeiten, heute allgemein bekannt die größten und - zumindest in der kalten Jahreszeit - unsinnigsten Stromverbraucher in deutschen Haushalten. Die Anlagen, randvoll mit fluorierten Treibhausgasen, die in der EU bereits seit 2015 verboten sind, übersetzen das Kühlprinzip rückwärts: Während der Kühlschrank die seinem eigenen Inneren entzogene Wärme über Kühlrippen als unerwünschte Abwärme nach außen gibt, gelten bei der Wärmepumpe die Kühlrippen als Quelle des ersehnten Erwärmungseffekts.
Vibrationen und Geräusche
Dass Wärmepumpe im Betrieb eine beständige Geräuschkulisse erzeugen, Vibrationen und einen recht hohen Serviceaufwand, bleibt bei der volkswirtschaftlichen Berechnung der Umstiegskosten grundsätzlich außen vor, weil dergleichen Nebengeräusche den Traum vom Umstieg ins Nachhaltige nachhaltig zu überschatten drohen. Ebenso vernachlässigt und verschwiegen wird die Problematik der Mehrfamilienhäuser in Innenstädten, in denen es naturgemäß an Platz mangelt, die nötigen größeren Pumpenmodelle unterzubringen.
Außenvor muss auch die Tücke der Technologie gelten. Eine über eine Wärmepumpe beschickte Heizung wird zwar nie richtig warm. Über ausreichend Fläche verteilt und mit ausreichend Geduld betrieben, reichen aber die 40 Grad Höchsttemperatur, eine ausreichend gedämmte Behausung zu wärmen. Alte Häuser aber sind im Sinne des Gesetzgebers meist nicht gedämmt. Und im Sinne der vor der Einführung stehenden Beheizungstechnik fehlt es ihnen auch an den notwendigen Flächenheizungen im Fußboden.
Die doppelte Pflicht
Wer aber das eine will, muss das andere ebenso tun: Dämmen und Fußbodenheizungen sind Voraussetzung für das Pumpen von Wärme und den von Ricarda Lang ausgerufenen "Abschied hier in Deutschland von der fossilen Gasheizung". Daraus allerdings ergeben sich neue, hübsche Probleme, die die sich jedes Milchmädchen ausrechnen kann. Von deren Vorhandensein sich die Bundespolitik aber erst überzeugen will, wenn sie denn eines nicht allzu fernen Tages vor der Tür stehen, unangekündigt wie früher die Abhängigkeit von chinesischen Chips, russischem Gas und amerikanischen Waffen.
Unverhofft kommt oft.
Teil 2 morgen.
13 Kommentare:
Frau Dr. Recardo Lang ist Physikerin und überwindet mit reiner Willenskraft die Grenzen der traditionellen , weißen Männerphysik.
Spaß beiseite . Ab Februar wird man den "deutschlandfunkern" und ihren bolschewistischen Kumpels ganz unironisch die Fresse polieren
Wenn es technische oder thermodynamische Probleme gibt, wird von der Leyen per Richtlinie festlegen, dass sie gelöst werden müssen. Die Mittel werden bereitgestellt.
weshalb wird die heimische Steinkohle nicht gefördert ?
Den Kühlschrank einfach auf volle Leistung und die Tür einen Ökospalt weit offen lassen. Dann hat jeder Haushalt seine zusätzliche Wärmepumpe für den Winter des diversen Weltfriedens. Erst wenn die letzte Rababerschorle alle ist und der BIO-Laden für immer abgeschlossen hat, werdet ihr merken, dass Hochmoral nicht satt macht.
die Fresse polieren ...
Wohl eher nicht. Die zu lasche Durchführung der sogenannten Energiewende und der böse Putin werden schuld sein. Was gilt's? (Hiob 1.11)
>weshalb wird die heimische Steinkohle nicht gefördert ?
Das erinnert mich daran, was man wegen der paar Milliarden Stütze für die Gruben für einen Medienaufstand gemacht hat. Jetzt haben wir um 500 Milliarden (±100 Mrd, egal) für Erneuerbare bezahlt und alles, was rauskommmt, sind Blackouts und 'Volksaufstände' (Baerbock).
Klimakinder verhaften und in der Zeche "Alter WEISSER Mann " dauerhaft unterirdisch beschäftigen .
günstige Energiebilanz : die Kohle wird mit einfachsten Werkzeugen abgebaut .
.......die Fresse polieren ...
wohl eher doch .
das rotgrün vergeistigte Bürgertum spielt zur Zeit mit dem Feuer .
mal sehen wie es kommt wenn das Proletariat die frechen Lügen nicht mehr glaubt
Dr.Kraft / AfD bringt es auf den Punkt : vor Beginn seiner Rede nennt er die aktuelle "Leistung" der Windenergieanlagen 2MW
https://www.windjournal.de/erneuerbare-energie/schwankungen_windenergie_einspeisung
Danisch vorgestern "Organized Retail Crime":
Das wird noch sehr interessant werden, wie die USA da zerfallen, und die Frage drängt sich auf, wer da eigentlich dahintersteckt und warum. Was das eigentlich werden soll.
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Ich könnte ihm da helfen, wenn er denn wollte, aber er wird das wohl nicht einmal hören wollen.
👍
Automatischer Steinkohle Heizkessel, trotz Krise für ca.6 Cent /kwh inkl.nebenkosten heizen. Ohne Pufferspeicher . Natürlich ohne deutscher Kohle.
Automatischer Steinkohle Heizkessel, trotz Krise für ca.6 Cent /kwh inkl.nebenkosten heizen. Ohne Pufferspeicher . Natürlich ohne deutscher Kohle.
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