Das Streek aus China setzt auf ein apokalyptisches Mad-Max-Design, um Gesetze zu umgehen. |
Sie sind die Symbole einer neuen Zeit, schnell, schnittig und belastungsfähig, dabei aber stadtgängig, nachhaltig und bei ausreichend langer Nutzung klimaneutral. Die Nachfrage nach Lastenrädern ist groß und sie wächst dank hoher Fördersummen von Kommunen, Ländern und Bund. Erste Städte orientieren sich auf eine Zukunft, in der der klimafreundliche Autoersatz allein noch die grünen Umweltzonen befahren wird, Amazon-Boten befüllen dann leicht außerhalb liegende Packstationen, der citynah lebende Bionade-Adel kommt auf dem Weg von der Arbeit, dem Kindergarten oder auf dem Rückweg aus dem Kleingarten vorbei und holt, was die globalen Lieferketten noch hergeben.
Spannende Innovationen
Fällt das Paket mal größer aus, braucht es allerdings Spezialräder. Elektrische Unterstützung durch eine moderne Lithium-Batterie ist dann Pflicht. Doch die technische Entwicklung der Cargo-Bikes bietet auch in anderen Belangen viel Raum für Innovationen, die Einsatzmöglichkeiten bis tief in den industriellen Bereich möglich machen. Das Streek Active Cargo Trike hat sich beispielsweise aufgemacht, den Irrweg zum vierrädrigen Pkw ein Stück zurückzufahren. Mit drei Räder ausgestattet, verhindert die Entwicklung der chinesische Firma Envision, dass Fahrende unterwegs einfach umfallen.
Der Clou aber: das Streek Active ist ein Doppeldecker. Während das Amazon-Paket mit der neuen Einbaukücke, dem Kühlschrank oder der Wärmepumpe oder der Kasten Bier für das Wochenende unten verstaut wird, können am oberen Holm Einkäufe, Kinder oder andere Mitreisende angehängt werden. Trotzdem ist das "Streek" immer noch viel kleiner als ein herkömmlicher Verbrenner. Im Hausflur einer gewöhnlichen Mietskaserne abgestellt, nimmt es kaum mehr Platz weg als vier normale Räder nebeneinander.
Gesetze ausgebremst
Japanische Gesetze, die Lastenrädern eine Höchstlänge vorschreiben, um Innovationen wie überlange Longtailer auszubremsen, werden so geschickt unterlaufen, der Fortschritt knüpft dort an, wo die Vergangenheit vor vielen Jahren endete: Auch das Uready, ein Ein-Etagen-Rad aus Deutschland, setzt auf die drei Räder des Weltkriegsklassikers Tempo G 1200, doppelt aber die Hinterachse, um auch umfangreicheren Menschen ein sicheres Fahrgefühl zu geben.
Das ist noch komfortabler im "Hopper", einem Kabinenroller, der BMWs "Isetta" beerbt, dabei aber auf den klimaschädlichen Verbrenner verzichtet. Für 7.299 Euro gibt es das zweisitzige Modell für Mobilität im urbanen Raum, hergestellt in Augsburg, aber geeignet für jede moderne und lebenswerte Stadt. Ausgestattet mit einer Fahrradzulassung, macht der "Hopper" Mobilität nachhaltig und zukunftsfähig, das Fahrrad wird zum Auto, das Auto zum Fahrrad, regensicher und streckenfest und mit Komfort in jeder Lebenslage und Stauraum für Mitfahrende und Gepäck.
1 Kommentar:
1.000 Euro pro Kilo Fahrrad, bei dem Rennrad, was man auf der verlinkten Seite finden, das ist etwas happig. Aber 10 Kilo für ein Elektrorad, das ist schon irgendwie Weltspitze. Ich nehme an, das ist die Fortentwicklung von dem Zeugs, mit dem sie früher auf den Alpe d'Huez hochgeknattert sind, ehe die Röntgenkontrollen der verwendeten Räder eingeführt wurden.
150 Watt bis zum Berg mitschleppen, ohne sie zu nutzen und erst dann zuschalten, das macht auch bei Profis den Unterschied.
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