Der im deutschen Exil lebende dänische Singer/Songwriter Carls Ladeplads wurde jahrelang wegen seiner anti-islamistischen Hymne "Mohammed" verfolgt.
Immer ist irgendwas. Und immer etwas anderes. Mit Corona verschwand das Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. Selbst Donald Trump, bis dahin das Hauptproblem der deutschen Welt, verlor binnen weniger Wochen drastisch an Bedeutung. Mit dem Aufstieg der Virologen endeten die Reste des politischen Meinungsstreites, die vollständig abgetauchte EU feierte erst nach dem Ende der akuten Phase der Pandemie ihr Comeback als Zentrum einer europäischen Symbolregierung, die mit Ankündigungen nicht sparte, an die sich niemand hielt. Was davor gewesen war, das immer einigere Europa des letzten EU-Wahlkampfes, der Wiederaufbau nach der Finanzkrise, Griechenland, das Klima, der islamistische Terror, der IS - alles war weggewischt, als sei es niemals dagewesen.
Wie weggewischt
Wie es die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Medienpsychologie nahelegen, hätte auch Corona nie enden können, wäre nicht ein neues bedeutsames Thema um die Ecke gekommen: Der Überfall Russland auf die Ukraine beendete die Diskussion um Impfschäden, Luftfilter und Impfplicht über Nacht. Vom Moment, als der erste Schuss im Osten fiel, absorbierte das Geschehen an der Front alle Aufmerksamkeit, die die ereignismüde deutsche Gesellschaft noch aufzubringen in der Lage war. Aus der Seuchenlagergemeinschaft wurde ein Kollektiv, das sich in vorderster Front kämpfen wähnte: Mit Petitionen, mannhaften Gasstopp-Appellen und der Aufnahme von Flüchtlingen, die auf einmal wieder nicht mehr Geflüchtete, Flüchtende und Migranten heißen mussten.
Noch ein Themenkomplex, der schlagartig verschwand, als die Konsequenzen eines Lebens deutlicher wurde, die mit einem Schlag beschließt, auf den Gebrauch von "Fossilen" (Ricarda Lang) zu verzichten. Aus dem Krieg wurde eine Energieversorgungskrise und ein Preisexplosionskatastrophe. Dieselben Politiker, die eben noch nach Schwerenwaffen verlangt und die Lieferung von Schwerenwaffen verweigert hatten, drehten nun engagiert an Preisschrauben. Hoch, runter, Umlage, Auflage, Ablage, ernste Lage. Talkshows kannten nur noch ein Thema: Wie kalt wird der Winter? "Niemand wird hungern oder frieren", versprach der Finanzminister, und er meinte: Ohne zu dursten.
Alles auf eine Karte
Der Kanzler blieb auch im Dämmerlicht heranziehender Vollverdunklung optimistisch: Er habe alles auf eine Karte gesetzt. Seinen Restruf, das Restvertrauen der Bevölkerung, die wirtschaftliche Zukunft des Landes, seine Karriere, die Partei, die Demokratie, die Stabilität des Staates. Und glaube nun: "Wir kommen da durch".
Mit Sicherheit irgendwie. Als vor 21 Jahren die Flugzeuge von Al Kaida in die Zwillingstürme von New York gesteuert wurden, war das der Beginn der ersten großen Zeitenwende nach dem Mauerfall. Zehn Jahre hatte die Welt seit dem Ende des Kalten Krieges und Francis Fukuyama "Ende der Geschichte" Luft geholt, ehe wieder Bewegung in die Welt kam: Der Angriff des Steinzeit-Islam auf die zivilisierte Moderne, ausgeführt von todessüchtigen Glaubenskriegern, schien alles zu bedrohen, was Konkurrenzwirtschaft, technischer Fortschritt und Globalisierung an Wohlstandsgewinnen für die Menschheit erwirtschaftet hatten.
Die erste Zeitenwende
Nie wieder würde es sein wie vorher, hieß es nach dem "Tag, der die Welt verändert" hatte (Deutschlandfunk). Zumindest, so lange die Aufmerksamkeit jener Welt gebannt auf Al Kaida, Osama Bin Laden, Aiman Al-Sawahiri und den "Kampf gegen den Terror" gerichtet war, in dessen Namen Feldzüge geführt, Diktatoren gestürzt und extralegale Hinrichtungen erledigt wurden. Nur langsam wurde es nach hinten heraus stiller um die Attentäter aus Hamburg, die Verstrickungen der Geheimdienste, die unverbrüchliche deutsche Solidarität und das Scheitern aller westlichen Träume vom flotten Umbau der arabischen Gottesreiche zu bunten, vielfältigen Dankbardemokratien.
Alle Versuche gingen schief. Alle Bemühungen, die vergossene Milch der frommen Denkungsart aufzuwischen, dass beinharte Islamisten an einen anderen Islam glauben als moderate Islamisten, endeten mit dem Abzug aus Afghanistan, dem Land, das am Anfang und am Ende des Weltumbaus nach westlichem Modell stand. Danach kamen nur noch Polizeiaktionen. Und öffentliches Vergessen: 21 Jahre nach 9/11 wird die erste Zeitenwende des neuen Jahrtausends volljährig. Aber zugleich ist sie vollständig bedeutungslos geworden.
Verschwundene Gedenkartikel
Nirgendwo mehr sind Gedenkartikel zu finden, nirgendwo wird mehr Neues enthüllt. Zwei Jahrzehnte haben gereicht, alles verschwinden zu lassen, was 9/11 den Menschen bedeutet hat, die am 11. September 2001 aus der Nähe oder von weit entfernt Augenzeugen des "Angriffes auf Amerika" (Bild) geworden waren. Der mit dem Koran begründete Terror spielt global keine überragende Rolle mehr, er ist zum Teil einer multiethnischen Weltfolklore geworden. In Japan essen sie mit Stäbchen, in Russland trinken sie Wodka, in Deutschland haben sie angst vor Atomen und Genen und unter den wahren Gläubigen ist die Quote derer die sich selbst in die Luft sprengen, höher als die unter den Einwohnern von Rumsfelds altem Europa, die höher als einen Meter springen könne.
Ist denn in Syrien überhaupt noch Krieg? Und wer gegen wen gerade? Die Taliban, gehen die wirklich besser mit EU-Fördermitteln um als der RBB? Lebt in Arabien denn überhaupt noch jemand, nachdem die Freigabe der Corona-Impfstoffpatente und damit auch deren Produktion in den Vakzinfabriken von Aman, Kabul und Heiderabat von profitgierigen deutschen Jungunternehmern verhindert wurde? Wer ist jetzt Chef bei Al Kaida? Und wer führt den IS? Haben beide was miteinander? Oder hassen sie sich immer noch?
Niemand wird es je erfahren, denn die Antwort ist bedeutungslos geworden. Die Erinnerungs- und Gedächtnisberichte sind zusammengeschrumpelt, die aktuelle Nachbedeutung der Zeitenwende des Moments nach der Jahrtausendwende geht gegen Null. Ein Hoffnungszeichen, denn die Größe der Erschütterung, die Bin Ladens Attacke auf die USA vor 21 Jahren auslöste, war keineswegs geringer als die, die Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine verursachte. Damit ist der Zeitraum beschrieben, den Zeitenwende dieser Größe zu prägen vermögen: Im zehnten Jahr danach sind sie noch das wichtigste Thema. Ab dem 20. Jahr danach aber gar keines mehr.
4 Kommentare:
>> Damit ist der Zeitraum beschrieben, den Zeitenwende dieser Größe zu prägen vermögen: Im zehnten Jahr danach sind sie noch das wichtigste Thema. Ab dem 20. Jahr danach aber gar keines mehr.
Das korreliert ziemlich gut mit dem Wechsel der Generationen und der Annahme, daß sich jede Generation ihr eigenes Leben ranschafft.
Mauerbau und 17. Juni sind nur noch für Grufties.
Was die weißen Männer der Erde antun ist viel schlimmer, alle Wissenschaftler sind sich darin einig.
OT
Fefe geht ein Witz durch die Lappen
Fefe so: Wie schlimm ist die Lage? So schlimm: CDU führt Frauenquote ein. Ja, richtig gelesen. Die CDU! Eine Frauenquote!
Die CDU so: Die Regelung soll bis 2029 befristet sein.
Befristet! Bis '2029'! Und dann? Keine Quote? 51%? 100,5%? Bruhahaha.
OT Lesch wird heftig abgewatscht
https://www.youtube.com/watch?v=ePJ79NykNqM
Lesch goes Hirschhausen, bekomme aber von beiden wenig mit, begrenzte Zeit für Clowns.
Früher waren Rohstoffe teuer, Arbeitskraft billig, heute ist es andersrum.
Das Verhältnis beider ist das das natürliche Regulativ für Recycling.
Der Staat pfuscht da gern drin herum, und es geht schief wie alles, wo der Staat drin herumpfuscht.
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