Sonntag, 12. Juni 2022

Russisches Generalssterben: Krieg der Zahlen

Rangabzeichen russische Armee Genral
Rangabzeichen der russischen Armee: Der General hat drei Sterne.

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uf russischer Seite stirbt nahezu jede Woche wenigstens einer. Auf ukrainischer dagegen scheinen nicht einmal welche mitzumachen. Nach mehr als hundert Tagen seit dem Überfall der Russland auf die Ukraine zeigt sich in den Schlagzeilen um getötete hochrangige Offiziere ein ganz besonderes Bild der medial ausgetragenen Kämpfe: Russland erleidet danach beinahe vom ersten Tag an einen schrecklichen Aderlass an Generalen. 

Schon Ende Februar war mit dem Generalmajor Andrej Suchowezki der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee gefallen, Anfang März wurde Generalmajor Vitali Gerasimow bei den Kämpfen um die Stadt Charkiw getötet, Anfang Mai meldete die Ukraine den zehnten erfolgreichen Abschuss eines hochrangigen Truppenbefehlshabers. Anderen Zählungen nach waren bereits Anfang Mai zwölf gefallen.  

Abschüsse bis in die höchsten Ränge

Immer wieder gelingt es den ukrainischen Verteidigern offenbar, die Befehlshaber der völkerrechtswidrigen Annektion direkt anzugreifen und zu eliminieren. Weil Russlands Truppenführer traditionell weit vorn im Feld befehligen, haben deutsche Kriegsberichterstatter ermittelt, könnten die ukrainischen Verteidiger besonders häufig Abschüsse bis in die höchsten Ränge melden. Zudem sei die Kommunikation der Russen in erbärmlichen Zustand und der Geheimdienst der Ukraine aber hellwach und gut vernetzt bis in die russische Armee. Auch Geheiminformationen der US-Spionage hülfe. Kein Wunder also, dass nun schon zehn von Putins 1.107 Generalen den völkerrechtswidrigen Angriff auf das Nachbarland mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Ein doppeltes Wunder sogar. Denn die Ukraine, die in den Kampfgebieten numerisch ebenso starke Verbände der regulären Streitkräfte (SKU), der Territorial-Verteidigungskräfte (TVK), der Nationalgarde und der sogenannten Freiwilligen-Bataillone einsetzt, hat bis heute offenbar geradezu unheimliches Glück gehabt. Medienberichten zufolge fielen zwar 10.000 ukrainische Soldaten. Bislang aber nicht ein einziger ukrainischer General. Die Google-Suche nach eventuell übersehenen Opfern führt wie zum Beweis geradewegs zum Gegenteil einer Antwort: Zwölf russische Generale seien getötet worden. Mehr als irgendwann und irgendwo seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Kein Ukrainer.

Das unfassbare Glück der ukrainischen Generale

Die Truppenführer auf ukrainischer Seite hingegen, die ihre Verbände nach denselben Traditionen führen wie ihre Kollegen gegenüber, hatten bisher geradezu unfassbares Glück. Allen frei zugänglichen Informationen zufolge gelang es den russischen Angreifern bisher nicht ein einziges Mal, einen ukrainischen General zu zu töten - nicht mit dem gezieltes Schuss eines Scharfschützen, nicht mit wahllosem Raketenbeschuss und nicht beim Flächenbombardement. 

Geht es nach dem Tenor der deutschen Berichterstattung, ist das allerdings kein Zufall. Abgesehen vom ukrainischen Brigadegeneral Valeriy Embakov, der Anfang April einen Kurzauftritt hatte, als er der Welt anvertraute, dass man "Russland nicht trauen" könne, tauchte in mehr als drei Monaten Krieg kein einziger ukrainischen Truppenführer oberhalb eines Oberst-Ranges öffentlich auf. Ganz zu Beginn wurde Oleg Gromadsky, Chef der 92. selbstständigen mechanisierten Brigade der Streitkräfte der Ukraine, bei Charkow hingerichtet. Später verkündete ein namenloser Oberst, warum der russische Vormarsch auf Kiew nicht vorankam. 

Eine asymetrische Anordnung

Eine überaus asymetrische Anordnung, die aber augenscheinlich nirgendwo für Verwunderung sorgt. Auf der einen Seite sterben die Generale wie die Fliegen, auf der anderen Seite gibt es gar keine - nur einen Generalstab, der tote russische Soldaten und tote ukrainische Zivilisten zählt und die Welt mit Informationen über diese beiden Opferkategorien beliefert. Tote eigene Militärangehörige aber nach 106 Tagen zum ersten Mal erwähnt und das nicht einmal selbst und offiziell, sondern auf dem Facebook-Account des Luhansker Gouverneurs Serhij Hajdaj, der das Bild der so erstaunlich divergierenden Verlustzahlen bei den Generalen weiter ausmalt: "Die Russen haben wesentlich mehr Verluste als die Ukrainer".

Die Zahlen, die nach mehr als hundert Tagen eines Krieges zu haben sind, den beide Seiten einander immer noch nicht offiziell erklärt haben, sind überaus dünn. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow ließ wissen, dass "jeden Tag bis zu 100 unserer Soldaten getötet und bis zu 500 verwundet" werden, Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sprach gar von "100 bis 200 Toten" täglich auf ukrainischer Seite. Nach Angaben von Gouverneur Hajdaj liegen die russischen Verluste "sogar zehnmal so hoch". Die Ukrainer sprechen von bisher 32.000 toten Invasoren, die USA haben bis heute 7.000 bis 15.000 gezählt. Russland nannte Mitte März 1.351 eigene Soldaten als Verlust, die Ukraine erwähnt bei ihren Opfern bislang ausschließlich getötete Zivilisten und kommt dabei auf 4.500 wie die UN, manchmal aber auch auf fast 25.000.

Ein Krieg der Zahlen, in dem jede Ziffer eine Waffe ist und jede Schlagzeile über Opferzahlen, ermordete Menschen und getötete Soldaten oder Generale Teil der eigenen Strategie der Kriegsführung.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

In einem Krieg mit mehreren Tausend Toten auf beiden Seiten geilt der Wertewesten sich an jedem hohen Russenoffizier auf, den es auch erwischt. Das beweist aber doch nur, dass die bei der Truppe an vorderster Front waren und nicht in einem fernen TV-Studio wie der neue EU-Ukraine-Schauspieler-Heiland in sauberem natoolivgrün.

Und wo sind eigentlich unsere beiden Klitschkos? Müssen die jetzt arbeiten, weil sie all ihre Multimillionen für die dortige Landesverteidigung gespendet haben, oder darf der deutsche Doofmichel das tun?

Es gibt allerdings auch erfreuliche Nachrichten für den baldigen Endsieg unserer Gutmenschen: Richman Otto und Türkenrockerflittchen Volk sind wieder ein Paar. Schluss mit Differenzen, nur noch eitel Sonnenschein, weil echte Liebe jede Triebhaftigkeit besiegt hat. Jetzt müssen wir nur noch die Spaniel überzeugen, dass unser 'deutscher' Fußballstar auf Ibiza genau so unschuldig ist wie unsere Abfackelkegelbrüder auf Malle. Zur Not hatten alle psychische Probleme, dieser neuen Hirnseuche, die im besten aller Schlands wahllos herzensgute Neubürger befällt und zu blutigen Massakern verführt. Diese Amok-Bereicherung wird uns trotz fortschreitender Verarmung der Eingeborenen sicher bleiben, auch wenn 4 Piefke-Marder in Ukra-Nazi-Hand die Russen schon morgen das Fürchten lehren werden.

Das Heer der Bekloppten kapiert gar nicht, dass es nur für USA-Machtinteressen krepiert. Aber der Simpel ließ sich ja immer schon jubelnd in Kriegsmassaker treiben und hielt sein Massensterben für Heldenmut. Aber wehe, dabei gehen auch zwei oder drei Hundehütten kaputt, dann ist das empörte Gejammer groß.

Man sollte sich aber vor Augen führen, dass das erste Opfer jedes Krieges die Wahrheit ist. Der Propaganda welcher Partei sollte man also glauben, nachdem die Vergewaltigungen durch Russen erstunken und erlogen waren? Es gibt allerdings eine Seite, die bisher einhielt, was sie zuvor versprach: die Russen.

Der sogenannte Wertewesten dagegen ist scheinheiliges Pose‪rgesindel mit dekadenten Starallüren wie in Hollywood. Hier schielen alle nur nach dem Actionfilm-Oscar, dort wehrt man sich gegen eine wortbrüchige Nato-Osterweiterung. Wem fühlt man sich da wohl näher, wenn man kein US-Vasall und komplett hirngewaschen ist?

Wollt ihr Rammstein oder Ramstein?

Trefft eine kluge Entscheidung, denn es könnte eure letzte sein, wenn westliche Provokation die jetzt schon brandheiße Lage weiter befeuert.

Russland wird sich unserem Deppendiktat nämlich niemals beugen.

Anonym hat gesagt…

Motivierende Kriegspropganda serviert zu bekommen, ohne selbst Krieg zu führen, ist ja auch mal was neues.

Die Anmerkung hat gesagt…

🇷🇺🇺🇦❗"Caliber" attacked the command post of Ukrainian troops in the Dnepropetrovsk region, over 50 generals and officers were destroyed - Russian Defense Ministry

https://t.me/intelslava/31504
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Da sind sie, die ukrainischen Generale und Offizier, die plötzlich verstorben sind. 50 Stück.

ppq hat gesagt…

gerade las ich es. nicht, dass die hier mitlesen!!!!!