Medienarbeiter*innen in der Hauptstadt wussten es zuerst: Benuzin war allzu lange einfach zu billig. |
Es war zufällig nur drei Tage vor der Zeitenwende, als Bundesklimawirtschaftsminister Robert Habeck das Bundeskartellamt in Bonn besuchte. Gemeinsam mit seinem Staatssekretär Sven Giegold, vor seiner Ernennung Mitbegründer des - inzwischen leise verstobenen - "globalisierungskritischen Netzwerkes" (DPA) Attac Deutschland, der Steuererhöhungsinitiative Tax Justice Network und als EU-Parlamentarier selbst von Steuersparmodellen betroffen, lieferten sich beim Kennelern-Treff mit den Wettbewerbshütern einen "intensiven Austausch zu aktuellen wettbewerbspolitischen Themen wie Energie, Verbraucherschutz, Nachhaltigkeit" (Bundeskartellamt).
Rückenwind aus Berlin" vermeinte Behördenchef Andreas Mundt zu spüren, dem schon vor Augen stand, wie nun bald der Verbraucherschutz gestärkt, Wettbewerb und Nachhaltigkeit enger verzahnt und "große Internetkonzerne eingehegt werden" würden.
Alarm nach dem Kennenlerntermin
Einen Monat später war dann schon Alarm, aber ganz anders als geplant. Nach Kriegsausbruch waren die Sprit- und Energiepreise explodiert, das Volk murrte über die verhängten Sanktionen, die Bundesregierung aber mochte nicht gleich am Beginn einer absehbar langen Krise gleich das letzte bisschen Pulver verschießen und - wie andere Staaten es getan hatten - einfach die exorbitanten Steuer- und Abgabensätze auf Benzin, Diesel, Strom und Gas senken.
Stattdessen trat Robert Habeck vor die Presse, gemeinsam mit FDP-Chef Christian Lindner versprach er Entlastungen später im Jahr. Und jetzt gleich mehr Rechte für das Bundeskartellamt: Die Bonner Behörde solle dazu künftig auch die Herstellung von Kraftstoffen und den Großhandel ins Visier nehmen, um Preistreiberei zu verhindern. "Die aktuelle Situation darf nicht als Deckmantel für unfairen Wettbewerb oder versteckte Absprachen genutzt werden", warnte Habeck. Deshalb werde er "die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt" stärken.
Benzingipfel gegen Wutwelle
Bei der handelt es sich um ein Ergebnis des ersten deutschen Benzingipfels seit 1934. Die Markttransparenzstelle hatte später, die erste Wutwelle war bereits weggeschwappt, eine App geboren, war aber sonst nie mehr weiter aufgefallen. Nun aber sollte sie durchgreifen: Eine "genauere Kontrolle" (Habeck) durch das Kartellamt werde dafür sorgen, "dass Verbraucher schnell von sinkenden Preisen profitieren". Ein Gesetzentwurf lag schon vor, die "Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen" solle das Kabinett noch vor Ostern auf den Weg bringen.
Ostern war dann Mitte April, das Bundeskartellamt spürte den Machenschaften der gierigen Konzernen nun schon 50 Tage nach. Doch wie die Verabschiedung oder auch nur Lesung des Gesetzes auf sich warten ließ, so ließen es auch die Ergebnisse der tiefenscharfen Prüfung. Nicht Mitte und nicht Ende April, aber auch nicht im Mai oder Anfang Juni meldete das Kartellamt Vollzug. Die 2012 eingeführte amtliche "Spritpreiskontrolle" (FAZ) schien schwieriger als gedacht. Oder aber die Ergebnisse fielen anders aus als gewünscht.
Nachlegen dank Aussageamnesie
Robert Habeck allerdings gibt nicht auf. Kaum waren die 76 Tage ins Land gegangen, die in der modernen Kommunikationswissenschaft als sicherer Zeitraum für eine allumfassende öffentliche Aussagenamnesie (Hans Achtelbuscher) gelten, war Habeck wieder auf der Bühne. Er werde dem Bundeskartellamt "Zähne geben, um die Mineralölkonzerne zu beißen" (Berliner Kurier), dazu werde das Amt "mehr Instrumente" (DLF) erhalten und das Kartellrecht verschärft.
Sven Giegold, der Aktivist im Sekretärsanzug, bekräftigte bei Twitter, dass es nicht genüge, "empört mit Einzelmaßnahmen zu reagieren". Vielmehr werde "unser @Kartellamt" nun "umfassend gestärkt", um endlich Beweise für Aussagen zu bringen, mit denen deutsche Politiker aller Parteien nun schon seit drei Monaten hausieren gehen, ohne sie mit Beweisen untermauern zu können.
Wozu denn noch Beweise
Geht es nach Giegold, bleibt es auch dabei. Weil der Nachweis von Preisabsprachen, Missbrauch von Marktmacht und künstlich herbeimanipulierten "Übergewinnen" (Ricarda Lang) bislang nicht gelungen ist, "werden wir den Nachweis drastisch vereinfachen, um dann unverdiente Gewinne abschöpfen zu können", kündigt der Initiator der Petition "EU-Parlament: Lobbyismus transparent machen, schnelle Seitenwechsel verhindern!" an. Eben noch Mitbegründer des "Ypsilanti-Institues für angewandte Kuba-Wissenschaften" (FAZ) und Lobbyist einer CO2- und einer Finanztransaktionssteuer, ist Giegold nun das scharfe Schwert der deutschen Autofahrer im Kampf gegen hohe Preise, die zur Hälfte im Portemonnaie des Staates landen.
Und wie scharf. Nicht nur plant Habecks Staatssekretär Enteignungen und Entflechtungen, sondern er plant wegen des "schwierigen Nachweises eines Missbrauchs" auch die Möglichkeit, Märkte zu entflechten, ohne dass Beweise für den Missbrauch von Marktmacht vorliegen. Wozu denn noch Beweise? Man weiß doch, wie es läuft! "Diese missbrauchsunabhängige Entflechtung stärkt Staat und Gemeinwohl gegenüber Konzernen strukturell", schreibt er, ein Stück Kommunismus im Herzen, das hier als "sozial-ökologische Marktwirtschaft" (Giegold) neu geschaffen wird, "bei der alle von intensiven Wettbewerb in einem sozialen und ökologischen Ordnungsrahmen profitieren!"
7 Kommentare:
Das Leben dauerte in Deutschland bisher viel zu lange.
Es ist also dringend geboten, frühzeitiger zu sterben, um all den jungen fachkräftigen Talentreserven, die noch auf ihre Einreise und Integration ins Sozialhilfeparadies warten, schleunigst Platz zu machen.
Das Kartell der Blender hat es immerhin geschafft, dass der unwissende aber glaubensstarke Doofmichel die Preisexplosionen entweder dem aktuellen Höllenfürsten Putin andichtet oder für göttliche Strafe hält, weil er für die armen Ukrainenazis nicht genug spendet.
Etwas Corona, etwas Krieg, etwas Teuerung ... und alle kuschen im Kadavergehorsam.
Man wundert sich, wie schnell ein angeblich zivilisiertes Kulturvolk sich in eine Herde panisches Nutzvieh verwandeln lässt.
Wahrlich klug und edel ist sie, diese selbsternannte Krone der Schöpfung. Man darf echt stolz sein, zu der Nacktaffenhorde gehören zu dürfen, weil wir Sonderprimaten mit Feuer spielen können. Pubertäres Dauerfeuer, das ständig irgendwo alles verbrennt, was von wenigen Intelligenten zuvor mühsam aufgebaut wurde.
Weil es aber so verdammt viele Blender gibt, wird diese psychopathische Spezies die Übermacht behalten, bis alles nur noch Asche ist.
Dann aber werden sie jammern, dass es ihnen so schlecht geht.
Sie meinen auch ohne Beweise alles besser zu wissen und glauben doch nur ihrer naiven Eitelkeit. Kroppzeug, allesamt nur Kroppzeug. Schildbürger, maximal Schildbürger. Ein echtes Kartell der Blender.
Jawohl, wo doch jetzt die Affenpocken nicht mehr Affenpocken heißen sollen. Die Tierchen könnten sich diskriminiert fühlen. Dass sollte das auch für die Schweinegrippe, Vogelgrippe etc. gelten. Sowieso alles Viehzeug nur noch Tiere nennen. Es kann nicht sein, dass man einen Affen einen Affen nennt. Schöne woke Welt.
Wie man mit 'unverdienten Gewinnen' und 'Übergewinnen' umgeht, mit denen sich die Besitzer der Ölquellen teure Autos und dicke Zigarren kaufen, kann man sich von Venezuela abgucken.
wdr : heute wieder das volle Programm Belehrung .
"Judensau" darf bleiben - weini Redaktion findet das nicht gut
Zyllinsky fordert schwere und schwerste Waffen - "Waffen für den Frieden - GUT"
deutsche Schuld : neues Schuldbüro mit Clara Doppelnam-Sülzig
EKD und Luther . Luther -Nazi böse - weini Kirchentagsoberschichtkinder ganz lieb
Gedenkkultur - Info
Redakteur fährt nur noch 100 wg Klimer . "Klimerschutz ist gut "
böse deutsche Autobahn ohne Tempolimit .
https://www.compact-online.de/boehmermann-liegt-unter-meiner-wahrnehmungsschwelle/
@hase: das muss alles durchnummeriert werden wie bei crona, dann sind wir auf der gerechten seite
Schuldbüro mit Clara Doppelnam-Sülzig ...
Fand ich damals herrlich: Frauke Binich-Hohl.
Humor : doitschlandfunk sendet Humor - Bernd schaltet das Radio ab .
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