Sonntag, 15. Mai 2022

Projekt Heat Wave Pipe: Fernwärme für Deutschland

Der Verlauf der künftigen Fernwärmetrasse Heat Wave Pipe von Indien nach Deutschland.

Die Bundesregierung will unabhängiger von russischem Gas werden, Öl aus Russland aussperren und dennoch Kohle- und Atomausstieg festhalten. Auch eigene Erdgasbohrungen lehnt Wirtschaftsminister Robert Habeck weiterhin ab, obgleich sich die Hoffnungen auf eine große Energiepartnerschaft mit Katar zu zerschlagen drohen. Der nächste Winter steht als Winter der Entscheidung bevor - doch wer darauf setzte, dass am Ende der russische Machthaber Wladimir Putin zuletzt lacht, könnte sich verrechnet haben.

Ideen mit Indien

Denn beim Besuch des indischen Premierminister Narendra Modi in Berlin Anfang des Monats wurde nach Informationen, die im politischen Berlin kursieren, unter anderem eine alternative Lösung der deutschen Versorgungsprobleme speziell mit Heizenergie erörtert. Danach könnte die größte Demokratie der Welt, die sich bisher einem Schulterschluss mit der globalen Sanktionsfront verweigert, als eine Art Weißer Ritter auftreten. Indien hat zwar kein namhaften Gas- oder Ölvorkommen, die sich nach Europa verschiffen ließen.  

Doch wie das benachbarte Pakistan leidet das Land auch derzeit wieder akut unter  einer nie dagewesenen Hitzewelle. Meteorologen maßen in Barmer Temperaturen von mehr als 48 Grad, im pakistanischen Jacobabad stieg die Quecksilbersäule sogar 49.5 Grad Celsius. Für die kommenden Tage wird mit Temperaturen über 50 Grad gerechnet - das sind Regionen, die weit über dem normalen Arbeitsbereich deutscher Wärmepumpen liegen.

Heißluftleitung aus der Hitzehauptstadt

Indien leidet unter atmosphärischem Energieüberschuss.
Der Berliner Plan: Eine Heißluftleitung von der nordindischen Hitzehauptstadt Barmer über rund 6.700 Kilometer durch Pakistan, Oman, Saudi-Arabien, den Irak, die Türkei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Tschechien bis zu einem Übergabepunkt an der Grenze zum ostdeutschen Sachsen, das wegen der prekären Lohnstruktur und des allgemeinen Wesens seiner Bewohner als besonders anfällig für Verstöße gegen den gesellschaftlichen Frieden gilt. Über die Heat-Wave-Pipe-Pipeline (HWP) könnte dann der gesamte deutsche Osten, der bisher überwiegend von Russland aus mit fossiler Energie versorgt wird, im nächsten Winter mit Warmluft versorgt und geheizt werden.

Jeder Kubikmeter ein Schlag ins Gesicht des Kreml und ein Stück energetischer Unabhängigkeit nicht nur vom russischen Aggressor, sondern auch von arabischen Blutprinzen und den demokratisch nicht immer zuverlässigen Amerikanern. Das ehrgeizige Projekt sei ein "Türöffner" für deutsche Geschäfte in Indien, heißt es in Berlin, es könne am Anfang einer ganz neuen Ära globaler Vernetzung stehen, die den eigentlich altbekannten Begriff Fernwärme mit ganz neuem Inhalt zu füllen verspreche.

Einigkeit über Energiepartnerschaft

Deutschland und Indien haben nach Informationen aus dem Regierungsviertel bereits Einigkeit über die auch für Indien vorteilhafte langfristige Energiepartnerschaft erzielt. Indien werde durch die Heat-Wave-Pipe-Pipeline seine Temperaturüberschüsse los, Deutschland profitiere durch saubere, nachhaltige und natürlich Wärme. Das technische Prinzip hinter der neuen Rohrleitung, die nach ihrer Fertigstellung mit knapp 7.000 Kilometern etwa sechsmal länger sein wird als die umstrittene Nord-Stream-2-Leitung, gilt seit den ersten "Röhren-gegen-Gas"-Geschäften Deutschlands mit dem Russen in den 70er Jahren als bewährt und ausreichend erprobt.

Mit Hilfe des sogenannten Kamineffektes bewegt sich die wärmere indische Luft "großartigerweise", wie es im Umweltministerium heißt, ohne jede Hilfe von Pumpen oder Verdichterstationen von selbst Richtung Norden. Wird die Leitung, die überwiegend durch sehr sonnige und warme Regionen führt, ausreichend isoliert, treten unterwegs kaum Wärmeverluste auf. Der rückkühlende Effekt für Indien und Pakistan entspricht auch dadurch eine milden El Niño: Nach wissenschaftlichen Überschlagsrechnungen finde im Moment der Aufschaltung des Systems eine Energieübertagung vom Subkontinent nach Europa statt, die bis zu 9x1022 Joule liegen könne, so führende Forscher des Klimawatch-Institutes (CLW) im sächsischen Grimma.

Herausragende Fernwärme-Vorteile

Umgesetzt werden soll das Milliardenprojekt von deutschen und indischen Unternehmen, auch Firmen aus den neun Anlieferstaaten werden beteiligt. Fernwärme spielt an den Abnahmestationen im Zielland ihre herausragenden Vorteile aus: Sie kommt gebrauchsfertig ins Haus, steht ganzjährig zur Verfügung, es werden weder ein Heizkessel noch ein Lagerraum für Brennstoffe gebraucht. Selbst die finalen Übergabestationen mit dem Wärmemengenmesser und einem eventuellen Wärmeüberträger sind als kompakte kleine Schränkchen verfügbar. 

Der Aufstellraum der Technik ist dadurch zusätzlich nutzbar.Zudem entstehen keine Wartungskosten, weil innerhalb der eigenen vier Wände keine Verbrennung statt, da die Wärme ja bereits in Indien erzeugt wurde. Das bedeutet, dass weder Abgase, noch Ruß, Rauch oder Gerüche entstehen und kein Schornstein nötig ist. Das spart nicht nur die Kosten für den Schornsteinfeger, sondern auch für die Wartungsarbeiten des Heizkessels.

Platzsparende Nachhaltigkeit

Die Unternehmen, die nun um die Umsetzung ringen, stehen allerdings unter hohem Zeitdruck. Zwar haben deutsche Firmen seit den ersten Pipeline-Bauverträgen mit Russland große Erfahrungen beim Ziehen langer Leitungen. Doch vor allem bei Arbeitsstandards und Arbeitsschutz herrschen entlang der Strecke sehr unterschiedliche Vorstellungen, so dass die neuen europäischen Lieferkettengesetze und globalen EU-Sorgfaltspflichtenregelungen noch als kleine Hürde vor einer raschen praktischen Umsetzung gelten. Über die unbedingte Notwendigkeit der umfassenden Aktivierung zusätzlicher Investmittel für das Großprojekt "Es ist aus der ökonomischen Perspektive ein Mehrwert und nicht eine Belastung", so Habeck.


8 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Irgendwann sind doch die großen Gasspeicher leer, weil aufbebraucht. Die kann man dann für die Wärmespeicherung umwidmen. So können auch extrem kalte Winter mit etwas wärem bezuschußt werden.

Die Anmerkung hat gesagt…

OT

Der Schawidow macht auch streng gehiem Sachen, von denen die Öffentlichkeit nie etwas erfährt?
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https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/generalinspekteur-zorn-ueber-bundeswehr-defizite-wir-haben-viel-zu-wenig-munitio-80083524.bild.html?wtmc=ob.feed

Ein Beispiel: Wir haben viel zu wenig Munition, da wurde knallhart gespart. Jetzt brauchen wir allein etwa 20 Milliarden Euro, um unsere Munitions-Depots wieder aufzufüllen.

Zorn: „Beim Heer müssen wir die Vollausstattung in jedem Verband erreichen. Der Mangel wurde einmal mit dem Begriff „dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“ kaschiert, danach war es die „aufgabenorientierte Ausstattung“. Wir sind Weltmeister im Erfinden solcher beschönigenden Plattitüden. De facto haben wir über Einsparungen bei Munition und Ersatzteilen andere Projekte finanziert.“

Die Anmerkung hat gesagt…

Kann man diese Piepline gleich bis China durchschleifen? Mit Indien klappt das nicht.
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https://www.heise.de/tp/features/Warum-die-deutsche-Energiewende-wohl-nur-mit-China-gelingen-kann-7092172.html

Warum die deutsche Energiewende wohl nur mit China gelingen kann
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Heise hat den Titel ohne Angabe von Gründen ruckzuck geändert.

wegen dem Hier?

grg_baden 15.05.2022 10:27

Warum die deutsche Energiewende auch nicht mit China gelingen kann

Ganz einfach. Das WSJ brachte es auf den Punkt.

https://www.wsj.com/articles/worlds-dumbest-energy-policy-11548807424

Wer auf Zufallsenergien mit geringster Energiedichte setzt, erreicht etwas ganz anderes: Energiearmut und zivilisatorischen Rückschritt. Vorsätzlich, aus Dummheit oder fahrlässig. Jeder darf für sich bewerten, was hinter der Idiotie, genannt Wende, die auf das physikalische Oxymoron "Erneuerbarer Energien" setzt, steckt.

Anonym hat gesagt…

Keine Panik, denn wir Weltrettervölkchen sind auf tollem Gutmenschenwege, die bei uns benötigte Wärme selber zu erzeugen, weil der Wetterfrosch nächste Woche auch für Teile Spaniens und Portugals bereits über 40 Grad angekündigt hat. Und sogar nahe am germanischen Polarkreis liegen wir im Mai 2022 schon 2,5 Grad über dem Mittel. Es geht auch ohne Russengas also rasant aufwärts.

Somit ist auch hier genug Heizkraft gewachsen. Wir müssen die nur noch ernten und bis in den Winter verlustarm einlagern.

Also Kühltruhen vom Netz nehmen (spart zudem viel Teuerstrom) und möglichst viele Sommerhitze-Konserven reinpacken, denn Isolierung funktioniert ja bekanntlich in beide Richtungen.

Zu Weihnachten schlurft Oma dann in den Vorratskeller, holt etwas Eingemachtes rauf in die gute Stube, öffnet die Dose und hat es mitsamt allen Kindern und Enkeln dann mollig warm.

Leute, ich wette mit euch, dass es im klügsten aller Schlands massenweise Volltrottel gibt, die das glauben werden. Der Kältetod soll aber ein schmerzloser sein. Vorher kräftig besaufen und nachts im eisigen Schnee einschlafen hilft dabei.

Die deutschen Warmduscher werden sich noch wundern, was in unseren Breiten trotz Klimaerwärmung ein Leben ohne Russengas bedeutet. Doch hinterher hat dann garantiert wieder keiner was geahnt, keiner was gewusst. Wie denn auch bei dieser pathologischen Kollektiv-Idiotie? Die sind quasi hirntotes Nutzvieh ihrer angehimmelten Obrigkeiten. Von denen ist folglich nix zu erwarten, was man als Verstand oder Vernunft bezeichnen könnte.

Wenn 1,4 Mrd. Inder und 221 Mio. Pakistanis es durch ihre pausenlose emsige Bewegung schaffen, fast 50 Grad Lufttemperatur zu erzeugen, sollten auch wir ab spätestens Herbst körperliche Zwangsarbeit für alle einführen. Dazu statische Lastenfahrräder mit Dynamo als alternative Stramplerstromquelle, falls die Sonnenkollektoren zugeschneit sind.

Projekt Hirn war Pfusch: Verwesungswärme für Deutschland.

Weiter so! Wir schaffen das!

Der Endsieg ist nahe.

Volker hat gesagt…

Die Völkerrechtlerin hat noch eine Energiequelle aufgetan

Anonym hat gesagt…

@ Volker

Mal wieder eine geniale Völkerechtsidee unserer Koboldprinzessin.

Ob unsere sensiblen Importfachkräfte aber Chicken Curry akzeptieren werden, das statt der gewohnten -22 Grad nur noch -20 Grad frisch ist, bleibt abzuwarten.

Anonym hat gesagt…

Ich hatte gedacht, dass man dort Tanker voll Wasser in die Sonne stellt und dann das heiße Wasser nach Deutschland liefert und die dann mit kaltem Wasser wieder zurückfahren. Frau Prof. Kemfert wird das mal für uns durchrechnen.

Anonym hat gesagt…

verantwortungslos : Camper fackeln die letzten 30 l Butangas ab (RTL Sonntagnachtmorgenmagazin) , außerdem hat die Ukraine beim oiro-Kontest gemogelt , news compact : us Amok in Kirche . und : vertrocknete Inderkinder wegen Mondfinsternis ; Schalke jubelt , Hesvau muss nochmal Ball gegen Herta spieln .

( Brüllpublikum hüpft auf der Fußballwiese herum , macht das Tor kaputt ) .

45°C in Indien , anderer Sender , ganz schlimme Klimageschichte , Hassnachrichten wegen Bléboybildern , der Türke an sich ist dann doch ein vormoderner Idiot ,keine Ahnung was der hier will .


"kurz nach halb 7. Deutschland erwacht" , Band III , 2399 S. persia Dünndruck mit 3 Zeichnungen und einer Tabelle , Karrachoverlag , Pinneberg bei Kiel ; mit einem Vorwort von Inkasso Henry