Freitag, 29. April 2022

Halbe Million pro Muschik: Ausstiegsprämie statt Aufrüstung

Der Think Tank Gesellschaft für Friedenswaffen (GFF) sitzt seit mehr als 40 Jahren am Malchiner Platz des Friedens.

Ansgar Heiko Lehmann sagt es von sich selbst. Er sei ein Friedensbewegter, behauptet der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Friedenswaffen (GFF) in Malchin, der sich seit mehr als 40 Jahren um die Verbesserung der Beziehungen zwischen Menschen, Völkern und Staaten bemüht. Heute ist Lehmann 62 Jahre alt und er steht vor den Trümmern seiner Träume von einer Welt im ewigen Frieden, in der die Schafe bei den Lämmern liegen und die Wölfe überzeugt worden sind, sich wie Pudel zu verhalten. "Haben wir uns wirklich so geirrt", fragt er sich in diesen Tagen oft - und immer öfter kommt er zum Ergebnis, dass es so nicht gewesen sein kann.

Vernunft statt Knarren

Nur weil die ganze Welt jetzt im Krieg das Mittel sieht, das Frieden schafft, müssen wir wenigen verbliebenen Vernünftigen dem nicht folgen", betont Lehmann, ein großgewachsender, aber gebückt gehender Mann, der in einem früheren Leben Bäcker gelernt hatte, dann aber im Zuge der großen Nachrüstungsdiskussion in der alten Bundesrepublik in die Friedensbewegung abrutschte. Und schließlich dort blieb. "Ich habe mich zu Hause gefühlt unter den Menschen, wir glaubten ans gleiche Ziel und kannten alle unsere Verantwortung." Als die Mauer in Berlin fiel, der Osten zerbrach und die Sowjeunion kapitulierte, war sich Ansgar Lehmann kurz sicher, dass er am Ziel seines Lebens angekommen war. 

Immer neue Krisenherde

Dann aber seien all die anderen Krisenherde gekommen, Irak, Iran, Afghanstan, Sachsen. "Mir war irgendwann klar, dass wir weitermachen müssen." Bisher mit gutem Erfolg, wie Lehmann glaubte. Es habe doch Konsens geherrscht in der Gesellschaft, dass nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen dürfe, nie wieder Waffen in Krisengebiete geliefert werden dürften und Deutschlands Rolle in der Welt die eines Moderators sei. Deutsche Soldaten waren ausgebildet als Greenkeeper mit Pistolen, die Brunnen bohrten und von Franzosen geschützt werden mussten, wenn sie dorthin kamen, wo die Waffen sprachen.

Das hat doch gezeigt, wie weit wir schon gekommen waren. Lehmann ist stolz darauf gewesen - und nun umso entsetzter, wie der große Konsens, wie er es nennt, binnen Wochen zerbrach. Auf einmal werde nach Schwerenwaffen gerufen , auf einmal schäme sich Deutschland, keine gigantischen Munitionsvorräte zu besitzen, keine Flugzeugträger und Panzerarmeen. Dabei, so sehe er das, könne es nicht die Aufgabe des Staates, der zwei Weltkriege ausgelöst habe, sein, auch den dritten voranzutreiben. "Wir müssen schauen, dass wir mir pfiffigen Ideen dafür sorgen, dass der Krieg beendet wird."

Milliarden für russische Soldaten

Eine hat Lehmanns Think Tank bereits ausgearbeitet, ein smarter Plan, der Bei US-Präsident Joe Bidens Antrag ansetzt, im Kongress zusätzliche 33 Milliarden Dollar (rund 31 Milliarden Euro) zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland loszueisen. Biden plant damit eigentlich, 20,4 Milliarden Dollar davon für Militär- und Sicherheitshilfen auszugeben, als Waffen und Munition für den ukrainischen Kampf bei US-Unternehmen zu kaufen, wie er in einer Ansprache ankündigte. Das sei "nicht billig", räumte der US-Präsident ein, werde aber die US-Konjunktur stützen. "Vor Aggression zu kapitulieren, wäre teurer.""

Ansgar Lehmann dagegen ist anderer Meinung. Der Fehler liege in der Verengung der Frage auf Kämpfen oder Nichtkämpfen. "Doch wer 33 Milliarden Dollar lockermacht, sollte doch sehen, dass er mit dem vielen Geld auch etwas erreicht." Seine Gesellschaft für Friedenswaffen in Malchin hat ausgehend von den Finanzplänen der USA ausgerechnet, wie das ukrainische Volk bei der Verteidigung seines Landes besser und zudem weitaus friedlicher unterstützt werden könnte. "Wir wollen auch nicht tatenlos zusehen, wie die Russen ihre Gräueltaten und ihre Aggression in der Ukraine fortsetzen", betont Lehmann, "aber zwischen mitkämpfen, Waffen liefern und das alles dulden gibt es noch andere Wege."

Beseitigung der Bedrohung

Die GFF sieht den wirksamsten darin, das vorhandene Geld direkt in die Beseitigung der Bedrohung zu stecken. "33 Milliarden sind eine Menge Geld, das kann sehr überzeugend eingesetzt werden", versichert er. Aufgeteilt auf die etwa 120.000 bis 140.000 von Russland eingesetzten Soldaten ergeben das pro Kopf eine Summe von 250.000 bis 275.000 Dollar. Fänden sich Nato-Verbündete und EU-Partner bereit, die Summe in gleicher Höhe aufzustocken, könnte jeder einzelne russische Soldat mit einer Summe von 500.000 Dollar aus dem Kriegseinsatz herausgekauft werden. "Und das müssen wir nicht einmal, schon die Hälfte oder auch nur ein Drittel würde Putin die Fortsetzung seiner Aggression unmöglich machen."

In der von Korruption zerfressen Russlands Armee mit ihrer niedrigen Kampfmoral und den demotivierten Muschiks käme ein solches Angebot zweifellos hervorragend an, sagt Lehmann und verweist auf den Durchschnittslohn eines russischen Gefreiten in Höhe von nicht einmal 500 Euro. Die Ausstiegsprämie entspreche einem Lebensgehalt einfacher russischer Muschiks, das mache sie so unwiderstehlich. Und für den Westen günstiger als die Finanzierung jahrelangen Munitions- und Waffennachschub für einen Abnutzungskrieg, den Stand heute keine Seite gewinnen wird.

Wir sollten uns doch erinnern, dass Handel und Geschäft, Kaufen und Verkaufen die Grundlage des westlichen Wohlstandes bildet, nicht der Kampf um Stahlwerke und Hafenstädte." Positiv am Plan der GFF sei zudem, dass Verhandlungen mit Russland oder eine Zusage Putins nicht benötigt würden. "Jeder einzelne Soldat kann sich selbst entscheiden, geht er von der Fahne, bekommt er sofort seine Ausstiegsprämie von einer halben Million Dollar." 

Steuerfrei Abwerbeprämie

Steuerfrei, so schlägt die GFF vor, nachdem die von der deutschen Regierung beschlossenen Kriegshilfen an die Bevölkerung harsch kritisiert worden waren, weil die Hälfte der Auszahlung direkt zurück ans Finanzministerium geht. Für das "unwiderstehliche Angebot" (Lehmann) an der Ostflanke sieht der Friedensvordenker einen schnelleren Erfolg als beim Ausgleich der Energielasten in Deutschland. 120.000 Soldaten habe Putin noch im Einsatz, sagt er, nähmen nur 50.000 das Ausstiegsprämie an, blieben russische Panzer liegen, Flugzeuge stehen, Raketenwerfer wären unbemannt und die Versorgung der Soldaten breche endgültig zusammen. "Wird unser Plan morgen von USA, EU und Nato beschlossen und am Sonntag verkündet, rechne ich mit einem Ende der Kampfhandlungen noch in der nächsten Woche."


8 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Uns Fefidiot winkt den CO2-Verbrauch unwidersprochen durch.

Thomas Leske hat gesagt…

Der libertäre US-Volkswirt Bryan Caplan schlägt genau solche Prämien für Deserteure vor.

Jodel hat gesagt…

Genialer Plan. Nur das wohl leider nach der Ankündigung der Auszahlung an Überläufer wahrscheinlich der gesamte nahe Osten und alle Afrikaner sich als russische Soldaten fühlen würden. Die Behauptung, dass die russische Armee sich nicht vornehmlich aus PoC rekrutiert, würde als übelster Rassismus gebrandmarkt werden. Der Ansturm der Überläufer würde unser bisheriges Flüchtlingschaos wie einen Kindergeburtstag aussehen lassen. Bevor sich auch nur ein Russe auf unsere Seite begeben könnte, hätten wir die 33 Milliarden wohl an halb Schwarzafrika ausgezahlt.
Außderdem, wo bleibt den der Gleichheitsgrundsatz, wenn wir etwas an Russen auszahlen? Ist das gerecht. Nein, ich bin der Meinung, hier muss deutlich weiter gedacht werden.

Für nur schmale acht Billiarden könnten wir jedem Erdenbürger einen Scheck über eine Million Euronen und Doller oder was auch immer ausstellen. Das wäre wahre Gerechtigkeit, würde sicher alle Kriege beenden und auch sonst alle Probleme auf dem Erdball hinwegfegen.
Da uns die EZB (whatever it takes) dieses Geld ganz sicher leihen wird, sollten wir besser heute als morgen mit der Planung beginnen.

Anonym hat gesagt…

Trottellandgeschaedigter 29. April 2022 at 16:44
Ich frage mich seid Tagen wie total bekloppt man sein muß.sich freiwillig in eine Situation wie die jetzige zu begeben ...

Ihr seit wiederlich.

Anonym hat gesagt…

CO2 ist nicht das Problem - was unsere woke Elite nicht wahrhaben will : durstige Inder und böse in die Kamera glotzende Negerkinder werden zum Problem - weltweit.

"aber der suv und der Porsche"

"aber der Massenneger und der Masseninder "

das darf man nicht sagen

"aspekte und Böhmermann definieren jetzt immer am Fr. die Diskursgrenze .

besonders problematisch ist die Hackfresse von "aspekte" - ein raf-faschistoider Möchtegernbildungsbürger der irgendwelche us Firmen enteignen will . was ich nicht verstehe : warum werden solche Moderatoren niemals von den bösen reichen us Firmen ermordet ?

Anonym hat gesagt…

Ihr seit wiederlich.

April 29, 2022


echt jetzt ?

Unvermögen oder Tarnkappe ?

Die Anmerkung hat gesagt…

@anonym vor mir

Ich tippe auf Können, also Rechtschreibverständnis und -vermögen, also geistig auf der Höhe der Zeit. Tarnkappe ja, da Dummheit von ihm anonym angezeigt wurde.

Als Feaser würde ich razzen, da die Vermutung auf ein Waffenlager an Rohrstockmaterial naheliegt.

Anonym hat gesagt…

Ich "vergas" die "Gänsefüßchen" vor "Trottellandgeschaedigter" und nach "begeben" - ßorrieh.

Ihr seit wiederlich war dann der Kommentar von meinereiner.