Ein Tempolimit reicht nicht, es muss flankiert werden von einem ganzen Paket weiterer schmerzhafter Maßnahmen. |
Kernkraft bringt nicht so viel, schon gar nicht, um Gasheizungen zu betreiben. Auch Braunkohle kann russisches Erdgas nicht ersetzen, zu groß sind die Mengen, die Angela Merkel und Gerd Schröder einst bei Putin bestellt hatten. Der Notstand aber ist da, selbst Mehl und Zucker sind in deutschen Supermärkten inzwischen so rar, dass sie als Ersatzlieferant für Heizenergie kaum infrage kommen. Die Atomkraft etwa bringe nur "eine minimale Mehrproduktion an Strom", dafür aber "maximal hohe Sicherheitsrisiken", hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck in seinem Haus ausrechnen lassen. Die Weiterverwendung von Kohle dagegen würde dem angestrebten schnelleren Ausstieg gemäß den von der Ampel nachgebesserten Plänen der Braunkohlekommission behindern.
Weg von russischen Fossilen
Es braucht neue Ideen, originelle Überlegungen, Pläne, die weit über europaweit vorgeschriebene Füllstandsanzeigen, Großwärmepumpen für Großsiedlungen und Mietshäuser aus der Gründerzeit und eine Elektrifizierung des ganzen Landes hinausgehen. Wer weg will von den "russischen Fossilen", wie es die neue Grünen-Chefin Ricarda Lang nennt, für den "gibt es nicht die eine Lösung". Erneuerbare gut und schön, doch ob die Sonne im nächsten Winter ausreichend lange scheint, um ganz Europa warm zu halten ist ebenso unsicher wie die Umstellung der Warmwasserbereitung des ganzen Landes auf katarisches Menschenrechtsgas und die Umstellung der Wirtschaft auf hochexplosiven grünen Wasserstoff aus regionalem Anbau.
Da bleibt keine Zeit für Tabus, keine Zeit für kleinliches Nachrechnen, wie viel genau nun welche Maßnahme bringt und wie sehr sie Putin in die Knie zwingt. "Wir sollten uns alle Mittel, die auf dem Tisch liegen, ohne Denkverbote anschauen", hat Ricarda Lang empfohlen und als "Maßnahme, die einfach und schnell wirkt" ein "temporäres Tempolimit" ins Gespräch gebracht. Da würde nicht ganz so große Versorgungslöcher stopfen wie der Weiterbetrieb der letzten deutschen Kernkraftwerke, es würde zudem an der falschen Stelle sparen, da sich mit dem nicht verbrannten Sprit keine einzige Gasheizung betreiben ließe.
Erstmals nach Aufhebung der Maßnahmen: Neue Maßnahmen
Doch vom Gefühl her hätte die erste Maßnahme nach Aufhebung aller Corona-Maßnahmen das Zeug, den Bürgerinnen und Bürgern die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen. Wer heute rast, muss morgen frieren, wer sich heute scheut, heilige Kühe zu schlachten, der sitzt morgen schon ohne Essen da. Auch wenn Lang einschränkend gesagt hat, dass ausschließlich angeschaut werden dürfe, "was auf dem Tisch liegt", ist die Lage angespannt genug, auch an Dinge zu denken, die noch vor wenigen Tagen als Tabu gegolten hätten.
Fest steht doch: Mehr als die Hälfte des Primärenergiebedarfs an Gas in Deutschland wird mit russischem Gas gedeckt, 57 Prozent der klimaschädlichen Steinkohle, die deutsche Kraftwerke verbrennen, stammt aus Russland, dazu kommen Öl, Diesel und Holz. Damit diese Menge wegfallen kann, reicht kein befristetes Tempolimit - keins von 100 km/h auf Autobahnen, aber auch kein generelles von 80 km/ auf sämtlichen Straßen.
Ersteres würde nur ganze zwei Millionen Tonnen Sprit pro Jahr sparen, gerade mal zwei Prozent aller Mineralölimporte. Die Beschränkung der zulässigen Geschwindigkeit auf 80 km/h überall würde zwar weitere 400.000 Tonnen beitragen. 97,6 Prozent der derzeitigen Importmenge an Öl müssten zur Aufrechterhaltung einer gemächlichen Restmobilität jedoch weiterhin eingeführt werden.
Zehnfache Länge der Größe des Saarlandes
83,6 Millionen Tonnen, das sind 1,4 Millionen Bundesbahn-Kesselwagen mit einer Gesamtlänge von 28.000 Kilometern, also die zehnfache Länge der Größe des Saarlandes. Auch die Rückkehr zum Holzgasgenerator früherer Hungerjahre, die Wiederaufnahme der Forschungsarbeiten am Magnetschlitten und der bundesweite Verzicht auf sogenannte Bäckerfahrten wird nicht genügen, das Land in Betrieb zu halten.
Und so kommen nun tatsächlich auch ganz unideologisch Vorschläge auf den Tisch, die helfen könnten, die Versorgungslücke zu schließen: Vom temporären Transportverbot für übergewichtige Bürgerinnen und Bürger über eine Rückkehr zur zeitweisen Ausgangssperre der Lockdown-Monate mit ihrer bemerkenswerten CO2-Bilanz und zu Kurzarbeit Null in energieintensiven Branchen steht - zumindest diesseits des erneuten Ausstieges aus dem Atomausstieg - alles zu Debatte.
Kurs Kalorienzählen
Deutschland macht sich fit für "schwere Zeiten" (Habeck), stimmt sich ein auf tabulose Entsagung, auf Wohlstandsverzicht und Kalorienzählen. Ein Grad weniger im Wohnzimmer sparen sechs Prozent Heizenergie, zwei Grad zwölf, 18 Grad schon 108 Prozent, also weit mehr als derzeit noch importiert werden muss. Fallen dazu durch eine allgemeine Ausgangssperre nicht nur verzichtbare Fahrten weg, sondern auch besonders aufwendige Transportleistungen, wie sie im Fall von properen und mehrgewichtigen Menschen häufig notwendig sind, nähert sich die Gesellschaft schnell einem Energieüberschuss.
Statt sich durch Importe erpressbar zu machen, würde Deutschland als endogene Wirtschaft frei sein in seiner Entscheidung, wann energetisch wieder geöffnet wird, wie die verfügbaren Streckenkilometer dann aufgeteilt und wie private curvy-Eigenschaften, bionadischer Landlust-Lebensstil und persönliche Wärmeempfindung bei der Aufteilung der Ressourcen berücksichtigt werden können.
9 Kommentare:
>> Deutschland macht sich fit für "schwere Zeiten" (Habeck)
Lohnaufschlag für Ampel-Politiker: So viel mehr kassieren Olaf Scholz und seine Minister in der Krise
Lohnerhöhung mitten in der Krise! Berichten zufolge kassiert das Ampel-Kabinett unter Olaf Scholz künftig rund 300 Euro mehr im Monat. Verantwortlich für den Lohnaufschlag sind steigende Amtsbezüge der Regierungsmitglieder.
https://www.news.de/politik/856201353/ampel-politiker-bekommen-300-euro-mehr-im-monat-so-viel-mehr-kassieren-olaf-scholz-und-seine-minister-in-der-krise/1/
Ein temporäres Tempolimit wäre so temporär wie die Sektsteuer zum Aufbau der Kaiserlichen Marine.
Lang hat überhaupt gut reden, sie kann einfach auf Fettverbrennung umsteigen.
Beim Anblick von Ricarda Lang kommt mir direkt 'ne Idee: Deutschland könnte wieder in den Walfang einsteigen und den Tran für Licht und Heizung nutzen.
Wenn der Schädelinhalt wegen zwanghafter Fresssucht nicht mehr aus agilen Hirnzellen, sondern aus trägem Fett besteht, sollte man keine klugen Denkleistungen mehr erwarten.
Das gilt für viele gleich gewichtige Personen in Schland. Ricarda Breit ist also nur ein besonders gelungenes Modell der neuen Quantität statt Qualität, weil von jedem Idioten zu erreichen.
@ Anmerkung
Der 'mündige' Bürge legalisiert diesen Abzockerautomatismus doch seit Jahrzehnen an der Wahlurne. Wenn der verarmende Pöbel einem das zugesteht, warum sollte man es dann nicht einsacken? Das wäre doch echt dumm, oder?
Prima, dass das neue Frackinggas aus den USA und dem Orient - sofern es uns überhaupt ausreichend geliefert wird - nix mit Fossilien zu tun hat.
Damit können wir dann guten grünen Gewissens die Heizungen auf Anschlag drehen, sofern wir dafür den zehnfachen Russenpreis zahlen. Wir sind schließlich ein reiches Land, bzw. waren es bis gestern wegen der Flüchtlingsimporte.
Ein fast ganzes Volk verblödet und bemerkt es naturgemäß nicht, weil die wenigen Klugen wie im Mittelalter als Ketzer verteufelt werden.
Lasst sie in ihrem Glaubenswahn also direkt in ihre Paradieshölle marschieren, denn aufzuhalten ist diese erregte Kamelkarawane so wenig wie eine panische Büffelstampede.
Wobei noch zu sagen wäre, daß Erdöl und -gas mit hoher Wahrscheinlichkeit anorganischen Ursprungs, also mitnichten fossil sind.
Die Russen sollten das Gas, das der Westen nicht mehr haben will einfach abfackeln.
Schön Co2 für die Atmosphäre. Das heizt dann das Klima auf und wir brauchen nicht mehr so viel heizen. Jetzt stelle ich mir den Schaum vorm Maul bei den Grünen vor.
diese übergewichtigen Plärrmädchen gehören in die Fabrik
Schön Co2 für die Atmosphäre. Das heizt dann das Klima auf ...
Ja klar, und die Kühe fahren Rollschuh' ...
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