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Es wird der erste Montag, an dem die Moral wieder die Macht übernimmt. Unmittelbar nach den neuen, klugen Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz, die wie in alten Merkel-Zeiten als Notstandsparlament und Überregierung funktioniert, wollen die auf den Straßen und Plätzen des Landes wieder für ihre angeblich so kostbaren und angeblich so bedrohten "Grundrechte" demonstrieren. Nazis und Kleinbürger, Querdenker und Impfgängster, Väter, Mütter und als Schutzschild mitgeführte Kleinkinder, Sachsen, AfD-Anhänger, Kampfsportler und um ihren Wohlstand fürchtende Handwerksmeister bedrohen mit ihren illegalen und rechtswidrigen Aufzügen bereits seit Wochen den montagabendlichen Frieden im Land.
Demonstrativ friedlich
Sie demonstrieren vermeintlich still, trotz der vom Gemeinsinnfunk früh entdeckten Abgründe aus Hass im Herzen häufig demonstrativ friedlich. Doch spätestens, wenn sie bei ihren Abschlusskundgebungen das Lied "Freiheit" anstimmen, wird deutlich, wessen Geistes Kind sie sind: Da geht es inhaltlich kaum verschlüsselt gegen die EU, die glücklicherweise für alle Werteländer die Impfstoffverträge geschlossen hat, gegen die Kirchen, die dem Staat in den Zeiten der Seuche eine solch wichtige Stütze sind. Und gegen eingebildete Eliten, die sich hinter verschlossene Türen "etwas Süßes zum Dessert" gönnen,während sie die primitive Masse draußen vor der Tür zynisch verlachen.
Monate-, ja, wochenlang fiel den zuständigen Organen und politischen Verantwortungsträgern kein wirksames Mittel gegen die enervierenden Aufmärsche der Montagsmauler auf. Die Innenministerin drohte vergebens mit allerschärfsten Sanktionen, minutenlang im Raum stand sogar die Errichtung eines am chinesischen Vorbild orientierten "Deutschlandnetzes" anstelle des Internets, um die Hasskanäle, über die sich das maßnahmekritische Klientel vernetzt, endlich wirksam trockenzulegen.
Spaltung an der Fürsorgelinie
Allein, das alles und noch viel mehr stellte sich als unzureichend dar. Gerade im Osten Deutschlands spaltet sich die Gesellschaft entlang der sogenannten staatlichen Fürsorgelinie: Die einen lehnen den Gedanken rundheraus ab, sich von Figuren wie Nancy Faeser bemuttern und bevormunden zu lassen. Die anderen hingegen sind wie die Bundesinnenministerin und ihre Partei der Ansicht, dass Bürgerinnen und Bürger die Verantwortung über ihre private Lebensführung mit der Abgabe ihrer Stimme an der Wahlurne auf die an der Willenbildung mitwirkenden Parteien abgeben. Deren führendste Vertreter damit dauerhaft zumindest für die jeweilige Legislaturperiode berufen sind, anstelle der Gewählthabenden wie auch der Nichtstimmenabgegebenhabenden entscheidungsverpflichtet werden.
Eine zynische Position, die kalt Fehlentscheidungen derer einkalkuliert, die unbetreut vom Staat gar nicht in der Lage sind, individuell für sich zu entscheiden, trifft hier auf die solidarische Haltung einer stillen Mehrheit, die den vormundschaftlichen Staat als Ideal sieht. Lange überließen Letztere Ersteren die Straßen, kein "Aufstand der Anständigen" stellte sich dem schweigsam und meist gemessenen Schrittes durchs Dämmerlicht der abendlichen Altstädte tobenden Mobs entgegen, der sich gleichzeitig an vielen Orten versammelte.
Endlich wieder Rock für den Frieden
Nicht einmal zu einer der engagierten "Rock für den Frieden"-Veranstaltungen konnte sich die maßnahmetreue Klientel aufraffen, ermüdet von Jahren im Inzidenzkampf, vom enttäuschten Glauben an die No-Covid-Strategie und vom laizistischen Gebet um eine auch an der Intensivbettenbelegung und den Todeszahlen ablesbare Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe. In Duldungsstarre erlebte Deutschlands Linke eine Unterwanderung durch Hetzer, Hasser und Zweifler bis in die eigenen Reihen. Kopflos wurden wegweisende Vorschläge gemacht und vergessen. die machtvolle Stimme der Vernunft aus dem Lager der Grünen, der SPD und der Linkspartei, die hätte Millionen gegen die laute Minderheit der Montagsmauler auf die Straße rufen können, sie blieb stumm.
So mussten einmal mehr die Medien einspringen und zulinksrücken, was viel zu weit nach rechts gerückt war, so dass Kleinstparteien wie "Der III. Weg" oder "Die Rechte" mit amtliche bestätigten 600 beziehungsweise 550 Mitglieder*innen bundesweit mehrere Tausende Leugner Demos unterwandern, indoktrinieren und anführen konnten.
Seit letztens wird zurückberichtet
In der inzwischen zweiten Woche wird nun zurückberichtet: Statt kurzer, mit Kommentaren voller Unverständnis und Abscheu unterlegter Berichte über fragwürdige Aufmärsche von Querdenkern und Coronaleugner hier und da gibt es nun auf allen Sendern ausführliche Reportagen über die zahlreiche Proteste anständiger Bürger:Innen gegen Rechtsextremisten, Spaziergänger und Impfverbrecher und deren Missbrauch der demokratischen Privilegien, die ihnen der demokratische Rechtsstaat gewährt.
Liebevoll werden nun auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihren Motiven befragt, sich der Rückkehr des Dritten Reiches entgegenzustellen, Blickwinkel und Kameraeinstellungen verdeutlichen, dass an den "Gegenprotesten" (DPA) vielleicht nicht ganz so viele Menschen beteiligt sind, dafür aber bessere. Endlich nun auch genug Sendezeit für das Thema da, allerdings nun auch wieder nicht so viel, dass nach der Schalte zu den "Omas gegen rechts" und den linken Aktivisten, die "Wir sind geboostert" rufen, noch Zeit bleibt, über die staatsfeindliche Spaziergängerei mehr zu sagen als ein rein informatives "vereinzelt marschierten bei verbotenen rechtswidrigen Aufzügen auch wieder Querdenker, Nazis und Feinde der notwendigen Grundimmunisierung auf der Straße, stellenweise kam es zu Angriffen auf Polizeibeamte, die Polizei eröffnete üppzig Ermittlungsverfahren".
Der Spaziergang aber, er "hat seine Unschuld verloren", hat Bundespräsident Walter Steinmeier abschließend festgelegt.
1 Kommentar:
So sehr ich Frankwalter zustimme, fehlt mir doch die geschichtliche Einordnung, die gerade heute so wichtig ist.
https://www.alamy.de/soldaten-der-deutschen-wehrmacht-auf-einem-spaziergang-in-paris-im-hintergrund-der-eiffelturm-automatisierte-ubersetzung-image446962243.html
Eigentlich hätte seit 1945 niemand mehr guten Gewissens spazieren gehen dürfen.
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