Mutig kritisierte die Hauptstadtpresse neuerdings die Pandemie-Strategie der Regierung. |
Noch nicht einmal richtig im Amt, und schon hat die neue Bundesregierung das Vertrauen der Medien verspielt, die bis hierher in Treue fest an der Seite der scheidenden Kanzlerin gegen die Seuche stritten. Jetzt spalten sich alle von allen ab, jetzt kämpft jeder für sich: Gegen die Corona-Marschierer, gegen die Fehler der früheren Administration, gegen das Versagen der Behörden, der Medien, der kritischen Öffentlichkeit, der Stiko, der Gesundheitsämter.
Transmissionsriemen staatlicher Offenbarungen
In den Tagen nach der historischen Rote-Linien-Erklärung des neuen Kanzlers ist etwas kaputtgegangen zwischen dem Staat und den bewährten Transmissionriemen seiner Offenbarungen. An die Stelle des medialen Optimismus, der die ersten 20 Seuchenmonate prägte, ist eine trübe Skepsis getreten. Ein wehklagen liegt über allem, über das, was man weiß, mehr noch aber über das, was noch unbekannt ist. Es könnte schlimmer werden, viel schlimmer, vielleicht auch richtig schlimm. "Die politisch Verantwortlichen haben in der #Corona-Pandemie viel Glaubwürdigkeit verspielt", klagt "Die Zeit", der "Spiegel" (oben) warnt davor, dass der Staat nun nur noch "Angst verbreiten" wolle.
Die Gesamtsituation ist angespannt, die Lage verzweifelt. Nur jede fünfte Bürgerin und gar nur jeder fünfte Bürger ist noch für Vernunftgründe erreichbar, besagen neueste Forschermeinungen. So kann natürlich keine Impfkampagne verfangen, die die vierte Welle zu stoppen vermag. Es muss mit sanftem, aber zunehmendem Druck für die Idee geworben werden, sich regelmäßig "piksen" (DPA) zu lassen.
Verspieltes Vertrauen
Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verspielt, die Regierung das der Medien, die Medien das des Volkes. Der Kanzler ist noch einer auch der Ungeimpften, die führenden Pressehäuser aber beschreiben schon, wie sich der widerborstige Teil der Untertanen der ausgestreckten Hand des Sozialdemokraten zu entziehen versucht, wie gebrochene Versprechen die Saat für noch mehr Unmut legen und wie fluide die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum besten Zeitpunkt des Blitz-Boosters sind. Sechs, fünf, vier, drei oder zwei Monate, zwei Woche oder zwei Tage, es gibt keine roten Linien mehr, die sich nicht morgen schon als frivole fake news von Feinden der Bundesimpfordnung entpuppen.
7 Kommentare:
»Von 100 Menschen sind etwa 20 vernünftigen Argumenten spontan zugänglich«
Der Hirnforscher Gerhard Roth / die zeit
Was er sagen will: nur 20 aus 100 Menschen schenken amtlichen Verlautbarungen zur Pandemie spontan Glauben.
Das ist ja fast schade, dass dieses Geschwurbel nur gegen Bezahlung zu lesen ist.
Ich kann bis zum Beweis des Gegenteils vermuten, dass die spontane Zugänglichkeit für vernünftige Argumente NICHT der Gegenstand der Hirnforschung ist, und seine Zahlen hat er sicher nicht aus Hirnscans abgelesen, sondern geraten.
Was ein Argument als 'vernünftig' qualifiziert oder nicht, ist eher der Dichtung zuzurechnen, nach der wissenschaftlichen Definition von 'spontane Zugänglichkeit' fragt man besser nicht.
@anonym
>> »Von 100 Menschen sind etwa 20 vernünftigen Argumenten spontan zugänglich«
Das Zitat ist die Pareto-Regel. Die stimmt in vielen Fällen, in vielen Fällen nicht und wird von Schmierfinken deswegen vergewaltigt, weil man danach keine Fragen mehr stellt. Sie wird immer dann benutzt, wenn Nichtwissen zu kaschieren ist.
Reduziert man den ZEITler auf dessen Kern, dann lautet dessen Aussage so: 80:20.
Putin - ist das nicht der schlimme Finger, der unser Netzwerkdurchsetzungsgesetz kopiert hat?
https://www.heise.de/tp/features/Russland-kopiert-deutsches-Netzwerkdurchsetzungsgesetz-3773642.html
heiteres Beruferaten, berufliche Perspektiven
Wer sind die Stockträger des Zoll?
https://media.gab.com/system/media_attachments/files/093/033/218/original/19552e60a1858a96.mp4
Der Hirnforscher Gerhard Roth ...
Wohl ein Verwandter von Eugen, Joseph, und Herbert Roth.
Scherz beiseite: Daß etwa 4/5 beeindruckbar wie kleine Kinder sind, hat schon Gustav von Guth erkannt. Deckt sich mit den Ergebnissen der sogenannten Kapitänsaufgabe, oder eben auch mit denen der Bimbestagswahl.
Leider stimmt der zitierte Spiegelbericht mit dem Inhalt dieser Kritik nicht überein:
Das Zitat „Der Staat will Angst verbreiten“ bezieht sich auf Russland und weder auf Deutschland noch die Corona-Situation.
Ein bisschen mehr Sorgfalt wäre angebracht, finde ich.
@unknown
Stimmt, gut gesehen, medienkompetent bis zum Abwinken. Leider unterschätzen Sie PPQ und seine Lesenden. Es geht bei dem Bild um Doppelmoral, nicht um Deutschland oder Russland.
Kommentar veröffentlichen