Montag, 1. November 2021

Corona-Helfer: Pfleger, Ärzte und Schwestern danken Staatsführern

Pfleger, Ärzte und Krankenschwestern überbrachten beim g20-Gipfel in Rom den Dank der Völker der Welt.

Beim den traditionellen G20-Gipfeln kamen früher die Führerinnen und Führer der Welt zusammen, um über Pläne zum Fortgang der Dinge zu beraten. Bei der diesjährigen Feier in Rom erschienen der Chinese Xi nicht, auch fehlte der Russe Putin. Dafür aber hatte Gastgeber Mario Draghi etwas ganz besonderes organisiert: Zum ersten globalen Spitzentreffen der Staats- und Regierungschefs der 18 wichtigsten Wirtschaftsmächte nach dem Ausbruch der Coronapandemie hat der italienische Regierungschef als Gastgeber einen Schwung ganz normaler Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die auf der großen G20-Bühne die Gelegenheit erhielten, sich bei den Staatlenlenker:Innen für die in den globalen Pandemiemonaten gezeigten Leistungen zu bedanken.

Fast alle alle da

Gekommen waren sie alle, nur China und Russland fehlten, dafür aber waren Brasilien, Argentinien, die Türkei und Australien gekommen, obwohl Australien gerade mit Frankreich im Streit liegt, die Türkei mit der EU und der USA und Großbritannien mit Frankreich. Über alle  Zwistigkeiten hinweg ließen sich die führendsten Politikerinnen und Politiker der Erde nicht lange bitten, als zum Fototermin mit den Volksvertreter/Innen gerufen wurde. 

US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihr Nachfolger Olaf Scholz, Gastgeber Mario Draghi, der türkische Machthaber Erdogan, Frankreichs autokratischer Präsident Macron, der brasilianische Leugner Bolsonaro und der saudi-arabische Blutkönig Salman ibn Abd al-Aziz, der mit einem klimagerechten Hofstaat von mehreren Hundert Bediensteten angereist war, zeigten gleich zum Auftakt des G20-Gipfels Sinn für Gemeinsamkeit. Für ein gemeinsames Gruppenfoto posierten sie mit ganz gewöhnlichen Menschen, die gekommen waren, stellvertretend für alle Menschen auf der Erde ihre Dankbarkeit für die in den Pandemiemonaten geleistete Arbeit auszudrücken.

Einmarsch der Elite

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die bei Einmarsch der Elite sowohl von Großbritannien Premier Boris Johnson als auch von dessen französischen Erzfeind Emmanuel Macron ignoriert worden war, machte gute Miene zum Macho-Spiel. Auffällig an den Bildern, die sofort um die Welt gingen: Weil die als Danksagungskomitee geladenen Pfleger, Ärzte, Schwestern und Ersthelfer anders als die durchimmunisierten Staats- und Regierungschefs immer noch infektiös sind, sein könnten oder wegen Vorerkrankungen Gefahr laufen, sich in der dünnen Gipfelluft selbst anzustecken, tragen sie in Übereinstimmung mit den geltenden Gipfelregeln symbolisch Maske.

Sicher ist sicher: Unter dem Applaus der Politiker durften sich Ärzte, Krankenpfleger:Innen und Sanitätenden unter die Spitzenpolitiker der wichtigsten Industrieländer außer China und Russland mischen. Zwei maskierte Ärzte nahmen die scheidende Kanzlerin Angela Merkel in ihre Mitte, um Danke zu sagen. Bei Ursula von der Leyen nahm eine als Rettungssanitäterin kostümierte junge Frau Aufstellung, Macron wurde gleich von zwei Darstellern im Arztkittel eingerahmt, obwohl die italienischen Gastgeber nur 19 Volksvertreter hatten mobilisieren können, um den 33 offiziellen Gipfelteinehmern von der Dankbarkeit der Völker weltweit zu berichten.

Doch in der Not gibt es kein Abstandsgebot, Teilen ist angesagt und das Wenige, das zur Verfügung steht, muss für alle reichen. Unter der Überschrift "People Planet Prosperity", im Deutschen soviel wie "Volkswohlstandsplanet", zeigten sich Stadt und Land Hand in Hand, radikalisierte Ungeimpfte standen neben Genesenen, mit dem sogenannten "Armen-Impfstoff" von Astrazeneca immunisierte Politiker:innen wie Merkel und Scholz gingen auf Tuchfühlung mit Amtskollegen, deren Immunisierung in Kürze auslaufen wird. Für die Welt ein Signal der Gemeinsamkeit,das gerade jetzt so wichtig ist: Politikerinnen und Politiker aller Parteien, aller Farben, in allen Ländern und auf allen Kontinenten sehen, nein, Wählerinnen und Wähler vergessen nicht, was ihr geleistet habt, sie sind voller Dankbarkeit und sie sind stolz darauf, das auch öffentlich zu zeigen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wo ist Putin?
Der 69-Jährige hatte mit Blick auf die hohen Corona-Zahlen erklärt, dass es bei solchen Gipfelreisen große Delegationen gebe und die Gefahr einer Infektion für Teilnehmer hoch sei.

Da hält er sich als einziger an das Infektionsschutzregime und bekommt keine Silbe des Lobes von den maskenlosen Partei- und Staatsführern.

Anonym hat gesagt…

@Anonym1

"Wo ist Putin?" ist einfach zu beantworten, aber was macht Super Uschi bei einem Treffen von Staatschefs? Oder habe ich was verpasst und die EU ist ein Staat?