Keine Kette, jedenfalls nicht am Hals. Das "wirft Fragen auf", selbst dort, wo der Fall Ofarim schon ausermittelt war. |
Die Sache war klar, man kennt diese Ostdeutschen ja. Gerade im Hotelgewerbe, angestellt bei einer großen internationalen Kette mit der Aufgabe, am Empfang zu arbeiten, tauchen immer wieder faschistische Figuren auf, Frauen und Männer, die ihren Beruf zwar gelernt haben. Im Ernstfall aber doch nicht aus ihrer sächsischen Haut können: Einchecken im "Westin" in Leipzig nur ohne Davidstern, das steht Augenzeugenberichten aus Köln, Berlin und Hamburg dort sogar auf einem Schild direkt am Eingang.
Hausregel Hass
Als nun ein emsiger Mitarbeitender die Hausregel durchsetzen wollte, geriet er erstmals an den Falschen. Gil Ofarim, von Beruf Prominenter, deckte auf, wie ihn der Mann hatte zwingen wollen, seine Kette mit dem Glaubensbekenntnis abzulegen. Mediendeutschland sprang im Stern. Überall kommentierte es, verurteilte es, rief es zum Widerstand, prangerte es an und warnte es vor dem Sumpf, der immer noch fruchtbar ist. In bewährter Weise ohne Kenntnis der Einzelheiten. Im Eifer, der bei diesem Thema unerlässlich ist.
Wäre es möglich gewesen, der Hotelmitarbeiter wäre entlassen, geteert, gefedert und eingesperrt worden, Schlüssel weg, für immer. Alles, was man im Westen schon immer über den Osten gewusst hatte, hier hatte es einmal mehr seine hässliche Wahrhaftigkeit gezeigt. Und nicht mal zu Zehntausenden auf die Straße gehen dagegen wollten die verstockten Sachsen.
Schade um den schönen Skandal
Als störend stellt sich nun nur die Uneindeutigkeit der Angelegenheit heraus, die die Ermittlungen bisher zutage gefördert haben. Videoaufnahmen aus dem Hotel, die inzwischen weit gestreut zu sehen sind, zeigen den Sängers an der Hotelrezeption ohne die Kette, die seinen Aussagen zufolge Auslöser der antisemitischen Äußerungen des Westin-Mitarbeiters gewesen sein soll. Wie und warum aber hätte der jemanden zum Ablagen einer Kette auffordern können, die das Gegenüber gar nicht trägt?
Die ersten Krokodilstränen fließen, die ersten Rückzugsbewegungen sind eingeleitet. Aus dem bewiesenen Vorwurf ist eine Möglichkeit geworden, wenn, so die "Tagesschau" und der "Tagesspiegel" wörtgleich, die Videobilder "Fragen aufwerfen" würden. Schüren aber offenbar zunehmend Zweifel, ob sich der Vorfall tatsächlich so zugetragen hat. Im "Spiegel", der gerade noch genau gewusst hatte, dass Antisemitismus im "Westin nichts Neues" sei, geht es noch ein wenig konjunktivitischer: "Offenbar" werden die Fragen hier aufgeworfen, gegen den Willen der Redaktion, die gern beim ursprünglichen klaren Bild geblieben wäre: Rechtsnaziossi, der eben nicht aus seiner Haut kann, wenn er einen Juden vor sich sieht.
Sebnitz, Mittweida, Westin
So funktionieren die Leitmedien schließlich seit dem "Kinder-Mord von Sevbnitz" (Spiegel), als die Redaktionen in Hamburg, Frankfurt und München es für nur naheliegend hielten, dass in Sachsen ein Kind bestialisch ermordet wird und ein ganzer Ort anschließend schweigt wie ein Mann. Später zuckte derselbe Reflexnerv, als die 19-jährige Rebecca in Mittweida von grausamen Stiefelnazis ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt bekam - alles, was an Widersprüchen und Ungereimtheiten vom ersten Moment an aus der Räuberpistole geschossen kam, wurde mit Augenzudrücken geheilt.
Ein gefundenes Fressen lässt man nicht stehen, ein schönes Klischee, gut erzählt, ersetzt noch immer am allerliebsten journalistische Recherche, die immer dem unwägbaren Risiko ausgesetzt ist, am Ende zu enttäuschenden Ergebnissen zu gelangen. Vielleicht gab es keine "Barbarei" (Spiegel in Sebnitz. Vielleicht keine Naziritzer in Mittweida. Vielleicht auch keinen am Check-in übergangenen Kleinkünstler mit großem Ego mit einer Davidstern-Kette.
Die Stunde der Faktenchecker, allerdings kannten die ja alle Fakten schon, als Ofarim seine Vorwürfe öffentlich gemacht hatte. "Haben wir denn nichts aus der Vergangenheit gelernt?", hatte der Sänger in seinem Video gefragt, das so "wichtig für Deutschland" (Südkurier) ist.
Eine Testanordnung, die unabhängig vom Resultat der Ermittlungen ein eindeutiges Ergebnis erbracht hat. Was die deutschen Medien anbelangt.
13 Kommentare:
Ein Gutes hat es ja, wie ich morgen schreiben werde. Ofarim hat sich kein Hakenkreuz selber geritzt.
Ein weitgehend Unbekannter ist jetzt als jüdischer Musikcus weltbekannt und gestärkt und ein Superheld auf der Heimaterde. Der Spinndoktormanager hat alles richtig gemacht. Nazi geht immer, weltweit.
Alle blamiert und bloßgestellt, man kann dem 'Musiker' ja kaum genug danken. Die Relozius-Medaille in Gold für ihn und die teilnehmenden Wahrheitsmedien sollte drin sein.
Ich hoffe, es findet trotzdem ein Protestkonzert gegen Sachsen mit ihm und Sahneband und Bundespräsident statt.
"Gil Ofarim, von Beruf Prominenter"
Vor "Prominenter" fehlt das "Möchtegern-"
Im Übrigen hatte Ofarim den Davidstern getragen. Beweisfoto von Antifa-Zeckenbiss.
Lucas Wiegelmann hat das alles bis ins letzte Detail studiert, analysiert und nun für viel Geld bei Aust gemeinungt.
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https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus234472902/Antisemitismus-und-der-Fall-Gil-Ofarim-Der-eigentliche-Skandal.html
So, wie es Gil Ofarim darstellte, hat sich der mutmaßliche antisemitische Vorfall in einem Leipziger Hotel nicht abgespielt. Ofarim hat einer guten Sache damit einen Bärendienst erwiesen. Trotzdem: Der wahre Skandal ist ein anderer.
... waren sich vom Zentralrat der Juden bis zu den meisten Medien (auch WELT) praktisch alle einig mit ihrer Zeitdiagnose: Der alltägliche Antisemitismus ist in Deutschland präsent wie lange nicht, und zugleich fehlt es vielen an der nötigen Zivilcourage, dagegen aufzustehen.
Heute, im Lichte neuer Erkenntnisse, drängt sich der Eindruck auf: Die Zeitdiagnose ist richtig, aber der Fall Ofarim ist dafür ein schlechtes Beispiel.
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Wie hat sich der antisemitische Vorfall (Welt) denn dann abgespielt, wenn nicht so? Und wieso ist die Zeitdiagnose richtig, wenn es in deutschen Hotels keinen Antisemtismus, oder aber ganz anderen, nur nicht solchen gibt?
Was läuft da schief in einem Meinungshirn? Alkohol und andere Drogen zählen nicht als richtige Lösung.
was will dieser Musikant mit dieser Aktion erreichen ?
und was sagen die Idioten die sich in der Sache ausm Fenster lehnen und mehr Geld gegen Räächts fordern ?
unverschämt was sich dieser Promipöbel herausnimmt
Man vergesse nicht den sogenannten Primäreffekt (nicht mit dem luetischen Primäraffekt zu verwechseln), und ein Dementi ist bekanntlich der Versuch, die Zahnpaste wieder in die Tube zurückzubringen.
was will dieser Musikant mit dieser Aktion erreichen ? ---
Ich wüßte darauf Antwort, geht aber aus forensischen Gründen nicht!
Die Zeitdiagnose ist richtig, aber der Fall Ofarim ist dafür ein schlechtes Beispiel.
Ein Autor, der das Wort 'Zeitdiagnose' benutzt, hat sicher viel Zeit auf der Uni verbracht.
Der Fall Ofarim ist ein sehr gutes Beispiel, bloß keins für 'alltäglichen Antisemitismus', da hat er also halb recht, so wie es bei der Lückenpresse üblich ist.
Hätte sich Ofarim mit Stern durch ein einschlägiges Berliner Wohnviertel bewegt und wäre gebeten worden, den Stern abzunehmen, hätten wir tatsächlich ein ganzes gutes Beispiel bekommen. Aber der Gil ist ja nicht total bescheuert und geht zu den staatlich erwünschten echten Antisemiten. Zuviel Aua für laue PR.
klingt "Zeitdiagnose" gebildet ?
der Reichsfortbildungswart
( schreibt "Zeitdiagnose" auf verschiedene Wichtigmappen )
oh - der mdr berichtet auch .
"Herkunft der Standbilder unklar"
aus der Ecke : "pack`deinen Stern ein" ( nee- von HINTEN )
oder doch : der Mitarbeiter war`s .
der stellt die Sache anders dar .
da muss der rote Staatsanwalt aber ganz feste weggucken
"ergeht im Namen des Volkes folgendes Urteil ; die deutsche Volksgemeinschaft wird präventiv zu eine Kelltstrafe i.H.v. 6. Gorrillion oiro verknackt ; die gehörte Realität des Zeugen G. und der überzeugende Zeugenvortrag sowie die einschlägige Vorbestrafung des völkischen Täters lassen das hohe gericht zu eben dieser Meinung gelangen tun "
Zu Julian Reichelt auf PIPI:
Hauptmann der Flak-Artillerie Kutschera in "Die Abenteuer des Chaim Noll":
"Die Banditen rotten sich gegenseitig aus, wo gibt's denn sowas!"
Andererseits, er wird weich fallen - auch Claas Relotius verkauft noch nicht den Straßenfeger in der U-Bahn. Wiederum, wer mit dem Teufel speist, braucht halt einen sehr langen Löffel.
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